Donnerstag, 30. April 2009

Walpurgisnacht

Hexe

Jahrhundertelang sollen angeblich in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai, der Walpurgisnacht, die Hexen auf dem Blocksberg ihre jährliche Zusammenkunft, verbunden mit einem großen Tanzfest, abgehalten haben.

Heute heißt dieser Berg im Harz "Brocken". Nach der Bekehrung der europäischen Bevölkerung zum Christentum wurden die Hexen massiv verfolgt, verurteilt und umgebracht, weil sie angeblich mit dem Teufel im Bunde, und damit eine Gefahr für die Autorität der Kirche waren. Bei diesen Verfolgungen sollen angeblich alle Hexen und Magier Europas ausgerottet worden sein.

Ich habe mich allerdings schon als Kind gefragt, warum die Hexen sich das damals gefallen lassen haben, wo sie doch angeblich so mächtige und boshafte Zauberinnen gewesen sein sollen. Ich vermute eher, dass während der Zeit der großen Hexenverfolgungen in Europa wahllos unzählige Weise Frauen und kräuterkundige Heilerinnen aufgrund haltloser Beschuldigungen umgebracht worden sind.

Beispielhaft für meine Vermutung ist das Schicksal der Hester Jonas, die am Heiligen Abend des Jahres 1635 in Neuss enthauptet und anschließend verbrannt worden ist. Dieser Vorfall ist durch eine Gerichtsnotiz aus dem Jahre 1635 belegt: "Hester Jonas, Ehefrau des Peter Meurer, an der Windmühle zu Neuss, verbrannt am 24. Dezember 1635 dort selbst." Die Notiz diente dem Schriftsteller Peter Maiwald als Vorlage für die folgende Ballade:

Die Ballade von der Hester Jonas

Dort unten im Gnadental geschah eine Geschicht,
die hat schön angefangen und endete so nicht.
Die Hester Jonas war des Peter Meurer Weib.
Sie hatte grobe Hände und einen jungen Leib.

Die Tag waren Arbeit, die Nächte waren leer
und Hester hatte Träume und träumte immer mehr.
Und morgens an der Erft, wenn sie die Wäsche rieb,
erzählte sie den Frauen was von den Träumen blieb.

"Da war aus Wein der Fluß, die Bäume trugen Brot.
Im Hamfeld blühten Kirschen, die war'n im Winter rot.
Kein Krämer fuhr den Karren, kein Geld brauchte ein Kleid.
Kein Mensch brauchte zu darben, kein Weg war mehr zu weit."


Die Frauen hörten sie mit lachendem Gesicht.
Schön waren Hester's Träume und schadeten doch nicht.
Und mittags auf dem Markt, wo mancher Händler rief,
geschah's, daß um die Jonas mehr Volk zusammenlief.

Die Männer zeigten ihr oft einen schiefen Mund.
Die besseren sagten: "Hester, du richtest dich zu Grund."
Des Nachts zum kühlen Gras kamen sie hungrig doch
und wollten Hester's Träume und baten: "Heute noch!"

"Die Städte werden fallen wo reich nur wenig sind.
Die armen Leute steigen zum Reichtum ohne Sünd.
Und gebt nicht mehr dem Fürst, nicht Bischof und nicht Zar.
Und wird nicht sein am morgen wie es am Abend war."


Da kamen in der Früh zwei Männer aus der Stadt
und schleppten Hester Jonas vor einen Magistrat.
Da war die Red' von Gott, da war die Red' von ihr.
Da war die Red' von Träumen, die kränken Mensch und Tier.

Und quetschten ihr den Hals und brachen ihr Gebein.
Die ganze Stadt hat Tage voll Hester Jonas' Schrein.
Und unterschrieb die Schuld mit der verkrümmten Hand.
Und schrie noch lange Träume, bis sie das Feuer fand.

"Die Städte werden fallen wo reich nur wenig sind.
Die armen Leute steigen zum Reichtum ohne Sünd.
Und gebt nicht mehr dem Fürst, nicht Bischof und nicht Zar.
Und wird nicht sein am morgen wie es am Abend war."


Dort unten im Gnadental geschah eine Geschicht,
die hat schön angefangen und endete so nicht ...


Der Musiker Pit Budde, Mitbegründer der deutschen Band "Cochise", hat die Ballade von Peter Maiwald vertont. Damit hat er die Geschichte der Hexenverfolgungen aus dem Dunkel der Vergangenheit in die Gegenwart gerettet. Eine sehr schöne Version des Liedes gibt es auf YouTube von garibelon. An den Tanz der Hexen auf dem Blocksberg erinnert heute jedoch nur noch der im Volkstum überlieferte Brauch, am Abend des 30. April in den Mai zu tanzen.

(Quellen: Wikipedia, Netzwerk Regenbogen)

Mittwoch, 29. April 2009

Neu im Juwiversum

Das Juwiversum

Der "Süd-Zipfel"
des Leher Ortsteils Goethestraße

  • Die Straßen zwischen Moltke- und Hafenstraße
    vom Leher Tor bis zur Bremerhavener Straße.
Vom westlichen Ende der Bremerhavener Straße geht es jetzt auch weiter auf der Moltkestraße - jedenfalls in südliche Richtung bis zur Pestalozzistraße in der Nähe des Leher Tors. Neu hinzugekommen sind auch der Abschnitt der Goethestraße von der Pestalozistraße bis zur Bremerhavener Straße, die Dorotheastraße (Querverbindung zwischender Hafen- und der Goethestraße südlich der Bremerhavener Straße), sowie die Kleiststraße (Längsverbindung zwischen der Dorothea- und der Bremerhavener Straße, parallel zwischen Goethe- und Hafenstraße). Mit der freundlichen Erlaubnis eines Hausbewohners habe ich Fotos von einem gründerzeitlichen Hauseingang eines Hauses an der Goethestraße einbauen können. Außerdem gibt es ein Foto von einem Terrazzo-Mosaik mit einer kurzen Erklärung zu diesem für die Jahre um 1900 so beliebten Fußbodenbelag.


Die Navigation:

Die nach rechts und links zeigenden Pfeile unter den Fotos öffnen die nächste bzw. die vorhergehende Seite. Der Kreis zwischen den beiden Pfeilen öffnet das Inhaltsverzeichnis, von dem aus man direkt zu markanten Punkten im Quartier springen kann, ohne bei weiteren Besuchen den gesamten Weg noch einmal "ablaufen" zu müssen. Neu ist auf eingen Seiten ein "X" anstelle des Kreises. Mit einem Klick darauf kommt man von einen "Seitenweg" zu der Stelle zurück, an der man auf den Seitenweg abgebogen ist.

  • Hier gehts zum "Juwiversum", Bremerhaven, Lehe.

Montag, 27. April 2009

Zoo am Meer - Basstölpel

Am Sonntag war ich nach etwas längerer Zeit wieder einmal im "Zoo am Meer". Der kleine Bremerhavener Zoo, der vielen Bremerhavenern immer noch besser unter seinem ehemaligen Namen "Tiergrotten" bekannt ist, liegt direkt am Weserdeich.

Zu der Zeit, als der Zoo noch "Tiergrotten" hieß, war der Name aufgrund der aus Zement modulierten Grottenkulisse durchaus zutreffend. Später, als die Kulisse baufällig wurde, ersetzte man sie durch "normale" Zoo Gebäude und -Anlagen. Der Zoo bekam seinen neuen Namen: "Zoo am Meer".

Aber nichts ist für die Ewigkeit. Die Gesetzgebung im Zusammenhang mit der artgerechten Tierhaltung änderte sich. Die verschärften Auflagen machten einen erneuten Umbau des Zoos notwendig. Während der Jahre von 2003 bis 2005 wurde er komplett erneuert. Mit dem neuen Design der Anlage hätte man eigentlich auch zum alten Namen des Zoos zurückkehren können. Aber manche Dinge haben eben doch Bestand. Es blieb bei "Zoo am Meer" - offiziell zumindest. Nur die Bremerhavener sagen inoffiziell weiterhin "Tiergrotten" - zumindest diejenigen, die ihn aus ihrer Kindheit noch unter diesem Namen kennengelernt haben.

Der Zoo am Meer ist so "groß", dass man seinen Rundgang nach ungefähr einer Stunde beenden könnte. Wenn man aber nichts verpassen will, dann sollte man schon drei bis vier Stunden einplanen. Aufgrund der geänderten gesetzlichen Auflagen mussten die Gehege erheblich vergrößert werden. Zwar wurde auch das Gelände in Richtung Weser erweitert, aber trotzdem musste man sich auf einige wenige Tiere beschränken. Zu sehen sind jetzt überwiegend Tiere aus den kälteren Breitengraden der Erde und Tiere, die sich an das Leben im und am Meer angepasst haben.

