Montag, 13. April 2009

Online Ostermarsch gegen "Bombodrom" ...

... dem größten Bombenabwurfplatz Europas.


Kampagne: Bombodrom stoppen

"Online Ostermarsch"

In der nordwestlich von Berlin gelegenen Kyritz-Ruppiner Heide will die Bundesregierung den größten Bombenabwurfplatz Europas in Betrieb nehmen: Das Bombodrom. Dort will sie den integrierte Boden- und Luftkrieg - und vor allem der Abwurf "ungelenkter Bomben" - üben. Auch die Streitkräfte anderer Natostaaten sollen dort für den Krieg üben dürfen. Der Abwurf ungelenkter Bomben, selbst wenn er "nur auf militärische Ziele" erfolgt, trifft immer auch Ziele in der Nachbarschaft. Der Einsatz dieser Vernichtungswaffen hat hat seit dem Zweiten Weltkrieg und in allen darauf folgenden Kriegen des letzten Jahrhunderts immer wieder zu furchtbaren Verlusten in der Zivilbevölkerung geführt.

Dass selbst "gelenkte Bombenabwürfe" zivile Opfer fordern, dürfte nach der Entlarvung der US-Amerikanischen Propagandalügen aus der Zeit des zweiten Golfkriegs hinlänglich bekannt sein. Wenn ich heute aus dem Mund von Politikern und Soldaten die verharmlosenden Begriffe "Kollateralschaden" (für zivile Opfer) oder "chirurgische millitärische Eingriffe" (für den Abwurf gelenkter Bomben) höre, dann kommt mir jedesmal die Galle hoch!

Was der Begriff "Verluste in der Zivilbevölkerung" bedeutet, das haben auch die Bürger deutscher Städte während des Zweiten Weltkriegs millionenfach am eigenen Leib und durch den Verlust ihrer Angehörigen leidvoll erfahren müssen. Viele Angehörige der Generationen der Nachkriegskinder, zu denen auch ich gehöre, kennen die Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern über die unzähligen ausgestandenen Ängste in den Luftschutzkellern und über das Entsetzen über die umfassende Zerstörung, wenn sie nach einem Angriff auf ihre Heimat das Glück hatten, diese Keller lebend wieder verlassen zu können. Ich habe das Glück, dass meine Mutter und ihre Familie die Bombenangriffe auf Bremerhaven im Herbst 1944 überlebten. Darüber, wie mein Vater den Krieg erlebte, hat er nie gesprochen. Wären meine Eltern damals im Krieg umgekommen, dann hätte es auch mich und meine Kinder nie gegeben.


Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen


Diese Erfahrungen führten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu der Erkenntnis:"Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen." Die Kyritz-Ruppiner Heide ist deutscher Boden. Wer sich hier mit Bombenabwürfen auf den Krieg vorbereitet, der wird irgendwann Bomben in irgendwelchen Kriegen abwerfen. Bereits heute sind deutsche Soldaten in im Ausland in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt.

Die fortschreitende, schleichende Veränderung der Bundeswehr von der "Armee zur Landesverteidigung" hin zu einer im Ausland Armee operierenden Armee bereitet nicht nur mir große Sorge. Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen.

Deshalb müssen Diplomatie und aktive Konfliktvermeidung in der deutschen Außenpolitik absoluten Vorrang vor militärischen Anstrengungen haben!


Bedrohung der wirtschaftlichen Existenz

1.700 Einsätzen von Kampfflugzeugen an 200 Tagen im Jahr wären das Aus für den Fremdenverkehr, der für die Region die einzige ökonomische Perspektive darstellt. Deshalb wehren sich die Menschen in der Umgebung des Bombodroms seit vielen Jahrengegen die Inbetriebnahme des Bombenabwurfgeländes.

Zahlreiche lokale und überregionale Initiativen, politische Parteien und viele Unternehmer in der Region der Kyritz-Ruppiner Heide sind die tragende Kraft des tief in der Bevölkerung verankerten Widerstandes gegen das Bombodrom. Vor zwei Wochen konnten sie einen wichtigen Erfolg verbuchen. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg stoppte die Inbetriebnahme des Bombodroms auf Grund einer fehlenden „planerischen Gesamtabwägung“. Nach diesem Urteil (Berufungen abgelehnt, keine Chance auf eine Heilung des Verwaltungsverfahrens), ist nun ganz klar die Politik aufgefordert, diesem Konflikt ein Ende zu setzen. Die Bundesregierung muss entscheiden, ob sie die planerische Gesamtabwägung nachholt – oder das Projekt zu den Akten legt.

  • Wenn im Superwahljahr 2009 der öffentliche Druck steigt, könnte sich die Bundesregierung gezwungen sehen, das Projekt endlich aufzugeben. Deswegen haben die lokalen Gruppen BI Freie Heide, die AG Freier Himmel, die Unternehmervereinigung PRO Heide und das Onlinenetzwerk Campact eine gemeinsame Online-Aktion gestartet. Auf der Internetseite von Campact kann sich jeder daran beteiligen, Verteidigungsminister Jung und Außenminister Steinmeier aufzufordern, die Pläne für das Bombodrom zu den Akten zu legen.

(Quellen: Wikipedia, Campact)

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