Montag, 30. Juni 2014
Internationaler Markt auf der Kieler Woche
Abseits der maritimen Meile an der Förde ist der Internationale Markt auf dem Platz vor dem Alten Rathaus ein gut besuchtes Highlight der Kieler Woche.
Neben vielen exotischen Speisen und Getränken findet man hier Kunsthandwerker aus den entsprechenden Ländern und ihre Erzeugnisse. Die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, aber eigentlich dürfte hier wohl so ziemlich jeder das passende für sich finden.
Für mich hat sich das Herkommen schon allein wegen des Essens am Stand von Nepal gelohnt. Für die Ohren ist an vielen Ständen immer wieder deren traditionelle Musik zu hören.
Bei den Iren gab es abends Folk mit keltischen Wurzeln. Wenn wir uns dazugesellten wurde die Menge vor der kleinen Bühne nur unwesentlich größer - genaugenommen fiel das gar nicht weiter ins Gewicht. Außerdem gab es auf der großen Bühne vor dem Alten Rathaus Sackpfeifen (Dudelsack) Bands aus Italien und Spanien, Country-Music Bulgarische Folklore und vieles mehr zu sehen und zu hören.
Die "Windjammerparade" auf der Kieler Förde endete vorgestern vorzeitig mit Regen, Hagel und Gewitter (dazu später mehr). Für die Regatten war der Wind, wie es in den Kieler Nachrichten hieß, "im Mittel gut". Damit umschrieben die Veranstalter den Umstand, dass die Regattapläne aufgrund häufiger Extreme, wie stürmischen Winden oder Flauten, über den Haufen geworfen wurden.
Aber nach dem vielen Regen im letzten Jahr konnten sich die vielen Besucher dieses Mal über das Wetter eigentlich nicht beklagen. Gestern ist die Kieler Woche mit einem großen Feuerwerk über der Förde zu Ende gegangen.
Sonntag, 29. Juni 2014
Unter Geiern
Ein Indianer in Gesellschaft von Geiern |
Die lehmige Matschepampe in diesem überdimensionierten Kanu, vermischt mit Stroh, ist der Stoff, aus dem diese Kunstwerke der Kinder entstehen. Meine Schwester sagt, einige der Kinder seien allerdings in erster Linie daran interessiert, sich selbst mit dem Lehm einzuschmieren.
Wenn Erwachsene den Lehm auf die gleiche Weise einsetzen würden, dann würde das sicher ebenfalls als eine Art ihres künstlerischen Schaffens gewertet werden. - Bei den Kindern wird es aber wohl ganz einfach Spaß am Spiel und ein Ausdruck ihrer Freude am Leben sein.
Auf dem Pfad der Träume ... |
... wandeln die Kinder des Manitou ... |
... durch die Wüste, ... |
... vorbei an noch nicht ganz fertiggestellten Bisonherden, ... |
... hinauf zu den Tippies ihres Indianerdorfes. |
Samstag, 28. Juni 2014
Ein Attentat mit weitreichenden Folgen
Heute vor Einhundert Jahren fielen in Sarajevo zwei Schüsse. Wie sich nur wenig später herausstellen sollte, waren sie - und das Versagen der europäischen Diplomatie - der Auslöser für den ersten Weltkrieg, dem radikale gesellschaftliche Umbrüche, sowie der Niedergang der Aristokratie und der Zusammenbruch großer Monarchien in den Ländern Europas folgten.
Geschossen hatte Gavrilo Princip. Die Kugeln aus seiner Waffe töteten den österreichisch-ungarischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie. Mit dem Attentat verfolgte die Mlada-Bosna-Bewegung, welcher Gavrilo Princip angehörte, das Ziel, das vom Kaiserreich Östereich-Ungarn annektierte Bosnien zu befreien und einen jugoslawischen Staat zu schaffen.
Der Ministerrat Östereich-Ungarns stellte Serbien ein unannehmbares, mit der Androhung militärischer Maßnahmen unterstrichenes Ultimatum. Kaiser Wilhelm der Zweite stellte Östereich-Ungarn für den Fall, dass Serbien sich nicht auf das Ultimatum einlassen würde, die militärische Unterstützung des Deutschen Reichs in Aussicht.
