Freitag, 29. Juli 2011

Bremerhavener Festwoche - Die "Grimmershörn"


37. Bremerhavener Festfoche: Reede(modell)motorschiff "Grimmershörn"

Wie eigentlich immer in den letzten Jahren, so ist auch dieses Mal wieder eines der kleinsten Schiffe der heimliche Star der Bremerhavener Festwoche. Die "Grimmershörn" ist auf den ersten Blick ein etwas zu groß geratenes Modellschiff, das sich mit einer Funkfernbedienung, so wie andere Modellschiffe auch, fernsteuern lässt. Weil es für das Miniport-Becken deutlich zu groß ist, sieht man es in diesen Tagen des öfteren im Neuen Hafen herumfahren.

Merkwürdig mag es dem einen oder der anderen vorkommen, wenn das Schiff zielstrebig einen Anlegesteg ansteuert, obwohl weit und breit niemand mit einer Funkfernbedienung zu sehen ist. Wenn dann aber auch noch der hintere Teil der Aufbauten nach hinten fährt und den Blick auf den Fahrstand des Freizeitkapitäns freigibt, der anschließend aussteigt, an Land geht und die Miniaturausgabe der "Grimmershörn" am Steg festmacht, dann fragt man sich im ersten Moment schon, ob das tatsächlich passiert ist, was man da gerade gesehen hat. Jetzt, auf den zweiten Blick, kommt man zu der Erkenntnis, dass es sich bei dem Fahrzeug wohl eher um ein etwas zu klein geratenes Motorboot handelt, das als Modellschiff "verkleidet" wurde.

Das große Vorbild für die kleine "Grimmershörn" ist in den Jahren 1956/57 auf der Hansa-Werft in Köln-Deutz gebaut worden und wurde ungefähr 35 Jahre lang von Cuxhaven aus als Lotsenversetzboot und Tonnenleger eingesetzt. Für die Planung und den Bau des Modells sind nach Auskunft des Eigners, Herrn Hacker, alles in allem so zwischen fünfzehn und zwanzig Jahre ins Land gegangen. Wirklich fertig würde er damit wohl nie werden. Das ist irgendwie schon eine verkehrte Welt, oder?

  • Modell: Maßstab 1:5
    Länge: 5 m
    Breite: 1,30 m
    Gewicht: ca. 1 t
    Antrieb: Verbrennungsotor, Elektromotor
    Bauzeit: mehr als 15 Jahre


(Quellen: Bremerhaven de, Schwarz-Weiß-Foto, Modellbau)

Donnerstag, 28. Juli 2011

Violette Stunde

Bremerhavener Festwoche: Koggentreffen an der Ostseite des Neuen Hafens
Gestern nach Feierabend hatte ich mich mit meiner Tochter für einen Besuch der "37. Bremerhavener Festwoche" verabredet. Pünktlich zum Beginn der Veranstaltung wurde es sommerlich warm und bis auf einen Regenschauer am Nachmittag war es den ganzen Tag trocken geblieben.

Ein schönes Bild bieten in diesem Jahr die vier Hansekoggen. Neben der Bremerhavener "Ubena von Bremen" liegen die "Hansekogge" aus Kiel, die "Kamper Kogge" aus den Niederlanden und die Bremer "Roland von Bremen" hintereinander an der Ostseite des Neuen Hafens. Passend dazu ist an Land auf dem Gelände dahinter ein mittelalterlicher Markt aufgebaut.


Bremerhavener Festwoche: "HMS Bounty" an der Westeite des Neuen Hafens
Der Star unter den Schiffen ist in diesem Jahr aber zweifellos die "HMS Bounty" aus den USA. Das Schiff wurde ursprünglich für den Film "Meuterei auf der Bounty" von 1962 gebaut.


Bremerhaven: Sonnenuntergang über der Weser ...

... und "Violette Stunde" im Kaiserhafen-I
Auf dem Weg nach Hause wurde uns zum Abschluss des Tages dann noch ein phantastischer Sonnenuntergang über der Weser und eine violett eingefärbte "blaue Stunde" geboten.

Dienstag, 26. Juli 2011

Große Ereignisse ...

Bremerhaven: Die Brigg "Mercedes" an der Ostseite des Neuen Hafens
... werfen ihre Schatten voraus. Ab Morgen gibt es rund um den "Neuen Hafen" und entlang des "Alten Hafens" im Rahmen der 37. Bremerhavener Festwoche jede Menge Maritimes zu sehen.

Neben einigen größeren Segelschiffen werden auch wieder Arbeits- und Spezialschiffe oder Oldtimer aus der Zeit der Dampfschifffahrt zu sehen sein. Die 50 Meter lange Brigg "Mercedes" war gestern Abend schon da. Die anderen Schiffe werden wohl heute im Laufe des Tages ankommen.

Wenn es dann bis Sonntag auch noch trocken von oben bliebe ...


(Quellen: Bremerhaven.de, Wind is our Friend e.V.)

Montag, 25. Juli 2011

Die vierte "Europa"

Die 4. "Europa" auf der Weser vor der Columbuskaje in Bremerhaven
Ein Foto aus längst vergangenen Zeiten ... - Das Schiff, das auf dem Foto zu sehen ist, lief 1953 in den Niederlanden als "Kungsholm (III)" vom Stapel und fuhr bis 1965 für die Schwedische Amerika Line. 1965 übernahm der "Norddeutsche Lloyd" das Schiff - es wurde die vierte "Europa" der Reederei. Damals hatte die "Europa" einen schwarzen Rumpf, weiße Aufbauten und gelbe Schornsteine.

Als 1970 der "Norddeutsche Lloyd" nach einer Fusion in die "Hapag-Lloyd" aufging, erhielt das Schiff sein neues Farbschema mit dem weißen Rumpf, wie es auf dem dem Foto zu sehen ist. "Hapag-Lloyd" verkaufte die vierte "Europa" im Jahre 1981 an die "Costa Line", die das Schiff unter dem Namen "Columbus C" fahren ließ.

1984 schlug die "Columbus C" bei Cadiz nach einer Kollision mit einem Felsen leck. Die Crew versuchte noch den Hafen von Cadiz zu erreichen. Die "Columbus C" sank jedoch vorher. Nachdem sie geborgen worden war wurde sie 1985 an ein Abwrackunternehmen verkauft.

Die vierte "Europa" war die letzte mit einem traditionellen Rundheck. Die derzeitige "Europa" ist bereits das sechste Schiff in der Reihe, das diesen Namen trägt.

Das Foto ist ein eingescanntes Dia aus dem Fundus meines Großvaters, durch den ich mich so nach und nach hindurcharbeite. Jede Menge Schätze der Kategorie "Familienfotos" habe ich dabei schon entdeckt. Möglicherweise wird ja vielleicht auch noch das eine oder andere "historische" Foto auftauchen. Schaun wir mal ...

  • Falls hier zufällig jemand mitliest, der einmal auf der vierten "Europa" gefahren ist, und eine nette Geschichte darüber zu erzählen hat, würde ich mich über einen entsprechenden Kommentar freuen :)


(Quellen: Simplon Postcards, Wikipedia, Ernst Galutschek "Die 5. Europa" - englisch)

Sonntag, 24. Juli 2011

Sinnlose Gewalt

Es hilft nichts, dass die überwiegende Mehrheit der Christen moderat ist. Es braucht nur einen einzigen, der von sich behauptet, er sei ein Christ, um ein unfassbares Blutbad unter unschuldigen Jugendlichen anzurichten.

Im ARD-Brennpunkt vom 23.07.2011 heißt es, der mutmaßliche Massenmörder Anders Behring Breivik, ein 32-jähriger Norweger, habe auf einer Internetseite, auf denen sich Neonazis und Rechtsextreme tummeln, gegen Linke und Fremde gehetzt. In einem Filmbeitrag zitiert der "Brennpunkt" ihn mit den Worten: "Es hilft nicht, dass 80 Prozent der Muslime moderat sind. Es braucht nur wenige, um ein Flugzeug abstürzen zu lassen." An einer anderen Stelle frage er: "Wann erkennen wir, dass Multikulti eine Ideologie schafft, die die Europäische Kultur zerstört, die Traditionen und Identität?"

