Samstag, 31. August 2013

Erinnerung an die Gute Alte Zeit in der Goethestraße


Im Rahmen des "Leher Kultursommers" steigt Morgen im Goethe-Quartier bereits zum dritten Mal das "Historische Fest Goethestraße".

Straßenmusik, historische Fotos, historische Kinderspiele, historisches Handwerk und mehr erinnert an "Die Gute Alte Zeit", als Lehe eine - wie es auf Neudeutsch heißt - "Boomtown" war. Für das leibliche Wohl werden Speisen und Getränke angeboten, die unter anderem auch das heutige multikulturelle Miteinander im Viertel repräsentieren.


Historisches Goethestraßen-Fest
  • 1. September 2013
  • ab 11:00 bis 17 Uhr
    in der Goethestraße

    - Der Eintritt ist frei -


Zur Erinnerung: Ich hatte es zwar schon einmal erwähnt, aber ab heute Abend geht es im Rahmen des "Leher Kultursommers" mit Moby Dock durch die Nacht ...

Ein Konzert-Marathon in Leher Wohnzimmern

After "Musik im Wohnzimmer" Party auf dem Pausenhof Lehe

Gestern Abend fanden im Leher Goethe-Quartier 16 Konzerte statt - in privaten Wohnzimmern, einem Büro und in einer Buchhandlung.

Mit unserer Singgemeinschaft Querbeet war ich an einem der Konzerte selbst beteiligt. Drei weitere habe ich als Zuhörer besuchen können. Mehr ging leider nicht ...


Dieter Strobel

Los ging es um 18 Uhr mit Dieter Strobel, der unter den Motto "Wenn die Liebe winkt, folge ihr ..." Lieder, Balladen und Gedichte zum Besten gab. Das machte er so lebendig und mit einer Mimik und Gestik, die mich beinahe die Zeit vergessen lassen hätte. - Leider musste ich schon vor der Zeit gehen, um mich rechtzeitig zur verabredeten Zeit mit meinen "Querbeet"-Leuten zu treffen ...


Pascal Gentner

Anschließend trat im gleichen Wohnzimmer der Liedermacher Pascal Gentner mit eigenen Stücken auf. Für die meisten der an den "Musik im Wohnzimmer"-Konzerten teilnehmenden Musiker war der hautnahe Kontakt zum Publikum in den privaten Räumlichkeiten etwas besonderes. Nicht so für Pascal Gentner, der - wie er erzählte - seit vielen Jahren nur noch im Rahmen privater "Hauskonzerte" auftritt.


"Meine Frau und ich"

Das dritte Konzert, das ich besucht habe, fand in einem Büro in der "Theo" statt. Dort fanden "Meine Frau und ich" mit einer bunten Mischung aus Folk aus aller Welt und verschiedenen Kulturkreisen, Pop, Evergreens, Chancons und vielen weiteren Stilrichtungen schnell den Draht zum Publikum.


Die Session danach

Zusammen mit weiteren Musikern waren die beiden später auch auf dem "Pausenhof Lehe" noch zu hören und zu sehen. Da zu Beginn der After-Party kein Cachon verfügbar war, improvisierte der Schlagzeuger bei seinem ersten Auftritt auf dem Deckel eines Müllbeutelständers und dem Boden eines Plastikeimers (Foto ganz oben). Dafür erhielt er anschließend einen Riesenapplaus. Irgendwie fragt man sich bei solchen Improvisationstalenten unwillkürlich, warum überhaupt immer so viel Geld für teure Musikinstrumente ausgegeben wird.

Die Gute Alte Zeit - Ein Fest in der Goethestraße


Morgen wird in Goethe-Quartier bereits zum dritten Mal das "Historische Fest Goethestraße" gefeiert. Straßenmusik, historische Fotos, historische Kinderspiele, historisches Handwerk und mehr erinnert an "Die Gute Alte Zeit". Für das leibliche Wohl werden Speisen und Getränke angeboten, die unter anderem auch das heutige multikulturelle Miteinander im Viertel repräsentiren.


Historisches Goethestraßen-Fest
  • 1. September 2013
  • ab 11:00 bis 17 Uhrin der Goethestraße

    - Der Eintritt ist frei -


Zur Erinnerung: Ich hatte es zwar schon einmal erwähnt, aber ab heute Abend geht es im Rahmen des "Leher Kultursommers" mit Moby Dock durch die Nacht ...

