Freitag, 28. Mai 2010

Die Geeste - Von der Autobahn zur Franzosenbrücke


Entlang der Geeste von der Autobahn zur Franzosenbrücke

Auf der dritten Etappe entlang der Geeste geht es von der Autobahn A27 bis zur Franzosenbrücke in Bremerhaven.

Langsam wechselt die Umgebung jetzt vom ländlichen zu einem eher städtischen Charakter. Direkt an der Stadtgrenze steht an der Geeste die Bremerhavener Müllbeseitigungsanlage (MBA). Das für den Betrieb der Anlage notwendige Kühlwasser wird aus der Geeste entnommen. Südlich der Geeste folgt später ein Gewerbegebiet, das jedoch von dem Baum- und Buschgürtel entlang des Weges vor den Augen verborgen bleibt. Kurz vor dem Tidesperrwerk befinden sich am nördlichen Ufer die Steganlagen der ersten beiden Wassersportvereine an der Geeste auf Bremerhavener Gebiet.

Das Tidesperrwerk wurde im Sommer 1961 fertiggestellt und übernimmt seither die ehemaligen Aufgaben der Schiffdorfer Stauschleuse. Neben der erheblich kürzeren instandzuhaltenden Deichlinie entlang der Geeste, brachte die neue Anlage den Vorteil, dass sie neben den Tidesperrtoren eine richtige Kammerschleuse besitzt, die den ganztägigen Schiffsverkehr auf dem Fluss ermöglicht.

In Blickweite verläuft westlich des Tidesperrwerks die Bahnstrecke von Bremen nach Cuxhaven und von der Bahnstrecke ist auch schon die Franzosenbrücke zu sehen, an der dieser Abschnitt des Spaziergangs endet. Auf der Brücke überquert die Stresemannstraße die Geeste. Sie ist ein Abschnitt eines Straßenverlaufs, der in seinen aufeinander folgenden Abschnitten unterschiedliche Straßennamen trägt und in nord-südlicher Richtung das gesamte Stadtgebiet durchquert. Vor dem Bau der Autobahn war diese Bremerhavener Hauptverkehrsader ein Abschnitt der Bundestraße 6, die früher einmal in Cuxhaven endete.

Wenn ich sage, das Etappenziel sei dieses Mal die Franzosenbrücke, so ist das eigentlich nicht ganz richtig. Die ursprüngliche Franzosenbrücke überquerte die Geeste allerdings in etwa an der gleichen Stelle. Bremerhaven gab es damals noch nicht. Nördlich der Geeste lag der Flecken Lehe, der bis 1810 zum Kurfürstentum Hannover gehört hatte, welches im gleichen Jahr ein Teil des von Frankreich kontrollierten Königreichs Westphalen wurde. Lehe wurde Verwaltungssitz des französischen Arrondissements Bremerlehe. Im März 1813 begann in Lehe und dem am gegenüberliegenden Ufer der Weser gelegenen Blexen ein Aufstand gegen die französichen Besatzer. Die Franzosen gaben die Besetzung der Festungsanlage "Karlsstadt" an der Geestemündung auf. Den Aufstand der Leher schlugen sie jedoch in der Schlacht an der Geestebrücke nieder, die seit jener Zeit den Namen Franzosenbrücke trug. Die Zeit der französichen Besatzung endete aber schon bald darauf im November des gleichen Jahres.

Die Geeste

(Quelle "Franzosenbrücke": Wikipedia)

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