Ich frage mich: Wann erkennen die Wähler rechtsextremer Parteien, dass Extremismus, Rassismus, Fremdenhass, Selbstisolierung etc. in einer vernetzten, globalisierten Welt keinen Platz mehr haben? Dass der Hass, der Nationalismus und die Gewalt der Extremisten, aus welchem Lager auch immer sie kommen mögen, den Hass und die Gewalt der Extremisten aus den entgegengesetzten Lagern auslösen? Dass der Todeskreis des Hasses, der Gewalt und der Ausgrenzung - sollte er nicht durchbrochen werden - letztlich jeden Rest menschlicher Kultur zerstören wird?

Im "Brennpunkt" heißt es, die norwegische Polizei bezeichne ihn als christlichen Fundamentalisten mit rechtsextremen Meinungen. Von sich selbst habe er auf seiner Facebookseite unter anderem gesagt, er sei konservativ und christlich. Wer aber von sich behauptet, er sei Christ, und dann als Polizist verkleidet auf einer kleinen Ferieninsel mit einem Gewehr bewaffnet kaltblütig und gezielt mehr als 80 unschuldige und wehrlose Jugendliche ermordet, nachdem er kurz zuvor mit einer Bombe das norwegische Regierungsviertel in Oslo verwüstet, und dabei ebenfalls 7 Menschen umgebracht hat, der hat die christliche Botschaft nicht verstanden. Der schadet dem Ansehen der Christen ebenso wie auch die islamistischen Terroristen dem Ansehen der Muslime Schaden zufügen.

Seit ich weiß, was der vom Deutschen Reich während der Nazi-Diktatur ausgehende Rechtsextremismus, der abgrundtiefe Hass und die Verfolgung Andersdenkender sowie der zigmillionenfache Mord an den Juden Europas für Schäden in der Welt angerichtet haben, habe ich mich immer eher als einen "Weltbürger" gesehen, der zufällig - gut zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs - in der Bundesrepublik Deutschland geboren wurde.

Kein Mensch hat sich aussuchen können, wo er zur Welt kam und in was für eine Gesellschaft er hineingeboren wurde. Nationalstolz ist aus meiner Sicht daher erst einmal etwas völlig irrationales. So gibt es zwar viele Aspekte in Deutschland, deretwegen ich froh bin, in dieser Gesellschaft aufgewachsen zu sein und hier leben zu können. Es gibt aber auch viele gute Gründe, die mich davon abhalten, stolz auf meine Nationalität zu sein.

Ich wünsche den Bürgern Norwegens, dass sie den Irrsinn erkennen, der zu diesem Blutbad geführt hat, das der mutmaßliche Massenmörder unter ihnen angerichtet hat, und dass sie gerade deshalb auch weiterhin an ihren Wertvorstellungen und an ihrer offenen Gesellschaft festhalten werden. Anderenfalls hätte Anders Behring Breivik nicht nur mehr als 90 Menschen ermordet, sondern auch der Kultur und den Werten dieser freiheitlichen Gesellschaft einen schweren Schaden zugefügt, dessen negative Folgen - auch für die nachfolgenden Generationen in Norwegen - noch gar nicht abzuschätzen wären. Und hoffe, dass auch die Wähler rechtspopulistischer und extremistischer Parteien in den anderen Demokratien Europas und der Welt erkennen, wohin der Rechtsextremismus der (Neo-)Nazis führt, und dass die davon ausgehende Gewalt mit christlicher Nächstenliebe nicht das geringste zu tun hat.
Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer des Blutbads
auf der Ferieninsel Utøya und des vorangegangenen Bom-
benanschlags in Oslo.

Ich weiß nicht, welche Strafen das norwegische Strafgesetz für ein solches Gemetzel vorsieht, hoffe aber, dass der Massenmörder verurteilt und bis an sein Lebensende hinter den Gittern einer Einzelzelle verschwinden wird. Möge er dort 99 Jahre alt werden.


(Quellen: Süddeutsche Zeitung vom 24.07.2011, Tagesschau vom 24.07.2011 und vom 23.07.2011, ARD-Brennpunkt vom 23.07.2011)

Freitag, 22. Juli 2011

Sehr deutlich, sehr massiv und sehr finanzstark

Atomkraft? Nein Danke!Eigentlich war es ja allen klar, dass die - wie Frau Merkel (CDU, Bundeskanzlerin) es nannte - "energiepolitische Revolution" vom Herbst des letzten Jahres in Wahrheit eine gegen die Bundesbürger gerichtete Revolution der Atomkonzerne war. Herr Röttgen (CDU, Bundesumweltminister) hat die Vermutung der Atomkraftgegener jetzt allerdings wohl zu ersten Mal öffentlich bestätigt.

Auf der Internetseite des Nachrichtensenders "n-tv" wurde am 20.07.2011 ein Bericht veröffentlicht, nach dem die von der wespenfarbenen Bundesregierung 2010 beschlossene Verlängerung der Betriebsgenehmigungen für die deutschen Atomkraftwerke von den Atomkonzernen forciert worden war.

In einem Dokumentafilm von Hubert Seipel über die Nutzung der Atomkraft in Deutschland ("So teuer wie möglich", ARD, 20.07.2011, 23:30 Uhr) sagte Herr Röttgen, er habe die Verlängerung als "eine Erfahrung von Lobbyismus und wirtschaftlicher Interessenvertretung" erlebt. Er habe damals sogar seinen Rücktritt erwogen (im Film bei 41 Minuten und ca. 40 Sekunden). Die Interessen hinter der Verlängerung seien "sehr deutlich, sehr massiv und sehr finanzstark" gewesen (im Film bei 30 Minuten und ca. 30 Sekunden).

Wir erinnern uns: Die "Laufzeitverlängerung" war noch während der Sitzung der Bundesregierung, die sich bis in die Nacht vom 5. auf den 6. September 2010 hinzog und in der über die Bedingungen für die "Laufzeitverlängerung" verhandelt worden war, nach Geheimverhandlungen zwischen Vertretern der Bundesregierung und den Atomkonzernen in den frühen Morgenstunden des 6. September vertraglich festgeklopft worden. In dem Bericht von "ntv" heißt es, Herr Röttgen habe den damaligen Beschluss der Regierungskoalition sehr skeptisch betrachtet und deshalb sogar seinen Rücktritt in Erwägung gezogen.

Erst über einen Rücktritt nachzudenken, dann aber gegen seine eigene Überzeugung öffentlich das Gegenteil zu behaupten ist nun aber wirklich alles andere als konsequent. Indirekt hat Herr Röttgen damit zugegeben, dass er damals wider seine eigene Überzeugung - vorsichtig ausgedrückt - völligen Blödsinn von sich gegeben hat. Ich frage mich, wie jemand ernsthaft auf den Gedanken kommen kann, auf diese Weise ruhigen Gewissens gegen die Interessen der Mehrheit der Bevölkerung Politik machen zu können, und dann auch noch erwarten zu können, dass die Leute schon jeden Bären hinnehmen werden, den man ihnen aufbindet.

Abgesehen davon, dass einige der Uralt-Meiler jetzt stillgelegt werden sollen, ist der sogenannte "schnellstmögliche Atomausstieg" à la schwarz-gelb allerdings auch wieder nichts anderes, als eine dreiste Mogelpackung. Wieder einmal haben die Atomkonzerne es verstanden, unseren sogenannten "Volksvertretern" das Maximum dessen aus den Rippen zu leiern, das für sie nach den massiven Demonstrationen während des gesamten Jahres 2010 und bis in das Frühjahr 2011 hinein noch erreichbar war: Die Betriebszeiten der verbleibenden Atomkraftwerke werden im Mittel 34 Jahre betragen; nach dem rot-grünen Atomkonsens wäre nach 32 Jahren Schluss gewesen! Die ohnehin zeitlich befristete Brennelementesteuer wurde auch noch halbiert. Die Atomkonzerne RWE, Eon und ENBW wollen trotzdem noch dagegen klagen. Falls die damit durchkommen, sollten wir Steuerzahler uns verbünden und eine Sammelklage gegen die Mineralölsteuer einreichen. Aus meiner Sicht wäre das nichts anderes.

