Sonntag, 31. Mai 2009

Cleo und Pferdchen

Einer der letzten Schausteller, der nach dem Bremerhavener Frühjahrsmarkt wieder abreiste, war die Pony Reitbahn. Neben dem Eisstadion war eine Grasfläche für die Mini Ponys eingezäunt worden. Irgendwie muss Cleo die gewittert haben. Jedenfalls wollte sie dort hin. So sind wir also Pferdchen anschauen gegangen ...




"Hey, wer seid ihr denn?"




"Ein Pferdchen bist du? Nett dich kennen zu lernen. Ich bin Cleo."




Zwei Pferdchen sind ein Pferdchen zu viel: "Ich glaub' ich muss jetzt vorsichtshalber leider gehen. War schön euch getroffen zu haben. Tschüss."


Freitag, 29. Mai 2009

Turmführung Pauluskirche


Die Pauluskirche

Die Aussichtsgalerie am Turm der über 100 Jahre alten Pauluskirche ist der einzige Aussichtspunkt in Bremerhaven, zu dem man im Rahmen einer Führung gelangt. Während des Aufstiegs erzählen die Turmführer Interessantes aus der Geschichte des Bremerhavener Stadtteils Lehe und der Kirche. Man bekommt die Gelegenheit, die Orgel, die Glocken und das Uhrwerk der Turmuhr aus der Nähe zu betrachten, und von der Turmgalerie eröffnet sich ein Blick auf Bremerhaven und Lehe aus einer völlig neuen Perspektive.

Beginn der Führung:
► Samstags
     10 und 11 Uhr

Treffpunkt:
► Kirchencafé
     (Haupteingang an der Hafenstraße)

Kosten:
► Wenn Ihnen die Turmführung gefallen hat,
     freut sich die Gemeinde über eine kleine Spende,
     die für Instandhaltungsarbeiten am Turm
     verwendet wird.


Donnerstag, 28. Mai 2009

Es werden weiter Fakten geschaffen!

"Kaufland nach der Wahl noch möglich"
lautete der Titel eines Berichts in der Nordsee-Zeitung Online vom 26.05.2009.

Das Kaufland-Projekt sei zwar bis zum Ende der Legislaturperiode im Mai 2011 auf Eis gelegt worden, trotzdem solle das Baurecht so geändert werden, dass nach der Wahl ein Groß-Discounter auf dem Phillipsfield angesiedelt werden könne. Der Bauausschuss habe dafür am 25.05.2009 mit den Stimmen von SPD und CDU grünes Licht gegeben.

Die Zeitung zitiert Herrn Bödeker (CDU, Fraktionsvorsitzender) mit den Worten: "Wir sind fest davon überzeugt, dass das Sinn macht. Wir wissen aber auch, dass man dafür Mehrheiten braucht." Einem gemeinsam von der Politik, der IHK und dem Bremerhavener Einzelhandel in Auftrag zu gebendem Einzelhandelsgutachten für Bremerhaven, das seiner "festen Überzeugung" eine solide Basis geben würde, verweigert sich die CDU beharrlich. Sie will die Kaufland-Ansiedlung gegen alle Kritik durchdrücken.

Besonders peinlich empfinde ich in dieser Angelegenheit immer wieder das Verhalten der SPD. Deren Fraktionsführung hängt, entgegen aller Kritik der eigenen Parteibasis an den Plänen der CDU für die Zukunft des Phillips-Fields, ihre Fahne brav weiterhin in den Wind ihres Koalitions-"Partners". Die Nordsee-Zeitung berichtete, Herr Allers (SPD, baupolitischer Sprecher) habe gesagt, das sei ein ziemlich harter Ritt für seine Partei gewesen: Zum Koalitionsvertrag mit der CDU zu stehen, obwohl die eigenen Mitglieder schon längst nicht mehr dahinter standen.

Soll man Herrn Allers und seine Partei dafür bedauern? Das ist einfach nicht zu fassen. Das ist Politik in Beton gegossen und hat mit gesundem Menschenverstand nichts mehr zu tun. Sollte die Idee der Bremer Landesregierung, die Legislaturperiode von vier auf fünf Jahre zu verlängern, sich durchsetzen, dann bewegt sich bald gar nichts mehr.

Hätten Herr Allers und seine Parteikollegen gelegentlich einmal in die Koalitionsvereinbarung mit der CDU hineingeschaut, dann hätten sie längst gemerkt, dass diese bereits so oft missachtet wurde, dass die CDU keinerlei Recht hat, mit Verweis auf die Koalitionsvereinbarung weiterhin auf Kaufland auf dem Phillips-Field herumzureiten - zumal darin "Kaufland" an keiner Stelle erwähnt wird!
  • Koalitionsvereinbarung, Seite 4:

    "10. Das Philips-Field wird entsprechend der von der BIS erteilten Zusage zur Errichtung eines integrierten Nahversorgers veräußert. Erwartet werden 70 bis 80 neue Arbeitsplätze sowie 300 Parkplätze als Ersatz für weggefallene Einkaufsmöglichkeiten und Arbeitsplätze. Der Verkaufserlös wird zur Hälfte für die Investition am Sportgarten zur Verfügung gestellt, die andere Hälfte wird dem Haushalt zugeführt."!

    Bereits in der Koalitionsvereinbarung werden "weggefallene Einkaufsmöglichkeiten und Arbeitsplätze" als Folge der Kaufland-Ansiedlung billigend in Kauf genommen!

  • Koalitionsvereinbarung, Seite 14/15:

    "... Folgende Maßnahmen wollen wir mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutieren: ..."

    Die Diskussion fand nicht statt:
    Koalitionsvereinbarung missachtet!

    "Planerische Entwicklung einer Mehrgenerationenhaus-Konzeption an exponierten Stellen wie dem Geestebogen zwischen Eishalle und Hafenstraße. ...

    Städtebauliche Planung für das Geeste-Ufer unter Einbeziehung des Kistnergeländes im Bereich vom Autobahnzubringer Mitte bis zur Stadthalle, die die attraktive Lage am Wasser auch auf lange Sicht nachhaltig berücksichtigt und der exponierten Lage in unserer Stadt besonders Rechnung trägt. Hierbei soll vor allem das Wohnen am Wasser und die Ansiedlung von Dienstleistungsgewerbe sowie der Erholungswert für die Bevölkerung berücksichtigt werden.

    Wenn es nach dem Willen der CDU ginge, würde die Mehrgenerationenhaus-Konzeption am Geestebogen, die Planung für das Geeste-Ufer unter Einbeziehung des Kistnergeländes, die nachhaltige Berücksichtigung der attraktiven Lage am Wasser auf lange Sicht, das Wohnen am Wasser, die Ansiedlung von Dienstleistungsgewerbe, der Erholungswert für die Bevölkerung sowie das Kalksandsteinwerk unter dem Fachmarktzentrum der Ten Brinke Gruppe auf dem Kistnergelände beerdigt:
    Koalitionsvertrag missachtet!


    Das Nordseemuseum wird im Kalksandsteinwerk auf dem ehemaligen Kistnergelände eingerichtet. Hierfür werden über Stadtfinanz bis zu 4 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Der Magistrat wird aufgefordert, Drittmittel einzuwerben. Als Eigentümer der Sammlung soll mit dem Senat der Freien Hansestadt Bremen über eine Mitfinanzierung verhandelt werden. ..."

    Das Nordsee-Museum im Kalksandsteinwerk wird es nach Aussage der Großen Koalition nicht geben:
    Koalitionsvertrag missachtet!