Nur wenige Tage später, nachdem das Ultimatum Östereich-Ungarns an Serbien verstrichen war, überschlugen sich die Ereignisse, die Jonas Jonasson in seinem Roman "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" in komprimierter Form so wiedergibt (Zitat):
Umgangssprachlich heißt es oft, der Krieg sei ausgebrochen. Im Falle des Ersten Weltkriegs erweckt das dann den Anschein, als habe das Schicksal infolge des von Gavrilo Princip verübten Attentats zugeschlagen und niemand hätte etwas daran ändern können. Kriege brechen jedoch nicht einfach so aus. Kriege werden werden begonnen, weil die handelnden Machthaber oder Regierungen sich etwas davon versprechen. Das trifft auch auf den Ersten Weltkrieg zu. Der Historiker Christopher Clark bringt das folgendermaßen auf den Punkt (Deutsche Welle vom 14.11.2013, Zitat): "Die Großmächte hatten das Risiko und den eventuellen Gewinn durchkalkuliert - und am Ende haben sich alle für einen Krieg entschieden."
Aus heutiger Sicht müsste es daher wohl besser heißen, die Regierung Östereich-Ungarns hat das Attentat auf das Thronfolgerpaar zum Anlass genommen, um ihren Machtbereich auf Serbien ausdehnen zu können. Wohl nicht zuletzt aufgrund der seitens des deutschen Kaisers zugesagten militärischen Unterstützung, hat sie dann auch nicht lange gezögert, ihre Drohung gegenüber Serbien in die Tat umzusetzen. Gegenseitige Verpflichtungen, sowie eigene Interessen und imperiale Machtansprüche, führten in der Folge zum ersten verheerenden, weltumspannenden Krieg des letzten Jahrhunderts, der - im Nachhinein betrachtet - nur 25 Jahre später auch einer der Gründe für den Zweiten Weltkrieg war.
Man hofft ja immer, dass die Menschen aus den Fehlern ihrer Vorfahren gelernt haben. Neben den anerkennenswerten diplomatischen Bemühungen gibt es jedoch auch im eigenen Land immer noch diejenigen, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit den Rest der Welt mit deutschen Soldaten und deutschen Waffen beglücken wollen. Ähnliches gilt dann in unterschiedlichem Maße auch für die alten und die neuen, aufstrebenden "Großmächte" und ihre jeweiligen Militärbündnisse. So könnten durchaus auch heute noch regionale Konflikte, im Verbund mit "gegenseitigen Verpflichtungen" und der Aussicht auf die Sicherung des Zugangs zu knappen Bodenschätzen, einen dritten Weltkrieg auslösen.
Nach den Erfahrungen der letzten 25 Jahre scheinen die Kriegstreiber weltweit wieder mehr an Einfluss zu gewinnen. Ihre militärische Abenteuerlust hat jedenfalls schon viele diplomatische Bemühungen zu Nichte gemacht und Kriege stärken die Rüstungsindustrie. Wenn es bei den heutigen Kriegen auch nicht mehr überwiegend um Gebietsansprüche geht, so sind immer noch Machtinteressen die Triebkraft militärischer Überlegungen ... - nur dass heute der Zugang zu den letzten Resourcen unseres Planeten - und damit wirtschaftliche Überlegungen - im Vordergrund stehen.
(Quellen: Deutsche Welle vom 03.05.2014, Deutsche Welle vom 31.01.2014, Deutsche Welle vom 14.11.2013, Der Standard vom 26.07.2013, Wikipedia, Buchreport )
Geschossen hatte Gavrilo Princip. Die Kugeln aus seiner Waffe töteten den österreichisch-ungarischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie. Mit dem Attentat verfolgte die Mlada-Bosna-Bewegung, welcher Gavrilo Princip angehörte, das Ziel, das vom Kaiserreich Östereich-Ungarn annektierte Bosnien zu befreien und einen jugoslawischen Staat zu schaffen.