Donnerstag, 29. August 2013

Durch die Nacht mit "Moby Dick"

Zu Besuch bei den Pottwalen vor der Küste im Norden Norwegens

Von der amerikanischen Walfangstadt Nantucket segelt das Walfangschiff "Pequod" in den Pazifik. Viele tausend Meilen auf See liegen vor der Mannschaft. Doch diese Reise ist nicht allein dem Walfang gewidmet, sondern vor allem der irrationalen Rache des Kapitäns Ahab an dem weißen Wal namens "Moby Dick", der ihn zum einbeinigen Krüppel gemacht hat.

Herman Melville gibt in seinem 1851 veröffentlichten Roman, der zahlreiche philosophische, wissenschaftliche, kunstgeschichtliche und mythologische Elemente enthält, auch einen detailierten Einblick in die Welt des Walfangs im 18. und 19. Jahrhundert.

In der Ankündigung zu dieser Veranstaltung heißt es (Zitat): "Der vierzehnstündige Lesemarathon und der sprachgewaltige Text Herman Melvilles ist eine Einladung zur Auseinandersetzung mit den Fragen des Lebens - aber auch eine ganz besondere kulturelle Erfahrung."

Nachtlesung: "Moby Dick"
  • 31. August bis 1. September 2013
  • 18:00 bis 8:00 Uhr
    Capitol / Fernsehstudio Radio Weser.TV
    (Hafenstraße 156) und im Radio

    Eintritt und Zuhören frei
    gemeinsames Frühstück am Sonntag
In Zusammenarbeit mit Radio Weser.TV.
Unterstützt vom Kulturtopf Bremerhaven.


Aus heutiger Sicht wissen wir, dass schon zur Zeit Herman Melvilles - als die Jagd auf die großen Wale durchaus auch unter den Jägern noch ihre Opfer forderte - die Grundlagen gelegt wurden, die diese an sich friedfertigen Wesen, unter ihnen die größten Wesen, die je auf unserem Planeten gelebt haben, später an den Rand der Ausrottung brachte.

Aus meiner Sicht hat diese Jagd schon immer etwas irrationales an sich gehabt. Solange sie dazu in der Lage sind, suchen die Riesen der Meere ihr Heil in der Flucht. Zur Gefahr für die Jäger werden sie erst dann, wenn sie keinen Ausweg mehr sehen - und wenn sie dann nicht schon zu geschwächt sind, um sich noch wehren zu können. Aber ihre Peiniger haben sich schon immer damit gerühmt, dass sie den Mut gehabt hätten, diesen großen Geschöpfen nachzustellen. Daran hat sich bis heute leider nicht viel geändert.

  • „… damals begab es sich, dass sein [Anm.: Kapitän Ahabs] zerstückelter Leib und die zerrüttete Seele ineinanderbluteten und diese Verquickung seinen Geist zerstörte.“

    (aus Herman Melville, "Moby Dick")

  • Vom Weltraum aus gesehen,
    ist der Planet ein blauer.
    Vom Weltraum aus gesehen,
    ist der Planet die Welt des Wals.
    Und nicht des Menschen.
Blaue Meere bedecken sieben Zehntel der Erdoberfläche
und sind das angestammte Reich des größten Geschöpfes,
das je geschaffen wurde.


(aus Heathcote Williams, "Kontinent der Wale")


Nachtrag

Erpho Bell liest einen Abschnitt aus "Moby Dick"
Irgendwann gegen Mitternacht hatte es einfach keinen Zweck mehr, weiterhin gegen die Müdigkeit anzukämpfen. Im Gegensatz zu Kapitän Ahab, der aufgrund seines irrationalen Hasses gegen den von ihm verfolgten weißen Wal den Zeitpunkt zur Einsicht und Umkehr verpasst hatte, kann ich den Zeitpunkt ziemlich genau abschätzen, ab dem ich diesen - ebenfalls nicht zu gewinnenden - Kampf verloren habe.

"Moby Dick" stand immer im Bücherschrank meines Vaters. Ich muss wohl so fünfzehn oder sechzehn Jahre alt gewesen sein, als ich das Buch dort herausgenommen hatte um darin zu lesen. Die Geschichte, die Herman Melville in seinem Roman erzählt, hatte mich damals derart in den Bann gezogen, dass ich sie innerhalb kürzester Zeit zu Ende gelesen hatte.

Aus heutiger Sicht - nicht zuletzt auch nach der Lesenacht im Capitiol - bin ich darüber eigentlich etwas verwundert. Der Stil, in dem Hermann Melville seine Geschichte erzählt und die eher ungewöhnliche Zusammensetzung der Sätze, die oftmals mit dem heute gebräuchlichen "Sprachfluss" kollidiert, würden vermutlich so manchen Jugendlichen in dem Alter dazu veranlassen, den Roman schnell wieder beiseite zu legen ...