Die größeren Anlagen mit Rückzugsnischen für die Tiere haben zur Folge, dass es etwas länger dauert, bis man "alles gesehen" hat. Die an das Wasserleben angepassten Tiere können sowohl wie bisher "von oben" beobachtet werden, wie auch aus der Unterwasserperspektive. Da die Tiere sich weder ständig an Land noch im Wasser aufhalten, ist es eine gute Idee, nach dem ersten Rundgang bei einigen dieser Tiere mehrmals vorbeizuschauen.


Basstölpel aus der Unterwasserperspektive

Das Wasservogel Gehege ist da vielleicht eine Ausnahme. Basstölpel, Eider- und Dampfschiffenten leben dort zusammen. Irgendeiner der Vögel hält sich meistens im Wasser auf. Wie es aus der Unterwasserperspektive aussieht, wenn ein junger Basstölpel sich im Wasser austobt, kann man in dem Video oben sehen.


Zoo am Meer: Wasservogelgehege

Vögel im allgemeinen faszinieren mich seit meiner Kindheit. Es gibt aber auch einige, die zu meinen Favoriten zählen. Unter den Seevögeln sind das unter anderem die Basstölpel. Einer meiner Freunde hatte eine Fahrtenyacht, auf der ich Mitsegler war. Die letzte Fahrt, an der ich teilgenommen habe bevor unsere erste Tochter zur Welt kam, war die Überführung seines Schiffes ins Mittelmeer. Mein Freund wollte mit seiner Yacht auch einmal etwas anderes sehen, als immer nur die Strecken von Bremerhaven nach Helgoland oder von Bremerhaven nach Bremen-Lesum.


Zoo am Meer: Basstölpel

Während dieser Fahrt habe ich oft Basstölpel beobachten können, wie sie über der See fast ohne Flügelschlag im Gleitflug ihre Kreise zogen und gelegentlich ihre Flügel anlegten, und lang ausgesteckt pfeilschnell im Sturzflug unter der Wasseroberfläche verschwanden, wenn sie aus der Luft einen ahnungslosen Fisch entdeckt hatten. Zudem sehen Basstölpel mit ihrer Schnabel- und Gesichtszeichnung um die blauen Augen herum aus der Nähe betrachtet auch recht gut aus. Ihr deutscher Name will dazu für meinen Geschmack allerdings nicht so recht passen. Mein Freund hat sie auf der Fahrt zum Mittelmeer immer bei ihrem holländischen Namen genannt: Dort heißen die eleganten Vögel "Jan van Gent".

Ich habe vor, von Zeit zu Zeit in loser Folge über über weitere Bewohner unseres kleinen (aber feinen) Zoos zu berichten ...


Zum weiterlesen:
  • Einen recht guten und ausfühlichen Artikel
    über den Basstölpel gibt es in Wikipedia.

Unser kleiner Zoo am Meer


Sonntag, 26. April 2009

Erpel und Ente


Stockenten (Aue, Bremerhaven Lehe)

Es liebt der Erpel seine Ente,
wenn er könnte, bis zur Rente

Doch wie alles and're Federvieh,
bekommen Erpel Rente nie.

Da Erpel niemals Rente kriegen,
muss er sie wohl ewig lieben.

© Jürgen Winkler


Habt ihr gewusst, dass ein Entenpaar sich das ganze Leben treu bleibt?

Samstag, 25. April 2009

Plünderer im Stadtpark


Allgemeingut: Blühender Busch im Leher Stadtpark

Es ist jetzt schon das zweite Mal vorgekommen, dass ich Leute dabei beobachtet habe, wie sie sich im Leher Stadtpark mit Nachschub für ihre Blumenvasen bedienten.

Beim ersten Mal war es eine junge Frau, die Osterglocken abpflückte. Als ich sie darauf ansprach, hatte ich das Gefühl, als würde ich Selbstgespräche führen. Die ignorierte mich völlig, pflückte seelenruhig noch einige weitere Blumen dazu, band zwei oder drei Sträuße daraus und machte sich von dannen. Ich sah noch wie sie etwas weiter entfernt einen jungen Mann traf, der wohl auf sie gewartet hatte, und wie sie mit ihm sprach. Hören und sprechen konnte sie also.

Heute Morgen war ich mit Cleo im Stadtpark unterwegs. Ein Mann um die 50 pflückte Zweige mit Blüten von dem Strauch ab, der auf dem Foto oben zu sehen ist. Das Risiko ignorierend, erneut ein Gespräch mit einer Wand zu führen, wünschte ich ihm einen Guten Morgen, und sagte: "Eigentlich sind die Blumen und blühenden Büsche im Park ja für alle da, und nicht nur für einige wenige Leute zum Abpflücken, damit sie ihre Wohnung damit schmücken können." Der Mann hielt mir die abgebrochenen Blütenzweige unter die Nase und meinte: "Die zwei, drei Zweige sind doch schnell wieder nachgewachsen.", und ging unbekümmert seines Weges.
  • Na ja: Immerhin war das dieses Mal
    ansatzweise so etwas wie ein Gespräch ...
Ich hätte allerdings noch etwas dazu zu sagen gehabt: Wenn das jeder so machen würde, dann würden aus drei blühenden Zweigen schnell 30, 300 oder mehr. Der Busch sähe dann ziemlich zerrupft aus. Und selbst wenn die Zweige "schnell wieder nachgewachsen" sein sollten, dann wäre es mit der Blütenpracht für dieses Jahr doch vorbei. Neue Blüten gibt es mit Sicherheit erst im nächsten Jahr.

Euch allen ein schönes sonniges Wochenende - und genießt die blühende Natur, solange noch Gelegenheit dazu ist.

Freitag, 24. April 2009

Bundesverdienstkreuz für Rückenwind Gründerinnen


Stadtteilplatz "Leher Pausenhof",
Wand mit Kunstwerken der Rückenwind Kinder

Friederike Görke und Kristina Freudenhammer hatten 2003 die Idee für einen Verein für Leher Kinder. Daraus entstand der "Verein Aktion Rückenwind für Leher Kinder e.V."

Rentner, Pensionäre und erwerbslose Fachleute aus handwerklichen, künstlerischen und pädagogischen Berufen sowie andere Leher Bürger bieten set dem ehrenamtlich nachmittags kostenlose Projekte für Kinder aus Lehe an.

Was vor sechs Jahren klein begann, hat im Laufe der Zeit dazu geführt, dass die "Rückenwindkinder" in der Leher Öffentlichkeit erfreuliche und für jeden sichtbare Spuren hinterlassen haben. Das gilt sowohl für das direkte Umfeldfeld des Hauses, in dem sie sich nachmittags treffen, wie z.B. auch für den Leher Stadtteilplatz "Leher Pausenhof". Dort haben sie eine Ziegelwand mit ihren Kunstwerken verziert. Der Verein ist inzwischen darüber hinaus aber so erfolgreich, dass er nicht nur in Lehe bekannt ist.

Die Nordsee-Zeitung schrieb gestern, noch immer seien Frau Görke und Frau Freudenhammer erstaunt darüber, was sie mit einem offenen Ohr, offenen Armen und einem offenen Herzen alles erreicht haben. Mit einer Handvoll Freiwilliger seien sie damals angefangen, den Kindern das zu bieten, was sie eben konnten.


Jetzt bekommen die Rückenwind-Gründerinnen das Bundesverdienstkreuz für ihre erolgreiche Arbeit.



Heimat des Vereins in der Goethestraße 35

  • Liebe Frau Görke,
    Liebe Frau Freudenhammer,

    ich finde, das haben Sie sich verdient.
    Dazu meinen herzlichen Glückwunsch.



(Quellen: Nordsee-Zeitung vom 23.04.2009, Rückenwind für Leher Kinder)

Donnerstag, 23. April 2009

Anbauverbot für genmanipulierten Mais gefährdet

Der US-Konzern Monsanto machte während des Vietnamkriegs als Hersteller des Entlaubungsmittels "Agent Orange" für die US-Armee von sich reden. Die US Luftwaffe besprühte damit die Wälder, in denen die vietnamesichen Soldaten verbargen. Ebenso wie vietnamesische Soldaten und Zivilisten erlitten infolge des Einsatzes von "Agent Orange" auch Angehörige der US-Bodentruppen TCDD-Vergiftungen, unter denen sie noch heute leiden. Das Dioxin "TCDD" wurde 1976 nach einem schweren Chemieunfall in Italien umgangssprachlich als "Seveso-Dioxin" bekannt.

Heute ist Monsanto das größte Saatgutunternehmen der Welt und der weltweit größte Hersteller von gentechnisch verändertem Saatgut. Der Konzern hält auf 90 Prozent der angebauten gentechnisch veränderten Organismen (GVO) Patente. Die genmanipulierten Pflanzen werden vor allem in den USA, Argentinien, Brasilien, Kanada, Indien und China angebaut. In Europa wird die genmanipulierte Saat bisher nur in Spanien und Rumänien im großen Stil kommerziell verwendet.


Landwirte werden abhängig

Die Rekordumsätze des Konzerns basieren vor allem auf dem Verkauf von gentechnisch verändertem Saatgut - und von Herbiziden (Unkrautvernichtungsmitteln), die genau auf die Gen-Manipulationen abgestimmt sind: Er verkauft den Landwirten nicht nur für teures Geld die gentechnisch veränderte Saat, sondern macht sie gleich auch noch vom eigenen Herbizid abhängig.