In einem Artikel auf der Internetseite von contrAtom sagt Herr Becker (contrAtom), Zitat:
"Auch wenn Frau Merkel und ihr Gefolge zur Vernunft gekommen sind und wenigstens die ältesten Meiler abgeschaltet sind, diese Korruptionsaffäre ist ein Skandal und überschattet die Glaubwürdigkeit von schwarz-gelb maßgeblich! Wir fordern eine öffentliche Entschuldigung der Bundeskanzlerin - was mit einer Erklärung zum Kurswechsel in Sachen Atomenergie nicht getan ist! Außerdem fordern wir weitreichendere Beschlüsse gegen den Weiterbetrieb aller Atomanlagen in Deutschland. Das ist schwarz/gelb der Bevölkerung schuldig."

Ich bezweifle, dass "Frau Merkel und ihr Gefolge" zur Vernunft gekommen sind. Ohne den hunderttausenden Protest von der Straße sähe es jetzt mit Sicherheit in unserem Land atompolitisch noch düsterer aus. Aber ansonsten hat Herr Becker meine volle Zustimmung!


(Quellen: ntv vom 20.07.2011, Spiegel vom 20.07.2011, NDR vom 20.07. und vom 19.07.2011 , FAZ vom 15. 07.2011, Tagesschau vom 10.09.2010, Förderfondsvertrag: Term Shee aus Besprechung Bund - EVU /Stand: 06.09.2010, 04:30 Uhr, contrAtom vom 20.07.2011)

Donnerstag, 21. Juli 2011

Erinnerungen an die Hochseefischerei ...

..., festgehalten als Wandgemälde am Gebäude einer Räucherei im Fischereihafen von Bremerhaven.

Fischdampfer
Die Abmessungen der ersten Hochsee Fischdampfer übertrafen kaum diejenigen heutiger, moderner Fischkutter. Heute werden die Netze mit Motorwinden über Heckrampen ausgesetzt und wieder eingeholt. Damals, an Bord der alten Seitenfänger, war das Einholen der Netze, oft bei schlechtem Wetter und hohem Seegang, eine gefährliche Knochenarbeit.

Traditioneller Räucherofen
Wenn die in geschreddertem Eis eingepackten Fische angelandet wurden, ging ein großer Teil des Fangs sofort in die Räuchereien. An Tiefkühltruhen war damals noch gar nicht zu denken. Im Rauch wurden die Fische für längere Zeit haltbar gemacht. Heutzutage ist das Räuchern eigentlich eher eine besondere Art der Zubereitung und gut geräucherter Fisch ist eine Delikatesse.

In dieser Räucherrei wird noch auf traditionelle Art geräuchert. In der industriellen Produktion werden aber auch "Schnellräucherverfahren" angewandt, die eigentlich nur der Optik und dem Hinzufügen des Räucherfisch-Aromas dienen. Haltbar ist solche Ware nur aufgrund der Verpackung.


Im Fischladen
Heute kommt der Fisch überwiegend als "Plattenware" aus der Tiefkühltruhe im Supermarkt. Früher wurde der Fang sofort nach der Anlandung in großen Auktionen in der "Halle-X" versteigert. Ein Teil davon gelangte, immer noch in Eis gepackt, als Frischfisch in die Fischläden. Die Hausfrau kaufte noch einen richtigen, kompletten Fisch, der lediglich schon ausgenommen war. Kopf und Flossen abschneiden, Schuppen entfernen und gegebenenfalls Entgräten gehörten zu den Aufgaben der Köchin (oder auch des Kochs).

Bis vor einigen Jahren gab es noch einen richtigen Fischladen in der Hafenstraße. Heute muss ich aber schon ernsthaft überlegen, wo man in Bremerhaven noch einen solchen Laden finden kann, in dem es noch richtigen Frischfisch zu kaufen gibt.

Wer einmal nach Bremerhaven kommen sollte und sich dafür interessiert, wo der Fisch wirklich herkommt, bevor er quadratisch, praktisch, kalt in den Tiefkühltruhen der Supermärkte landet, dem empfehle ich einen Besuch im "Schaufenster Fischereihafen". An Bord des Museumsschiffs "Gera", dem letzten erhaltenen Seitentrawler Deutschlands, wird ein alter Schwarz-Weiß-Film gezeigt, der den harten Alltag der Fischer zeigt. Im "Atlanticum" kann man "Kabeljau, Scholle & Co" in einem Großaquarium schwimmen sehen und man erfährt dort, wie es heutzutage in der Fischerei und in der Fischindustie vor sich geht. In einem der vielen Fischrestaurants kann man anschließend Fisch in zahlreichen Variationen genießen. Auch die "M.S. Dorsch" startet beim "Schaufenster Fischereihafen" ihre Rundfahrten durch den Fischereihafen.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Kapitulation vor den Arbeitslosenquoten

Gestern berichtete die Nordsee-Zeitung, die Bundesagentur plane eine bundesweite Reform der Arbeitsagenturen. Diesen Reformplänen solle unter anderem auch die Bremerhavener Arbeitsagentur zum Opfer fallen.

Der Plan würde vorsehen, die Agentur in Bremerhaven aufzulösen. Ihre Aufgaben würden dann von den Arbeitsagenturen in Bremen und Stade übernommen werden müssen. Herr Grantz (SPD, Oberbürgermeister) habe sich darüber empört gezeigt. Die Nordsee-Zeitung zitiert ihn in ihrem gestrigen Bericht mit den Worten: "Auf die besonderen Gegebenheiten der Region wird in Nürnberg keine Rücksicht genommen."

Mit den "besonderen Gegebenheiten der Region" meint Herr Granz sicherlich die Arbeitslosenqoute in Bremerhaven, die sich, was ihre Dimension betrifft, durchaus mit denen so mancher ostdeutschen Gemeinde messen kann. Die ein Jahr zurückliegenden "neuesten" Zahlen des Statistischen Landesamts Bremen (Juli 2010) bescheinigen Bremerhaven eine Arbeitslosenquote in Höhe von knapp 17 Prozent:
  • Land Bremen
    Arbeitslose: 39619
    Quote: 12,3 Prozent
  • Stadt Bremen
    Arbeitslose: 30273
    Quote: 11,3 Prozent
  • Bremerhaven
    Arbeitslose: 9346
    Quote: 16,9 Prozent

Das Land Bremen ist das einzige Bundesland in Westdeutschland mit einer Arbeitslosenquote im zweistelligen Bereich. Nach den Daten des Statistischen Bundesamts lag es mit seiner Arbeitslosenquote von 11,6 Prozent im Juni 2011 um 0,7 Prozent über der mittleren Arbeitslosenquote in den ostdeutschen Bundesländern (Juni 2011: 10,9 Prozent). Verglichen mit der mittleren Arbeitslosenquote der westdeutschen Bundesländer (Juni 2011: 5,8 Prozent) war die Arbeitslosenquote im Land Bremen im Juni 2011 doppelt so hoch.


Arbeitslosen Quoten der Bundesländer im Juni 2011

Land Bremen 11,6 Prozent

Ostdeutschland
Mecklenburg-Vorpommern

 
11,9 Prozent
Brandenburg 10,3 Prozent
Sachsen Anhalt 11,2 Prozent
Berlin 13,3 Prozent
Thüringen 8,4 Prozent
Sachsen 10,3 Prozent

Westdeutschland
Schleswig-Holstein

 
7,0 Prozent
Hamburg 7,7 Prozent
Niedersachsen 6,7 Prozent
Nordrhein-Westfahlen 8,0 Prozent
Hessen 5,8 Prozent
Rheinland-Pfalz 5,1 Prozent
Saarland 6,6 Prozent
Baden-Würtemberg 3,9 Prozent
Bayern 3,5 Prozent


Wer die Arbeitsagentur in einer Stadt mit einer Arbeitslosenqoute von knapp 17 Prozent schließt, der hat offenbar längst kapituliert. Anders kann ich diesen Schritt nicht verstehen. Also wird bei den Arbeitslosen und Hartz-IV Abhängigen, den schwächsten Mitgliedern unserer Gesellschaft, feste weitergespart - egal wie teuer der Stadt und unserer Gesellschaft das eines Tages einmal zu stehen kommen wird.

Zu der Zeit, als ich mich um einen Ausbildungsplatz beworben hatte und sich die Arbeitsagentur noch "Arbeitsamt" nannte, hieß es: "Verlass dich auf's Arbeitsamt, und du bist verlassen". So wie es aussieht, hat sich daran - abgesehen vielleicht vom Namen - bis heute offenbar nichts geändert.