Der Ministerrat Östereich-Ungarns stellte Serbien ein unannehmbares, mit der Androhung militärischer Maßnahmen unterstrichenes Ultimatum. Kaiser Wilhelm der Zweite stellte Östereich-Ungarn für den Fall, dass Serbien sich nicht auf das Ultimatum einlassen würde, die militärische Unterstützung des Deutschen Reichs in Aussicht.
Nur wenige Tage später, nachdem das Ultimatum Östereich-Ungarns an Serbien verstrichen war, überschlugen sich die Ereignisse, die Jonas Jonasson in seinem Roman "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" in komprimierter Form so wiedergibt (Zitat):
"Österreich erklärte Serbien den Krieg. Deutschland erklärte Russland den Krieg. Dann nahm Deutschland innerhalb eines Nachmittags Luxemburg ein, um anschließend Frankreich den Krieg zu erklären. Daraufhin erklärte Großbritanien Deutschland den Krieg, und die Deutschen reagierten, indem sie Belgien den Krieg erklärten. Da erklärte Östereich Russland den Krieg und Serbien Deutschland.
So ging es seitdem ununterbrochen. Die Japaner mischten sich auch noch ein und die Amerikaner ebenfalls. Die Briten nahmen aus irgendeinem Grund Bagdad ein und dann Jerusalem. Die Griechen und die Bulgaren begannen sich ebenfalls zu bekriegen, und dann musste der russische Zar abdanken, während die Araber Damaskus eroberten ..."
Umgangssprachlich heißt es oft, der Krieg sei ausgebrochen. Im Falle des Ersten Weltkriegs erweckt das dann den Anschein, als habe das Schicksal infolge des von Gavrilo Princip verübten Attentats zugeschlagen und niemand hätte etwas daran ändern können. Kriege brechen jedoch nicht einfach so aus. Kriege werden werden begonnen, weil die handelnden Machthaber oder Regierungen sich etwas davon versprechen. Das trifft auch auf den Ersten Weltkrieg zu. Der Historiker Christopher Clark bringt das folgendermaßen auf den Punkt (Deutsche Welle vom 14.11.2013, Zitat): "Die Großmächte hatten das Risiko und den eventuellen Gewinn durchkalkuliert - und am Ende haben sich alle für einen Krieg entschieden."
Aus heutiger Sicht müsste es daher wohl besser heißen, die Regierung Östereich-Ungarns hat das Attentat auf das Thronfolgerpaar zum Anlass genommen, um ihren Machtbereich auf Serbien ausdehnen zu können. Wohl nicht zuletzt aufgrund der seitens des deutschen Kaisers zugesagten militärischen Unterstützung, hat sie dann auch nicht lange gezögert, ihre Drohung gegenüber Serbien in die Tat umzusetzen. Gegenseitige Verpflichtungen, sowie eigene Interessen und imperiale Machtansprüche, führten in der Folge zum ersten verheerenden, weltumspannenden Krieg des letzten Jahrhunderts, der - im Nachhinein betrachtet - nur 25 Jahre später auch einer der Gründe für den Zweiten Weltkrieg war.
Man hofft ja immer, dass die Menschen aus den Fehlern ihrer Vorfahren gelernt haben. Neben den anerkennenswerten diplomatischen Bemühungen gibt es jedoch auch im eigenen Land immer noch diejenigen, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit den Rest der Welt mit deutschen Soldaten und deutschen Waffen beglücken wollen. Ähnliches gilt dann in unterschiedlichem Maße auch für die alten und die neuen, aufstrebenden "Großmächte" und ihre jeweiligen Militärbündnisse. So könnten durchaus auch heute noch regionale Konflikte, im Verbund mit "gegenseitigen Verpflichtungen" und der Aussicht auf die Sicherung des Zugangs zu knappen Bodenschätzen, einen dritten Weltkrieg auslösen.
Nach den Erfahrungen der letzten 25 Jahre scheinen die Kriegstreiber weltweit wieder mehr an Einfluss zu gewinnen. Ihre militärische Abenteuerlust hat jedenfalls schon viele diplomatische Bemühungen zu Nichte gemacht und Kriege stärken die Rüstungsindustrie. Wenn es bei den heutigen Kriegen auch nicht mehr überwiegend um Gebietsansprüche geht, so sind immer noch Machtinteressen die Triebkraft militärischer Überlegungen ... - nur dass heute der Zugang zu den letzten Resourcen unseres Planeten - und damit wirtschaftliche Überlegungen - im Vordergrund stehen.