Auch nachdem der Konzern das patentierte Saatgut an die Bauern verkauft hat, betrachtet er die gentechnischen Veränderungen als sein geistiges Eigentum. Die Landwirte müssen beim Kauf der Saat unterschreiben, dass sie nicht einen Teil ihrer Ernte einbehalten, um ihn im nächsten Jahr auszusäen. Damit sind sie gezwungen, immer wieder das teure genmanipulierte Saatgut zu kaufen. Zudem müssen sich die Landwirte verpflichten, ausschließlich das Monsanto-Herbizid Roundup einzusetzen. Die Einhaltung dieser Regeln lässt Monsanto überwachen. Regelverstöße werden mit harten Bußgeldern und Gerichtsverfahren geahndet.

Diese Strafen müssen auch Landwirte befürchten, deren Felder durch die genmanipulierte Saat benachbarter Felder verunreinigt wurde – denn auf ihren Feldern wächst "Eigentum" von Monsanto, für das sie nichts bezahlt haben. Aus meiner Sicht gehören der Hersteller und der Anwender genmanipulierter Saaten auf die Anklagebank, weil sie die Ernte konventionell orientierter Landwirte und die Felder für biologisch-ökologischen Anbau mit ihrem gentechnisch veränderten Material verunreinigen.

Monsanto wirbt damit dass für seine genmanipulierten Pflanzen ein geringerer Einsatz an Pflanzenschutzmitteln notwendig sei als beim Anbau natürlich gezüchteter Pflanzen. Wenn jedoch unerwünschte Kräuter auf Feldern mit genmanipuliertem Mais massiv mit Roundup besprüht werden, bilden sich im Laufe weniger Kräuter-Generationen Resistenzen. Die resistenten Kräuter sind irgendwann kaum noch zu bekämpfen. Das erfordert einen immer höheren Herbizid Einsatz.

Rund 30 Prozent der gentechnisch veränderten Organismen sind so manipuliert, dass sie ein Insektengift namens „Bt“ produzieren (Bt-Pflanzen). Dazu gehört auch der genmanipulierte Mais MON810. Es besteht eine erhebliche wissenschaftliche Unsicherheit über die Wirkungsweise und Schädlichkeit des Bt-Gifts, das der Mais absondert. Neue wissenschaftliche Studien zeigen, dass es bei Verzehr das Immunsystem von Mäusen sowie beim Anbau des Mais Tiere wie Schmetterlinge, Marienkäfer und Wasserorganismen schädigen kann.


Anbauverbot in Deutschland gefährdet

Am 14. April hat Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner ein Verbot des Anbaus der gentechnisch veränderten Mais Sorte MON810 in Deutschland verkündet. MON810 ist die einzige Gentechnik-Pflanze, welche in Europa zugelassen ist und bisher in Deutschland angebaut werden durfte. Das Verbot kam gerade noch rechtzeitig vor der Aussaat des Risiko-Mais, die in diesen Tagen beginnen sollte.

Laut einer Emnid-Umfrage befürworten 78 Prozent der Deutschen ein Verbot des gentechnisch veränderten Mais. Viele Menschen haben mit ihren Unterschriften unter Aufrufen zum Verbot von genveränderten Pflanzen und mit Briefen an Frau Aigner für das Aussatverbot von MON810 gekämpft.

Der Gentechnik-Konzern Monsanto will jetzt versuchen, das Verbot per Eilverfügung vor Gericht zu kippen. Er hat beim Verwaltungsgericht Braunschweig Klage gegen das Verbot eingelegt. Per Eilentscheid will er die MON810 Aussaat in Deutschland noch in diesen Frühjahr erreichen!

Monsanto muss das demokratisch legitimierte und sachlich gebotene Verbot akzeptieren und seine Klage gegen das Verbot von MON810 zurückziehen!

Weitere Details gibt es auf der Internetseite von campact.
Dort kann man auch einen Appell an Monsanto unterzeichnen.


(Quelle: Wikipedia, Campact, Umweltinstitut München, Spiegel Online)

Mittwoch, 22. April 2009

Wohnungsbrand in Lehe

Als ich gestern Abend auf dem Weg von der Arbeit nach Hause in die Nähe des Leher Tors kam, stand ein Streifenwagen der Polizei mitten auf der Kreuzung, und ein Polizist sorgte dafür, dass niemand in die Pestalozzistraße abbog. Am Leher Tor angekommen sah ich dann eine große Zahl Feuerwehrfahrzeuge und Notarztwagen, sowie weitere Polizeifahrzeuge im Bereich der Einmündung der Moltkestraße in die Pestalozzistraße stehen.

Heute las ich in der Nordsee-Zeitung, dass es dort im Erdgeschoss eines Hauses an der Pestalozzistraße gebrannt hatte. Die Zeitung berichtet, die Feuerwehr habe die Menschen aus den oberen Stockwerken des Hauses vor dem Rauch retten können. Der gehbehinderte Bewohner der Wohnung, in der es gebrannt hatte, sei jedoch bei dem Brand in seiner Wohnung gestorben.

Ich kenne niemanden aus dem Haus. Trotzdem musste ich immer wieder daran denken. Ich stelle es mir schon schrecklich vor, als körperlich gesunder Mensch aus einer brennenden Wohnung durch das Feuer fliehen zu müssen. Der arme Mensch hatte jedoch sicher keine Chance sich selbst in Sicherheit zu bringen.

Mich beschäftigt schon allein der Gedanke, dass ich gestern in der Nähe der Brandstelle vorbeikam, an der kurz vorher jemand auf so schreckliche Weise sterben musste. Dabei fallen mir dann auch die vielen Schaulustigen ein, die um die Brandstelle herumgestanden haben. Ich finde, wenn man bei einem Unglück helfen kann, dann ist es richtig, sich an der Unglücksstelle aufzuhalten. Leute, die vor lauter Sensationssucht gaffenen dabeistehen, kann ich dagegen überhaupt nicht verstehen. Ich glaube, wenn ich einer von denen gewesen wäre, dann hätte ich mich nach dem Lesen des Berichts über die Folgen des Brandes heute dafür geschämt.

Neu im Juwiversum

Das Juwiversum

Bremerhaven Lehe:
Die Bremerhavener Straße


Die Bremerhavener Straße ist die südlichste Querverbindung zwischen der Moltke- und der Hafenstraße. Die Moltkestraße zweigt im Süden in der Nähe des Leher Tors von der Pestalozzistraße ab. In ihrem weiteren Verlauf in Richtung Norden geht sie in die Körnerstraße über, die an ihrem nördlichen Ende in die Rickmersstraße mündet. Im Juwiversum sind die Moltke- und die Körnerstraße allerdings noch nicht vorhanden. Zur Zeit wird man deshalb vom westlichen Ende der Bremerhavener Straße wieder direkt zur Hafenstraße zurück "gebeamt".


Die Navigation:

Die nach rechts und links zeigenden Pfeile unter den Fotos öffnen die nächste bzw. die vorhergehende Seite. Der Kreis zwischen den beiden Pfeilen öffnet das Inhaltsverzeichnis, von dem aus man direkt zu markanten Punkten im Quartier springen kann, ohne bei weiteren Besuchen den gesamten Weg noch einmal "ablaufen" zu müssen.

  • Hier gehts zum "Juwiversum", Bremerhaven, Lehe.

Dienstag, 21. April 2009

Neu im Juwiversum

Das Juwiversum

Bremerhaven Lehe:
Die Eupener Straße


Die Eupener Straße ist neben der Kistner- und der Frenssenstraße die dritte Querverbindung zwischen der Hafenstraße und der Pestalozzistraße, und wird ebenfalls als Zufahrtsstraße in das Wohngebiet des Leher Ortsteils Goethestraße genutzt. Im Gegensatz zu den beiden anderen durchgehenden Querverbindungen ist sie allerdings in einem Teilabschnitt als Einbahnstraße ausgewiesen, und sie kreuzt mehrere verkehrsberuhigte Straßen.

Früher kam man an vier Schulen vorbei, wenn man die Eupenerstraße entlang ging oder fuhr. Heute sind davon nur noch die Astrid-Lindgren-Schule (ehemals Körnerschule) und die katholische Alfred-Delp-Schule übrig geblieben. Die Deichschule wurde abgerissen. An ihrem früheren Standort befindet sich jetzt der Stadtteilplatz "Leher Pausenhof". Die ehemalige Theodor-Storm-Schule ist jetzt die "Theo". Das Gebäude wurde aufwändig renoviert und zu einem Stadttelzentrum umgebaut.


Die Navigation:

Die nach rechts und links zeigenden Pfeile unter den Fotos öffnen die nächste bzw. die vorhergehende Seite. Der Kreis zwischen den beiden Pfeilen öffnet das Inhaltsverzeichnis, von dem aus man direkt zu markanten Punkten im Quartier springen kann, ohne bei weiteren Besuchen den gesamten Weg noch einmal "ablaufen" zu müssen.

