Freitag, 14. Mai 2010

Zwischennutzung statt Leerstand


Bremerhaven: Abriss des Hauses Bremerhavener Straße 3

Mit den Häusern Heinrichstraße 40 und Bremerhavener Straße 3 wurden jetzt die ersten beiden verwahrlosten Immobilien im Leher Ortsteil "Goethestraße" abgerissen, deren Verfall so weit fortgeschritten war, dass sie nicht mehr zu retten waren. Jetzt geht es darum, die entstandenen Lücken sinnvoll so mit Leben zu füllen, dass diese am Ende keinen schlimmeren Anblick bieten, als vorher die verfallenden Gebäude.

Abrissmaßnahmen im Leher Gründerzeitviertel "Goethestraße" müssen aber einzelne Notmaßnahmen bleiben. Es geht hier um nichts weniger, als um den den Erhalt des Stadtbildes im letzen Viertel Bremerhavens mit großflächigen komplett erhaltenen Blockrandbebauungen aus der Gründerzeit, welche die Bombenangriffe der alliierten Bomberflotten im Jahre 1944 nahezu unbeschadet überstanden haben. Gefragt sind daher Ideen für Konzepte, mit denen rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden können, mit denen die leerstehenden Immobilien auf kreative Weise wieder mit Leben gefüllt werden, auch wenn die Nachfrage regulärer Mieter oder Käufer hinter dem Angebot der leerstehenden Wohnungen zurückbleibt.

Um Wege aufzuzeigen, mit denen dies erreicht werden kann führen das Kultubüro Lehe und das Kulturpädagogische Netzwerk gemeinsam mit der Eigentümergemeinschaft Lehe e.V. (ESG-Lehe) am Mittwoch, dem 19. Mai, die öffentliche Veranstaltung "Beispiele für nachhaltige Gestaltung des städtischen Wandels durch Zwischennutzung" durch.

Mitglieder der "ZwischenZeitZentrale" (ZZZ) aus Bremen werden über temporäre Zwischennutzungsprojekte referieren, die ein ZZZ-Team seit mehreren Jahren in Bremen durchführt. Außerdem werden sie über die Tagung "2nd hand spaces: nachhaltige Gestaltung des städtischen Wandels durch Zwischennutzung" berichten, die bereits am 5. und am 6. Mai 2010 in Bremen stattgefunden hat.


Das Konzept der ZZZ

Leerstände und Brachflächen sind Möglichkeitsräume für Eigentümer und NutzerInnen und bieten Entwicklungspotentiale für das gesamte Quartier. Zwischennutzungen aktivieren Nischen im Stadtgefüge nach dem Prinzip „vergünstigter Raum gegen befristete Nutzung" und schaffen so ideale Bedingungen für kleine Unternehmen, Initiativen und Vereine. Die erschwingliche Miete verringert das finanzielle Risiko der Nutzer und vergrößert ihren Mut neue Ideen auszuprobieren.

Die Zahlungsarten von Zwischennutzern sind vielfältig: neben Mietzahlungen bringen sie ihre Arbeitskraft, Kreativität, ihre kulturellen Fertigkeiten und sozialen Netzwerke mit ein. Die Eigentümer erhalten wieder Einnahmen, ihre Immobilie wird gepflegt und bekommt eine neue positive Ausstrahlung.

Das gesamte Quartier wird durch das neue Angebot bereichert. Es werden weitere Projekte angezogen und eine Offenheit für Umnutzungen geschaffen. Häufig entstehen aus Zwischennutzungen nachhaltige Nutzungsperspektiven und die befristeten Nutzungsvereinbarungen werden in normale Mietverträge überführt.

Ungenutzte Flächen haben dagegen eine negative Ausstrahlungskraft, ziehen Vandalismus an und verursachen Kosten.


Veranstaltung
  • Beispiele für nachhaltige Gestaltung des städtischen Wandels durch Zwischennutzung

    am 19. Mai
    um 19 Uhr
    in der "Theo"
    Lutherstraße 7


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