Inzwischen steht das Buch meines Vaters in meinem eigenen Bücherregal. Ich habe es seit damals nicht wieder gelesen. Wenn mir aber demnächst einmal der Lesestoff ausgehen sollte, ohne dass "Nachschub in Sicht" ist, werde ich "Moby Dick" ab der Stelle, an der ich die Lesung unterbrechen musste, zu Ende lesen.

 
(Quelle: Wikipedia - Moby Dick)

Dienstag, 27. August 2013

Der Mord zum Sonntag


Am Sontag Abend machten sich einige interessierte Bremerhavener mit Herrn Kommissar Hein Bullerjan (Wolfgang Marten) auf den Weg in Richtung Rotlichtviertel. Die Spaziergänger waren noch nicht ganz dort angekommen, als sie durch eine Kette unerwarteter Ereignisse daran gehindert wurden, ihr Ziel zu erreichen ...

Aber ich beginne wohl am besten am Anfang der Geschichte. Bevor es los ging hielt Herr Bullerjan einen Vortrag zum Thema Kriminalstatistik. Zuvor lud er jedoch noch seine mitgebrachten Taschen bei der Gerichtsmedizinerin Inge Friedrichs (Heike Eulitz) ab, sie sich in seiner Begleitung befand: "Da nehmen Sie mal!"



Später, am Rande des Rotlichtviertels angekommen, setzte er seinen Vortrag fort, bei dem er sein eigenes Kommissariat immer äußerst positiv darzustellen verstand.



Derweil trug Frau Friedrichs weiterhin schwer seinem Gepäck und stand auch sonst irgendwie eher im Schatten des Kommissars.



Das änderte sich schlagartig, als Herr Bullerjahn zum Thema Forensik kam, und die Gerichtsmedizinerin in gönnerhaftem Ton aufforderte, doch auch einmal etwas zum Thema beizutragen. - Vielleicht hätte er davon lieber Abstand nehmen sollen, ...



... denn bevor Frau Friedrichs sich in ihr Referat über die neuesten Methoden ihres Fachgebietes hineinsteigerte, überrumpelte sie den Herrn Kommissar damit, dass er sich plötzlich in der "tragenden Rolle" wiederfand, die sie bisher ausgefüllt hatte.



Als dann auch noch - quasi aus dem Nichts - die Leiche eines Matrosen auftauchte, war die Gerichtsmedizinerin - nachdem sie sich wieder gefasst hatte - vollends in ihrem Element.



Mithilfe ihrer unorthodoxen Ermittlungsmethoden, die nahe an der Grenze zur Hellseherei einzuordnen waren, hatte sie die wesentlichen Details zum Zustand der Leiche in kürzester Zeit festgestellt.



Kommissar Bullerjan hatte aufgrund der doch etwas - nun ja - "okkult" anmutenden Methoden der Gerichtsmezinierin allerdings so seine Zweifel.



Möglicherweise hing es ja mit diesen grenzwissenschaftlichen Ermittlungsexperimenten zusammen, dass plötzlich Terry Thun (Erpho Bell), eine stadtbekannte Persönlichkeit aus dem Rotlicht-Millieu der Fünfziger und Sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts - scheinbar ebenfalls quasi aus dem Nichts - am Ort des Geschehens auftauchte. - Und das, obwohl er eigentlich schon seit einigen Jahren tot ist ...



Mit dem "Blauen Matrosen mit der tätowierten Rose" präsentierten die vier Schauspieler eine skurile Kriminalkommödie im zur Bühne umfunktionierte Eingangsbereich des seit vielen Jahren geschlossenen "Aladin"-Kinos, in der fiktive Elemente und reale Ereignisse aus der Geschichte des Bremerhavener Rotlichtviertels auf wundersame Weise miteinander verschmolzen. Dabei scheuten sie sich auch nicht, vorübergehende Passanten, einen eigentlich unbeteiligten Schäferhund, sowie Objekte und Orte in der unmittelbaren Umgebung spontan in die Handlung einzubeziehen.