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Montag, 20. April 2009

Energetische Sanierung und Ausstattungsmodernisierung



Die Eigentümerstandortgemeinschaft Lehe (ESG) lädt ein zu ihrer ersten öffentlichen Veranstaltung zum Thema

Energetische Sanierung
und Ausstattungsmodernisierung
von Wohngebäuden in Lehe


  • Dienstag, 21.04.09
    19:00 Uhr

    "Theo"
    Lutherstraße 7

Die Veranstaltung findet im ehemaligen Musiksaal statt und wendet sich an Gebäudeeigentümer und Bewohner (insbesondere aus Lehe).

Die Stadt Bremerhaven, der Bund und die EU haben bereits viel Geld in den Stadtteil Lehe-Goethestraße investiert. Eine nachhaltige Aufwertung des Quartiers gelingt aber erst, wenn auch die Eigentümer in ihre Gebäude investieren. Deshalb haben sich bislang etwa 20 Haus- und Wohnungseigentümer, vor allem aus dem Ortsteil Lehe-Goethestraße, in der Eigentümergemeinschaft Lehe zusammengefunden, um gemeinsam Verbesserungen an Häusern und im Quartier vorzunehmen.

Investitionen in Gebäude können vielgestaltig sein und lassen sich schwerpunktmäßig nach energetischer Sanierung (Wärmedämmung an Fassaden und Dach, Heizungstechnik, Solarstrom oder -wärme etc.) und Ausstattungsmodernisierung (z. B. in Bad oder Küche, oder Komfortgewinn durch Anbau von Balkonen, Fahrstuhl etc.) unterscheiden. Das Ziel solcher Maßnahmen ist das Halten von Mietern oder die Gewinnung neuer Mietergruppen. Für derlei Aufwertungsvorhaben hat die KfW-Bankengruppe zum 01. April 2009 neue Förderkonditionen eingeführt! Die Veranstaltung soll für die Gebäudesanierung in Bremerhaven-Lehe bauliche Anregungen bieten und neue Finanzierungsmöglichkeiten aufzeigen.


Das Programm:

  • Energetische Modernisierung im Altbau:
    Erfahrungen, Beispiele, Förderungen

    Referentin: Susanne Korhammer
    Tara, Ingenieurbüro für Energie und Umwelt, Varel
  • Finanzierung von energetischen
    und Ausstattungsmodernisierungen im Altbau

    Referenten: Claus Schwebe und Olaf Schulte
    Stadtsparkasse Bremerhaven
  • Energetische Sanierung und Ausstattungsmodernisierung
    des Wohngebäudes Goethestraße 43 in Bremerhaven-Lehe
    - ein Erfahrungsbericht -

    Referent: Christian Bruns
    STÄWOG, Bremerhaven

Die Eigentümerstandortgemeinschaft Lehe

Die ESG ist ein Zusammenschluss engagierter Eigentümer aus Bremerhaven-Lehe. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die Wohn- und Wohnumfeldqualität im Quartier durch gemeinsame Aktionen und Projekte nachhaltig zu verbessern. Dazu beschäftigt sie sich mit Fragen zur Verbesserung der Vermietungssituation, welche Möglichkeiten private Eigentümer haben, um ihr Quartier voranzubringen, wer ihnen dabei helfen kann, sowie vielen weiteren Fragestellungen. Eine Weiterentwicklung des Quartiers wird direkt den Wert der Immobilien und somit auch die Vermarktungschancen positiv beeinflussen.

Durch die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Bremerhaven ergeben sich für die ESG Vorteile, wie z.B. die Unterstützung bei der Inanspruchnahme bestehender Fördermöglichkeiten, der Zugang zu aktuellen Informationen auf direktem Wege und vielem mehr. Die Arbeit der ESG wird im Rahmen des ExWoSt-Forschungsfeldes „Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbau“ vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördert.


Ansprechpartner der ESG Lehe:

Heiko Janßen

Telefon: 0471-9707081 oder -40974
E-Mail: Heiko.Janssen@nord-com.net

Internet:
www.esg-lehe.de

Sonntag, 19. April 2009

Schietbüdel


Cleo's sonntagsmorgendlicher Frühlingsspaziergang ...

Als Cleo und ich heute morgen unterwegs waren, trafen wir Idefix mit seinem Rudelchef. Der fremde Rudelchef hatte beobachtet, wie Cleo ihr großes Geschäft erledigte, wie ich dieses wie gewohnt in einem Plastikbeutel verschwinden ließ und sprach mich anschließend an: "Guten Morgen. Ich habe gerade gesehen, dass Sie weiße Beutel verwenden." Ich erklärte ihm, dass wir Brotbeutel-Rollen dafür kaufen.

Er meinte, die Stadt stelle doch kostenlos Beutel dafür zur Verfügung. Diese bekäme man auf Nachfrage in verschiedenen Bremerhavener Geschäften, und er gab mir einen solchen "Schietbüdel" aus seinem Vorrat. Kostenlose Beutel waren mir bisher nur aus der erfolglosen "Kostenlose Beutel Automaten" Aktion bekannt, die es vor einigen Jahren einmal in Lehe gegeben hatte.

In den Tagen nach der Installation der Beutelspender flogen die leeren Beutel in den Straßen herum, und nach und nach wurden auch die Automaten selbst zu Opfern von Vandalen.

Ich vermute einmal, dass ich nicht der einzige Bremerhavener Hundehalter bin, dem die kostenlose Ausgabe der "Schietbüdel" bisher nicht bekannt gewesen ist. Ich bedanke mich deshalb noch einmal bei Idefix' Rudelchef für diesen Hinweis.

Ich hatte im letzten Monat unter dem Titel "Qutsch" bereits zu diesem Thema geschrieben, dass ich gelegentlich Augenzeuge der "Absetzaktion" eines Hundes werde und dass ich "weniger sozial eingestellte Hundehalter" schon mal höflich frage, warum das nicht sofort entsorgt wird. Oft bekomme ich dann die Antwort: "Wir zahlen doch Hundesteuer." Das provozierte bei mir dann immer ein "Aber ...", weil das Problem von Fiffi's herumliegender, auf nichtsahnende Opfer lauernder Tretmine damit nicht gelöst ist. In der Annahme, dass besagte "Schietbüdel" aus dem Hundesteuertopf bezahlt werden, kann ich jetzt mein "Aber ..." in Zukunft mit einem Hinweis auf den Nutzen der Hundesteuer in Gestalt kostenlos erhältlicher "Schietbüdel" krönen.

Interessanterweise bestätigte Idefix' Rudelchef meine Erfahrungen mit Zeitgenossen der Kategorie "weniger sozial eingestellte Hundehalter", und fügte ergänzend hinzu, ihm seien infolge einer höflichen Anfrage auch schon einmal Schläge angedroht worden. "Halt's Maul!", habe ich ja auch schon zu hören bekommen, aber bei Gewaltandrohungen hört der Spaß auf. Spätestens dann wäre aus meiner Sicht eine Strafanzeige fällig.

In diesem Zusammenhang hätte ich noch eine kleine Bitte an unsere "Freunde & Helfer": Wenn ihr mit eurem Streifenwagen in gemütlichem Tempo durch die Straßen patrouliert, dann achtet doch bitte einmal darauf, ob die Menschen die Hinterlassenschaften ihrer Hunde ordnungsgemäß entsorgen. Mir ist es schon mehrmals aufgefallen, dass ein Streifenwagen der Polizei an uns vorbeifuhr, während Cleo gerade deutlich sichtbar ihr großes Geschäft erledigte. Ich habe es aber noch nie erlebt, dass eine Streife angehalten hat, um zu beobachten, ob ich Cleo's Hinterlassenschaften entsorge oder einfach liegen lasse. Die schönsten Gesetze und Verordnungen sind sinnlos beschriebenes Papier, solange ihre Einhaltung nicht kontrolliert wird.

Samstag, 18. April 2009

Neu im Juwiversum

Das Juwiversum

Lehe "Goethestraße"
Version 2.0

Ich habe die Seiten unter "Bremerhaven", Kapitel "Lehe", komplett überarbeitet und um einige zusätzliche Informationen ergänzt. Im Anschluss an eine Einführung zum Stadtteil erzähle ich etwas über meine Wurzeln in Lehe. Danach betritt man den Leher Ortsteil "Goethestraße" am Leher Tor, und gelangt dann zum Startpunkt eines Rundgangs entlang der Grenzen des Quartiers im Verlauf der Hafenstraße, der Rickmersstraße, der Pestalozzistraße bis zurück zum Leher Tor.

Hyperlinks im Text markieren Abzweigungen in Seitenstraßen, über die man in's Herz des durch gründerzeitliche Gebäude geprägten Quartiers gelangt. Andere Textlinks weisen auf Sehenswürdigkeiten hin, an denen man auf dem Weg vorbeikommt, oder führen zu kurzen Zeitreisen in die Vergangenheit Lehes.