Der Kompromiss, die Bebauung des Phillips-Fields in dieser Legislaturperiode auszusetzen, dafür aber dem Kaufland-Investor Ten Brinke direkt gegenüber auf dem Wilhelm-Kaisen-Platz zu erlauben einen OBI-Baumarkt anzusiedeln, ist ohnehin ein fauler Kompromiss. Ich frage mich so langsam ernsthaft, was das Geheimnis der holländischen Ten Brinke Gruppe ist, mit dem sie die Große Koalition immer wieder für ihre Bauklotz-Architektur bis in das Zentrum der - für Bremerhavener Verhältnisse - historischen Gründerzeitviertel von Lehe begeistern kann:


(zum Vergrößern bitte auf den Lageplan klicken)

  1. Vollsortimenter Kaufland auf dem Phillips-Field
  2. OBI-Baumarkt auf dem Wilhelm-Kaisen-Platz
  3. Fachmarktzentrum auf dem Kistner Gelände

Wenn alles das realisiert werden würde, was bisher von Ten Brinke an Plänen bekannt geworden ist, dann würde damit das Ende der derzeitigen Einzelhandelslandschaft im südlichen Lehe besiegelt werden, und darüber hinaus würde es Auswirkungen bis nach Speckenbüttel im Norden Lehes, Geestemünde und auf die Stadtmitte haben. Architektonisch würde sich die massive Konzentration von Super-, Discount-, und Baumarkthallen wie eine Ansammlung von Klötzen in das gewachsene Stadtbild der angrenzenden Gründerzeitquartiere einfügen.

Bezüglich der CDU-Pläne für das Phillips-Field und das südliche Lehe sagt Herr Bödeker: "Wir wissen aber auch, dass man dafür Mehrheiten braucht." Die Nordsee-Zeitung gibt jedem mit einer Umfrage auf ihrer Internetseite die Möglichkeit, sich zu den Plänen der Großen Koalition für das Phillips-Field zu äußern. Heute abend um 19:45 Uhr hatten 11% der Leser die Frage, "Halten Sie es für richtig, das Planrecht so zu verändern, dass auf dem Phillips-Field nach der Wahl doch noch ein Supermarkt gebaut werden kann?", mit Ja beantwortet. 89% der Leser sagen dagegen: "Nein, es gibt ohnehin genug Supermärkte in Bremerhaven." Wenn Herr Bödeker und seine Parteikollegen einmal auf die Bürger hören würden, dann wüssten sie, welche Mehrheit sie für ihre Pläne hinter sich haben!

Die Opposition sieht das ebenso. Herrn Eversberg (Grüne, Fraktionsvorsitzender) zitiert die Nordsee-Zeitung wie folgt: "Es ist unbegreiflich, dass diese Pläne noch weiter verfolgt werden. Man sollte die Sache jetzt beerdigen." Herr Ella (FDP, Fraktionsvorsitzender) schlage vor, über die Änderung des Flächennutzungsplanes erst nach der Wahl zu entscheiden. Bei der CDU stieß die Opposition auf taube Ohren. Vielleicht sollte aber die Fraktionsspitze der SPD sich endlich dazu durchringen, auf ihre Basis zu hören, und der CDU ihre Unterstützung für deren Pläne entziehen. Schließlich ist sie nicht dafür gewählt worden, um - entgegen der Interessen ihrer Wähler - den Willen der CDU durchzuboxen ...

  • Wer neue Supermärkte in diesem Ausmaß - Kaufland ist ein Vollsortimenter! - direkt am Eingang zur Hafenstraße baut, gefährdet die Zukunft der Geschäfte in der Hafenstraße, dem derzeitigen, gewachsenen Geschäftszentrum im südlichen Lehe. Aufgrund des weiten Einzugsgebiets großer Supermärkte gefährdet er darüberhinaus bestehende Arbeitsplätze des weiteren Umfelds im Bremerhavener Einzelhandel.
  • Wer für die nächste Legislaturperiode den Bau neuer Supermärkte in diesem Ausmaß direkt am Eingang der Hafenstraße plant, gehört bei der Wahl zur nächsten Stadtverordnetenversammlung abgewählt.
  • Wer den weiteren Wildwuchs von Supermärkten und Discountern in Bremerhaven nicht verhindert, sondern billigend in Kauf nimmt oder gar selbst maßgeblich daran mitwirkt, und sich weiterhin einem Einzehandelsgutachten für Bremerhaven als gesunde Basis für zukünftige Ansiedlungspläne verweigert, muss bei der Wahl zur nächsten Stadtverordnetenversammlung einen Denkzettel erhalten.

(Quelle: Nordsee-Zeitung vom 26.05.2009, Koalitionsvereinbarung)

Mittwoch, 27. Mai 2009

Kirchentag am Meer - Impressionen ...

... von den Veranstaltungen am letzten Tag




Morgenmeditation am Meer: Schöne Aussichten ... (Zoom: auf die Fotos klicken)

Nachdem das Wetter an den beiden vorangegangenen Tagen doch ziemlich ungemütlich war, schien am letzten Tag des "Kirchentags am Meer" bei angenehmen Temperaturen wieder die Sonne. Zu Beginn gab es morgens die "Morgenmeditation am Meer" unter dem Motto "Schöne Aussichten: Du bist ein Gott der mich sieht!". Zur Einstimmung spielte die Kirchenband "Kursiv". Die Predigt beim anschließenden Gottesdienst hielt Pastor Sikhumbuzo Goge aus Südafrika. Frau Oldenettel-Büttner übersetzte seine englische Rede weitgehend simultan ins Deutsche. Dafür, dass das "südafrikanische Englisch" von Herrn Goge stellenweise für unsere (an das Schul-Englisch gewöhnten) Ohren doch ziemlich schwer zu verstehen war, ist ihr das sehr gut gelungen.




Der Weserdeich und die Gäste an der Bremerhavener Seebäderkaje

Die Abschlussveranstaltung in Bremerhaven am Samstag Abend trug den Titel "Liturgischer Abend am Meer – Zwischen Niedrigwasser und Springflut". Der thematische Rahmen war die Beziehung der Menschen zum Meer, wie es die Menschen beeinflusst, wie sie davon abhängig sind und welche Bedrohung es für die Menschen darstellen kann. Dazu gab es im Wechsel Musik, Interviews, Andachten, Lesungen und Gebete. Zu Beginn erklärte ein Mitglied des Rekumer Schifferchors für die Binnenländer einige maritime Begriffe, wie z.B. das "Glasen". Das war das Zeitmaß für die Wachzeiten auf den Segelschiffen bevor es mechanische Uhren gab. Der Begriff leitet sich aus dem Stundenglas, der Sanduhr, ab. Bei jedem Umdrehen des Glases wurden die "Glasen" auf den Schiffen mit der Schiffsglocke in einem festgelegten Rhythmus verkündet.



Diese Postkarte zum Thema des Abends wurde von Britta Lauenstein und
Marian Opsölder entworfen.


Die Veranstaltung war in die vier Themengebiete "Meeres Umwelt", "Arbeit" (Schiffbau, Fischerei etc.), "Sehnsucht nach dem Meer" (Seefahrerromantik, Ulaub etc.) und "Bedrohung durch das Meer" aufgegliedert. Der rechte Abschnitt der oben abgebildeten Postkarte zeigt die überflutete Seebäderkaje während einer Sturmflut. Interview-Gäste und Vortragende waren der Seemannspastor Werner Gerke, der Weltumsegler Wilfried Erdmann, der Klimaforscher Dr. Gert König-Langlo (AWI), der Journalist Wolf von Lojewski, Ulrich Fader vom Seenotrettungskreuzer "Hermann Rudolf Meyer" und der Schamane Angaangaq aus Grönland.



Die zur Kanzel umfunktionierte Galerie des Bremerhavener Unterfeuers, der
Start des Havenwelten-Ballons, der Seenotkreuzer "Hermann Rudolf Meyer"
vor der Seebädekaje, ...