- Da bleibt nur zu hoffen, dass sich ein fairer, weltweiter Handel und die Diplomatie letztlich als stärker erweisen, als diejenigen, die jedes Mal nach der "Übernahme größerer Verantwortung" rufen, wenn sie die Durchsetzung ihrer politischen und wirtschaftlichen Interessen mit militärischen Mitteln meinen.
(Quellen: Deutsche Welle vom 03.05.2014, Deutsche Welle vom 31.01.2014, Deutsche Welle vom 14.11.2013, Der Standard vom 26.07.2013, Wikipedia, Buchreport )
Freitag, 27. Juni 2014
Russisches Raumschiff am Himmel über Kiel
Heißluft-Ballons über der Kieler Förde ... |
... im Rahmen der 8. Internationalen Warsteiner Balloon Sail. |
Ein fliegender Gabelstapler, ... |
... eine Konservendose ... |
... und das russische Raumschiff "Wostok" ... |
Die Wostok ist gelandet (Kiel, Norder) |
Auch die Konservendose wird von einem russichen Team gefahren. Ein dritter Ballon, der ebenfalls aus Russland zur Balloon Sail nach Kiel kommen wollte, ist aufgrund der aktuellen politischen Situation an der Grenze zur Ukraine gescheitert - vielleicht wäre die Crew auf dem Luftweg über die Grenze ja erfolgreicher gewesen ... - vorausgesetzt, das Bodenteam hätte die Grenze mit dem leeren Ballontrailer passieren dürfen, so dass es den Ballon auf der anderen Seite der Grenze wieder hätte einsammeln können..
"Nightglow" |
... auf dem Norder (Nordmarksportfeld). |
Donnerstag, 26. Juni 2014
Ostsee Impressionen
Strand bei Schilksee |
Dampfschlepper "Bussard" (Schifffartsmuseum Kiel) auf der Kieler Förde |
Schilksee: Yacht mit Mast und Rigg auf Trailer |
Traditionsschiffe auf der Kieler Förde |
Sonntag, 15. Juni 2014
Nacht über den Dächern der Stadt
Die Sonne verabschiedet sich hinter den Containerbrücken ... |
... und zaubert ein letztes violettes Glühen an den Himmel. |
Blaue Nacht: Blick entlang der Hafenstraße in südliche ... |
... und in nördliche Richtung. |
Der Juni-Vollmond über Reinkenheide |
In der Kirche gab es ein Orgel-/Trompetenkonzert. Zum Abschluss des Konzertabends spielten die beiden Musiker noch einige Stücke im Turm - natürlich nur mit der Trompete (die doch etwas sperrige Orgel musste leider unten bleiben :). Der Sonnenuntergang aus der Höhe der Besuchergalerie ist jedes Mal aufs neue ein besonderes Erlebnis. Nachdem das letzte Licht der Sonne verblasst war übernahm gestern der Juni-Vollmond die Nachtschicht.
Dienstag, 10. Juni 2014
Türkisches Kulturfest auf dem Phillips-Field
Am 09.06.2014 feierte die türkisch-islamische Gemeinde der Moschee "Merkez Camii" gemeinsam mit vielen deutschstämmigen Gästen auf dem "Phillips-Field" in Bremerhaven ihr erstes türkisches Kulturfest.
Die Gemeinde ist Mitglied im Dachverband der "Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V." (DiTIB) und sehr aufgeschlossen für den Austausch mit Angehörigen anderer Religionsgemeinschaften. Das hob auch Herr Rosche (SPD, Stadtrat für Arbeit, Soziales, Seniorinnen und Senioren, Migrantinnen und Migranten sowie Jugend, Familie und Frauen) in seiner Ansprache zur Eröffnung des Festes ausdrücklich hervor. Ein Beispiel dafür ist u.a. das interkulturelle und interreligiöse Jugendprojekt "ABATON", an dem auch die evangelische "Christuskirche" (Bremerhaven-Geestemünde), die Synagoge am Kleinen Blink und die katholische "St. Marien-Kirche" (Bremerhaven-Mitte) beteiligt sind.