Neu hinzugekommen sind
  • die Pestalozzistraße
  • die Hafenstraße
und folgende Abstecher von der Hafenstraße und der Rickmersstraße:
  • Kalksandsteinwerk Kistner
  • Aladin Kino

Die Navigation:

Die nach rechts und links zeigenden Pfeile unter den Fotos öffnen die nächste bzw. die vorhergehende Seite. Der Kreis zwischen den beiden Pfeilen öffnet das Inhaltsverzeichnis, von dem aus man direkt zu markanten Punkten im Quartier springen kann, ohne bei weiteren Besuchen den gesamten Weg noch einmal "ablaufen" zu müssen.


Eine kleine Bitte


Ich würde gerne etwas mehr und genauer über die Arbeitsabläufe im Kalksandsteinwerk schreiben und diese den Fotos zuordnen. Wenn mir jemand entsprechende Details zu den Fotos mitteilen könnte, wäre ich sehr dankbar dafür. Die einfachste Möglichkeit für eine Mitteilung ist ein Kommentar zu diesem Artikel oder eine E-Mail an "juwiversum@online.de".

Ein Problem bei meinen "Zeitreisen" ist es, passende Bilder aus dem "alten Bremerhaven" vor den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg, den Nachkriegsjahren bis in die "Fünfziger Jahre" sowie "neuere alte Fotos" zu finden, die ich im Juwiversum veröffentlichen kann, ohne die Urheberrechte anderer Leute zu verletzen. Daher bin ich immer dankbar wenn mir jemand private Fotos mit Stadtansichten von Bremerhaven zum Einscannen ausleihen kann, und mir die Erlaubnis gibt, diese im Juwiversum zu verwenden. Ich werde solche Fotos mit einem Copyright mit Namensnennung versehen, so wie ich es auch mit meinen eigenen Fotos mache. Falls gewünscht, setze ich auch gerne einen Link mit der E-Mail Adresse oder zur Hompage des "Spenders" dazu.

  • Hier gehts zum "Juwiversum", Bremerhaven, Lehe.

Mittwoch, 15. April 2009

Al-Zahraa


Fischereihafen Bremerhaven

Das Foto zeigt die Ostseite des Fischereihafens in Bremerhaven. Der graue RoRo-Frachter rechts im Bild ist die "Al-Zahraa" (zum Vergrößern bitte auf das Foto klicken). Der irakische Name des Schiffes bedeutet auf deutsch "Die Rose". Im Juli 1990 kam die "Al-Zahraa" auf ihrer Fahrt von Dänemark nach Bremerhaven. Bei den Motorenwerken Bremerhaven (MWB) sollte die Maschine überholt werden. Als diese gerade ausgebaut worden war, überfielen irakische Truppen das Nachbarland Kuwait. In der Folge verhängten die Vereinten Nationen ein Wirtschaftsembargo gegen Irak. Damit waren weitere Arbeiten an dem Schiff von einem Tag auf den anderen verboten. Das Schiff wurde an einen Liegeplatz im Kaiserhafen gegenüber von MWB geschleppt, an dem es 15 Jahre lang liegen blieb.

Von den mehr als 30 Besatzungsmitgliedern blieb zunächst nur ein Seemann als Wache an Bord. Nachdem dieser ein Jahr lang allein auf dem Schiff gelebt hatte, setzte die Hafenbehörde sich für den isoliert lebenden Seemann ein. Daraufhin wurde ein zweiter Wachmann auf das Schiff geschickt. Später wurde die zweiköpfige Besatzung alle sechs Monate ausgewechselt. Als die USA den Irak angriffen, sahen die irakischen Wachleute an Bord der "Al-Zahraa" im Fernsehen, wie in Bagdad die Geschosse einschlugen und wie ihre Heimat immer tiefer im Chaos und Zerstörung versank. Drei Monate lang hörten sie nichts von ihren Familien. Die erhoffte Ablösung traf nicht ein. Sie konnten die "Al-Zahraa" nicht verlassen und die Rückkehr zu ihren Familien war ihnen aber verwehrt. Zwei Jahre lang erlebten sie nichts anderes als die Monotonie des Bord-Alltags auf dem Schiff in Bremerhaven. Als die Mutter des einen Wachmanns starb, erzwangen die beiden Iraker die Rückkehr nach Hause. Damit waren diese beiden die Wachmannschaft, die am längsten in Deutschland ausharren musste. Über ihre Zeit an Bord entstand ein Dokumentarfilm mit dem Titel "Die Vergessenen der Al-Zahraa", der am 26. Februar 2006 im Deutschen Schiffahrtsmuseum das erste Mal gezeigt wurde.

Am 3. August 2005 verließ das Schiff seinen Liegeplatz im Kaiserhafen. Es wurde in den Fischereihafen geschleppt und liegt seit dem an der Kaje vor der Halle-X. Im Juli werden es 19 Jahre her sein, seit die "Al-Zahraa" in Bremerhaven ankam. Mit Sicherheit hätte es damals niemand an Bord für möglich gehalten, dass der Aufenthalt in Bremerhaven so lange dauern würde ...


(Quellen: Filmbüro Bremen e.V., Deutsches Schiffahrtsmuseum, Werften und Stadtgeschichte Bremerhavens, Frankfurter Rundschau)

Dienstag, 14. April 2009

Oster Spaziergänge



Entlang der neuen Aue

Am Samstag sind meine Tochter Ayleen und ich mit Cleo entlang der Aue und durch die Schrebergärten an der Van-Heukelum-Straße gegangen. Das Flüsschen Aue wurde früher vom Oberflächenwasser aus dem Leher Umland gespeist, floss durch Lehe und mündete dort in die Geeste. Im Bereich zwischen der Rickmers- und der Hafenstraße verlief die Aue unter den Wohngebieten hindurch in einer Rohleitung. An der Hafenstraße trat sie wieder zutage und war in ihrem weiteren Verlauf durch den Saarpark und weiter bis zur Geeste wieder als Fluss erkennbar.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie die Aue durch den Saarpark floss. Im Herbst 1971 wurde der Unterlauf der Aue zugeschüttet. In einem künstlich geschaffenen Bachbett verläuft das Flüsschen jetzt als "Neue Aue" von der Van-Heukelum-Straße durch das Schrebergartengebiet entlang der Grenze des Freihafengebietes in Richtung Norden und mündet beim Stadtteil Weddewarden in den Grauwallkanal.




Wiesen bei Spieka

Am 1. Osterfeiertag waren wir bei meinem Schwiegervater in Spieka zu Besuch. Der zu Nordholz gehörende Ort liegt im Marschland des Landes Wursten ungefähr 12 km südlich von Cuxhaven. Zu Ostern war ja nun wirklich kein Wetter zum drinnen sitzen. Deshalb haben mit einem Spaziergang "um'n Pudding" dafür gesorgt, dass die Torte nicht so sehr ansetzt.




Wasserwerkswald Leherheide, Wasserwerk

Gestern Nachmittag waren wir zum Kaffee bei meiner Mutter eingeladen. Sie wohnt im Bremerhavener Stadtteil Leherheide. Auch gestern haben wir im Anschluss an Kaffee und Kuchen das schöne Wetter für einen Spaziergang genutzt. Von der Wohnung meiner Mutter ist es nicht weit bis zum Leherheider Wasserwerkswald. Die Tiefbrunnen des Wasserwerks tragen zu einem großen Teil zur Trinkwasserversorgung der Stadt bei.

Eigentümerstandortgemeinschaft Lehe



Heute findet wieder eines der regelmäßigen Arbeitstreffen der Eigentümerstandortgemeinschaft Lehe (ESG) statt.


Termin:

14.04.2009 um 17:00 Uhr
im Stadtplanungsamt (Fährstraße 20, Raum 101)

Thema "Impulse durch neue Bewohnergruppen"

Für eine Stabilisierung des Ortsteils Lehe sind neue Bewohnergruppen wichtig. Gründerzeitquartiere in Städten mit hoher Nachfrage sind häufig geprägt durch einkommensstarke Haushalte und durch Studierende. Für Lehe stellt sich die Frage, ob derartige Bewohnergruppen stärker an das Quartier zu binden sind oder ob andere Bevölkerungsteile neue Zielgruppen sein könnten.

Im Anschluss an die Analyse der Bevölkerungsgruppen, aus denen sich die Einwohnerschaft im Quartier heute zusammensetzt, werden wir uns heute mit der Frage beschäftigen, welche neuen Bewohnergruppen sich möglicherweise ansprechen lassen und was unternommen werden kann, um diese Bewohnergruppen zu erreichen. Wir wollen versuchen herauszufinden, welche Rolle die ESG dabei übernehmen kann und welche Vorteile sich für uns Eigentümer durch solche Aktivitäten ergeben.



