Dienstag, 30. September 2008

Bayern danach

Die Landtagswahl ist gelaufen. Die Wahllokale wurden geschlossen. Und wer ist im Fernsehen zu sehen? Landespolitiker natürlich.

Und Bundespolitiker!
Die geben ihren Senf zum Wahlausgang ab, knirschen betrübt mit den Zähnen oder ziehen triumphierend über den politischen Gegner her, dessen Vertreter im Landtag Stimmen eingebüßt hat ...

Ich weiß gar nicht, warum die in der Bundesregierung vertretenen Politiker jedes Mal glauben, bei Landtagswahlen immer die Niederlagen der jeweiligen politischen Gegner in einer Landtagswahl auf deren Bundespolitik beziehen zu müssen. Klar hat eine Landtagswahl Einfluss auf die Zusammensetzung des Bundesrates, der Vertretung der Länder. Der Bundesrat vertritt die Interessen der Länder gegenüber der Bundespolitik, muss dabei aber auch die Bedürfnisse der Bundesrepublik Deutschland beachten.

Davon abgesehen - wie die Bezeichnung Landtagswahl ja schon sagt - geht es bei Landtagswahlen um die Landespolitik. In der Regel geht es dabei um lokale Probleme, und darum, welche der vor Ort zur Wahl stehenden Parteien für diese Probleme die besten Lösungen anbieten. Möglicherweise gibt es ja auch in Bayern einige Bürger, denen eine intakte Umwelt wichtiger ist als die Träume der arroganten Herren von einer strahlenden Zukunft im Atomstaat - uups - Freistaat. Es könnte sich inzwischen auch herumgesprochen haben, dass es auch in Bayern Gegenden mit einer hohen Arbeitslosigkeit gibt, und dass die Menschen dort sich dort schon seit längerer Zeit von den CSU-Oberen verhöhnt fühlen, wenn diese vor dem Rest von Deutschland ständig damit prahlen, sie hätten den Wohlstand und den Fortschritt in Bayern eingeführt.

So berichtet "Die Zeit" in ihrer Online Ausgabe vom 28.09.2008 dann auch folgerichtig, nach einer Analyse der Forschergruppe Wahlen seien die Verluste der CSU in Bayern hausgemacht. 68 Prozent der Befragten hätten angegeben, für sie seien die Probleme im Land für ihre Wahlentscheidung ausschlaggebend gewesen und nicht die Bundespolitik. Dieses korreliere mit der Tatsache, dass in Bayern das Ansehen der CSU seit 2003 stärker zurückging als das der CDU und Bundeskanzlerin Angela Merkel in Bayern beliebter sei als Herr Beckstein.

Die Freien Wähler, die Grünen und die FDP haben anscheinend die besseren Lösungsvorschläge für die Probleme der bayerischen Regionen in der Schublade. Sie sind die Gewinner der Wahl. Mindestens so bemerkenswert wie den Absturz der CSU finde ich auch, dass immerhin 4,7% der abgegebenen Stimmen zugunsten der Linken abgegeben wurden. Damit sind die Linken zwar noch lange nicht im bayerischen Landtag vertreten, aber in den Augen der CSU Spitze muss es ja geradezu wie Hochverrat anmuten, dass bayerische Bürger allen Ernstes dieser Partei ihre Stimme gegeben haben.

Und was sagt Herr Beckstein zum Absturz seiner Partei?
"Wir haben offensichtlich es nicht geschafft, den Menschen deutlich zu machen, dass wir einen alleinigen Regierungsauftrag zum Wohle Bayerns brauchen".
  • Alle Achtung!
    Das ist an Arroganz nun wirklich nicht mehr zu überbieten.
Wer seine Nase dermaßen hoch trägt, der hat allerdings keine Chance die Probleme des niederen Wahlvolks zu bemerken.

Statt dessen kündigte er an, er wolle weiter "Verantwortung" übernehmen. Ziel sei es jetzt, eine bürgerliche Koalition zu bilden. Auch in Anbetracht des verheerenden Wahlergebnisses für seine Partei stellte er sich dafür sogleich zur Verfügung. Keinen Gedanken verschwendet er daran, dass er selbst Teil des Problems der CSU sein könnte, und seine wahre "Verantwortung" möglicherweise eher in einem Rücktritt zu finden wäre.