Musikalisch wurde die Veranstaltung von einem "Janitchen Orchester" (türkisch: Mehter Takimi) mit Musik aus der Tradition der osmanischen Militärmusik eröffnet. Es folgten einige folkloristische Tänze. Die Musik dazu ist geprägt von Felltrommeln und einem Doppelrohrblatt Blasinstrument aus der Familie der Schalmeien. Im "Janitchen Orchester" war die Schalmei gemeinsam mit einer Trompete zu hören.
"Janitchen Orchester": Trompete (links) und Schalmei (rechts) |
Das Doppelrohrblatt ist bei der ursprünglichen Form der Schalmei "außen" am Ende des Klangrohrs mit den Grifflöchern angebracht und befindet sich beim Spielen in der Mundhöhle des Musikers. In westeuropäischen Kulturkreisen geläufige Weiterentwicklungen der Doppelblattinstrumente, die auf der ursprünglichen Form der Schalmei zurückgehen, sind beispielsweise die in der klassischen Musik verwendete "Oboe" und das "Fagott", das auch in der Orchestermusik verwendete "English Horn" oder die aus der bretonischen Folklore (Frankreich) bekannte "Bombarde".
Auch kulinarisch gab es für viele Gäste so manches neues zu entdecken: "Was ist das?" "Teig mit einer Hackfleisch-Füllung." "Und das?" "Kartoffelsalat." ... - Zur Verteidigung des interessierten Gastes sei angemerkt, dass dieser - übrigens sehr leckere - Kartoffelsalat ohne Majonaise oder Speck und Öl hergestellt worden war. In der Nordsee-Zeitung war kürzlich zu lesen, die Mitglieder der türkischen Gemeinde seien tagelang mit den Vorbereitungen für die Bewirtung ihrer Gäste beschäftigt gewesen.
Außerdem gab es noch eine Vorführung des türkischen Nationalsports "Ölringen". Da ich aber kein Freund von "Kampfsportarten" bin, habe ich mich vorher auf den Weg nach Hause gemacht.
Seit dem Abzug der US-Army aus Bremerhaven in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts und dem damit verbundenen Ende des "Deutsch Amerikanischen Freundschaftsfests", war das türkische Kulturfest das erste interkulturelle Fest, das auf dem "Phillips-Field" gefeiert wurde. Ich sage auf diesem Wege "Danke" für den gelungenen Nachmittag und die Einblicke in eine andere, "zugewanderte" Kultur. Es wäre schön, wenn noch viele weitere Feste dieser Art auf dem "Phillips-Field" folgen würden.
- Falls jemand etwas mehr über die Geschichte und die Herkunft der türkischen Tänze und der dazugehörigen Musik oder über die Tradition der "Mehter Takimi" zu erzählen weiß, wäre ich dankbar für weitere Informationen. Auch über eine Übersetzung der gesungenen Texte würde ich mich freuen.
Da das Video sonst zu lang geworden wäre, habe ich nicht alle Aufnahmen dafür verwendet. Falls jemand Interesse daran haben sollte, kann er oder sie mich gerne deswegen ansprechen.
(Quellen: Wikipedia )
Donnerstag, 5. Juni 2014
Wechselwirkungen: Ungehörtes und Unerwartetes
Geheimnisvolle Winkel und Ecken |
Gemeinsam mit den anderen ehrenamtlichen Helfern hatte ich gestern im Rahmen eines Vorbereitungstreffens die Gelegenheit, einen ersten Blick auf die beinahe fertig gestellte Turminstallation zu werfen. Für diejenigen, die ihren Kampf mit dem inneren Schweinehund gewonnen haben, oder die einfach nur ihrer inneren Stimme folgen, die ihnen rät, ihren einmal begonnenen Weg fortzusetzen, gibt es weiter oben mehr zu hören und zu sehen. Selbsterzeugte Klänge im Turm mischen sich mit denen der äußeren Geräuschkulisse der Stadt. Anstelle des gewohnten äußeren Anblicks des Turms erblickt der aufmerksame Betrachter im Turm Dinge, die dort so nicht unbedingt zu erwarten gewesen wären ...