Zwischendurch wurden die Besucher, die nicht aus Bremerhaven, Bremen oder Niedersachsen kamen, gebeten, die oben abgebildete Postkarte, die jeder beim Betreten des Festgeländes erhalten hatte, hochzuhalten. Dabei stellte sich heraus, dass die auswärtigen Gäste bei weitem in der Überzahl waren. Die Gäste mit der weitesten Anreise waren mit Abstand diejenigen aus Südafrika.




... die Abenddämmerung über der Weser, ...

Die Lesungen bestanden aus Gedichten und Texten aus der Weltlitereatur. So hörten wir zum Beispiel Auszüge aus Theodor Storms "Schimmelreiter" oder aus Herman Melvilles "Moby Dick". Das Stück aus dem Schimmelreiter wurde von Herrn von Lojewski so bildhaft vorgelesen, dass ich das Gefühl hatte, selbst im Sturm auf dem brechenden Deich zu stehen, und zu sehen, wie der Deichgraf Hauke Haien den Tod seiner Familie in der Sturmflut mit ansehen musste und verzweifelt ausrief: "Herr, Gott, nimm mich, verschon' die anderen!"




... und das letzte Licht der untergehenden Sonne bildeten den passenden
Rahmen für den Abend.


Zum Thema "Bedrohung durch das Meer" erzählte der grönländische Schamane Angaangaq noch einmal davon, wie die Jäger aus seinem Volk im Jahre 1963 den Beginn des Schmelzens des "Großen Eises" bemerkten. Zu den Begebenheiten am Rande der Veranstaltung gehörte zum Beispiel der Start des Heißluftballons "Havenwelten" (D-OBRE), oder der Seenotrettungskreuzer "Hermann Rudolf Meyer" der sich während des Abends vor der Seebäderkaje aufhielt.

Der liturgische Abend am Meer war ein gelungener Ausklang der Veranstaltungen im Rahmen des Kirchentags in Bremerhaven. Besser und umfassender lässt sich die besondere Situation der Küstenregionen und seiner Menschen kaum darstellen. Es würde mich freuen, wenn sich etwas in dieser Art von Zeit zu Zeit wiederholen ließe.

Dienstag, 26. Mai 2009

Nacht am Morgen


Bremerhaven, 07:30 Uhr: Nacht am Morgen

Eigentlich war es ja schon hell gewesen heute Morgen, aber dann wurde es plötzlich gegen halb acht wieder Nacht. Ursache war ein heftiges Gewitter mit Platzregen, Hagel und allem was sonst noch so dazugehört. Glücklicherweise war die Schlechtwetterfront schnell vorübergezogen. Jetzt scheint wieder die Sonne :o)

Auf der anderen Weserseite, dort wo das Gewitter herkam, scheint es noch heftiger gewütet zu haben. Tagesschau Online berichtet über den Landkreis Leer, dass dort an allen Schulen der Unterricht abgesagt worden ist. Vermutlich in Folge eines Blitzschlages sei der Emstunnel aus Sicherheitsgründen vorübergehend für eine Stunde gesperrt gewesen, und die A 31 sei zwischen den Anschlussstellen Papenburg und Leer-West aufgrund der Überflutung einer Senke für mehr als eine Stunde nicht befahrbar gewesen.

(Quelle: Tagesschau Online)

Eigentümerstandortgemeinschaft Lehe



Die Eigentümerstandortgemeinschaft Lehe (ESG) lädt ein zu ihrer öffentlichen Veranstaltung zum Thema

Aufwertung von Höfen und Gärten in Lehe

  • Dienstag, 26.05.2009
    19:00 Uhr

    "Theo"
    Lutherstraße 7

Gründerzeitquartiere werden im allgemeinen wegen ihrer individuellen Schmuckfassaden und ihrem Raumangebot als attraktive Wohngebiete wahrgenommen. Im Leher Ortsteil Goethestraße sind nach dem Zweiten Weltkrieg viele zusammenhängende Fassadenzeilen aus der Gründerzeit weitgehend erhalten geblieben. Der Modernisierungs- und Ausstattungsstand der Gebäude und die hohe städtebauliche Dichte bei geringem Grünanteil werden von Außenstehenden jedoch oft negativ bewertet.

Die Blockrandbebauung bietet mit ihren Innenhöfen vielfältige gestalterische Möglichkeiten bezüglich der Anlage von Gärten, Terassen etc. Einige Innenhöfe wirken jedoch aufgrund von Garagen oder Verbauung eher trist und laden nicht gerade dazu ein, sich dort während der Sommermonate im Freien aufzuhalten.

Die Veranstaltung will Anregungen geben, wie solche verbauten Hinterhöfe im Quartier mit Hilfe attraktiver Formen der Hof- und Gartenneugestaltung aufgewertet werden können.


Das Programm:

  • Vortrag:
    "Innenhöfe und Vorgärten in Leipziger Gründerzeitvierteln"


    Referentin: Astrid Heck,
    Bürogemeinschaft Gauly und Heck, Leipzig
  • Vortrag:
    "Beispiele für Hof- und Gartengestaltung in Lehe"


    Referent: Jürgen Sheldon,
    Bundesfachberater für Kleingartenvereine


Die Eigentümerstandortgemeinschaft Lehe

Die ESG ist ein Zusammenschluss engagierter Eigentümer aus Bremerhaven-Lehe. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die Wohn- und Wohnumfeldqualität im Quartier durch gemeinsame Aktionen und Projekte nachhaltig zu verbessern. Dazu beschäftigt sie sich mit Fragen zur Verbesserung der Vermietungssituation, welche Möglichkeiten private Eigentümer haben, um ihr Quartier voranzubringen, wer ihnen dabei helfen kann, sowie vielen weiteren Fragestellungen. Eine Weiterentwicklung des Quartiers wird direkt den Wert der Immobilien und somit auch die Vermarktungschancen positiv beeinflussen.

Durch die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Bremerhaven ergeben sich für die ESG Vorteile, wie z.B. die Unterstützung bei der Inanspruchnahme bestehender Fördermöglichkeiten, der Zugang zu aktuellen Informationen auf direktem Wege und vielem mehr. Die Arbeit der ESG wird im Rahmen des ExWoSt-Forschungsfeldes „Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbau“ vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördert.


Ansprechpartner der ESG Lehe:

Heiko Janßen

Telefon: 0471-9707081 oder -40974
E-Mail: Heiko.Janssen@nord-com.net

Internet:
www.esg-lehe.de

Montag, 25. Mai 2009

Doch keine neue Eissporthalle auf Pump?


Hier soll die Eissporthalle (vielleicht) einmal stehen ...
Die Finanzierung ist noch nicht gesichert, aber mit den Boden-
arbeiten für das bisherige Luftschloss wurde schon einmal
begonnen.


Nachdem zu Beginn von rund 12 Millionen Euro die Rede war, hatte Herr Teiser in der Nordsee-Zeitung vom 18.06.2008 eine Rechnung aufgestellt, nach der sich die Gesamtkosten für die geplante neue Eissporthalle über 25 Jahre summiert auf 85 Millionen Euro belaufen würden. Nach weiteren finanziellen Belastungen für andere Verpflichtungen der Stadt befragt, antwortet Herr Teiser damals auf die abschließende Frage, ob die Stadt Bremerhaven also unaufhaltsam in die Pleite rausche: "Nach herrschender Rechtsauffassung kann eine Kommune nicht pleite gehen."

Was für Herrn Teiser vor einem Jahr also offensichtlich noch keinen Anlass zur Besorgis bot, beurteilt er jetzt plötzlich völlig anders. Am 21.05.2009 berichtete die Nordsee-Zeitung, für das laufende Jahr rechne er damit, dass im Haushalt 14,8 Millionen Euro fehlen. Für die nächsten beiden Jahre prognostioziere er einen Fehlbetrag von mehr als 50 Millionen Euro. Dass derartige Ausfälle aufgrund nichtvorhersehbarer Vorfälle, die außerhalb der eigenen Einflussmöglichkeiten liegen, jederzeit möglich sind, weiß jede Hausfrau, und legt deshalb in der Regel einen Teil des Haushaltsgeldes als Notgroschen für schlechte Zeiten beiseite. Der Großen Koalition waren solche Selbstverständlichkeiten bisher eher fremd: Hier noch ein paar Milliönchen für die Eissporthalle, da noch ein paar Milliönchen für die Kuppel auf dem Mediterraneo, ... - was soll's: eine Kommune kann ja nicht pleite gehen.