Die Eigentümerstandortgemeinschaft Lehe (ESG) ist ein Zusammenschluss engagierter Eigentümer aus Bremerhaven-Lehe. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die Wohn- und Wohnumfeldqualität im Quartier durch gemeinsame Aktionen und Projekte nachhaltig zu verbessern. Dazu beschäftigt sie sich mit Fragen zur Verbesserung der Vermietungssituation, welche Möglichkeiten private Eigentümer haben, um ihr Quartier voranzubringen, wer ihnen dabei helfen kann, sowie vielen weiteren Fragestellungen. Eine Weiterentwicklung des Quartiers wird direkt den Wert der Immobilien und somit auch die Vermarktungschancen positiv beeinflussen.

Durch die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Bremerhaven ergeben sich für die ESG Vorteile, wie z.B. die Unterstützung bei der Inanspruchnahme bestehender Fördermöglichkeiten, der Zugang zu aktuellen Informationen auf direktem Wege und vielem mehr. Die Arbeit der ESG wird im Rahmen des ExWoSt-Forschungsfeldes „Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbau“ vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördert.

Die Immobilien unserer Mitglieder befinden sich im Leher Ortsteil Goethestraße im Bereich der Goethe-, Hafen- und Rickmersstraße. Weitere interessierte Eigentümer aus dem Quartier sind herzlich eingeladen, an den im Drei-Wochen-Rhythmus stattfindenden Arbeitstreffen teilzunehmen.


Ansprechpartner der ESG Lehe:

Heiko Janßen

Telefon: 0471-9707081 oder -40974
E-Mail: Heiko.Janssen@nord-com.net

Internet:
www.esg-lehe.de

Montag, 13. April 2009

Online Ostermarsch gegen "Bombodrom" ...

... dem größten Bombenabwurfplatz Europas.


Kampagne: Bombodrom stoppen

"Online Ostermarsch"

In der nordwestlich von Berlin gelegenen Kyritz-Ruppiner Heide will die Bundesregierung den größten Bombenabwurfplatz Europas in Betrieb nehmen: Das Bombodrom. Dort will sie den integrierte Boden- und Luftkrieg - und vor allem der Abwurf "ungelenkter Bomben" - üben. Auch die Streitkräfte anderer Natostaaten sollen dort für den Krieg üben dürfen. Der Abwurf ungelenkter Bomben, selbst wenn er "nur auf militärische Ziele" erfolgt, trifft immer auch Ziele in der Nachbarschaft. Der Einsatz dieser Vernichtungswaffen hat hat seit dem Zweiten Weltkrieg und in allen darauf folgenden Kriegen des letzten Jahrhunderts immer wieder zu furchtbaren Verlusten in der Zivilbevölkerung geführt.

Dass selbst "gelenkte Bombenabwürfe" zivile Opfer fordern, dürfte nach der Entlarvung der US-Amerikanischen Propagandalügen aus der Zeit des zweiten Golfkriegs hinlänglich bekannt sein. Wenn ich heute aus dem Mund von Politikern und Soldaten die verharmlosenden Begriffe "Kollateralschaden" (für zivile Opfer) oder "chirurgische millitärische Eingriffe" (für den Abwurf gelenkter Bomben) höre, dann kommt mir jedesmal die Galle hoch!

Was der Begriff "Verluste in der Zivilbevölkerung" bedeutet, das haben auch die Bürger deutscher Städte während des Zweiten Weltkriegs millionenfach am eigenen Leib und durch den Verlust ihrer Angehörigen leidvoll erfahren müssen. Viele Angehörige der Generationen der Nachkriegskinder, zu denen auch ich gehöre, kennen die Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern über die unzähligen ausgestandenen Ängste in den Luftschutzkellern und über das Entsetzen über die umfassende Zerstörung, wenn sie nach einem Angriff auf ihre Heimat das Glück hatten, diese Keller lebend wieder verlassen zu können. Ich habe das Glück, dass meine Mutter und ihre Familie die Bombenangriffe auf Bremerhaven im Herbst 1944 überlebten. Darüber, wie mein Vater den Krieg erlebte, hat er nie gesprochen. Wären meine Eltern damals im Krieg umgekommen, dann hätte es auch mich und meine Kinder nie gegeben.


Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen


Diese Erfahrungen führten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu der Erkenntnis:"Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen." Die Kyritz-Ruppiner Heide ist deutscher Boden. Wer sich hier mit Bombenabwürfen auf den Krieg vorbereitet, der wird irgendwann Bomben in irgendwelchen Kriegen abwerfen. Bereits heute sind deutsche Soldaten in im Ausland in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt.

Die fortschreitende, schleichende Veränderung der Bundeswehr von der "Armee zur Landesverteidigung" hin zu einer im Ausland Armee operierenden Armee bereitet nicht nur mir große Sorge. Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen.

Deshalb müssen Diplomatie und aktive Konfliktvermeidung in der deutschen Außenpolitik absoluten Vorrang vor militärischen Anstrengungen haben!


Bedrohung der wirtschaftlichen Existenz

1.700 Einsätzen von Kampfflugzeugen an 200 Tagen im Jahr wären das Aus für den Fremdenverkehr, der für die Region die einzige ökonomische Perspektive darstellt. Deshalb wehren sich die Menschen in der Umgebung des Bombodroms seit vielen Jahrengegen die Inbetriebnahme des Bombenabwurfgeländes.

Zahlreiche lokale und überregionale Initiativen, politische Parteien und viele Unternehmer in der Region der Kyritz-Ruppiner Heide sind die tragende Kraft des tief in der Bevölkerung verankerten Widerstandes gegen das Bombodrom. Vor zwei Wochen konnten sie einen wichtigen Erfolg verbuchen. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg stoppte die Inbetriebnahme des Bombodroms auf Grund einer fehlenden „planerischen Gesamtabwägung“. Nach diesem Urteil (Berufungen abgelehnt, keine Chance auf eine Heilung des Verwaltungsverfahrens), ist nun ganz klar die Politik aufgefordert, diesem Konflikt ein Ende zu setzen. Die Bundesregierung muss entscheiden, ob sie die planerische Gesamtabwägung nachholt – oder das Projekt zu den Akten legt.

  • Wenn im Superwahljahr 2009 der öffentliche Druck steigt, könnte sich die Bundesregierung gezwungen sehen, das Projekt endlich aufzugeben. Deswegen haben die lokalen Gruppen BI Freie Heide, die AG Freier Himmel, die Unternehmervereinigung PRO Heide und das Onlinenetzwerk Campact eine gemeinsame Online-Aktion gestartet. Auf der Internetseite von Campact kann sich jeder daran beteiligen, Verteidigungsminister Jung und Außenminister Steinmeier aufzufordern, die Pläne für das Bombodrom zu den Akten zu legen.

(Quellen: Wikipedia, Campact)

Sonntag, 12. April 2009

Osterhase in der Gewalt eines Trödlers


Österliche Schaufensterdekoration

Es ist das Osterfest alljährlich
doch für den Hasen recht beschwerlich

Wilhelm Busch


Den Osterhasen habe ich gestern im Schaufenster eines Trödelladens in der Rickmersstraße gesehen. Er winkte mir traurig, hoffnungsvoll zu und ich hätte ihn gerne befreit aus seiner misslichen Lage. Leider hatte der Trödler aber schon Feierabend gemacht und der Laden war geschlossen.

Zu blöd: Jetzt muss ich die Ostereier wohl selbst verstecken.


Euch allen ein Frohes Osterfest.


Samstag, 11. April 2009

Endlich Frühling


Blühender Baum im Saarpark

Die Sonne scheint, es ist warm, überall blüht es und die Blätter sprießen. Lange haben wir darauf gewartet. Gestern haben Cleo und ich den freien Frühlingstag genutzt und waren fast den ganzen Tag draußen. Auch wenn ich im Kopf wusste, "Es ist Karfreitag". Das Gefühl sagte mir etwas anderes: Das Leben beginnt seinen neuen Jahreszyklus.



Cleo an der Geeste

Als wir auf unserem Weg an der Geeste entlang kamen, war gerade Ebbe. Da die Geeste zwischen dem Sperrwerk und ihrer Mündung in die Weser Tideabhängig ist, konnten die Schiffsneubauten der Rickmers- und der Schichauwerft, früher nur bei Hochwasser vom Stapelgelassen werden, und auch für ihre erste Fahrt mussten sie die Flut abwarten.



Rickmerskran

Der alte Werftkran an der Geeste erinnert an die Zeiten, als hier die Rickmerswerft hier noch Schiffe baute. Im Hintergrund sind die Neubauten des "Kapitänsviertels" auf dem ehemaligen Rickmersgelände zu sehen. Die Namen der Wohnstraßen im Viertel erinnern an Kapitäne von Schiffen, die früher bei Rickmers gebaut wurden oder an solche die für den Norddeutschen Lloyd fuhren.




Eupener Straße: Baumblüte im Eingangsbereich der Herz Jesu Kirche.

Auf dem Rückweg kamen wir an der Herz jesu Kirche an der Ecke Pestalozzi-/Eupener Straße vorbei. Um diese Jahreszeit blühen dort immer die Kirschen und die Magnolien. In den vergangenen Jahren gaben die Magnolien aufgrund von Kälteeinbrüchen nur ein kurzes Gastspiel. In diesem Jahr sind sie glücklicherweise davon verschont geblieben.

