Freitag, 8. März 2013

Atomkraft: Die militärische Komponente

Atomkraft? Nein Danke!Friedenstaube
Während wir hier für das Ende der Nutzung der Atomkraft demonstrieren, weil wir einen möglichen atomaren Super-GAU in Deutschland verhindern wollen, droht Nordkorea den USA mit einem "präventiven Atomangriff" und Südkorea mit der Vernichtung.


Die gestern Abend gegen Nordkorea verhängten neuen UN-Sanktionen fielen dementsprechend schärfer aus, als es wohl der Fall gewesen wäre, wenn die Führung Nordkoreas nicht mit dem "atomaren Erstschlag" gedroht hätte. Dann wäre es nämlich "nur" um den letzten unterirdischen Atomwaffentest vom 12. Februar 2013 gegangen. Gleich nach der Verkündung der neuen UN-Sanktionen, die dieses Mal auch von Russland und China mitgetragen werden, kündigte Nordkorea den Nichtangriffspakt mit Südkorea auf

In einem Artikel der ARD-Tagesschau vom 08.03.2013 heißt es, der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA Nordkoreas zufolge habe das staatliche "Komitee zur friedlichen Wiedervereinigung Koreas" alle Nichtangriffs-Übereinkommen zwischen Nord- und Südkorea für aufgehoben erklärt. Auch das "Rote Telefon" als ständige Verbindung zum Süden werde mit sofortiger Wirkung gekappt.

Wenn auch Nordkorea, wie "Experten" behauptet haben sollen, derzeit nicht die technischen Mittel hat, einen Atomkrieg gegen die USA zu führen, so könnte alles, was über die verbale Eskalation Nordkoreas gegen Südkorea hinausgehen würde, unter Umständen in eine militärische Eskalation münden, bei der Nordkorea dann zumindest einen großen Teil der Weltgemeinschaft gegen sich hätte.
  • Auf mich machen die derzeitigen Hassattacken der Machthaber in Pjöngjang den Eindruck eines militärischen Geisterfahrers, der in der Absicht Selbstmord zu begehen während der Hauptverkehrszeit in die verkehrte Richtung auf die Autobahn einbiegt, um dabei möglichst viele andere Verkehrsteilnehmer mit in den Tod zu reißen.

Auch wenn es in dem Artikel der Tagesschau heißt, Nordkorea hätte die ständige Verbindung über das 1971 eingerichtete "Rote Telefon" auch in der Vergangenheit schon zweimal unterbrochen, heißt das noch lange nicht, dass die Situation in Korea sich nach der dritten Kappung des "Roten Telefons" auch wieder entschärfen wird. Die für die kommende Woche geplanten großen Militärmanöver Nord- und Südkoreas werden vorerst jedenfalls kaum zur Beruhigung der Lage beitragen.

Der KCNA zufolge habe der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un beim Besuch einer Militäreinheit an der innerkoreanischen Grenze die Bereitschaft des Landes zum Krieg betont und verkündet, im Falle einer Provokation werde er Angriffe entlang der gesamten Grenze anordnen. Die Geschichte lehrt uns, dass militärische Provokationen sich auch durch eigene Aktionen provozieren lassen und im Nachhinein konnte in den seltensten Fällen nachgewiesen werden, wer in einem Grenzkonflikt zuerst geschossen hat.

Unter Umständen könnte uns am Ende der militärische Ursprung der "friedlichen Nutzung der Atomkraft", dessen Folgen die beiden japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki auf schreckliche Weise zu spüren bekamen, infolge eines selbstmörderischen Blindflugs des nordkoreanischen staatlichen "Komitees zur friedlichen Wiedervereinigung Koreas" wieder einholen.


Auch die Folgen des Super-GAUs im Atomkraftwerk "Grohnde" haben sich noch einmal verschärft. Dem Katastrophenszenario der "Regionalkonferenz Grohnde abschalten" zufolge wird die Bevölkerung 40 km rund um das Atomkraftwerk aufgerufen, dass Sperrgebiet bis spätestens Samstag 11 Uhr zu verlassen. Nach einem Unfall im Atomkraftwerk "Grohnde" gelangen seit Mittwochmorgen weiträumig radioaktive Stoffe in die Umwelt. Eine Evakuierung ist daher in folgenden Gebieten erforderlich: In den Landkreisen Hameln-Pyrmont, Holzminden, Hildesheim, Northeim, Höxter, Lippe, Minden-Lübecke, Schaumburg und der Region Hannover ...

Morgen werden Bundesweit wieder tausende Atomkraftgegner dafür demonstrieren, das dieses Szenario nicht eines Tages zur Realität werden kann.


Atomkraftwerk Grohnde:
eine Katastrophe bahnt sich an ...


Anti-Atom-Demos am 9.03.2013


(Quellen: Spiegel vom 07.03.2013, Tagesschau vom 08.03.2013)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen



Eigene Meinungen, konstruktive Kritik, Anregungen etc. sind jederzeit willkommen.

Nettikette
Bitte achtet auf den »guten« Ton.
Beschimpfungen und ähnliches werden im Papierkorb veröffentlicht.


Anonyme Kommentare:
Wenn ihr "Anonym" bei "Kommentar schreiben als" auswählt, dann lasst mich und die anderen Leser bitte wissen, wer ihr seid.

Um faire Diskussionen zu gewährleisten, werde ich Kommentare ohne "Identität" in Form einer E-Mail-Adresse, einem Namen oder zumindest einem Nicknamen nicht veröffentlichen!

Zum Schutz vor Spammern müssen die Kommentare erst von mir freigeschaltet werden. Ich bitte dafür um euer Verständnis.