Jetzt war in der Nordsee-Zeitung zu lesen, dass Herr Teiser nicht einmal mehr Steuererhöhungen ausschließt, und den Koalitionären von SPD und CDU empfehlen will, den Bau des Eisstadions noch einmal zu überdenken. Er meint, Angesichts der dramatischen Haushaltsentwicklung sollten sie Farbe bekennen, ob wir uns das jetzt noch leisten wollen.

Dabei ging es schon im Juni letzten Jahres in Wirklichkeit gar nicht mehr darum, ob wir uns eine neue Eissporthalle leisten WOLLEN. Die Frage, die sich damals schon jeder für die Finanzen unseres Gemeinwesens Verantwortliche hätte stellen müssen, hätte richtig lauten müssen, ob wir uns das alles überhaupt noch leisten KÖNNEN.

Und zu der von Herrn Teiser angedachten Steuererhöhung fällt mir nur das eine ein: "Uuups! da haben wir wohl doch ein wenig viel von unserem Taschengeld Steuergelder verplempert - Was soll's: Melken wir eben die Bürger. Die können sich ja eh nicht dagegen wehren."


Über dem Eingang zur Stadthalle: Banner mit Eissporthalle

Aber wie auch immer: Nach der Vorgeschichte der gelanten Eissporthalle hätte ich es kaum für möglich gehalten, dass Herr Teiser sich einmal dagegen aussprechen würde, dass die Stadt sich für den den Bau einer neuen Eissporthalle zusätzlich tief verschuldet und sich öffentlich Gedanken über Möglichkeiten zur Gesundung der Stadtfinanzen Gedanken macht. Für diese späte Einsicht hat er ausnahmsweise einmal ein Lob verdient. Hat Bremerhaven jetzt also einen geläuterten Bürgermeister? Oder könnten dabei auch wieder Hintergedanken im Spiel sein? Solange auf dem Grundstück keine Eissporthalle steht, wäre da immerhin jede Menge Platz für Supermärkte, Discounter und Baumärkte, mit deren Bau die CDU ihren Lieblingsinvestor in Sachen Bauklotzarchitektur, Ten Brinke, beglücken könnte. Aber man soll ja nicht immer so pessimistisch sein. Also hoffe ich erst einmal, dass sich derartige Befürchtungen als unbegründet herausstellen werden.

Der gleichen Meinung wie Herr Teiser ist auch sein Parteikollege Herr Röwekamp (CDU, Bermen, Landesvorstitzender). Die Nordsee-Zeitung schrieb am 23.05.2009, er habe gefordert, Bremerhaven solle konsequenter sparen, umgehend eine Haushaltssperre verhängen und auf den Bau einer neuen Eissporthalle verzichten. Gleichzeitig dachte er laut darüber nach, notfalls die Eigenständigkeit der Stadt in finanziellen Fragen zu beschneiden.

Dazu müsste allerdings die Kommunalverfassung geändert werden, die Bremerhaven eine größere Eigenständigkeit einräumt, als sie vergleichbare Städte in Flächenländern haben. Auch wenn Herr Bödeker (CDU, Bremerhaven, Fraktionsvorsitzender) laut Nordsee-Zeitung über diesen Vorstoß seines Parteikollegen aus Bremen erbost ist, und meint, in Bremen werde die Bremerhavener Stadtverfassung jedenfalls noch lange nicht geändert, so steht der Gedanke in Bremen doch erst einmal im Raum. Im Zweifelsfall werden die Bremer sicher eher an ihren eigenen Vorteil denken, bevor sie Bremerhaven mehr Freiheiten lassen, als unbedingt notwendig ist. Wenn die Große Koalition mit ihren größenwahnsinnigen Höhenflügen die "größere Eigenständigkeit" Bremerhavens weiter gefährdet, dann wird es spätestens bei der nächsten Wahl zur Stadtverordnetenversammlung Zeit, dass sie abgewählt wird.

(Quelle: Nordsee-Zeitung)

Sonntag, 24. Mai 2009

Das Eis im Herzen der Menschen schmelzen


Angaangaq beim Kirchentag am Meer (22.05.2009)

Am Freitag, 22. Mai 2009 fanden abends im Rahmen des Kirchentags am Meer die "Strandkorbgespräche" statt. Nachmittags hatte es ein Gewitter gegeben, und anschließend war es empfindlich abgekühlt. Dazu wehte ein starker Wind. Trotzdem hatten sich ungefähr 70 Kirchentagsbesucher eingefunden, um den Gesprächen zuzuhören. Die Gesprächspartner auf der Bühne waren Herr Dr. Peter Lemke (AWI), Frau Dr. Susanne Nawrath (Klimahaus) und Waltraud Menger (Nationalparkhaus Land Wursten), sowie der Ehrengast Angaangaq, ein Schamane aus Kallaalit Nunaq, Grönland.

Das Thema der Strandkorbgespräche hieß - in Abwandlung des Kirchtag Mottos - "Mensch, was tust du?". Im Kern ging es um unser Klima und seine Veränderung. Frau Menger berichtete über bereits sichtbare Veränderungen im Wattenmeer vor unserer Küste. Als Beispiel führte sie die Zuwanderung einer Muschelart an, die eigentlich wärmere Temperaturen bevorzugt, als sie hier in den zurückliegenden Jahrhunderten üblich waren. Auch Wasservögel, die eigentlich Zugvögel sind, würden ihre Gewohnheiten ändern. Frau Nawrath sprach über die klimatischen Bedingungen in den Ländern der verschiedenen Klimazonen entlang des 8. Längengrades. Sie erzählte dazu jeweils, wie sich auch dort inzwischen die Klima Erwärmung bemerkbar macht. Im Wechsel berichteten Herr Lemke und Angaangaq über ihre Erfahrungen aus der Sicht des Wissenschaftlers und der persönlichen Erfahrung des Bewohners Grönlands. Angaangaq ist ein Schamane, ein Heiler in seinem Volk und ein Ältester. Er erzählte eine Geschichte, die davon handelte, wie die jungen Jäger aus seinem Volk den Beginn der Klimaveränderung bemerkten.

Die Jäger zogen zum Großen Eis - Angaangaq benutzte den Ausdruck "Big Ice" - um dort zu jagen. Wie sie es immer taten, baten sie den Schöpfer mit einer Zeremonie um eine gute Jagd, als sie an der Wand des Großen Eises angekommen waren. Bei diesem Mal war es das erste Mal, dass sie, als sie an der Wand des Großen Eises entlang nach oben schauten, Wasser daraus herausfließen sahen. Das war im Jahre 1963. Als sie mit Nahrung von der Jagd zurückgekehrt waren, erzählten sie den Ältesten von ihrer Entdeckung. Angaangaq sagte, das Dorf der Jäger läge nicht weit entfernt von der amerikanischen Millitärbasis in Grönland, und die Ältesten vermuteten, die Jäger hätten dort wohl zuviel Bier getrunken. Sie meinten, der Bericht der Jäger beruhe auf Phantasien aus ihrem Alkoholrausch und schenkten den Worten der jungen Jäger keinen Glauben ...