Donnerstag, 9. April 2009

Kirschblüte




In der letzten Woche waren die Blüten am Kirschbaum in unserem kleinen Hinterhofgarten noch unscheinbare Knospen. Jetzt steht er in voller Blüte. Nachdem unsere Nachbarn in ihrem Garten einen großen Kirschbaum gefällt hatten, habe ich mir diesen Baum vor einigen Jahren zum Geburtstag schenken lassen. Ich liebe diese rosa Blütenpracht im Frühling. Deshalb musste unbedingt ein neuer her.

Die Bergenie auf dem Bach-Hügel ist schon einige Jahre alt. Eigentlich stand sie nur noch so aus lauter Gewohnheit da. In diesem Jahr hat sie mich mit der ersten Blüte überrascht: Da habe ich ja noch richtig "Schwein gehabt". Die gleichalte Nachbarin der blühenden Bergenie hat sich allerdings immer noch nicht zum Blühen entschließen können. Aber es scheint ja noch Hoffnung zu bestehen :o)

Mittwoch, 8. April 2009

Neu im Juwiversum

Das Juwiversum

Update:
Die Rickmersstraße

Der Leher Abschnitt der Rickmersstraße zwischen der Hafenstraße und der Pestalozzistraße ist jetzt fertiggestellt. Die Rickmersstraße bildet die nördliche Grenze des Leher Ortsteils "Goethestraße", dessen westliche Grenze entlang der Pestalozzistraße bis zum Leher Tor verläuft. Dort trifft die Pestalozzistraße auf die Hafenstraße. Der Abschnitt der Hafenstraße zwischen dem Leher Tor und der Rickmersstraße ist die östliche Begrenzung des Ortsteils "Goethestraße".

Auch in der Rickmersstraße hat der Zweite Weltkrieg seine Spuren hinterlassen. Ausgebombte Häuser wurden durch Neubauten ersetzt. Im Abschnitt zwischen der Körnerstraße und der Pestalozzistraße verläuft parallel zur Rickmersstraße die Eichendorffstraße mit ihren Wohnblocks und Grünanlagen. Die Wohnblocks reichen zwischen der Van-Heukelum-Straße und der Pestalozzistraße bis an die Rickmersstraße heran. Gegenüber der Goethestraße stehen die ersten Wohnblocks des später errichteten Neubaugebiets im westlichen Abschnitt der Lessingstraße.

Zwischen dem Fritz-Reuter-Platz und der Van-Heukelum-Straße existieren aber auch noch zusammenhängende Häuserzeilen aus Altbauten aus der Gründerzeit mit ihren Schmuckfassaden, die den Krieg und die "Renovierungen" der Nachkriegszeit mehr oder weniger unbeschadet überstanden haben. Eines dieser Häuser hatte allerdings zwar den Krieg überstanden, ist später aber das Opfer von Verwahrlosung geworden. Es wurde vor kurzem abgerissen. Der neue Bretterzaun vor der Baulücke ist allerdings auch nicht sehr viel hübscher anzusehen.

An der Ecke Rickmersstraße/Hafenstraße steht das Gebäude des ehemaligen Bekleidungshauses "Ramelow". Nachdem es lange Zeit leer stand, sind vor einiger Zeit zwei neue Geschäfte im Erdgeschoss des Gebäudes eingezogen. Über dem ehemaligen Eingang zu "Ramelow" war an der Wand das Logo des Hauses, die "Ramelow Familie", angebracht. Als die beiden neuen Läden einzogen, wurde es von der Fassade entfernt. Viele Leher hätten es begrüßt, wenn die "Ramelow Familie" ihren Platz behalten hätte: Irgendwie war sie ein fester Bestandteil des Gebäudedesigns. Eine kleine Geschichte über den jetzigen "Wohnort" und ein Foto von der "Ramelow Familie" gibt es auf einem "Seitenweg" im Text am Beginn des Weges durch die Rickmersstraße.

Ein weiterer Abstecher in die Vergangenheit findet sich am Fritz-Reuter-Platz zum Hotel "Metropol". Dieses liegt zwar nicht mehr im Ortsteil Goethestraße, aber erstens ist es von der Rickmersstraße aus nicht zu übersehen, und zweitens ist es eng mit der Bremerhavener Nachkriegsgeschichte verbunden.


Dienstag, 7. April 2009

Eigentümerstandortgemeinschaft Lehe


Das Wohnummfeld einiger gepflegter Gründerzeithäuser
leidet unter einigen wenigen verwahrlosten Immobilien

Die Eigentümerstandortgemeinschaft Lehe (ESG), ein Zusammen-
schluss engagierter Eigentümer aus Bremerhaven-Lehe, hat im Januar 2009 ihre Arbeit aufgenommen. Sie beschäftigt sich mit Fragen zur Verbesserung der Vermietungssituation, welche Möglichkeiten private Eigentümer haben, um ihr Quartier voranzubringen, wer ihnen dabei helfen kann, sowie vielen weiteren Fragestellungen.

Der Stadt Bremerhaven nimmt im Rahmen der Eigentümerstandort-
gemeinschaft Lehe eine beratende Funktion ein und unterstützt sie auf diese Weise bei der Aufwertung und Weiterentwicklung ihres Quartiers. Durch die enge Zusammenarbeit ergeben sich für die Eigentümer-
standortgemeinschaft Vorteile, wie z.B. die Unterstützung bei der Inanspruchnahme bestehender Fördermöglichkeiten, der Zugang zu aktuellen Informationen auf direktem Wege und vielem mehr. Weitere Unterstützung erhält die Eigentümerstandortgemeinschaft durch die Förderung ihrer Arbeit im Rahmen des ExWoSt-Forschungsfeldes „Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbau“ vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.

Die Immobilien der Mitglieder der Eigentümerstandortgemeinschaft Lehe befinden sich im wesentlichen im Leher Ortsteil Goethestraße. Die ESG verfolgt das Ziel, durch gemeinsame Aktionen und Projekte die Wohn- und Wohnumfeldqualität im Quartier nachhaltig zu verbessern. Hierzu erarbeitet sie derzeit ein Handlungskonzept, welches konkrete Maßnahmen vorsieht, die später gemeinsam umgesetzt werden sollen. Wenn die Mitglieder der Eigentümerstandortgemeinschaft aktiv und erfolgreich zusammenarbeiten, ergeben sich zahlreiche Chancen und Vorteile für sie. Vor allem jedoch wird eine Weiterentwicklung des Quartiers direkt den Wert ihrer Immobilien und somit auch die Vermarktungschancen positiv beeinflussen.

Im Ortsteil Goethestraße gibt es einen großen Bestand an schönen Altbauten aus der Gründerzeit. Infolge des städtischen Strukturwandels stehen jedoch einige der Häuser und Wohnungen leer und einige davon zeigen Anzeichen fortschreitender Verwahrlosung. Dabei bietet das Viertel mit seinen zu Fuß erreichbaren Einkaufsmöglichkeiten eigentlich die idealen Voraussetzungen für ein lebenswertes, lebendiges Wohnumfeld.

Je stärker die Eigentümerstandortgemeinschaft Lehe ist, desto wirkungsvoller wird sie ihre Interessen vertreten und handeln können. Weitere interessierte Eigentümer aus dem Quartier sind deshalb herzlich eingeladen an den im Drei-Wochen-Rhythmus stattfindenden Arbeitstreffen teilzunehmen. Das nächste Treffen der ESG findet am 14.04.2009 um 17:00 Uhr im Stadtplanungsamt (Fährstraße 20, Raum 101) zum Thema "Impulse durch neue Bewohnergruppen" statt.



(Quelle: ESG Lehe)

Montag, 6. April 2009

Havenwelten - Endspurt mit Handicap


Insolvenz des Generalunternehmers: Arbeiten an der Brücke ruhen

Aufgrund der Insolvenz des Generalunternehmers Rogge für den Bau der neuen Fußgängerbrücke über den Neuen Hafen zwischen Columbus-Center und Havenwelten ruhen dort Zur Zeit die Arbeiten. Das Bauwerk ist zu ungefähr 80 Prozent fertiggestellt. Die noch zu erledigenden Arbeiten betreffen wohl vor allem die Hub-/Drehtechnik: Bisher lässt sich die Brücke nicht bewegen. Der Insolvenzverwalter von Rogge soll ein neues Angebot angekündigt haben. Es sollen auch Gespräche mit den am Bau der Brücke beteiligten Subunternehmen aufgenommen worden sein.

Ob die Insolvenz der Firma Rogge möglicherweise im Zusammenhang mit den Problemen aufgrund des zu hohen Gewichtes der Verglasung steht, ist mir nicht bekannt. Nach Informationen der Nordsee-Zeitung vom Freitag letzter Woche wird sich der Magistrat frühestens nach Ostern mit der Entscheidung über die Fertigstellung der Brücke befassen. Ob die Baugerüste bis zur Eröffnung des Klimahauses am 27. Juni 2009 verschwunden sein werden, sei noch nicht sicher.