(Quellen: Nordsee-Zeitung vom 19.07. und vom 20.07.2011, Statistisches Landesamt Bremen Stadt Bremen - Bremerhaven - Land Bremen, Statistisches Bundesamt, Spiegel)

Dienstag, 19. Juli 2011

Gartenpatroullie

Immer schön auf den Wegen bleiben. Auch du da, mit der Kamera ...
Cleo auf Patrouille in Schwiegervaters Garten: Mal eben kontrollieren, was die Kartoffeln, Erbsen, Karotten und Zwiebeln so machen ... - un ob dor ok keen een dumms Tüch mokt ;)

Sonntag, 17. Juli 2011

Sommerregen

Der "Siebenschläfer" scheint auch nicht mehr das zu sein, was er früher einmal war: "Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt.", behauptet eine alte Bauernregel.

Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, wie das Wetter am 27. Juni in Bremerhaven war. Aber der 26. Juni, an dem wir im Rahmen der "Leher Sommer-Kulturwochen 2011" den "Tag der Kulturen" feierten, war definitiv der einzige Veranstaltungstag während dieser drei Wochen, an dem es den ganzen Tag über sommerlich sonnig und warm war.

Viele der anderen Freiluft-Veranstaltungen hatten das Problem, dass sie von oben reichlich mit Wasser begossen wurden. Auf der Internetseite des Magazins "Stern" vom 27.06.2011 kann man noch nachlesen, dass der Siebenschläfertag mit bis zu 34 Grad bis dahin der heißeste Tag in Deutschland war. Davon, dass wir seitdem unter einer Hitzewelle leiden, ist jedoch - zumindest in Bremerhaven - bisher nichts zu spüren.

Der Wind zerrt an den Zweigen der Bäume und von draußen plattert der Regen gegen die Bürofenster:
"Na, war's das denn jetzt mit dem Sommer in diesem Jahr, oder kommt da noch was?"
"Nee, nu' nicht mehr. Der Sommer 2011 fand bereits im April statt."
 
(Juli 2011, Gespräch unter Kollegen)

Laut Wikipedia ist die Bauernregel zum Siebenschläfertag schon deutlich vor der gregorianischen Kalenderreform von 1582 entstanden. Seit dem falle dieser Tag eigentlich auf den 7. Juli. Der Meteorologe Franz Baur (1887–1977) habe für den Zeitraum vom 5. bis zum 10. Juli eine statistische Häufung nachgewiesen, die für die darauffolgende Zeit auf eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine über mehrere Wochen stabile Wetterlage schließen lasse. Demnach wäre dann für die Zeit bis Ende August /Anfang September sommerwettermäßig nicht mit übermäßig viel Sonnenschein zu rechnen.


Klimawandel: Schlecht für's Geschäft

Das ruft natürlich gleich wieder diejenigen auf den Plan, die an der von uns Menschen verursachten globalen Klimaerwärmung zweifeln. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die lautesten Zweifel an den auf den Messergebnissen der Klimaforscher basierenden Prognosen zum globalen Temperaturanstieg ausgerechnet aus der Ecke derjenigen Unternehmen kommen, die daran interessiert sind, dass der Energieverbrauch - und damit auch die Bilanzen ihrer Konzerne - ebenso rasant ansteigen, wie die von ihnen in Zweifel gezogene globale Klimaerwärmung.

Die Lobbyisten zugunsten der Diktatur der Energie-Oligopole machen deshalb schon einmal kräftig Stimmung gegen den von der Gesellschaft geforderten Umbau der Energieversorgung in Deutschland. So stellte zum Beispiel Herr Vahrenholt (SPD, Vorstandsvorsitzender der RWE-Tochter RWE Innogy) in einem Artikel in der Welt vom 26.05.2011 die Frage, ob es möglich und richtig sei , die ganze Welt mit einer "Großen Transformation" atom- und kohlefrei zu machen und behauptet, wir würden Hals über Kopf in die Ökodiktatur rutschen. Dieser Zynismus angesichts der drohenden Klimakatastrophe ist aus meiner Sicht kaum noch zu überbieten.

Wenn Herr Vahrenholt mit seiner Warnung vor einer "Ökodiktatur" auf die von Physikern und Chemikern beschriebenen Gesetzmäßigkeiten bezüglich der Wechselwirkungen innerhalb der Atmosphäre und zwischen der Biosphäre und der Atmosphäre anspielt, die das Leben auf unserem Planeten, so wie wir es kennen, überhaupt erst ermöglichen, dann ist seine Angst vor dem "Diktat der Naturgesetze" mit Sicherheit nicht unbegründet. Nur werden es leider weder er noch seinesgleichen sein, die durch die Folgen des unter anderem von ihnen zu verantwortenden Klimawandels gestraft werden, weil sie meinen, sie könnten sich auch weiterhin ungestraft über die Naturgesetze hinwegsetzen. Die Folgen ihres Handelns werden erst die nachfolgenden Generationen, unsere Enkel und deren Kinder und Kindeskinder, mit voller Härte zu spüren bekommen.


Ein Wettangebot

Wenn sich auch die subjektiv wahrgenommene Temperaturentwicklung vielleicht anders anfühlen mag, so sprechen die seit Beginn des letzten Jahrhunderts aufgezeichneten globalen Messdaten eine deutliche Sprache. Datenreihen aus fünf unterschiedlichen Quellen (Hadley, GISS, NOAA, UAH und RSS) über den Zeitraum von 1880 bis heute zeigen ein eindeutiges Bild mit identischen Trends für den Zeitraum ab 1980. In einem Artikel von Herrn Rahmstorf (Potsdam Institut für Klimafolgenforschung) in der Süddeutschen Zeitung vom 07.06.2011 ist ein Liniendiagramm abgebildet, mit dem das sehr anschaulich dargestellt wird.
"Wenn dies die Umsatzentwicklung von RWE wäre - würde der Vorstand dann in die Aktionärsversammlung gehen mit der Nachricht: 'Umsatz stagniert seit zwölf Jahren?' Und würde man spekulieren, der Umsatz könne nun langjährig sinken?"

(Zitat aus dem Artikel Herrn Rahmstorfs
 in der Süddeutschen Zeitung vom 07.06.2011)

Am 06.06.2011 hatte Herr Rahmstorf Herrn Vahrenholt eine Wette für einen guten Zweck angeboten. In der "KlimaLounge" schrieb er am 07.06.2011, er habe wissen wollen, wie ernst es Herrn Vahrenholt mit der von ihm prognostizierten Klima-Abkühlung sei. Herr Vahrenholt hat das Wettangebot des Herrn Rahmstorf allerdings zurückgewiesen. Der Wetteinsatz wäre jeweils ein Monatsgehalt gewesen, der für einen gemeinnützigen Zweck zu spenden gewesen wäre. Wäre ich an der Stelle des Herrn Vahrenholt gewesen, dann hätte ich mit Sicherheit ebenso entschieden: Wer wirft schon gerne bei klarem Verstand ein komplettes Monatsgehalt zum Fenster hinaus?


(Quellen: Stern vom 27.06.2011, Süddeutsche Zeitung vom 07.06.2011, Die Welt vom 26.05.2011, KlimaLounge, Wikipedia)

Samstag, 16. Juli 2011

Zollivision

Straßenfest "Zollivision" (Bremerhaven-Lehe, 16.07.2011)
Heute veranstaltete die Bürgerinitiative "Zolli für alle Generationen" in der Kistnerstraße vor dem "Zolli", dem seit Jahren nicht mehr genutzten Zollinland-(Fußball)-platz, ein Straßenfest. Die Initiative möchte das Gelände als Mehrgenerationenplatz für die Menschen in der Umgebung des Zollis nutzbar machen. Unter dem Motto "Zollivision" ging sie mit ihren Ideen an die Öffentlichkeit.

Für die Skater war mitten auf der Straße eine mobile Skater-Anlage aufgebaut, es gab Bratwurst oder Kaffee und Kuchen, Musik, eine Steilwand-Kletter-Hüpfburg für die Kinder und diverse andere Spielmöglichkeiten. Die Bürgerinitiative hatte einen Plan ausgestellt, der zeigt, wie das Gelände einmal genutzt werden könnte. Der Plan ist das Ergebnis eines Workshops. Vor dem Plan tauschten Anwohner ihre Gedanken aus und es wurden weitere Ideen gesammelt.