Der Blick von der oberen Turmebene reicht bis ins Sonnensystem |
Hierbei handelt es sich nicht um die alte Kirchturmuhr, aber ... |
Der "Blick auf eine plötzlich leise erscheinende Stadt" |
- Die weiteren Öffnungszeiten der Installation finden sich auf der Internetseite der Pauluskirche.
(Quelle: Pauluskirche)
Mittwoch, 4. Juni 2014
Als der himmlische Frieden zur Hölle auf Erden wurde
heute vor 25 Jahren: Chinas Armee massakriert tausende unbewaffneter Demonstranten
Heute vor 25 Jahren verwandelten Chinas Machhaber "ihren" Tiananmen-Platz, den Platz des Himmlischen Friedens, in den Platz der blutigen Hölle.
Mit ihrem Befehl an die "Volksbefreiungs"-Armee, den Tiananmen gewaltsam zu räumen, befreiten sie sich vom Anblick des protestierenden Volks auf "ihrem" Platz. Kritische Stimmen aus dem Volk werden seitdem zensiert und die Kritiker ruhiggestellt.
Jahr für Jahr werden in den Wochen und Tagen vor dem 4. Juni zahlreiche Bürger der "Volks"-Republik inhaftiert oder unter Hausarrest gestellt - damit das Volk ruhig bleibt. Auch ein viertel Jahrhundert nach dem Massaker der Machthaber Chinas an den Bürgern, die zuvor etwa sieben Wochen lang friedlich gegen die weitverbreitete Korruption und für ein demokratisches China demonstriert hatten, werden Trauer, Erinnerung und kritische Worte mit allen Mitteln unterdrückt.
Das kann den Volksunterdrückern allerdings nur in ihrem direkten Machtbereich gelingen. Außerhalb Chinas bleibt die Erinnerung an das Verbrechen der Machthaber am chinesichen Volk lebendig.
Das Video, das auf Arte zu sehen war, zeigt in Rückblenden die historischen Gründe für die symbolische Bedeutung, die der Tiananmen für die kommunistische Partei Chinas hat und warum neben den Demonstranten auch viele ausländische Journalisten auf dem Platz waren, deren Berichte, Foto- und Filmdokumente um die Welt gingen.
Eines davon zeigt einen einzelnen Mann, der sich ganz alleine einer Panzerkolonne in den Weg stellte. Bis heute weiß niemand wer dieser Mann war. Aber das Foto und das Video stehen seit 25 Jahren wie kein anderes für den ohnmächtigen Widerstand des chinesischen Volkes gegen seine Unterdücker.
Zum Weiterlesen:
- juwi's welt vom 08.06.2012
Zwei Welten
- juwi's welt vom 02.06.2009
Zum 20. Jahrestag des Tiananmen Massakers
- The Epoch Times vom 01.06.2009
"Ich komme nicht darüber hinweg"
(Quellen: DW vom 04.06.2014, FAZ vom 02.06.2014)
Sonntag, 1. Juni 2014
Ein Etappensieg für das Great Barrier Reef
Ein kurzer Einblick in das "größte Bauwerk auf Erden" und das Leben seiner Bewohner
Darin ging es um die Ausbaupläne der indischen "Adani Group" für ihren australichen Hafen Abbot Point zu einem der weltgrößten Kohle-Terminals. Für die Umsetzung ihre Pläne benötigt die "Adani Group" die finanzielle Unterstützung durch eine große, leistungsstarke Bank.
Die Finanzierung des Ankaufs des Hafens war zuvor von der Deutschen Bank unterstützt worden. Die Verantwortlichen der Bank hatten auch über eine Unterstützung der Finanzierung des weiteren Ausbaus des Hafens nachgedacht.
In Australien geht das demokratische Netzwerk "Get Up!" bereits juristisch gegen die Hafenerweiterung vor. Angesichts der großen ökologischen Risiken ist nach Einschätzung des deutschen demokratischen Netzwerks "Campact" ist ein Erfolg der Klage nicht unwahrscheinlich.