Im Klimahaus wurden inzwischen von einem Autotransportschiff der norwegischen Reederei Höegh Autoliners 500 Tonnen Meerwasser aus der Biscaya für die Erstbefüllung des Südsee-Aquariums und des Nordsee-Zylinders angeliefert. Die Wasserwelten werden die Bedeutung der Ozeane für das Klima auf der Erde symbolisieren und gleichzeitig zeigen, welche Konsequenzen der Klimawandel für die Meere hat. Das notwendige frische Meerwasser mit den natürlichen Mineral-Anteilen für die Erstbefüllung gibt es nur auf hoher See. Der deutsche Repräsentant der Reederei hatte in der Vergangenheit schon den Zoo am Meer mit einer solchen Aktion unterstützt. Wenn die Aquarien in Betrieb sind, wird eine Filteranlage für die Aufrechterhaltung der Wasserqualität sorgen.

Mit dem Umbau des Zoos war die dortige Tradition des Nordsee-Aquariums beendet worden, da die Planer zwei Aquarien auf so engem Raum für nicht konkurenzfähig hielten. Ich habe es jedoch immer bedauert, dass es im Zoo kein Aquarium mehr gibt. Immerhin war es während vieler Jahre ja auch kein Problem, dass neben dem Aquarium im Zoo ein weiteres, völlig anders konzipiertes Aquarium, im Rahmen der Ausstellung des Atlanticum beim Schaufenster Fischereihafen existiert.

Etwas kleiner dimensioniert hätte sich im Zoo sicher eine Nische für ein Aquarium finden lassen, die zum Thema des Zoos gepasst hätte, und die das Klimahaus so nicht zeigen kann. Sehr gut hätte ich mir zum Beispiel einen Einblick in das Leben im Watt vor unserer Küste oder dem "Felswatt" vor Helgoland vorstellen können. Auch Süßwasser-Aquarien, die das Leben in heimischen Bächen und Seen zeigen, wären für viele Besucher interessant gewesen, und hätten dazu beitragen können, den Blick für die Gefährdung unserer natürlichen Süßwasserressourcen zu schärfen. Jetzt bin ich aber erst einmal sehr gespannt auf das Klimahaus. Nach der Eröffnung werde ich dann ja feststellen, ob die dortigen Wasserwelten das ehemalige Aquarium im Zoo ersetzen können.


(Quellen: Nordsee-Zeitung vom 03.04.2009, Klimahaus® Bremerhaven 8° Ost)

Sonntag, 5. April 2009

Wulsdorfer Wohnwasserturm


Der Wulsdorfer Wohnwasserturm

Wassertürme dienen der Versorgung der Wohnhäuser mit Trinkwasser bis in die oberen Stockwerke. Das Wasser wird in einen Tank auf dem Wasserturm gepumpt. Im Verbund mit dem angeschlossenen Trinkwasserleitungsnetz entspricht der Pegel in den Rohrleitungen der Wohnhäuser dem des Wassertanks auf dem Turm. Damit das Wasser in den oberen Stockwerken der Wohnhäuser noch mit Druck aus dem Wasserhan kommt, muss der Wasserpegel im Tank des Turms etwas höher sein, als derjenige der Wasserhäne in den höchsten Wohnhäusern.

Im Gegensatz zu den bis dahin gebauten Wassertürmen, die ausschließlich der Wasserversorgung der Wohnhäuser dienten, stellt der 1927 vom Magistratsbaurat Mangel entworfene Wohnwasserturm eine Besonderheit dar. Er verbindet den versorgungstechnischen Zweckbau mit einem Wohnhochhaus. Oberhalb der damals sehr modernen Wohnungen befinden sich zwei Tanks für 1,5 Millionen Liter Trinkwasser. Im Unterschied zu einem normalen mehrstöckigen Wohnhaus, bei dem das Fundament und die unteren Stockwerke allein das Gewicht der jeweils darüberliegenden Stockwerke aufnehmen müssen, kommt beim Wohnwasserturm noch das Gewicht von bis zu 1500 Tonnen Trinkwasser hinzu.

Mit seinen 5 Stockwerken plus Erdgeschoss und Wassertanks ist der Wohnwasserturm fast 33 Meter hoch. Seine Höhe war so ausgelegt, dass er auch die zukünftig gebauten Gebäude überragen würde. Der Herr Magistratsbaurat Mangel konnte damals natürlich nicht ahnen, dass, nach den Zerstörungen der Stadt in einem zweiten Weltkrieg, 50 Jahre später in Bremerhaven Wohnhochhäuser gebaut werden würden, die seinen Turm um ein vielfaches seiner Höhe überragen würden. Die Wasserversorgung der höheren Stockwerke dieser Gebäude muss heute mit zusätzlichen Druckpumpen sichergestellt werden.

Das erste Hochhaus in Bremerhaven wurde im April 1955 am Freigebiet fertiggestellt. Mit seinen 13 Stockwerken (plus Erdgeschoss) überragt es den Wohnwasserturm bereits um gut 10 Meter. Das höchste der drei Hochhäuser des während der Zeit von 1975 bis 1982 erbaute Columbus Centers erreicht mit seinen 25 Stockwerken eine Höhe von ca. 80 Metern, und ist damit wiederum fast doppelt so hoch wie das 27 Jahre ältere Hochhaus am Freigebiet. Seit seiner Fertigstellung im letzten Jahr ist der Sail City Turm mit 90 Metern (Höhe der Besucherplattform) das höchste Wohngebäude in Bremerhaven. Inklusive des Antennenmastes ist er insgesamt 140 Meter hoch.


(Quelle: Harry Gabcke, Bremerhaven in zwei Jahrhundeten, Bd. 2, Zeittafel zur Geschichte der Stadt Bremerhaven, the high rise pages, Aussichtsplattform Sail City)

Samstag, 4. April 2009

Plötzlich Frühling


"Glöckchen" neben der Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche

Bis gestern war's noch kalt und grau
und ich musst' grässlich frieren.
Zu Hause bleiben war schon schlau:
Die Sonne tat sich zieren.

In Winterjacke noch verpackt
hat plötzlich Frühling mich erhitzt;
hat so den Winter eingesackt,
dass draußen alles blinkt und blitzt.

Jetzt sind nicht nur die Blumen blau
die schon den Rasen zieren:
Der Himmel auch, die Luft ist lau,
und niemand muss mehr frieren.

© Jürgen Winkler


Donnerstag, 2. April 2009

Untätigkeit gefährdet Baudenkmal


Werftstraße: Kistner, Kalksandsteinwerk

Am Samstag, 28.03.2009 berichtete die Nordsee-Zeitung, der Schornstein des Kalksandsteinwerks auf dem Kistner Gelände sei marode. Da ich am Wochenende nicht dazu gekommen war die Zeitung zu lesen, bin ich erst gestern darauf aufmerksam geworden, als mir auffiel, dass die Werftstraße im Bereich des Kistner Geländes vollständig gesperrt ist.

Die Nordsee-Zeitung schrieb, der in Teilbereichen desolate Zustand sei den Verantwortlichen bereits seit März 2008 aufgrund eines Gutachtens bekannt. Deshalb sei ein Teilbereich der Werftstraße abgesperrt worden. Ende Februar 2009 habe die städtische Wohnungsgesellschaft die Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS darüber informiert, dass zur Sicherung des Schornsteins ein Kraneinsatz notwendig war. Um die Kosten für eine Sanierung oder einen Abriss zu ermitteln habe der Magistrat jetzt ein Ingenieurbüro beauftragt.

Wenn den Verantwortlichen bereits vor einem Jahr bewusst war, dass Reparaturen am Schornstein des Kalksandsteinwerks notwendig sind, und diese ein Jahr lang nichts weiter unternommen haben, als eine Absperrung an der Werftstraße aufzustellen, dann haben diese nicht anders gehandelt, als die Immobilienspekulanten, deren verfallende Häuser von Stadt zum Schutz von Passanten mit Absperrungen versehen werden müssen. Ich frage mich ernsthaft, wie die Stadt gegen Immobilienspekulanten argumentieren will, die mit ihren verwahrlosten Immobilien das Stadtbild Lehes nachhaltig schädigen, wenn sie selbst nicht anders handelt.

Sollte das vom Magistrat beauftragte Ingenieurbüro zu dem Ergebnis kommen, dass die Umgebung des Schornsteins des auf der Liste schützenswerter Baudenkmäler stehenden Kalksandsteinwerks nur durch einen Abriss zu sichern ist, dann würde es mich nicht wundern, wenn die jetzt bekannt gewordene Untätigkeit der Verantwortlichen möglicherweise beabsichtigt war. Das würde jedenfalls genau in das Bild der vor kurzem bekannt gewordenen Pläne der holländischen Ten Brinke Gruppe für das Kistner Gelände passen: Das Kalksandsteinwerk kam in dem 5000 m² großen Ensemble aus acht Fach- und Supermarkthallen nämlich nicht vor.


(Quelle: Nordsee-Zeitung)