Ehemalige Fußballfans schwelgten in Erinnerungen. Gesprächsfetzen wie: "Der Zolli war mein halbes Leben ...", oder: "Mein Traum ging in Erfüllung, als ich einmal auf dem Zolli Fußball spielen konnte. Wir haben zwar 22 zu 2 verloren, aber ...", habe ich dabei aufgeschnappt. Ich bin ja alles andere als ein Fußballfan, aber ich kann mir schon vorstellen, dass das Herzblut so manches Bremerhaveners am Zolli hängt.

Freitag, 15. Juli 2011

Die Rose ist verblüht

Die "Al-Zahraa" an der Halle-X im Fischereihafen von Bremerhaven (Juni 2010)
Im Juli 1990 lief der irakische RoRo-Frachter "Al-Zahraa" von Dänemark kommend in den Bremerhavener Kaiserhafen ein, um bei den Motorenwerken Bremerhaven (MWB) die Maschine warten und reparieren zu lassen. Als diese gerade ausgebaut worden war, überfielen irakische Truppen das Nachbarland Kuwait: Der erste Golfkrieg hatte begonnen.

In der Folge verhängten die Vereinten Nationen ein Wirtschaftsembargo gegen Irak. Damit waren weitere Arbeiten an dem Schiff von einem Tag auf den anderen verboten. Es wurde an einen Liegeplatz im Kaiserhafen gegenüber von MWB geschleppt wo es im Laufe der Jahre unfreiwillig zu so etwas wie einem Wahrzeichen Bremerhavens und zu einem Mahnmal gegen den Krieg wurde.



"Al-Zahraa", die "Rose", verwelkt ...

Nach 15 Jahren, am 3. August 2005, verließ das Schiff seinen Liegeplatz im Kaiserhafen. Am Haken von Schleppern ging die kurze Fahrt vom Kaiserhafen über die Weser zur "Halle-X" im Fischereihafen. Dort lag die "Al-Zahraa" (zu deutsch: "Die Rose") und welkte während weiterer 6 Jahre vor sich hin vor sich hin.



... während 21 langer Jahre in Bremerhaven (Fotos: Jürgen Winkler, 2010, 2011)

Im Juli 2010 waren es 20 Jahre her, seit die "Al-Zahraa" in den Hafen von Bremerhaven eingelaufen war. Meine kleine Fotoserie ist also so etwas wie ein Dokument zum 20 Jubiläum ihres Aufenthalts in Bremerhaven. Zu dieser Zeit war es bereits klar, dass eine Lösung für die Zukunft des Schiffes gefunden werden musste ...


"Die Rose" am Beginn ihrer letzten Reise ( Fotos: Nordsee-Zeitung vom 09.07.2011)

Nach ihrem unfreiwilligen Zwangsaufenthalt von 21 Jahren verließ die "Al-Zahraa", wieder am Haken von Schleppern, ihren Liegeplatz im Bremerhavener Fischereihafen, um ihre letzte Reise anzutreten. Ziel der Schleppfahrt ist ein Abwrack-Unternehmen in Klaipeda (Litauen).

Jetzt ist "Die Rose" endgültig verblüht. Als die damals sieben Jahre alte "Al-Zahraa" im Juli 1990 in Bremerhaven ankam, hätte wohl niemand von der Besatzung damit gerechnet, dass es mehr als zwei Jahrzehnte dauern wüde, bis ihr Schiff Bremerhaven wieder verlassen, aber seinen Heimathafen Basrah am Schatt al-Arab niemals wiedersehen würde. Sehr interessant ist auch die Geschichte der irakischen Seeleute, die während der Jahre in Bremerhaven jeweils für ein halbes Jahr als Wachmannschaften in Bremerhaven an Bord der "Al-Zahraa" ausharrten (s.u., "Zum Weiterlesen").

  • Mit der "Al-Zahraa" verschwindet auch diese langjährige sichtbare Erinnerung an die Golfkriege aus dem Stadtbild Bremerhavens. Im Irak sind die Folgen der beiden Golfkriege jedoch auch weiterhin schmerzhaft zu spüren. Immer wieder kommt es infolge von Terroranschlägen zu Zerstörungen, Verletzten und Toten. Manchmal frage ich mich, ob ich es wohl noch erleben werde, dass dieses geschundene Land und seine Menschen endlich Frieden finden.


Zum Weiterlesen:


(Quellen: Nordsee-Zeitung vom 09.07.2011, Weser-Kurier vom 09.07.2011, Spiegel vom 04.12.2003, Wikipedia)

Donnerstag, 14. Juli 2011

Kunst im öffentlichen Raum ...

... - ein Wettbewerb für Hobbymaler

Kunst im öffentlichen Raum - von jedem für jeden: In Bremerhaven findet unter dem Motto "Klimaschutz geht uns alle an" ein Malwettbewerb für Hobbykünstler statt. Die Leinwand: Schaltkästen in den Straßen der Stadt.

Das ist die große Chance für jeden Hobbykünstler auf einen öffentlichen Auftritt in Bremerhaven. Tag für Tag wird der Blick der Anwohner, Passanten und Gäste der Stadt auf die Kunstwerke im öffentlichen Raum fallen und nebenbei auch den dringend notwendigen Schutz des Klimas ein Stück mehr in den Alltag und in das öffentliche Bewusstsein rücken.

Darüber hinaus besteht für jeden Teilnehmer die Chance auf den Gewinn eines Geldpreises. Eine Fachjury wird die künstlerische Qualität aller Arbeiten beurteilen. Die drei Kunstwerke, die dabei am besten abschneiden, werden mit Preisen im Wert von 500 Euro, 350 Euro und 250 Euro prämiert.

Welcher Hobbykünstler welchen Schaltkasten bemalt, wird durch ein Los-Verfahren bestimmt. So hat jeder Teilnehmer die gleiche Chance, einen Schaltkasten mit einem möglichst hohem Publikumsverkehr zugewiesen zu bekommen.


Teilnahmebedingungen

Veranstaltet wird der Wettbewerb vom örtlichen Energieversorger "swb". Teilnehmen kann jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist und nicht beruflich als Kunstmaler tätig ist. Anmeldeunterlagen gibt es in den swb-Kundencentern. Die Anmeldefrist für die Einsendung eines Entwurfs wurde bis zum 18.07.2011 verlängert. Der Termin für den letzten Pinselstrich ist der 22.08.2011. Weitere Infos gibt es telefonisch bei der swb unter der Nummer 0421 3406123 oder bei der PAPP Werbeagentur, Telefon 0421 3406123.
Anmeldungen an:
swb Vertrieb Bremen GmbH
Claudia Welter
"Schaltkasten-Malwettbewerb für Hobbykünstler 2011"
Rickmersstraße 90
27568 Bremerhaven

Einen Flyer zum herunterladen gibt es hier.


(Quellen: swb, E-Mail-Verteiler der Stadtteilkonferenz Lehe)

Mittwoch, 13. Juli 2011

Post von der Spaßkasse

Gestern habe ich in meinem E-Mail Postfach eine Mail gefunden, die angeblich von der Sparkasse abgeschickt wurde. Möglicherweise handelt es sich dabei ja um die "Städtische Spaßkasse Phishingskograd". Auch wenn sich mir der Sinn nicht sofort erschloss, so habe ich doch herzlich über die geniale Übersetzung gelacht:
"Betreff: Aktivieren Sie Ihr Verified by Visa - MasterSecure Code.
Von: Sparkasse
Datum: 12.07.2011 04:04
An: name@e-mail de

Sehr geehrte Sparkasse Card,

Ihre Kreditkarte wird ausgesetzt, weil wir gemerkt haben, haben Sie nicht Aktivieren Sie Verified by Visa - MasterSecure Code.

Aktivieren Sie Verified by Visa - MasterSecure Code, um Sie gegen unbefugtes Einkäufe, wenn shoppin Online schnell und einfach.

Zu Ihrem Schutz haben wir Ihre Kredit Warenkorb ausgesetzt. So aktivieren Sie Ihre Karte herunterladen Befestigung und das Formular ausfüllen und folgen Sie den Anweisungen zur Aktualisierung Ihre Kreditkarte.