Im Herbst des Jahres 1963 gingen die Ältesten selbst jagen. Als sie ihre Zeremonie am Fuße der Wand des Großen Eises feierten, wurden dann auch sie Zeuge davon, wie das Wasser aus dem Eis floss. An diesem Tag habe die Temperatur bei -45°C gelegen. Mit Blick auf Herrn Lemke sagte Angaangaq, die Wissenschaftler würden sicher bestätigen, das bei dieser Temperatur eigentlich kein Wasser aus dem Eis hätte fließen dürfen. Bei 0°C beginnt Wasser zu gefrieren. Bei -5°C ist es Eis. Bei -45°C ist Eis steinhart. Aus Sicht der Ureinwohner Grönlands ist das Jahr 1963 das Jahr, in dem die Veränderung des Klimas begann. Herr Lemke bestätigte, dass im Norden, das Eis schneller schmilzt, als es bisher angenommen wurde. Besonders deutlich werde das an den Veränderungen des Eises im Polarmeer sichtbar.

Das Schmelzen des Eises trage bereits jetzt zu einer zusätzlichen jährlichen Erhöhung des Meeresspiegels um 3 mm bei. Das höre sich erst einmal nicht sehr dramatisch an. Über einen Zeitraum von 100 Jahren betrachtet wären das aber schon 30 cm. Bei einer weiteren Beschleunigung könnte der Meeresspiegel auch mehr als 30 cm in 100 Jahren ansteigen. Als weiterer Unsicherheitsfaktor käme hinzu, dass die Atmosphäre und das Klima ein träges System seien. Die Folgen der bereits jetzt in der Atmosphäre enthaltenen Treibhausgase würden sich erst in einigen Jahren in vollem Umfang bemerkbar machen. Das wäre auch dann so, wenn wir von Heute auf Morgen kein CO2 mehr in die Atmosphäre blasen würden. Es sei jetzt nur noch möglich, das Schlimmste zu verhindern.

Um das zu erreichen, sagte Angaangaq, sei es nötig, dass die Menschen ihre Weisheit über ihre Profitgier stellen. Die Menschen haben die ganze Welt erobert sie sind sogar in den Weltraum vorgedrungen. Keine Entfernung schien den Menschen bisher zu weit. Aber die größte Entfernung, welche die Menschen noch zurückzulegen hätten, sei die Entfernung von ihrem Verstand zu ihren Herzen. Die Gier nach Macht und Reichtum mache ihre Herzen kalt wie Eis.

Angaangaq sagt, es ist leicher das Große Eis Grönlands
zu schmelzen, als das Eis in den Herzen der Menschen.


Angaangaq hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, das Eis in den Herzen der Menschen zum Schmelzen zu bringen. Das ist eine gewaltige Aufgabe für einen einzelnen Menschen. Angaangaq hat auf 5 Kontinenten in 40 Ländern für sein Anliegen geworben. Er ist in mehreren internationalen Organisationen und Vereinigungen tätig und ein gefragter Redner auf internationalen Konferenzen zu Umwelt- und ethnischen Themen. Er erzählte, nach einer Rede vor der UNO habe man ihm stehend applaudiert - aber nichts verändert.

Angaangaq hat die Mitte seines Lebens bereits überschritten. Nach einem Bericht in der Nordsee-Zeitung über die Strandkorbgespräche vom 23.05.2009 schwanken die Angaben über sein Alter zwischen 62 und 82 Jahren. Ich hoffe, es bleibt ihm noch Zeit genug, möglichst viel vom Eis in den Herzen der Menschen zu schmelzen.

Angaangaq und Herr Lemke waren sich darin einig, dass die Verbindung aus der Weisheit, wie Angaangaq sie verkörpert, und der Wissenschaft, wie sie von Herrn Lemke vertreten wird, zur Natur des Menschen werden muss. Wenn die Menschen sich sich diese Richtung weiterentwickeln, werden sie fähig sein, zu einer positiven Entwicklung der Welt beizutragen.

Nur mit der technischen Entwicklung, die allein bisher als Messlatte für den Fortschritt der Menschheit angesehen wird, kann der Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe jedenfalls nicht gewonnen werden. Nach den Aussagen des UNO Klimareports von 2007 hat die Menschheit jedoch nur noch wenige Jahre Zeit zu reagieren. Die Basis dafür müsste jetzt gelegt werden. Wenn ich allerdings höre, was Politiker sagen, und sehe, was von ihrem Gerede übrig bleibt, wie sie den profitorientierten Managern international miteinander verwobener Konzerne nachgeben, dann zweifle ich daran, dass die Menschheit den Dreh noch hinbekommt. In Liedern, Gebeten und Andachten während der Veranstaltungen des Kirchentages war aber auch immer wieder die Hoffnung als treibende Kraft des Christentums von zentraler Bedeutung. Meine Hoffnung ist, dass nach den Wahlen in der nahen Zukunft in den demokratischen Industrienationen die Politiker das Sagen haben werden, die sich selbst nicht mehr belügen, den Menschen die Wahrheit sagen und den Gierigen, die auf Kosten der Lebensgrundlagen der Allgemeinheit leben, Einhalt gebieten.

Da es während der Strandkorbgespräche an der Seebäderkaje in Bremerhaven sehr windig war, ist die Tonqualität des Videos leider nicht sehr gut. Trotz meiner Bemühungen, den Ton nachzubearbeiten, sind immer noch sehr viele Knack-Geräusche zu hören. Angaangaq singt mit seiner Qilaut, einer Rahmentrommel. Er bildet dabei mit der Hand einen Resonanzraum, in den er hineinsingt, und bringt damit das Trommelfell zum schwingen. Über Probleme mit dem Zoll wegen seines Trommelfells erzählte Angaangak die folgende Geschichte: "Ich durfte mit der Bespannung aus Robbenfell nicht einreisen und musste sie auswechseln. Ihr schützt die Tiere, aber die Menschen nicht. Was wir brauchen ist Respekt, Berührung mit Herz und Geist. Wir müssen wieder in Einklang mit der Umwelt kommen."

(Quellen: Ice Wisdom, Nordsee-Zeitung vom 23.05.2009)

Samstag, 23. Mai 2009

Freiheit für Aung San Suu Kyi

Am 14. Mai wurde Aung San Suu Kyi verhaftet und ins Gefängnis gesteckt. Es geht um den Vorwurf, sie habe einem Amerikaner, der ungeladen auf ihr Grundstück geschwommen war, Unterkunft gewährt. Das burmesische Militär, das ihr Grundstück bewachen soll, wirft ihr nun einen schweren Verstoß gegen ihren Hausarrest vor. Alles nur ein Vorwand, damit sie hinter Schloss und Riegel kommt und bei den Wahlen im nächsten Jahr nicht zur Herausforderin werden kann.

Aung San Suu Kyi stellt den Machtanspruch der Militärregierung in Frage. Ihre moralische Führungsrolle in der Demokratiebewegung, sowie der errungene Erdrutschsieg im Jahr 1990 bedeuten, dass sie in den Wahlen nächstes Jahr die einzige Herausforderin der Junta sein würde. Die Oppositionsführerin wird seit 2003 in fast völliger Isolation unter Hausarrest festgehalten. Sie durfte in dieser Zeit nur ihren Arzt und ab und zu einen Sondergesandten der UNO sehen. Ansonsten ist ihr der Kontakt zur Außenwelt verwehrt. Nun sitzt sie im berüchtigten Insein-Gefängnis nahe der Hauptstadt Rangun.