Da verwundert es eigentlich kaum noch, dass es der Gerichtsmedizinerin am Ende gelang, einen Mord aufzuklären, der eigentlich gar keiner war. - Und nicht einmal der sonst doch eher bodenständige Kommissar Bullerhjan wunderte sich noch darüber, dass die haarsträubenden Umstände, die den Tod des unglücklich verliebten Matrosen zur Folge hatten, sich zu einem Zeitpunkt ereigneten, demzufolge seine Leiche unmöglich noch hätte warm sein können.
  • Die Zuschauer hatten viel Spaß an dieser ungewöhnlichen Open Air Vorstellung und so mancher wird wohl überrascht gewesen sein, dass bereits eineinhalb Stunden vergangen waren als der Vorhang fiel - oder besser gesagt: Als er gefallen wäre, wenn einer verfügbar gewesen wäre.

Montag, 26. August 2013

In Lehe wird das Wohnzimmer zum Konzertsaal

Iris Höfling und Martina Voppel-Isbarer, Keinheld, Raze und Pad, VolkmarHälbig
(Musik im Wohnzimmer 2012)

Nach dem großen Erfolg der "Konzerte im Wohnzimmer" im letzten Jahr werden private Gastgeber im Rahmen des "Leher Kultursommers 2013" erneut in ihren Räumlichkeiten zu Konzerten aller Stilrichtungen einladen.
Der Ort?
  • Lassen Sie sich überraschen
Die Musik?
  • von Klassik bis Pop
  • von instrumental bis vokal
  • von Bremerhaven bis Lateinamerika, Afrika und Bayern ...

Konzerte an regulären Veranstaltungsorten gibt es viele in Bremerhaven und "umzu". Die Volkshochschule Bremerhaven (VHS) und die Eigentümerstandortgemeinschaft ESG Lehe e.V. (ESG-Lehe) setzen mit ihrem Projekt "Musik im Wohnzimmer – Lehe lädt ein" zum zweiten Mal auf einen anderen Trend: Am 30. August erlebt der Leher Ortsteil "Goethestraße" rund 20 Kurzkonzerte in privaten Wohnungen, Läden oder Proberäumen.

Die Gastgeber/-innen werden ihre zum Mini-Konzertsaal umfunktionierten Privaten Räume großzügig kostenlos zur Verfügung stellen und ihre Gäste zu Liveperformances von 30-45 Minuten Dauer willkommen heißen. Mehr als 70 Musikerinnen und Musiker aus unserer Stadt - von exzellenten Amateuren bis hin zu Profis, von Tango, Folk und Jazz bis zu Rock oder Klassik - spielen solo oder in Ensembles vor kleinem Publikum in Wohnzimmern und privaten Räumlichkeiten im Leher Ortsteil Goethestraße.

Die Vergabe der Konzerttickets beginnt am Freitag, 30. August 2013, um 17 Uhr  auf dem "Pausenhof Lehe". Auf den Tickets erfahren die Besucher, wo das jeweilige Konzert stattfindet. Mit Hilfe von Stadtplänen und "Guides" finden auch Ortsunkundige ihren Weg von Wohnzimmer zu Wohnzimmer. Einen Sommerabend lang werden Musikbegeisterte von einem Wohnzimmer-Konzert zum anderen durch das Leher Goethe-Quartier wandern und diesen Ortsteil auf einzigartige Weise kennenlernen.

Weitere Informationen zum Programm gibt es hier.

Musik im Wohnzimmer
- Lehe lädt ein
  • 30. August 2013
  • 17:00 bis 22:00 Uhr
Treffpunkt: Pausenhof Lehe
(Eupener Straße, Ecke Potsdamer Straße)
Eintritt: 1,- €

Veranstalter ist die Volkshochschule Bremerhaven (VHS) in Kooperation mit der Eigentümerstandortgemeinschaft e.V. (ESG-Lehe) - mit freundlicher Unterstützung des Kulturamtes Bremerhaven.




Pssst ... - ich hatte es ja schon mal erwähnt, aber im Rahmen des "Leher Kultursommers" feiern die "Rückenwind"-Kinder mit ihren Betreuern und Gästen ihr zehnjähriges Jubiläum und am 28.08.2013 wird Alfred seinem Onkel einen irren Gefallen erweisen.

Sonntag, 25. August 2013

Maskierte im Park

Maskennacht im Stadtpark Lehe

Gestern bevölkerten maskierte Wesen den Stadtpark im Bremerhavener Stadtteil Lehe und beschäftigten sich mit Dingen, deren Zweck uneingeweihten Parkbesuchern verborgen blieb und nicht immer zweckmäßig erschien. Akrobaten in Bäumen und am Boden zogen die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich. Klang- und Lichtinstallationen, sowie eine Harfenspielerin sorgten für einen stimmungsvollen Rahmen.