Hinweis: Wenn nicht von 11. Juli 2011 abgeschlossen ist, werden wir gezwungen sein, Ihre Karte, weil sie für betrügerische Transaktionen verwendet werden können.

Wir bedanken uns für Ihre Kooperation in dieser Angelegenheit.

sparkasse,de 2011  Alle Rechte vorbehalten. Vervielfaltigung nur  mit Genehmigung der Sparkassen-Finanzportal GmbH.

Erstellen Sie Ihren Code fur MasterCard SecureCode oder Verified by VISA html

Kreditkartennummer:    
Verfalldatum:
    . (MM.JJJJ)
Die Prüfnummer:    
Geburtsdatum:
    . . (TT.MM.JJJJ)
Kreditkartenkontonummer:    

www sparkasse de/sicherheit/sicherheit/kreditkartenzahlung html

Anhänge:
Erstellen Sie Ihren Code fur MasterCard SecureCode oder Verified by VISA html    6.5 KB"

Ob es wohl tatsächlich Leute gibt, die so blöd sind, auf solche eine dilettantische E-Mail hereinzufallen?

Dienstag, 12. Juli 2011

Augenhöhen: "Hund sieht das anders"

Cleo's sonntägliche Freiheit: Brache auf ehemaligem Werft-Gelände an der Geeste.
Es heißt ja, der Hund sei des Menschen bester Freund. Aber auch wenn beide im Laufe der Jahrtausende gelernt haben, sich untereinander zu verständigen und sich gegenseitig zu respektieren, so frage ich mich manchmal doch, ob sie sich wirklich verstehen, und ob Mensch den Anspruch erheben kann, sein Bild der Welt sei das einzig gültige.

Ein Teil der Welt aus der Sicht des Menschen ...
Wenn Mensch aus 1,50 bis 1,80 Meter Höhe in die Welt schaut, dann hat er einen ganz guten Überblick über das Gelände vor ihm. Er sieht ebenso von oben auf die Spitzen der Gräser herab, wie auf seinen "besten Freund".

Einer unserer Lieblingsplätze: Pause am Ufer der Geeste.
Hund sieht die Welt allein schon aufgrund seiner Körpergröße aus einem völlig anderen Blickwinkel. Das gilt selbst für die Riesen unter seinen Artgenossen, wie etwa die Bernhardiner oder die Neufundländer. Auch größere Hunde erkunden die aufregende Welt der interessanten Düfte vorzugsweise mit der Nase dicht über dem Boden. Mensch hat mit Sicherheit keine Vorstellung von diesem Aspekt der Welt. Dieser bleibt ihm verborgen.

... und aus der Sicht des "Menschen besten Freundes".
Wenn Hund aus 25 bis 80 Zentimeter Höhe in die Welt schaut, dann liegt der Horizont nach menschlichen Begriffen zum Greifen nah. Hund sieht nicht nur die Spitzen der Gräser - er sieht die Halme, Blätter und Ähren in ihrer vollen Größe. Dafür, dass er ein detailierteres Bild von den naheliegenden Dingen hat,bleibt ihm so manches von denen verborgen, die hinter seinem Horizont liegen.

Wenn Hund zum Menschen aufblickt, bleibt ihm auch der Himmel nicht verborgen.
Und wenn Hund nach oben blickt, weil sein Mensch wieder einmal nach seiner Aufmerksamkeit verlangt, dann sieht er neben seinem Menschen die Wolken am weiten Himmel - und vielleicht auch die Vögel, die von da oben die Welt mit ganz anderen Augen sehen, als der Mensch und sein bester Freund.

Aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte ...

Montag, 11. Juli 2011

Seestadt Möwen


Die Straßenschluchten der Stadt sind für Möwen ein gefährliches Pflaster ...

Möwenküken in der Stadt leben gefährlich. Nachdem sie flügge geworden sind, und ihre Nester auf den Dächern der Häuser verlassen haben, gehen sie arglos mitten auf der Fahrbahn spazieren. Mit ihrem braun gesprenkelten Jugendkleid sind sie auf dem Kopfsteinpflaster gut getarnt.

Möwenküken nehmen Autos nicht als Bedrohung wahr. Immer wieder kommt es vor, dass einige von ihnen tot gefahren werden ... - auch wenn ihre Eltern sie selbst vor erheblich größeren potentiellen Feinden beschützen. Gegen fahrende Autos können sie nichts ausrichten: Autos reagieren nämlich nicht auf selbstlose Sturzflug-Attacken besorgter Möwen-Eltern.

Die großen Silbermöwen und ihre Rufe gehören ebenso zu Bremerhaven, wie die Schiffe und der Weserdeich. Als die Enkelin einer unserer Nachbarinnen noch klein war, waren die Möwen für sie "Omas Vögel". Die müssen sie wohl jedes Mal schwer beeindruckt haben, wenn sie mit ihren Eltern aus Hannover kam, um ihre Oma in Bremerhaven zu besuchen.

Sonntag, 10. Juli 2011

Blickwinkel "Eisstadion"

Blick vom Turm der Pauluskirche zum Eisstadion
Bei diesem Blick von der Aussichtsgallerie am Turm der Pauluskirche ist links neben dem Eisstadion ist ein Teil der Stadthalle und dahinter die neue "Eisarena Bremerhaven" zu sehen. Das kleine Türmchen im Vordergrund befindet sich auf dem nördlichen Ende des Dachfirstes der "Schule am Ernst-Reuter-Platz" (ehemals Lessingschule).

Blick von Eisstadion zum Turm der Pauluskirche
Das erste Foto habe ich im März 2011 aufgenommen. An der Grenze des Wilhelm-Kaisen-Platzes zum Grundstück des Eisstadions ist schon der Absperrzaun der Baustelle für den "OBI-Baumarkt mit Gartencenter" zu sehen. Drei Monate später zeigt der Blick vom Eisstadion zurück zum Turm der Pauluskirche, dass die Bodenarbeiten für die Gründung des zukünftigen Baumarkts begonnen haben.

Freitag, 8. Juli 2011

In Lehe gibt es etwas zu feiern

 Das "Phillips-Field" bleibt den Betriebssportgruppen erhalten
Am 25.03.2009 war in der Nordsee-Zeitung zu lesen, die "Kaufland"-Ansiedlung auf dem Phillips-Field sei vorläufig(!) vom Tisch. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Streit um "Kaufland auf dem Phillips-Field" zwischen den beiden "Partnern" der Großen Koalition aus SPD und CDU schon so weit fortgeschritten, dass sie sich gegenseitig vorwarfen, den Bruch der Koalition zu provozieren.

Während Herr Teiser (CDU, Bürgermeister und Kämmerer) und Herr Bödeker (CDU, Fraktionsvorsitzender) die Kaufland-Ansiedlung von Beginn an quasi zum Dogma erhoben hatten, war auf der Unterbezirksver-
sammlung der SPD am 04.03.2008 von der Parteibasis den Beschluss gefasst worden, dass unabhängige Gutachter prüfen sollten, ob die Ansiedlung eines "Kaufland"-Vollsortimenters auf dem Phillips-Field für Lehe verträglich wäre.

Die Stadtteilkonferenz Lehe hatte seit Bekanntwerden des Lieblingsprojekts der CDU ebenso massiv dagegen argumentiert, wie der Bremerhavener Einzelhandel und die Gewerkschaft Ver.di in Vertretung für die im Einzelhandel Beschäftigten, die aufgrund des unkontrollierten Supermarkt- und Discounter-Wildwuchses in Bremerhaven ohnehin schon um ihre Arbeitsplätze fürchteten. Außerdem kamen 5000 Unterschriften gegen "Kaufland auf dem Phillips-Field" zusammen.

Die Nordsee-Zeitung berichtete im März 2009, Herr Schulz (SPD, Oberbürgermeister) und Herr Teiser seien sich darin einig gewesen das Bebauungsplanverfahren zunächst abzuschließen und dann einen Strich zu ziehen, damit die permanente gegenseitige Blockade ein Ende habe. Anschließend sollte bis zum Ende der letzten Legislaturperiode an diesem Thema nicht mehr gerührt werden.