Verschiedene Quellen berichten, dass die Militärführung den massiven und vereinten Online-Aufruf von über 160 burmesische Exilgruppen in 24 Ländern und AVAAZ an die UNO besorgt mitverfolgt. Der UN-Generalsekretär und andere Spitzenpolitiker müssen versuchen den Druck auf die Junta zu erhöhen. Ban Ki Moon verlangte die sofortige Freilassung der Friedensnobelpreisträgerin und zeigte sich "tief besorgt" über den Prozess. AVAAZ hat eine Interschriftenkampagne gestartet, um ihn jetzt mit einer Flut von Unterschriften dazu aufzufordern seinen Worten Taten folgen zu lassen:



Zum Weiterlesen:


Freitag, 22. Mai 2009

Shosholoza


Schauspiel am Himmel nach dem Regen vom Nachmittag

Nachdem im Wetterbericht von Mittwoch Abend für den folgenden Tag Wolken und Regen angekündigt worden waren, hatte es der Liebe Gott mit den Besuchern des Kirchentags am Meer gestern vormittag richtig gut gemeint. Morgens schien die Sonne und es wurde richtig warm. Da störte es auch nicht, dass der Himmel sich im Laufe des Vormittags etwas bewölkte. Nachdem ich am frühen Nachmittag nach Hause gefahren war, gab es allerdings eine nasse Dusche von oben. Nach dem Regen hatte es sich abgekühlt, und es wehte ein starker Wind, aber die Sonne war wieder zu sehen.

Im Programm zum Kirchentag am Meer an der Bremerhavener Seebädekaje war für gestern Abend das "Chorprojekt SHOSHOLOZA" mit „Mondi & Nomsas Geschichte, Chorgesang und Tanztheater in südafrikanischen Sprachen" angekündigt. Da ich immer neugierig auf Musik aus anderen Gegenden der Welt bin, und es trocken von oben war, entschloss ich mich, abends noch einmal an die Seebäderkaje zu fahren. Das war ein guter Entschluss.



SHOSHOLOZA auf der Bühne an der Seebädekaje

Das "Chorprojekt SHOSHOLOZA" war früher stark in der Anti-Apartheid-Bewegung verwurzelt und informierte in seinen Konzerten mit südafrikanischen Widerstands- und Freiheitsliedern in den Sprachen der schwarzen Völker Südafrikas über die politischen und gesellschaftlichen Zustände in Südafrika. Heute versucht SHOSHOLZA, über Traditionen und über historische sowie aktuelle Entwicklungen in Südafrika zu informieren. Dazu dienen Lieder aus dem täglichen Leben und über aktuelle gesellschaftliche Probleme, wie Arbeitslosigkeit und AIDS, in der Zeit seit dem Ende der Apartheid.

Als SHOSHOLZA singend und tanzend auf die Bühne zog, war sofort der Funke zum Publikum übergesprungen. Zwischen den Liedern erzählte eine Erzählerin die Geschichte von Mondi und Nomsa, die in ihrem Dorf heirateten. Zu den einzelnen Abschnitten der Erzählung gab es immer die passenden Lieder. Da es im Dorf keine Arbeit gab, von der das junge Paar leben konnte, musste Mondi in die Stadt ziehen, um dort Arbeit zu finden. Es kam, wie es kommen musste. Der einsame Mondi ließ sich auf kurze Affären mit anderen Frauen ein, infizierte sich mit AIDS, und steckte andere Frauen mit dem Virus an. Es folgten Lieder der Trauer über die Toten und Lieder mit denen die Bevölkerung in Südafrika über AIDS und den Kampf gegen die Krankheit aufgeklärt wird. Zum Abschluss des Konzerts hörten wir noch zwei Lieder aus der Geschichte der Unterdrückung der Nicht-Weißen Bevölkerung Südafrikas während der Apartheid.



Zugabe mit Gästen aus Südafrika

Während des Konzerts waren auch Kichentagsgäste aus Südafrika anwesend. Als SHOSHOLZA in Anschluss an das eigentliche Konzert aufgrund des anhaltenden Applauses noch eine Zugabe gab, baten die Sänger die Gäste aus Südafrika zu sich auf die Bühne, um mit ihnen gemeinsam in in Südafrika bekanntes religiöses Lied zu singen.



Abendstimmung beim "Kirchentag am Meer"

SHOSHOLOZA bedeutet "Vorwärts". Um dabei zu helfen, dass es in Südafrika weiter vorangeht, unterstützt das "Chorprojekt SHOSHOLOZA" mit dem Erlös aus dem Verkauf seiner CDs und seiner Einnahmen aus Eintrittsgeldern für seine Konzerte gezielt einige Projekte in Südafrika.

Weitere interessante Informationen über Südafrika und das Chorprojekt gibt es auf der Internetseite von SHOSHOLOZA. Im Abschnitt "CDs" kann man sich auch kurze Hörproben der Lieder anhören.

Donnerstag, 21. Mai 2009

Kirchentag am Meer


Impressionen vom Kirchentag am Meer (Himmelfahrt 2009)

In diesem Jahr findet der evangelische Kirchentag zum ersten Mal im Land Bremen statt. Der Hauptveranstaltungsort ist zwar in Bremen, aber auch in Bremerhaven finden Veranstaltungen im Rahmen des Kirchentages statt. Viele auswärtige Gäste, die in Bremen keine Unterkunft mehr gefunden Haben, sind in Bremerhaven bei Gastfamilien oder in Schulen untergekommen.

Ein ganz besonderer Gottesdienst zum Himmelfahrtstag fand heute morgen an der Seebäderkaje, direkt an der Weser statt. Die Redner machten auf die besondere Bedeutung dieses Ortes aufmerksam. Während der Zeit der großen Auswandererwellen nach Übersee, legten hier die Schiffe mit den Auswanderern ab. So sei der Platz des Gottesdienstes zum Himmelfahrtstag in früheren Zeiten ein Platz des Abschiednehmens gewesen. So wie die Menschen von ihrer Heimat Abschied nahmen, um in der Fremde ein neues Leben anzufangen, so habe auch Jesus Abschied genommen von seinen Jüngern, bevor er sich von dieser Welt verabschiedete, um in den Himmel aufzufahren ...

Vor dem Gottesdienst gab es ein "Morgensingen" mit Musik vom Posaunenorchester der Bürgermeister-Smidt-Gedächtnis-Kirche. Vor der maritimen Kulisse direkt am Fluss, von wo aus der Blick flussabwärts bis zum Horizont reicht, war das alles in allem ein sehr festlicher Vormittag.

Mittwoch, 20. Mai 2009

100. Geburtstag des Bremer Vereins für Luftfahrt (Teil 7)


Otto Lilienthal bei einem seiner Flüge am 29.06.1895 (© Public Domain)

Obwohl offiziell der "Flyer" der Brüder Wright als Grundlage für die Entwicklung des Flugzeugs nach dem Prinzip "schwerer als Luft" gilt, waren schon lange Zeit vorher Menschen mit selbst gebauten Fluggeräten nach diesem Prinzip geflogen. Dem am 23. Mai 1848 geborenen Flugpionier Otto Lilienthal zum Beispiel gelangen mit seinen Segelflug Geräten in den Jahren ab 1893 in den Rhinower Bergen bei Stölln zwischen Rathenow und Neustadt an der Dosse Gleitflüge von bis 250 Metern.

1889 veröffentlichte Lilienthal sein Buch "Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst". Es gilt bis heute als die wichtigste flugtechnische Veröffentlichung des 19. Jahrhunderts. Otto Lilienthal und sein Bruder Gustav hatten erkannt, dass der Flügelform eine wichtige Bedeutung zukommt. Die charakteristische Flügelform der Vögel war auch anderen Flugtechnikern nicht entgangen, aber Otto und Gustav Lilienthal waren die ersten gewesen, die sie im Zusammenhang mit ihrer Tragflächen Entwicklung messtechnisch erfassten. Die Brüder Wilbur und Orville Wright sagten später einmal über Lilienthals Tabellen, sie seien das Beste gewesen, was an schriftlichen Aufzeichnungen verfügbar war. Ohne diese Aufzeichnungen hätten sie zwar nicht das Rad, aber doch die Flugzeug-Tragfläche neu erfinden müssen.

Am 9. August 1896 geriet Otto Lilienthal bei Stölln am Gollenberg in 15 Metern Höhe in eine "Sonnenbö". Es gelang ihm nicht mehr, sein Fluggerät zu stabilisieren, und es kam zum Absturz. Dabei wurde er so schwer verletzt, dass er am Tag darauf starb.