Abgesehen von der seitens der CSU über Jahrzehnte zur Schau gestellten Lobhudelei auf das glückliche Bayernland gab es aber auch schon immer die "Revoluzzer", solche die sich nicht scheuten die Probleme beim Namen zu nennen. Zu denen gehört auch die bayerische Kultband "Biermösl Blosn":



Mit Hans Well von "Biermösl Blosn" hat "Die Zeit" ein Interview geführt. Daraus der folgende kurze Ausschnitt:

Die Zeit:
Was ist das Erfolgsgeheimnis der CSU?

Hans Well:
Die CSU hat es in den Jahrzehnten ihrer Alleinregierung geschafft, sich mit dem Land Bayern gleichzusetzen. Alles, was schön ist in Bayern, ist CSU. Sie müssen nur auf die Plakate schauen, die jetzt überall hängen. Da heißt es: Sommer, Sonne, Bayern.

Die Zeit:
Aber Bayern ist doch wirklich sehr schön. In die Berge fährt man in Urlaub, in München wollen alle wohnen.

Hans Well:
Das hat alles die CSU gemacht! Die Urlaubsgebiete wie das herrliche Fünfseenland, wo ich herkomme. Oder die Boomregionen wie München oder Freising, wohin die ganzen Subventionen fließen. Aber es gibt auch das andere Bayern. Da schaut es ganz trist und trübe aus. Etwa die Randgebiete in Franken oder im Bayerischen Wald mit hoher Arbeitslosigkeit. Das ist dann nicht mehr CSU. Oder die Tatsache, dass rund um die Kernkraftwerke, die die CSU so schön findet, die Leukämieraten erhöht sind. Oder die Schulpolitik. Meine Tochter schlägt sich gerade mit dem verkürzten Gymnasium herum, das Stoiber in Hauruckmanier eingeführt hatte. Pisa-Sieger sehen anders aus.

Hier gibt's den kompletten Text des Interviews.

Montag, 29. September 2008

Halunkenspiele

Innerhalb einer Woche wurden die nach mühseligen Verhandlungen im Februar 2007 erreichten Vereinbarungen mit Nordkorea zur Bendigung seines Atomprogramms zunichte gemacht.

Mitte 2007
Nordkorea schaltete den Atomreaktor seines einzigen Atomkraftwerks in Yongbyon
ab. Im Gegenzug wurde dem verarmten Land eine Million Tonnen Heizöl sowie eine internationale diplomatische Aufwertung zugesichert.

November 2007
Nordkorea begann es mit dem Abbau seiner Atomanlagen.

28.06.2008
Nordkorea sprengte den Kühlturm des abgeschalteten Atomreaktors in Yongbyon, und demonstrierte damit seine Absicht zum Abbau seines Atomprogramms. Die US-Regierung begrüßte die Sprengung als richtigen Schritt.

20.09.2008
Drei Monate später: Nordkorea warf den USA Wortbruch vor, weil diese sich weigerten, Nordkorea von ihrer Liste der Schurkenstaaten zu streichen. Als Reaktion darauf kündigte Nordkorea die Wiederinbetriebnahme seines stillgelegten Atomreaktors in YongByon an. Es würden dafür "derzeit gründliche Vorbereitungen" getroffen.

23.09.2008
Nordkorea machte seine Drohung wahr. Die nordkoreanische Regierung forderte die Inspekteure der Internationalen Atomenergiebehörde auf, die Siegel an der vor Monaten heruntergefahrenen Anlage zur Uran-Wiederaufbereitung zu öffnen.

25.09.2008
Im Tauziehen um sein Atomprogramm will Nordkorea in der kommenden Woche eine stillgelegte Wiederaufbereitungsanlage wieder in Betrieb nehmem. Die Regierung unterrichtete die internationale Atombehörde auch darüber, dass sie Inspekteuren der IAEA künftig den Zutritt zu der Anlage im Atomkomplex Yongbyaon verweigern werde.


Dass mit Nordkorea nicht zu spaßen ist, hätte den USA eigentlich klar sein sollen. Wenn Nordkorea die Bedingungen des Vertrages erfüllt haben sollte, dann wäre die Reaktion Nordkoreas darauf, dass die USA nicht bereit waren, ihren Teil der Abmachung ebenfalls zu erfüllen, verständlich. Andererseits ist es aber auch denkbar, dass Norkorea mit der Sprengung des Kühlturms der Welt nur etwas vorgegaukelt hat, um dahinter seine wahren Absichten zu verbergen. Darüber, wer hier wen versucht hat über den Tisch zu ziehen, wird jedoch so schnell wohl nichts bekannt werden. Eine Entspannung der Lage in Korea ist aufgrund der Halunkerei um die Einhaltung der Vertragsbedingungen jedoch in weite Ferne gerückt.