Bereits einen Tag später schrieb die Nordsee-Zeitung jedoch unter der Schlagzeile

"Kaufland nach der Wahl noch möglich",


das Kaufland-Projekt sei zwar bis zum Ende der Legislaturperiode auf Eis gelegt worden, trotzdem solle das Baurecht aber so geändert werden, dass nach der Wahl am 22. Mai 2011ein Groß-Discounter auf dem Phillips-Field angesiedelt werden könne. Der Bauausschuss habe dafür am 25.05.2009 mit den Stimmen von SPD und CDU grünes Licht gegeben.


In Lehe gibt es etwas zu feiern

Herr Bödeker (CDU, Fraktionsvorsitzender) wurde damals in der Nordsee-Zeitung mit den Worten zitiert: "Wir sind fest davon überzeugt, dass das Sinn macht. Wir wissen aber auch, dass man dafür Mehrheiten braucht." Unter anderem dafür, dass die CDU vier Jahre lang beharrlich ignorierte, dass es für den Bau eines "Kaufland"-Vollsortimenters auf dem Phillips-Field in Bremerhaven keine Mehrheiten gibt, hat sie im Mai dieses Jahres die Quittung bekommen.

Mit der Koalitionsvereinbarung zwischen der SPD und den Grünen wird der Albtraum "Kaufland", insbesondere für die Hafenstraße und den Süden Lehes, jetzt endgültig ein Ende haben. Auf Seite 11 der Vereinbarung haben die beiden Parteien vereinbart:
"Der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, dass es keine Bebauung des 'Phillips-Field' mit Verbrauchermärkten, Discountern oder anderen Einrichtungen gibt, ist aufrecht zu erhalten. Der Bebauungsplan 'Phillips-Field' wird entsprechend geändert."

Ich denke, das ist ein Grund zum Feiern. Und noch etwas entscheidendes wurde in der Koalitionsvereinbarung festgeschrieben. Auf der Seite 10 heißt es dort::
"Zur Förderung bedarfsgerechter Versorgungsstrukturen in allen Stadtteilen werden wir der unkoordinierten Ansiedlung weiterer Verbrauchermärkte entgegen treten, beispielsweise durch einen stadtweiten Bebauungsplan zur Steuerung des Einzelhandels (Strategischer Bebauungsplan). Das Einzelhandelsentwicklungskonzept dient als Planungsgrundlage."


Nach der 180 Grad Wende der Gutachter bezüglich des Ansiedlungsplans "Kaufland auf dem Phillips-Field" im Zusammenhang mit der Notwendigkeit zur Entwicklung des Kistner-Geländes und der Zukunft des Einzelhandels in der Hafenstraße in der letzten Phase vor der Abgabe des Gutachtens, bin ich mir jedoch nicht so sicher, ob das von Herrn Teiser in Auftrag gegebene Einzelhandelsgutachten eine besonders gute Grundlage für die zukünftige Einzelhandels- und Stadtentwicklung darstellt. Ich denke, darüber könnte es noch zu der einen oder anderen Diskussion kommen.

Keine weiteren Märkte in Lehe!


(Quellen: Koalitionsvertrag SPD/Grüne, Nordsee-Zeitung vom 05.09.2009, vom 25.03.2009 [Verweis in "juwi's welt"] und vom 26.03.2009 [Verweis in "juwi's welt"], Einzelhandelsgutachten, Stellungnahme der Arbeitnehmerkammer zum Abstimmungsexemplar des Einzelhandelsentwicklungskonzepts, Ergänzende Erwiderungen und Antworten zu den Stellungnahmen zum Abstimmungsexemplar)

Donnerstag, 7. Juli 2011

Geschäft mit dem Tod


Deutsche Panzer für Diktatoren!

Die Bundesregierung heuchelt öffentlich Solidarität mit den Demokratiebewegungen der Völker Afrikas und der arabischen Welt, während sie gleichzeitig still und heimlich - und unter Ausschluss der Öffentlichkeit(!) - den Diktatoren die Waffen in die Hand gibt, mit denen sie die Völker unterdrücken.

Das demokratische Netzwerk Campact hat eine Petition initiiert, mit der die Bundesregierung dazu aufgefordert wird, die Finger von solchen Waffengeschäften zu lassen. Der Text im Wortlaut:
"Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Merkel,
sehr geehrter Herr Außenminister Westerwelle,
mitten im "Arabischen Frühling" wollen Sie dem Verkauf deutscher Panzer an Saudi-Arabien zustimmen. Und das obwohl die saudische Armee erst vor einigen Wochen half, die Demokratiebewegung in Bahrain niederzuschlagen. Dabei setzte sie auch Panzer ein.
Stoppen Sie den Export von Kampfpanzern nach Saudi-Arabien! Genehmigen Sie keine Rüstungsexporte an Diktaturen und in Krisengebiete!
Mit freundlichen Grüßen"
 
Wer sich daran beteiligen möchte, kann die Petition auf der Internetseite von Campact online unterzeichnen.

Heute
"Was ist denn Saudi Arabien für ein Land?

Es gibt Todesurteile!
Es gibt Folter!
Es gibt öffentliche Auspeitschungen!
Es gibt das Abhacken von Händen!

Und dahin liefern Sie Waffen?
Dahin liefern Sie Panzer?

Das ist doch nicht zu fassen!"

Gregor Gysi (Die Linke, Fraktionsvorsitzender) am 6. Juli 2011 vor dem Deutschen Bundestag

Die beiden "christlichen Parteien" in der Regierungskoalition sollten endlich einmal das "C" aus ihren Namen streichen! Waffenhandel mit hat nämlich mit christlichen Wertvorstellungen, Anstand und Moral nicht das geringste zu tun. Und auch mit demokratischen Wertvorstellungen hat die militärische Unterstützung von Diktaturen absolut nichts gemeinsam.
"... was, wenn dann Panzer aus Deutschland gegen Demonstranten rollen? Dass Deutschland, Europa, Israel, die USA, ... - Alle - ein Interesse daran hatten, Saudi Arabien gegenüber Iran aufzurüsten, ist zwar wahr, das wird dann aber keiner mehr hören wollen."

Claus Kleber (ZDF heutejournal, Moderator) am 6. Juli 2011 in der Abkündigung zum Filmbericht über das Waffengeschäft der Bundesregierung mit Saudi Arabien.


Kampagne: Panzer-Export nach Saudi-Arabien stoppen



(Quellen: ZDF heute vom 06.07.2011 und vom 07.07.2011, Der Spiegel vom 02.07.2011 und vom 04.07.2011, Amnesty International, Campact)

Mittwoch, 6. Juli 2011

Die Wasserwogen im Meer sind groß ...

... und brausen mächtig

Leher Kultursommer
Die "Artemis" im Juli 2009 auf der Weser vor einem aufziehenden Gewitter

Reise, Quartier, du Seemannskind,
Wi hebbt good Wedder und segeln vör'n Wind.
Acht Glasen sünd ut, de Wach is g'daan,
Reise, Quartier, in Gottesnaam.
(Seemanns Weckruf)


Der Juli wORTwechsel wird Morgen im Wasser- und Schifffahrtsamt beim "Radarturm" stattfinden. Dort befindet sich sozusagen der "Tower" für die Überwachung des Schiffsverkehrs auf der Weser. Man muss allerdings schon weiter hinausfahren - raus aus dem Gewühl auf den "Autobahnen" der großen, vielbefahrenen Schifffahrtsstraßen, wenn man mit sich und dem Meer allein sein will ...
Es sind jetzt zeimlich genau 21 Jahre her, seit ich an dem Törn auf der Fahrtenyacht eines Freundes teilnehmen konnte, als er sein Schiff von Bremerhaven in einen spanischen Hafen an der Mittelmeerküste verlegte. Vom trägen Treiben bei völliger Windstille auf spiegelglatter See unter der strahlenden Sonne bis hin zu hohen Wellen im heftigen Gewittersturm, bei dem alles durch die Gegend flog, was nicht sorgfältig verstaut war, wurde mir während dieser Reise alles geboten.