Auch der historische Wasserturm von 1838 war geöffnet. Bei meinem Besuch im Wasserturm wurde ich Zeuge, wie im kürzlich restaurierten und für die Öffentlichkeit zugänglich gemachten Gewölbe im Erdgeschoss, einige fleißige Maskenwesen ordentlich Unordnung in einen Stapel vormals ordentlich gestapelter Koffer brachten.

In meinem Video sind einige Impressionen von der rundum gelungenen Veranstaltung zu sehen.

10 Jahre Rückenwind


Der Verein "Rückenwind für Leher Kinder e.V." wird 10 Jahre alt:
Herzlichen Glückwunsch
   und danke schön für 10 Jahre erfolgreiche Arbeit
   zum Wohle der Kinder im Goethe-Quartier und "umzu".

Die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer und des Stammpersonals war sicher nicht immer leicht. Während der zurückliegenden Jahre erlebte der Verein Höhen und Tiefen. Einmal erschien es sogar fraglich, ob er seine Arbeit würde fortsetzen können. Dank vieler Förderer und Spender konnte die Krise jedoch überwunden werden.

Zu seinem Jubiläum hat "Rückenwind" in der Zeit vom 27. bis zum 30. August alle Nachbarn, Freunde und Unterstützer zum Mitfeiern eingeladen.

10 Jahre Rückenwind
  • Jubiläumsfeiern
    vom 27. bis zum 30. August 2013

    Goethestraße 35

    Nach einem Klick auf das oben abgebildete Programm wird es besser lesbar ...

    - Der Eintritt ist an allen Tagen frei -



Pssst ... - ich hatte es ja schon mal erwähnt, aber im Rahmen des "Leher Kultursommers" wird Kommissar Hein Bullerjahn heute Abend zum zweiten Mal im Fall des "Blauen Matrosen mit der tätowierten Rose" ermitteln und am 28.08. 2013 wird Alfred seinem Onkel einen irren Gefallen erweisen

Samstag, 24. August 2013

Ein Farben-, Klang- und Lichterfest

Die lange Nacht ...
Abgesehen von "unit of frequency Movements für Streichquartett und Licht" mit "Quartett PLUS 1" habe ich gestern vom Musik-Programm in der Bremerhavener Pauluskirche leider nicht sehr viel mitbekommen.

... mit Licht und Klang

Als sich die Türen für das Publikum öffneten, lag der Kirchenraum fast völlig im Dunkeln. Nur durch die großen Seitenfenster fiel ein leichter Schimmer von draußen herein. Inmitten des hereinströmenden Publikums bewegten sich die Streicherinnen mit ihren Instrumenten und "erhellten" die Dunkelheit mit den Klängen ihrer Instrumente. Zwischen den Abschnitten ihres Konzerts wechselten sie immer wieder ihre Positionen, die mit denzenten, grellen, ein- oder mehrfarbigen Lichtinstallationen in Szene gesetzt waren.

Gegen Ende des Konzerts leuchteten von draußen die Lichter der Feuerwerksraketen herein, die anlässlich des Morgen zu Ende gehenden Freimarkts in den Nachthimmel geschossen wurden. Ich kann nicht sagen, ob das Feuerwerk im Konzert-Programm berücksichtigt worden war. Auf jeden Fall passte es aber irgendwie dazu.

So dezent, wie es begonnen hatte, endete das Konzert: Die Stille am Ende wirkte noch eine Zeit lang nach, bevor dem Publikum bewusst wurde, dass es vorbei war. Am Ende gab es stehende Ovationen für die Klang und Lichtkünstler.


Die Abendsonne über den Dächern der Stadt
Ein besonderes "Feuerwerk" erwartete diejenigen Besucher, welche die Gelegenheit zu einem Aufstieg zur Besuchergalerie am Turm der Pauluskirche genutzt hatten. Zu Beginn wurden sie für ihre Mühe mit einem grandiosen Blick auf die Dächer der Stadt im Gegenlicht der untergehenden Sonne belohnt.


Freihäfen, Hubschiff

Nachdem die Sonne hinter dem Horizont verschwunden war, beleuchtete sie mit ihrem schwächer werdenden Licht die Schleierwolken über dem hell erleuchteten Freihafengebiet mit einer Palette aus Pastellfarben in Gelb- bis Violetttönen. Als es dunkler geworden war lenkten insbesondere die Lichter an Bord des auf seinen Stelzen hochgefahrenen Hubschiffs die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich.