Da Gerichtsprozesse jedoch viel Zeit beanspruchen, hatte "Campact" zusammen mit der Umweltschutzorganisation WWF einen Online Appel an die Deutschen Bank initiiert, um den Menschen, die in Australien gegen das Projekt vorgehen die nötige Zeit zu verschaffen. In einer E-Mail an seinen Verteiler hatte "Campact" darauf hingewiesen, dass selbst ein Großaktionär der Deutschen Bank - der Finanzkonzern "BlackRock Investments" - dem Projekt kritisch gegenüber steht.
Darüberhinaus würde die weitere Finazierung des Projekts und seiner katastrophalen Auswirkungen auf die Globale Erwärmung den ohnehin schon lädierten Ruf der Deutschen Bank weiter schädigen. Angesichts des wachsenden Drucks der Weltöffentlichkeit und unter Berücksichtigung der offensichtlichen ökologischen Risiken hatten andere Großbanken eine Beteiligung an der Finanzierung des Hafen-Projekts der "Adani Group" bereits abgelehnt ...
Der Protest war erfolgreich
Am 23.05.2013 schrieb "GetUp!"an seinen E-Mail Verteiler (Zitat):
"In the early hours of this morning, something incredible happened.Im Weiteren bedankt sich das Leitungsteam des australischen Netzwerks "GetUp!" für die weltweite Unterstüzung seiner Bemühungen zum Schutz des Great Barrier Reefs. Dank hunderttausender Unterzeichner seiner Petition, sowie weiterer Appelle zahlreicher Organisationen aus der ganzen Welt, werde es jetzt für die indischen Kohle-Konzerne sehr viel schwerer werden, die zweistelligen Milliarden-Dollar-Beträge für die Kohleförderung aufzubringen, Millionen Tonnen Schlamm im Great Barrier Reef zu verklappen und Kohle durch das Schutzgebiet des UNESCO Welterbes zu verschiffen.
Deutsche Bank, one of the world's biggest investment banks, ruled out funding the huge Abbot Point expansion on the Great Barrier Reef coastline.
Because of you, it will be so much harder for the Indian coal companies to borrow the tens of billions of dollars they need to dig up coal, dredge millions of tonnes of seabed, and ship it though our Great Barrier Reef World Heritage Area.
This has been an incredible effort spanning multiple countries, numerous organisations and hundreds of thousands of people from all around the world. ..."
Großanzeige in der "Financial Times" |
In einem Artikel der Neuen Züricher Zeitung vom 24.05.2014 heißt es der Kohlepreis sei seit 2011 von hohen 140 Dollar pro Tonne auf unter 80 Dollar gefallen. Aufgrund "schlechter Marktkonditionen" in der australischen Kohleindustrie habe im vergangenen Jahr bereits der schweizer "Glencore Xstrata"-Konzern sein Projekt für einen Hafen zur Verschiffung von jährlich 35 Millionen Tonnen Kohle nach Asien nördlich von Brisbane aufgegeben.
Das macht Hoffnung auf einen Erfolg des Widerstands von "GetUp!" gegen die Pläne zur "Abbot Point"-Hafenerweiterung und den Schutz des UNESCO-Welterbes "Great Barrier Reef". Der Kampf von "GetUp!" um das Riff ist nämlich noch nicht zu Ende: Bei aller Freude über den Rückzug der Deutschen Bank, bleibt es - solange die "Adani Group" nicht öffentlich erklärt, dass sie ihre Pläne für "Abbot Point" ebenfalls aufgibt - erst einmal nur bei einem "Etappensieg".
- Der Erfolg der Petition und des weltweiten Protests zeigt einmal mehr, dass es sich lohnt gegen die ausschließlich profitorientierten Interessen großer Konzerne anzugehen - für den Schutz unserer Umwelt, des Klimas und für einen bewohnbaren Planeten Erde, auf dem auch unsere Nachkommen noch ein lebenswertes Leben in Gesellschaft einer vielfäligen Tier- und Pflanzenwelt führen können.
(Quellen: Neue Züricher Zeitung vom 24.05.2014, Fincial Times vom 23.05.2014 [engl.], GetUp!, Wikipedia )
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