Neben der Entwicklung des Motorfluges waren die Erkenntnisse Otto Lilienthals aber auch Grundlage für die heutigen leistungsfähigen Segelflugzeuge. Mit der geschickten Ausnutzung thermischer Aufwinde (Thermik), die durch Temperaturdifferenzen der Luftmassen entstehen, können lange Flugzeiten erreicht werden. Für Segelflugrekorde im Langstreckenflug oder Dreiecksflug sind stabile Hangwinde günstiger als Thermik, weil oft längere Strecken ganz ohne Kreisen im Aufwind geflogen werden können. So gelang Klaus Ohlmann und seinem Co-Pilot in Argentinien am 21.01.2003 ein Flug über eine Distanz von 3009 Kilometern.



Segelflugzeuge (zum Vergrößern bitte auf die Fotos klicken)

Foto 1. Reihe links: Das von Edmund Schneider in Grunau (dem heutigen Jeżów Sudecki) konstruierte "Grunau Baby" flog zum ersten Mal im Jahre 1932 von. Mit einem "Grunau Baby I" stellte Kurt Schmidt am 03./04.08.1933 bei Korschenruh einen Weltrekord im Dauersegelflug über 36 Stunden und 36 Minuten auf. Nach der Überarbeitung seines Entwurfs entwickelte Edmund Schneider in den Jahren 1932/33 das "Grunau Baby Baby II" und dessen Nachfolger "Grunau Baby Baby IIa". Die meistgebaute Version war das "Grunau Baby Baby IIb". von dem allein in der DDR zwischen 1952 und 1957 396 Exemplare produziert wurden, die teilweise bis 1979 bei der GST im Einsatz waren. Nach dem Fall der Mauer wurden einige "Grunau Baby" restauriert und wieder flugfähig gemacht.

Foto 1. Reihe rechts: Der 1938 entwickelte Schulgleiter "SG-38" ist wohl eines der bekanntesten Gleitflugzeuge, an dem in den 1930er bis 1950er Jahren wohl kein Pilot während seiner Ausbildung vorbei kam. Da die Anfängerausbildung schon längst nicht mehr auf einsitzigen Segelflugzeugen ausgeführt wird, gibt es heute nur noch etwa ein Dutzend flugfähige Gleiter dieses Typs. Während des Flugtags zum 100. Jubiläum der Bremer Vereins für Luftfahrt in Bremen wurden mit dem "SG-38" auch Gummiseilstarts vorgeführt.

Foto 2. Reihe links: Der "Kranich III" war das erste Flugzeug das nach dem Krieg bei Focke Wulf in Bremen konstruiert und gebaut wurde. Am 1.Mai 1952, nur 7 Monate nach der Bauentscheidung,
konnte Hanna Reitsch mit dem neuen Hochleistungsdoppelsitzer auf dem Flugplatz Bremen zum Erstflug starten. Mehrere Piloten errangen mit dem Flugzeug verschiedene Siege und Titel.

Foto 2. Reihe rechts: Da Segelflugzeuge zum Starten immer auf die Hilfe Dritter angewiesen sind, war es nur eine Frage der Zeit, bis jemand auf die Idee kam, auch Segelflugzeuge mit einem Hilfsmotor auszurüsten. Ein Beispiel dafür ist der Hochleistungsseglers DG-800, dessen Prototyp 1991 seinen Erstflug absolvierte. Die Erstflüge der eigenstartfähigen Version mit Hilfsmotor und des reinen Segelflugzeugs DG-800S fanden zwei Jahre darauf im Mai 1993 statt. Es folgte die DG-800B, die speziell für den lärmarmen Motorsegelflugverkehr konstruiert wurde. (Quelle: Stelltafel beim Flugzeug.)


100. Geburtstag des Bremer Vereins für Luftfahrt
  • Teil 1: Airbus A380 (und Bleriot XI)
  • Teil 2: Focke-Wulf A 16 "Bremen" D-437 (und Wright Flyer)
  • Teil 3: Der Flug über den Ärmelkanal
  • Teil 4: Focke Wulf FW 44 "Stieglitz"
  • Teil 5: Das Amphibien Flugboot "Catalina"
  • Teil 6: DC-2: Zweiter Platz beim MacRobertson Luftrennen 1934
  • Teil 7: Lilienthals Erben (Segelflugzeuge)

(Quellen: Wikipedia - Otto Lilienthal, Wikipedia - Segelflug, Wikipedia - Aufwind)

Dienstag, 19. Mai 2009

100. Geburtstag des Bremer Vereins für Luftfahrt (Teil 6)



Douglas DC-2

Am 11. Mai 1934 erhob sich das von der Douglas Aircraft Company gebaute zweimotorige Verkehrsflugzeug Douglas DC-2 zum ersten Mal in sein Element. Die DC-2 hatte Platz für 14 Passagiere. Bereits zwei Jahre später begann der Bau des auf dem Konzept der DC-2 aufbauenden Nachfolgemodels DC-3, das eines der erfolgreichsten Flugzeuge der Welt wurde.


Die letzte flugtüchtige Douglas DC-2 in der Luft

Berühmt wurde die DC-2 "Uiver", die 1934 mit der Teilnahme am MacRobertson Luftrennen von Mildenhall (England) nach Melbourne (Australien), für die holländische Fluggesellschaft KLM den zweiten Platz in der Gesamtwertung errang. In der Handicap-Wertung kam sie auf den ersten Platz. Sie brauchte 90 Stunden und 13 Minuten für die Strecke und unterlag trotz des Zeitverlustes bei einer Notlandung in Albury (Australien) lediglich einer speziell für dieses Rennen konstruierten DeHavilland DH88 "Comet".

Die DC-2, die während des Flugtags zum 100. Jubiläum der Bremer Vereins für Luftfahrt in Bremen zu Besuch war, ist das letzte verbliebene flugtüchtige Flugzeug diese Typs. Es wird vom holländischen Luftfahrtmuseum Aviodrome betrieben und trägt das gleiche Farbschema wie die "Uiver".


100. Geburtstag des Bremer Vereins für Luftfahrt
  • Teil 1: Airbus A380 (und Bleriot XI)
  • Teil 2: Focke-Wulf A 16 "Bremen" D-437 (und Wright Flyer)
  • Teil 3: Der Flug über den Ärmelkanal
  • Teil 4: Focke Wulf FW 44 "Stieglitz"
  • Teil 5: Das Amphibien Flugboot "Catalina"
  • Teil 6: DC-2: Zweiter Platz beim MacRobertson Luftrennen 1934
  • Teil 7: Lilienthals Erben (Segelflugzeuge)

(Quelle: Infotafel auf dem Flugtag)

Montag, 18. Mai 2009

Birma: Prozess gegen Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi

Unter der Beschuldigung, mit dem Besuch eines amerikanischen Staatsbürgers in ihrem Haus habe sie gegen die Auflagen ihres Hausarrestes verstoßen, wurde die birmanische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi vom Millitär Regime inhaftiert und in das berüchtigte Insein-Gefängnis in Rangun gebracht. In den letzten 6 Jahre verlängerten die Millitärs den Hausarrest jeweils um weitere zwölf Monate. In den vergangenen 19 Jahren war Aung San Suu Kyi insgesamt 13 Jahre lang entweder im Gefängnis oder unter Hausarrest gestellt.

Heute soll der Nobelpreisträgerin der Prozess gemacht werden. Im Falle einer Verurteilung drohen ihr drei bis fünf Jahre Gefängnis. Die ARD-Tagesschau berichtete heute morgen, ihr Anwalt Kyi Win habe dem dem birmanischen Exil-Magazin "Irrawaddy News" mitgeteilt, Aung San Suu Kyi rechne jedoch zuversichtlich mit einem Freispruch. Aung San Suu Kyi wird auf Freispruch plädieren, da sie den Besucher nicht in ihr Haus eingeladen habe. Ihre Zuversicht beruht möglicherweise auchauf der Vermutung, der mysteriöse Besuch des US-Bürgers im Haus der Friedensnobelpreisträgerin sei eine Falle der Millitärregierung gewesen.