Südliche und nördliche Hafenstraße

Im Vordergrund stach die Hafenstraße als leuchtendes Band hervor und die Scheinwerfer der vorbeifahrenden Autos hinterließen auf den Fotos helle Streifen über dem Asphalt. Über dem südlichen Ende der Hafenstraße sind die Hochhäuser des Columbuscenters und die Gebäude der Havenwelten zu erkennen.


Aueviertel, Geestebrücke, Radarturm ... - Hochhaus-Generationen

Als es dunkel geworden war, lenkte beim Blick in Richtung Süden die wechselnde Beleuchtung des "Radarturms" die Blicke der Turmbesucher auf sich. Auf dem linken Foto ist außerdem im Vordergrund das Aueviertel und dahinter der Schornstein des ehemaligen Kalksandsteinwerks, die Brücke über die Geeste im Verlauf der Grimsbystraße, der Kran der ehemaligen Rickmers-Werft und die beiden höheren Hochhäuser des Columbus-Centers zu sehen.

In der Mitte des rechten Fotos ist das älteste Hochhaus Bremerhavens zu sehen. Das Gebäude am Freigebiet wurde in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts errichtet. Rechts überragt das neueste Hochhaus Bremerhavens mit dem "Sail City Hotel" alle anderen Häuser der Stadt. Unterhalb davon ist ein kleiner Ausschnitt des beleuchteten "Klimahauses 8° Ost" zu erkennen. Links vom Hochhaus am Freigebiet sieht man das kleinere der drei Hochhäuser des Columbus-Centers, das in den siebziger Jahren des 20. Jahrunderts errichtet wurde.

Alles in allem war der gestrige Abend - innen wie außen - ein eindrucksvolles Farben-, Klang- und Lichterfest.

Freitag, 23. August 2013

Maskennacht im Stadtpark Lehe


Im Programmheft zum "Leher Kultursommer 2013" heißt es (Zitat):
"Geheimnisvolle Klänge durchströmen den Park, während Maskenwesen die verschiedenen Areale bevölkern. Verwunschene Orte laden ein zu Erlebnissen mit Klang und Licht. Neue Perspektiven sind möglich, andere Blickwinkel werden geschaffen."


Gestaltet wird der Abend von ...

  • einer Schulklasse der Lutherschule:
    - Präsentation von Insektenmasken
  • der Theatergruppe "Alles nur Theater":
    - MaskenspielerInnen durchstreifen den Park
  • der Performancegruppe "sifoe":
    - Mit farblichen Skulpturen
  • der Phänomenta:
    - Mit einem Klanggerüst
  • An einer Maskenbaustation können eigene Masken-Kreationen erschaffen werden.
  • Anstelle eines Souvenierladens gibt es ein Fotoshooting mit Maskenwesen und/oder selbstgetragener Maske
  • Mystische Wesen der Nacht bevölkern den Wasserturm
  • Für hungrige und durstige Maskenwesen werden Laugengebäck und Getränke bereit gehalten.

Die beiden Fotos sind während der letzten Jahre bei den "Lichternächten im Speckenbütteler Park" entstanden. Ähnliche Szenen und Stimmungen könnte ich mir auch bei der "Maskennacht im Stadtpark Lehe" vorstellen.

Maskennacht im Stadtpark Lehe
- Der geheimnisvolle Abend
  mit Masken, Klang und Kunst
  • 24. August 2013
  • 18:00 Uhr Stadtpark Lehe
    (Hafenstraße/Hinrich-Schmalfeldt-Straße)

    Eintritt frei | Spenden erwünscht


Pssst ... - ich hatte es ja schon mal erwähnt, aber am 25.08.2013 wird "Der blaue Matrose mit der tätowierten Rose" tragischerweise ein weiteres Mal zum Gegenstand der Ermittlungen von Kommissar Hein Bullerjan und der Gerichtsmedizinerin Inge Friedrichs ... - und heute Abend startet "Die Lange Nacht mit Licht und Klang".

Mittwoch, 21. August 2013

Auf dem Altstadtrundweg durch's Goethe-Quartier 2

Erpho Bell eröffnet die Veranstaltung
Im Rahmen des "Kultursommers 2013" führten Herr Janßen (ESG-Lehe, Vorsitzender) und Herr Friedrich (Stadtplanungsamt, Bebauungsplanung, Abteilungsleiter) interessierte Besucher auf einem Spaziergang entlang des Altstadtrundwegs durch das Leher Goethe-Quartier.

Nachdem Herr Bell (Leher Kultursommer, Künstlerische Leitung) die Veranstaltung eröffnet hatte, ging es zum Startpunkt des Rundwegs auf dem Ernst-Reuter-Platz.


