Alter Hafen: Neue Fußgängerbrücke (Stahl-Glas-Konstruktion)
Vor langer Zeit ist in Schilda einmal ein neues Rathaus gebaut worden. Leider hatte der Architekt damals wohl vergessen, Fenster in seine Planungen einzubeziehen. Dieser geringfügige Baumangel wurde von der ausführenden Baufirma jedoch erst nach Fertigstellung des Gebäudes festgestellt. Die Stadtangestellten sollen sich damals damit beholfen haben, draußen im Freien mit Säcken das Sonnenlicht einzufangen. Angeblich haben sie die Säcke mit der Öffnung nach oben in die Sonne gehalten und dann zugebunden. Ob es im Rathaus heller geworden ist, nachdem sie die Säcke dort ausgeleert hatten, ist mir leider nicht bekannt ...
In Bremerhaven wurde eine schöne neue Fußgängerbrücke über den Alten Hafen zwischen Columbus-Center und den neuen Havenwelten gebaut. Das mittlere Segment ist drehbar auf einer Säule gelagert. Wenn die Brücke geöffnet wird, damit Schiffe in den südlichen Teil des Alten Hafens fahren, und diesen auch wieder verlassen können, dann lastet das gesamte Gewicht des Mittelsegments der Brücke auf der Säule und der Drehmechanik. Die Brücke ist eine Stahl-Glas-Konstruktion. Man überquert den Alten Hafen in einem futuristisch anmutenden Glastunnel. Gerade rechtzeitig zur Eröffnung des Mediterraneo war die Brücke so weit fertiggestellt worden, dass sie für den Fußgängerverkehr freigegeben werden konnte. Es sind jedoch noch einige abschließende Arbeiten an der Brücke zu erledigen, mit denen es jedoch nicht so richtig voran zu gehen scheint.
Über eine erschreckende Parallele zu der oben genannten - zugegebenermaßen kaum zu glaubenden - Begebenheit aus Schilda, berichtete jetzt die Nordsee-Zeitung in ihrer Ausgabe vom 27. November 2008. Auch im Falle der schönen neuen Brücke muss wohl jemand vergessen haben, die Fenster - genauer gesagt die Verglasung - bei der Entwurfsplanung zu berücksichtigen. Dieser geringfügige Fehler hat dazu geführt, dass nach der Montage der Glasplatten an der Stahlkonstruktion 40 Tonnen Gewicht zusätzlich auf der Säule mit der Drehmechanik lasten.
Die ausführende Baufirma habe darauf hingewiesen, dass der Fehler nicht von ihr, sondern durch das Vermessungs- und Katasteramt verursacht worden sei. Dadurch sei es auch zu den Verzögerungen bei der Fertigstellung der Brücke gekommen. Herr Schulz (SPD, Oberbürgermeister) habe nach Rücksprache mit der Baufirma nachdrücklich Spekulationen zurückgewiesen, die davon ausgehen, dass die Brücke nach Abschluss der Arbeiten nicht voll funktionsfähig sein werde.
Ob die "gewichtigen" Folgen der Baufirma oder dem Auftraggeber anzulasten seien, müsse noch geklärt werden. Auch über finanzielle Nachforderungen der Baufirma sei noch zu verhandeln. Dabei solle es dem Vernehmen nach um einen Betrag von 2 Millionen Euro gehen, der möglicherweise, zusätzlich zu den vom Magistrat für das Projekt bewilligten 7,137 Millionen Euro, auf die Stadt zukommen könnte. Die Nordsee-Zeitung zitiert Herrn Schulz mit den Worten:"Es gibt Forderungen, die wir nicht anerkennen und über die gesprochen werden muss."
4 Kommentare:
Das Ding sieht ja gigantisch aus... ^^
Hallo Juwi
7137 Millionen Euro? Habe ich richtig gelesen? Das ist eine irre Summe, da machen noch zwei zusätzliche Milliönchen auch nichts mehr aus, wird sich wohl der eine oder andere denken *lach*.
Das wäre eine gelungene Energiegewinnung das Sonnenlicht in Säcken aufzufangen, wäre bestimmt nicht so teuer und ohne Abfallprodukte.
Die Brücke sieht wirklich futuristisch aus, etwas Furcht einflössend nach meinem Geschmack.
Lieben Gruss und schönes Wochenende
Elfe
Elfe: Ich glaube, du hast das Komma hinter der Sieben übersehen. 7000 Millionen Euro; das wären ja 7 Milliarden Euro. Ganz so teuer war die Brücke dann doch nicht. Bei Sieben Millionen fallen 2 zusätzliche Millionen aber doch schon ins Gewicht. So ein dickes Portemonaie hat Bremerhaven nun auch wieder nicht.
Da haben mir wohl meine Augen einen Streich gespielt, ich habe das Komma oben gesehen 7' deshalb die komische Frage. Danke für die Klärung.
Lieben Gruss
Elfe
Kommentar veröffentlichen
Eigene Meinungen, konstruktive Kritik, Anregungen etc. sind jederzeit willkommen.
Nettikette
Bitte achtet auf den »guten« Ton.
Beschimpfungen und ähnliches werden im Papierkorb veröffentlicht.
Anonyme Kommentare:
Wenn ihr "Anonym" bei "Kommentar schreiben als" auswählt, dann lasst mich und die anderen Leser bitte wissen, wer ihr seid.
Um faire Diskussionen zu gewährleisten, werde ich Kommentare ohne "Identität" in Form einer E-Mail-Adresse, einem Namen oder zumindest einem Nicknamen nicht veröffentlichen!
Zum Schutz vor Spammern müssen die Kommentare erst von mir freigeschaltet werden. Ich bitte dafür um euer Verständnis.