Aufgrund wachsender nationaler und internationaler Kritik an dem Urteil hat die Regierung der Malediven gegenüber Amnesty International inzwischen zugesichert, für den Schutz des Mädchens zu garantieren.
Am 20. April 2004 sind die Malediven der UN-Antifolterkonvention beigetreten. Die Prügelstrafe ist ein Verstoß gegen das ausnahmslose Verbot von Folter und anderweitiger grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe.
Als Unterzeichner der UN-Antifolterkonvention müssen die Malediven ihren diesbezüglichen internationalen Rechtsverpflichtungen nachkommen. Mit Hinweis auf das Schicksal des fünfzehnjährigen Vergewaltigungsopfers hat das internationale demokratische Netzwerk eine Petition an die Regierung der Malediven initiiert. Sie setzt dort an, wo es der maledivischen Regierung richtig weh tut: Beim Tourismus.
Laut AVAAZ ist der Tourismus ist eine große Einnahmequelle für die maledivische Elite und die Minister. Wenn die Touristen ausbleiben, weil religiöse Fanatiker sich für mittelalterliche Stafen und Folter stark machen, dann würde die wichtigste Einnahmequelle der Malediven versiegen. Je mehr Menschen sich weltweit gegen Folter und Misshandlungen auf den Malediven einsetzen, desto eher werden die einflussreichen Leute auf den Malediven sich für die Einhaltung der grundlegenden Menschenrechte, gegen Folter und gegen die "Bestrafung" von Vergewaltigungsopfern einsetzen.
Die Petition hat folgenden Wortlaut:
An Präsident Mohammed Waheed Hassan:
Als besorgte Weltbürger fordern wir Sie dazu auf, sich für einen besseren Schutz von Frauen und Kindern einzusetzen. Wir begrüßen die Maßnahmen, die Ihre Regierung in dem Fall des 15-jährigen Vergewaltigungsopfers bereits ergriffen hat. Doch echte Gerechtigkeit kann nur erfolgen, wenn Sie Auspeitschungen auf den Malediven beenden und Gesetzesänderungen für einen erhöhten Schutz von Missbrauchsopfern vornehmen.
(Quellen: Amnesty International, AVAAZ)
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