Diese Vermutung wurde auch von Exil-Birmanern geäußert. Das Millitär Regime habe einen Vorwand konstruiert, unter dem es Aung San Suu Kyi weiterhin unter Hausarrest stellen oder zu einer Gefängnisstrafe verurteilen kann. Die Tagesschau zitierte Myo Naing (Sprecher des Burma Democratic Network) mit den Worten: "Jeder halbwegs vernünftige Mensch sieht sofort, dass das eine aufgesetzte Geschichte ist, um sie über die Wahlen im Jahr 2010 hinaus hinter Gittern zu bringen."

Die Organisation der südostasiatischen Staaten ASEAN zeigte sich bestürzt über die Entscheidung ihres Mitgliedslandes Birma. Die Regierungen zahlreicher westlicher Staaten, die Vereinten Nationen und auch mehrere internationale Menschenrechtsorganisationen haben die Anklage gegen die 63-Jährige scharf verurteilt und ihre sofortige Freilassung gefordert. In der Vergangenheit hat das Millitär Regime in Birma internationale Vorwürfe regelmäßig ignoriert, und eine der engsten Verbündeten der Millitärmachthaber in Birma, die Regierung Chinas, sorgte mit seinem Veto ebenso regelmäßig dafür, dass Maßnahmen des UN-Sicherheitsrates gegen Birma scheiterten.

Ich wünsche Aung San Suu Kyi, dass sich ihre Zuversicht auf einen Freispruch bestätigen wird. Hoffentlich konnten ihre Verteidiger Hinweise darauf finden, dass der "Besuch eines amerikanischen Staatsbürgers" gegen den Willen der Nobelpreisträgerin statt fand und, wie von Exil-Birmanern vermutet wird, von den birmanischen Machthabern inzeniert wurde.

Solange die UNO das Veto Recht einzelner Mitgliedsstaaten im Sicherheitsrat nicht abschafft, wird die Weltgemeinschaft auch weiterhin ohnmächtig zuschauen müssen, wenn sich Unrechtsregime irgendwelcher Staaten über internationales Recht hinwegsetzen. Aus meiner Sicht wäre das die wichtigste Reform, welche die Vereinten Nationen in Angriff zu nehmen hätten.


Zum Weiterlesen:

ARD-Hörfunkstudio Singapur:

(Quellen: Tagesschau vom 18.05.2009 03:40 Uhr, ARD-Hörfunkstudio Singapur)

Sonntag, 17. Mai 2009

Bremerhavener Frühjahrsmarkt




Markt-Aufbau: Große Ereignisse warfen ihre Schatten voraus (Zoom: auf Fotos klicken)

Heute geht der Bremerhavener Frühjahrsmarkt 2009 zu Ende. Die ersten fünf Bilder der Fotoserie oben habe ich während des Aufbaus auf dem Wilhelm-Kaisenplatz aufgenommen. Das Foto oben in der dritten Reihe rechts zeigt den Blick auf den Bremerhavener Frühjahrsmarkt vom Turm der Pauluskirche in der Hafenstraße. Wenn es nach dem Willen der großen Koalition aus SPD und CDU geht, dann steht auf dem Bremerhavener Festplatz bald ein OBI-Baumarkt mit vielen Kundenparkplätzen.

Die bisherige Ausage der Großen Koalition zur Zukunft des Bremerhavener Festgeländes: Der Freimarkt, Zirkus Veranstaltungen etc. könnten dann ja auf dem nach dem Bau des Eissportstadions verbleibenen Areal an der Geeste hinter der Stadthalle stattfinden. Der Platz müsse aber erst einmal dafür befestigt werden. Das Gelände zwischen der Stadthalle, der zukünftigen Eissporthalle, der Geeste und der Werftstraße ist außerdem kleiner als der Wilhelm-Kaisen-Platz.

Hinzu kommt, dass es inzwischen ja gängige Praxis der Großen Koalition ist, zuerst einmal etwas zu versprechen, dann Fakten zu schaffen, um hinterher leider festzustellen, dass dafür kein Geld mehr vorhanden ist, weil vorher nicht vernünftig kalkuliert wurde oder weil das Geld vorher bereits für etwas anderes ausgegeben wurde (z.B. Eissporthalle /Kalksandsteinwerk Kistner für die Sammlung des Nordsee-Museums). Kurioserweise wurde für den Bau der Eissporthalle genau das Argument vorgeschoben, das die Politiker bei anderen Gelegenheiten immer wieder vergessen haben: Man habe dem Eishockeyverein und seinen Fans den Bau Halle versprochen.

Davon, dass das Versprechen für die Realisierung eines Ausstellungsgebäudes für die Sammlung des Nordsee-Museums schon zu einem bedeutend früher gelegenen Zeitpunkt abgegeben wurde, spricht man heute lieber nicht mehr im Laufe vieler Jahre waren das Kraftwerk Hafen, die kleine Rogge Halle, "irgendwo im Fischereihafen" und das Kalksandsteinwerk auf dem Kistner Gelände dafür im Gespräch. Warten wir also einmal ab, wie lange es noch eine Zukunft für den Bremerhavener Freimarkt, Zirkus Gastspiele, Open-Air-Konzerte und ähnliche Veranstaltungen in Lehe gibt.




Impressionen vom Frühjahrsmarkt 2009 auf dem Wilhelm-Kaisen-Platz

Alles in allem war der Frühjahrsmarkt in diesem Jahr sowohl unter dem Gesichtspunkt der Vielseitigkeit des Angebots, wie auch dem der Anzahl der Fahrgeschäfte und Marktbuden sehr gut gelungen. Diesbezüglich hatte es in den vergangenen Jahren auch schon Märkte gegeben, nach deren Besuch man feststellen musste, dass man besser zu Hause geblieben wäre. Positiv aufgefallen ist mir auch, dass die vielen energieverschwendenden Glühlampen inzwischen größtenteils durch sparsame LED-Lampen und Leuchtstoffröhren ersetzt worden sind. In der Vergangenheit war auf den Tafeln mit den technischen Daten der Fahrgeschäfte auch gerne stolz auf die große Anzahl der Leuchtkörper und ihre hohe "Leistung" hingewiesen worden.

Negativ ist mir wieder aufgefallen, dass die Fahpreise von Jahr zu Jahr weiter steigen. Eine Runde Riesenrad für 3,50€ kann ich mir bestenfalls einmal leisten. Mir ist bewusst, dass auch die Montage-, Betriebs- und Transportkosten von Jahr zu Jahr ansteigen, aber es würde sicher einen besseren Eindruck machen, wenn die Fahrgeschäfte bei geringeren Fahrpreisen nicht halb leer ihre Runden drehen würden. Ich könnte mir dann je nach Fahrpreis vielleicht drei bis vier Runden mit dem Riesenrad, und vielleicht noch eine in der Krake und der Achterbahn gönnen. Andere Mitmenschen, die den Freimarktbesuch auf einen Spaziergang mit einem Eis und eine Zuckerwatte beschränken, könnten sich dann vielleicht zumindest eine Runde im Riesenrad leisten.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Fahrgeschäfte bei geringeren Preisen, aber größeren Besucherzahlen, bessere Geschäfte machen könnten. Eine weitere Möglichkeit zur Kosteneinsparung für die Schausteller, die sie in Form von günstigeren Preisen an ihre Besucher weitergeben könnten, wäre die Beschränkung auf nur eines der beiden Höhenfeuerwerke während der Festwoche. Früher hat das schließlich auch immer gereicht und viele Haustiere wären dankbar, wenn sie nur noch an einem Abend Angst wegen der Ballerei haben müssten.