Aber das größte war die Nacht auf der Biscaya. Es ging nur ein laues Lüftchen - an Segeln war also nicht zu denken. Um etwas voran zu kommen, ließen wir die Maschine langsam laufen. Im Schraubenwasser und an der leichten Bugwelle funkelte eine Spur grünlich glitzernder Leuchtalgen auf der dunklen Wasserfläche - und über uns wölbte sich eine gigantische schwarze Kuppel, die in allen Richtungen von Horizont zu Horizont reichte, und an der Myriaden von hellen Sternen funkelten:

Niemals vorher - und seit dem auch nie wieder - habe ich die Milchstraße in dieser Klarheit über mir gesehen. Die Stimmung, die Bilder und die Eindrücke dieser Nacht haben sich tief in meine Erinnerung eingebrannt. Manchmal, wenn ich am Abends zwischen Bremerhaven und Wremen am Ufer der Weser sitze, über das Wasser blicke und die Gedanken in die Ferne schweifen lasse, dann kommen mir diese Bilder wieder in den Sinn.

Wer den Wunsch hat, einmal wirklich eins zu sein mit der Natur, und die Möglichkeit hat, an einem längeren Segeltörn teilnehmen zu können, der sollte diese Chance nutzen. Das Meer, abseits der Küsten und der großen internationalen Schifffahrtsstraßen, ist wohl eine der wenigen Gegenden auf unserem Planeten, in der man heute noch spüren kann, dass wir eins sind mit der Welt und dem Universum.

  • wORTwechsel
    "... die Wasserwogen im Meer sind groß und brausen mächtig ..."

    Am 7. Juli 2011
    Um 19:30 Uhr

    Im Wasser- und Schifffahrtsamt
    Am Alten Vorhafen 1
    "Radarturm"

Von der Lust, sich mit einem Schiff aufzumachen, den Horizont
zu erobern oder abzutauchen in die geheimnisvolle Welt der Meere.

Lesung:
  • Susanne Schwan, Norbert Duwe
Expertin:
  • Christine Freytag
    (Seemannsdiakonin)
Musik:
  • Tomoyo Ueda
    (Percussion)

An der Veranstaltung der Pauluskirche im Juni konnte ich leider nicht teilnehmen, da ich krank war. Ich erinnere mich aber noch gern an den ersten wORTwechsel im AWI, und bin schon sehr gespannt auf Morgen.

    Leher Sommer-Kulturwochen 2011 - Abschlussveranstaltung

    Leher Kultursommer
    Die "Theo" (Aula "Stormdeel", Preisverleihung "lehe[rec]" am 1. Juli 2011)
    So langsam, aber sicher, gehen die "Leher Sommer Kulturwochen" zu Ende. In der Ankündigung für den heutigen Abend heißt es: "Heute wird der Blick zurück nach vorne gerichtet."

    Der Rückblick erfolge in verschieden Formaten und Formen. Alle seien dazu eingeladen, die Wochen zusammen mit den Akteuren und Begleitern der Veranstaltungen auszuwerten und gemeinsam zu planen, wie es im nächsten Jahr weitergehen soll.

    • Mein Lehe
      – Rückblick auf die
         Leher Sommer-Kulturwochen 2011


      • Am 06.07.2011
      • Um 19:00 Uhr
        In der "Theo" (Aula)
        Lutherstraße 7

        Der Eintritt ist frei!


    Leher Kultursommer

    Da gab's wohl was umsonst ...

    ... - oder zumindest im Sonderangebot.
    Vorgestern Abend an einer Tankstelle in der Hafenstraße: Die Autos standen bereits auf der Hafenstraße Schlange. Viel hätte nicht gefehlt, bis es geheißen hätte: "Wegen Überfüllung geschlossen.

    Dienstag, 5. Juli 2011

    Freiwillige Beiträge zum Klimaschutz

    In Berlin fand vom 3. bis zum 4. Juli 2011 der "2. Petersberger Klimadialog" statt, an dem Vertreter von rund 35 Staaten teil nahmen. Das Treffen sollte den UN-Klimagipfel 2011 vorbereiten, der Ende des Jahres in Durban (Südafrika) stattfinden wird .

    Frau Merkel (CDU, Bundeskanzlerin) befürchtet nach eigenen Worten eine Erderwärmung um weit mehr als zwei Grad, falls es zu keinen stärkeren Klimaschutzverpflichtungen kommen sollte. Die ARD-Tagesschau zitiert sie in einem Bericht vom 03.07.2011 mit den Worten: "Man muss zur Kenntnis nehmen, dass das, was jetzt auf dem Tisch liegt, nicht ausreicht."

    Schön, dass Frau Merkel auch schon dahinterkommt, dass es bereits "5 Minuten nach Zwölf" ist! Folgerichtig stellte sie denn auch fest, dass die freiwilligen CO2-Minderungsziele nicht ausreichen werden. Das hätte eigentlich auch vor dem Desaster des Klimagipfels von Kopenhagen schon allen klar sein müssen. Hoffentlich waren es nicht wieder nur folgenlose Sprechblasen, als sie jetzt sagte, die klimaschädlichen Emissionen würden sich weiter sehr besorgniserregend entwickeln. Extreme Wetterereignisse und steigende Meeresspiegel seien Phänomene, die man sehr ernst nehmen müsse.

    Bisher ist das Ende 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll von 1997 das einzige rechtsverbindliche internationale Klimaabkommen. Da China und die USA, die zusammen 44 Prozent der weltweiten Treibhausgase emittieren, die darin vereinbarten Verpflichtungen jedoch nie anerkannt haben, war das Kyoto-Protokoll angesichts der dramatischen Entwicklungen infolge des menschengemachten Klimawandels eigentlich nie viel mehr, als ein zahnloser Papiertiger.


    A pros pros "freiwillige Verpflichtungen"

    Was die freiwilligen Verpflichtungen zum Klimaschutz angeht, sind die Bürger hierzulande inzwischen bedeutend aktiver als die internationale Staatengemeinschaft. Immer wieder fällt der Blick auf Gerüste an Gebäuden, deren Wände gerade mit einer Wärmedämmung versehen werden, und auf vielen Dächern fallen die darauf installierten Warmwasser- oder Photovoltaik Solarpanel auf. Allerdings wird sich der globale Anstieg der mittleren Temperatur aufgrund des Klimawandels nach wie vor nur mit einer gemeinsamen, international koordinierten Kraftanstrengung unterhalb der kritischen "plus 2-Grad" Marke stabilisieren lassen. Es ist unsere gemeinsame, weltumspannende gesellschaftliche Verantwortung, dafür zu sorgen, dass wir den uns nachfolgenden Generationen einen bewohnbaren Planeten Erde hinterlassen.

    Auch wenn es sich angesichts dieser Dimensionen nur kleine Tropfen auf dem immer heißer werdenden Stein handelt, sind immer mehr private Wohnungs- und Hauseigentümer bemüht, ihren Beitrag zur Begrenzung des Klimawandels zu leisten. Energiesparende Investitionen sind daher ein großes Thema.

    In die Kategorie dieser Investitionen fällt auch der Einbau wärmedämmender Fenster. Wer sich dazu entschließt, seine alten Fenster gegen energiesparendere auszutauschen, der steht schnell vor der Frage, welcher Fenstertyp für ihn in Frage kommt, welches Glas, welchen Rahmen und welche Beschläge er nehmen soll oder welcher Handwerker den Einbau  fachgerecht ausführen kann. Das alles sind Fragen, die sich nicht aus dem Handgelenk beantwortet lassen.

    Man kann sie auch nicht unbedingt einfach anderen überlassen. Es ist schon wichtig, dass man sich selbst umfassend informiert. Wenn die Investition nicht sinnvoll und qualitativ gut ausgeführt wird, würde das sowohl unnötigerweise den Geldbeutel, wie auch den Energiespar-Effekt schmälern.

    In Bremerhaven findet deshalb am Mittwoch, 6. Juli 2011, eine gemeinsame Veranstaltung von der "Eigentümerstandortgemeinschaft Lehe e.V." (ESG-Lehe) und "Haus und Grund" statt. Fachkundige Gastreferenten werden in das Thema einführen und die Fragen der Besucher der öffentlichen Veranstaltung beantworten.

    • Neue Fenster: Fluch und Segen
      bei der Hausmodernisierung!


      Am 06.07.2011
      Um 19:00 Uhr


      Seniorentreffpunkt "Kogge"
      Goethestraße 23


    (Quellen: TAZ vom 04.07.2011, ARD-Tagesschau vom 03.07.2011, Deutsche Welle vom 03.07.2011, ESG-Lehe)