Ernst-Reuter-Platz
Dort führten Herr Janßen und Herr Friedrich in das Thema "Stadtentwicklung früher und heute" ein und erläuterten anhand der Restaurierung der ehemaligen "Lessingschule" (heute "Schule am Ernst-Reuter-Platz"), der Neugestaltung des Markt-Platzes und der Pauluskirche die Veränderungen, die an diesem Ort seit Beginn des letzten Jahrhunderts stattgefunden haben. Bei dieser Gelegenheit erfuhren die Besucher der Veranstaltung auch etwas über Baustile des Historismus, insbesondere über die Norddeutsche Backsteingotik.


Lale Anderson: Geburtshaus, Lili Marleen via MP3-Player

Gegenüber des Ernst-Reuter-Platzes mündet die Lutherstraße in die Hafenstraße. In einem Haus gleich am Beginn der Straße wurde im Jahre 1905 Lise-Lotte Helene Berta Bunnenberg geboren. Die Sängerin, die später unter ihrem Künstlernamen Lale Anderson auftrat, wurde im Zweiten Weltkrieg mit dem Lied "Lili Marleen" auch international bekannt.

Ihr Lied traf den Nerv von Freund und Feind. "Lili Marleen" wurde innerhalb kürzester Zeit zur "Internationale" aller Soldaten an allen Fronten - und Lale Andersen zum Weltstar. Es wird erzählt, dass drei Minuten lang die Waffen an den Fronten schwiegen, sobald zum Sendeschluss des deutschen Soldatensenders "Belgrad", der mit seiner Reichweite vom Nordkap bis nach Nordafrika zu empfangen war, kurz vor Mitternacht "Lili Marleen" im Radio zu hören war.

An der Wand neben der Eingangstür des Hauses erinnert eine Bronzetafel an die 1972 verstorbene Künstlerin.


"Die Theo"

Eine Straßenecke weiter steht "Die Theo", die ehemalige "Theodor-Storm-Schule". Hier erläuterten die beiden Stadtteilführer, den Wandel in der Bremerhavener Schullandschaft infolge der rasanten Zunahme der Bevölkerung in den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts und des in den siebziger Jahren des 20. Jahrunderts einsetzenden Bevölkerungsrückgangs infolge struktureller Umbrüche (Werftensterben, Niedergang der Hochseefischerei, Abzug der US-Army).

Die als "höhere Töchterschule" gegründete "Theo" ist in der Zeit ihres mehr als einhundertjährigen Bestehens für die unterschiedlichsten Schulformen genutzt worden. Den größten Teil des heutigen Gebäudes macht ein später angebauter Erweiterungsbau aus.

Im Zuge der Neuordnung der Schullandschaft stellte sich die Frage, ob das Gebäude erhalten werden kann, oder ob es abgerissen werden muss. Die Entscheidung fiel zugunsten der Theodor-Storm-Schule. Seit 2007 wird das ehemalige Schulgebäude als "Die Theo" genutzt. Auf der Internetseite der "Theo" heißt es (Zitat):
.. Gemeinsam verbinden sie (Anm. juwi: die Firmen und Einrichtungen in der Theo) die Bereiche Arbeit, Familie und Kultur auf vielfältige Weise. Es wird getanzt, geschauspielert, musiziert, gefilmt, dokumentiert, organisiert, beraten, vermittelt, vernetzt, unterstützt, entwickelt, trainiert, entspannt, Kinder betreut, bewegt, Historisches übermittelt, ausgestellt, gegärtnert, kreativ gearbeitet ..

Hier querte der kleine Fluss "Aue" die Potsdamer Straße
Wer weiß, dass bis in die siebziger Jahre des letzten Jahrhundert ein kleiner Fluss mitten durch das Goethe-Quartier floss, der kann bis heute anhand verschiedenster Merkmale dessen ehemaligen Verlauf erkennen. An dieser Stelle unterquerte die "Aue", aus dem Wurster Umland kommend, einmal die Potsdamer Straße.

Zu erkennen ist das an der Art der Lücke in der ansonsten geschlossenen Blockrandbebauung: Im Gegensatz zu einer Abrisslücke weisen die Giebelseiten der Häuser hier Fenster und Balkons auf.


Pausenhof Lehe
Ein großer Teil des heutigen Stadtteilplatzes "Pausenhof Lehe" war einmal der Pausenhof der ehemailgen Deichschule. Im Gegensatz zur "Theo" deren Bausubstanz in Ordnung war, konnte die Deichschule im Zuge des Umbaus der Schullandschaft in Bremerhaven nicht erhalten werden.

