Denjenigen, die beim Schlendern durch das Goethe-Viertel im Bremerhavener Stadtteil Lehe ab und zu den Blick auch einmal nach oben richten, bleiben mit Sicherheit die Schmuckfassaden an den alten Häusern aus der Gründerzeit nicht verborgen.
Auf den zweiten Blick endeckt der eine oder die andere vielleicht auch Details, wie zum Beispiel die Zierstützen, die - oftmals seit mehr als einhundert Jahren - die Last der Erker zu tragen scheinen.
Beim genaueren Hinsehen wird dem aufmerksamen Betrachter im Falle dieses Hauses dann bewusst, dass jede der mit Jugendstil-Ornamenten verzierten Zierstützen ein kleines Kunstwerk für sich ist.
Aber nur denjenigen unter uns, die über die reine Betrachtung der Stuckarbeiten hinaus in der Lage sind, die Zeichen und Symbole zu lesen, Zusammenhänge zu analysieren und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen, wird sich offenbaren, dass hier - an diesem Haus mitten im Leher Gründerzeitviertel - Batman seine Spuren hinterlassen hat. Das später in den Comic-Heften und -Verfilmungen "modern stilisierte" Fledermaus-Logo des berühmten Selfmade-Superhelden ist hier noch in seiner ursprünglichen, der Natur nachempfundenen Form zu sehen.
Es wird erzählt, dass Batman sich gerade den Kopf darüber zerbrach, welches Symbol wohl am besten geeigenet wäre, um den Ganoven, die er zur Strecke zu bringen gedachte, eine gehörige Angst einzujagen, als eine Fledermaus sich in seine Residenz verirrte. Seit dieser Zeit ist die Fledermaus Batmans Wappentier, das nicht nur auf seinem Kostüm oder seinem Batmobil zu sehen ist, sondern auch an diesem Haus im Leher Goethe-Viertel.
Leider existieren im Archiv der heutigen Stadt Bremerhaven keine Dokumente mehr, in denen Batman urkundlich erwähnt wird. Sollte es diese Dokumente dort vielleicht einmal gegeben haben, dann ist es heute leider zu spät, um daraus auf Einzelheiten bezüglich der Heldentaten schließen zu können, die der Fledermausmann vielleicht einmal in Lehe vollbracht haben könnte. Denkbar wäre, dass die Dokumente nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs von amerikanischen Soldaten entdeckt und konfisziert wurden. Alle weitergehenden Überlegungen bezüglich dieser Thematik sind daher rein spekulativ.
Auffällig ist jedoch, dass die ersten verbürgten Berichte über Batmans Heldentaten erstmals im Mai 1939 in Form von Comic-Heften in den Vereinigten Staaten von Amerika auftauchten. Nie zuvor hatte in Amerika jemand etwas von irgendwelchen Heldentaten irgendeines Fledermausmannes in einer Stadt namens Gotham City gehört. Dieses Haus in Lehe, das einmal die Residenz Batmans gewesen sein könnte, wurde jedoch nachweislich um das Jahr 1904 herum erbaut - also 35 Jahre, bevor die Existenz des ehemaligen Bewohners in Amerika publiziert wurde.
Wo diese ominöse Stadt "Gotham City" in den USA zu finden sein soll, ist bis heute übrigens nie schlüssig geklärt worden. Ihr Name wird erstmals im Februar 1941 genannt - in einem Comic-Heft. Lehe jedoch gibt es - im Lehenregister der Grafen von Oldenburg urkundlich belegt - seit mehr als 740 Jahren. Der Wahrheitsgehalt dieser amerikanischen Batman-Comics kann daher getrost angezweifelt werden. Wenn Batman also irgendwann einmal irgendwo seine Heldentaten vollbracht haben sollte, dann doch wohl eher dort, wo noch heute sein Emblem an dem Haus zu sehen ist, das möglicherweise einmal seine Residenz gewesen sein könnte, als in einer fiktiven Stadt, die eindeutig nichts weiter als eine US-amerikanische Erfindung ist.
Batman ist seit dem Mai des Jahres 1939 in Lehe niemals wieder als Kämpfer gegen das Verbrechen in Erscheinung getreten. Jedenfalls gibt es keine Beweise dafür. Möglicherweise fühlte sich der Milliardär Bruce Wayne in seiner Rolle als Batman nicht mehr sicher genug, nachdem seine wahre Identität in den Bilder-Geschichten der besagten Comic-Hefte verraten worden war. Es wäre also denkbar, dass ihm deshalb nichts anderes übrigblieb, als seine Milliarden auf einem Schweizer Nummernkonto zu deponieren und irgendwo in der Südsee unterzutauchen.
Hätte es diese blöden Comic-Veröffentlichungen seit dem Frühjahr 1939 nie gegeben, dann hätte Batman vielleicht von seiner Leher Residenz aus den zweiten Weltkrieg verhindern können, der im Herbst des gleichen Jahres mit dem Polenfeldzug der Nazis begann. Große Teile der Stadt Wesermünde (heute Bremerhaven) wären dann möglicherweise nie zerstört worden.
So aber hat nur im Leher Goethe-Quartier ein größerer zusammenhängender Bereich der alten Gründerzeit-Bebauung den Krieg und die Wirren dieser schrecklichen Zeit überstanden. Und mitten darin steht das Haus, an dem heute noch die Batman-Symbole zu sehen sind.
Das kann doch wohl kein Zufall sein, oder?
2 Kommentare:
Ich glaube nicht, dass die Batman-Sybole aus der Gründerzeit stammen. Das ist ganz klar eine Werbestrategie. Die Fledermäuse werden auf dem Wochenmarkt als gebratene Hähnchen verkauft. Und das ist doppelter Betrug. Sieht man nänlich die Werbung, glaubt man an Fledermäuse. Geht man dann zum Wochenmarkt und will eine Fledermaus essen, sieht man nur verkleidete Hähnchen. Der Kunde wird also schon wieder mal betrogen. Als Hähnchen deklariert bekommt er ohne sein Wissen Fledermäuse. Mein Gott ist die Welt schlecht.
Also Jürgen, mit Baman hat das alles nichts zu tun. Aber da Du in der Goethestraße ja "vor Ort" bist, behalte das Tun bitte im Auge und berichte, wenn sich der Skandal ausweiten sollte.
Liebe Grüße
Hermann
@Hermann: Also ich finde die Indizien ja immer noch überzeugend. Falls du aber mit den Flederhähnchen recht haben solltest, dann bin ich heilfroh, dass ich kein Geflügel esse. Was fliegt, kann man nicht essen - Hähnchen und Fledermäuse eingeschlossen. Aber ich werde die Augen weiter offen halten. Vielleicht ist ja doch was dran an deiner Verschwörungstheorie.
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