Im direkten Umfeld des Stadtteilplatzes musste bereits ein Eckgebäude (Potsdamer-, Ecke Eupener Straße) abgerissen werden. Ein weiteres in der Uhlandstraße ist inzwischen ebenfalls nicht mehr zu retten und wird irgendwann abgerissen werden müssen. Wie es heißt, ist die Stadt aber im Gespräch mit Interessenten, die dort eine Neubau errichten wollen.


Das Phänomen der schiefen Häuser
An dem Haus rechts im Bild ist im Vergleich mit den umstehenden Gebäuden deutlich zu erkennen, dass es sich von der Straße weg nach hinten neigt. Bezüglich des Neigungswinkels braucht es einen Vergleich mit dem "Schiefen Turm von Pisa" nicht zu scheuen.

Es gibt einige weitere Gebäude im Leher Goethe-Quartier, die ebenfalls von Setzungen betroffen sind. Herr Janßen erklärte die Ursachen dafür und beantwortete Fragen der Altstadtrundweg Spaziergänger.


Wohnprojekt Goethestraße 43

Dieses Haus ist von einer Bremerhavener Wohnungsbaugenossenschaft entsprechend der Wünsche der Mitglieder eines Wohnprojkets saniert worden. Bei der Gelegenheit wurde unter anderem im Hof auch ein Fahrstuhl angebaut, so dass das Gebäude heute barrierefrei ist, obwohl es sich um ein historisches Gründerzeithaus handelt. Eine Bewohnerin führte uns freundlicherweise in den Hof des Hauses und erzählte etwas zu seiner Geschichte und derjenigen des Wohnprojektes.


Eckkneipe "Beira Mar"
Im gegenüberliegenden Eckhaus befindet sich auch heute noch eine der wenigen verbliebenen Eckkneipen des Leher Gründerzeitviertels. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts gab es diese Eckkneipen an jeder Straßenecke. Oft waren zwei, drei oder gar alle vier Ecken damit belegt.

Damals hatten die Familien viele Kinder, die Wohnungen waren klein und oft wohnten auch noch Untermieter darin. Es gab noch kein Fernsehen und nicht jede Familie konnte sich ein Radio leisten. So kam den Eckkneipen die Funktion der sozialen Netzwerke und "Chatrooms" des heutigen digitalen Zeitalters zu.

Die Männer trafen sich dort nach der Arbeit zu einem Feierabendbier und tauschten Neuigkeiten aus. Da auch Seefahrer in diesen Kneipen einkehrten, konnte man hin und wieder auch die neuesten Nachrichten aus Übersee erfahren.


Häuser in der Heinrichstraße
Weiter ging es durch die Heinrichstraße zur letzten Station des Altstadtrundwegs. Die im Gegensatz zu den großen Gründerzeithäusern mit der Giebelseite zur Straße hin ausgerichteten Häuser in der Heinrichstraße markieren den Höhepunkt des ursprünglich eher schlichten, zweistöckigen Leher Hauses. Mit ihren reichgeschmückten Giebeln bilden sie eines des größten Ensemles denkmalgeschützter Gebäude im Goethe-Quartier.


Das "Schloss am Meer"
Nicht zuletzt aufgrund seines auffallenden Grundrisses ist das "Schloss am Meer" eines der bekanntesten Gebäude im Viertel. Weniger bekannt dürfte den meisten Bewohnern des Goethe-Quartiers sein, dass es im Inneren noch weitgehend im Originalzustand erhalten ist. Das beginnt den Ausführungen Herrn Friedrichs zufolge im Treppenhaus mit Jugendstilverzierungen an Türen und Fenstern und setzt sich in den Wohnungen mit Stuckdecken, originalen Wandkacheln und anderen Details fort.


Blick vom Turm der Pauluskirche zurück auf das Goethe-Quartier
Im Anschluss an den Spaziergang entlang des Altstadtrundwegs nahm ungefähr die Hälfte der Spaziergänger das Angebot zu einem Aufstieg zur Besuchergalerie am Turm der Pauluskirche an. Aus 35 Metern Höhe über Grund bot sich den Teilnehmern ein Ausblick über die Leher Stadtteile "Goethestraße" und "Klushof" - in Richtung Westen über die Freihäfen und über die Weser hinaus bis nach Ostfriesland, oder nach Osten über die Autobahn weit hinaus bis zu Horizont - der wohl niemanden unberührt ließ.