(Quelle: Nordsee-Zeitung)

Götterdämmerung in Bayern?


(zum Vergrößern auf die Grafik klicken)

Die Bayern haben es nach einem halben Jahrhundert endlich geschafft, im Freistaat die Zeitenwende einzuläuten: Der bayerischen Einheitspartei wurde das Recht zur Alleinherrschaft entzogen. Ob damit bereits die Götterdämmerung in Bayern hereingebrochen ist, wird sich im Laufe der nächsten Legislaturperiode und der darauffolgenden Landtagswahl herausstellen. Bisher sieht es ja noch nicht danach aus, als würden die Herren Huber und Beckstein die Verantwortung für das Debakel übernehmen und ihre Stühle freiwillig räumen.

Die CSU hat gegenüber der letzten Wahl in Bayern 17% ihres Stimmanteils eingebüßt, und kommt jetzt auf gerade noch 43,4% der abgegebenen Stimmen. In Anbetracht der Wahlbeteiligung von 58,1% hat die CSU damit nur noch das Vertrauen von ungefähr einem Viertel aller Wahlberechtigten in Bayern.

(Quelle: Wahlergebnis)

Sonntag, 28. September 2008

Am Wremer Tief

Wremen ist ein kleiner Ort an der Weser, ungefähr 5 km nördlich der Bremerhavener Stadtgrenze gelegen. Etwas außerhalb des Ortes, gibt es dort unter anderem einen kleinen Kutterhafen, Ferienwohnungen, einen Campingplatz sowie ein neues Hotel direkt hinter dem Deich, dass demnächst eröffnet werden soll.


Nachdem es gestern morgen sehr neblig war, schien später während des ganzen Tages die Sonne. Trotzdem bleib es dabei sehr diesig. Vom Deich in Richtung Süden kann man durch den Dunst hindurch rechts hinten im Bild die Verladebrücken des Containerterminals von Bremerhaven erkennen.


Vom Strand reicht der Blick über die Weite des Watts bis zum Horizont. Einige Pflanzen haben sich an das Leben im Uferbereich des Watts angepasst. Sie sind unempfindlich gegen Salzwasser und werden bei Flut vom Wasser überspült. Bei ablaufendem Wasser bleiben im Wasser schwebende Schlammpartikel aus dem Wattboden zwischen ihnen hängen. Im laufe der Zeit bildet sich auf diese Weise neues Festland. Die Menschen an der Küste haben dieses Verfahren zur Landgewinnung nachgeahmt. Zwischen zwei Pfostenreihen wird Reisig geflochten. Diese Pfostenreihen werden karoartig so im Uferbereich angeordnet, dass das Wasser langsamer abläuft, und im Wasser schwebende Schlammpartikel Zeit finden sich auf dem Boden abzusetzen.


Man glaubt vielleicht, das Watt sei eine große öde Fläche. Aber dieser erste Eindruck täuscht. Wenn bei ablaufendem Wasser das Watt trockenfällt, dann sucht sich das Wasser, genau wie die Flüsse auf dem Festland, die "tiefsten" Stellen zum abfließen. Dadurch bilden sich im Laufe der Zeit Flussbetten, "Priel" genannt, die bei Ebbe sichtbar werden. Ein solcher Priel ist hier im Bild von links nach rechts verlaufend zu sehen.


So etwas wie ein sehr großer Priel ist auch die Fahrrinne durch das Watt zum Kutterhafen. Eigentlich handelt es sich hierbei jedoch um ein Tief, einen größeren Wasserlauf, welcher der Entwässerung des Marschlandes hinter dem Deich dient. bei Ebbe läuft das Wasser aus dem Binnenland durch ein Sieltor im Deich ab, das bei Flut geschlossen ist. Dieses Foto habe ich gestern bei Ebbe aufgenommen. Bei Flut ist die Fahrrinne nicht sichtbar. Damit die Kutter bei Flut der Fahrrinne folgen können, wird deren Verlauf mit aus kleinen Bäumen hergestellten Stäben, deren obere Zweige am Stamm bleiben, markiert. Oft werden auch Stäbe mit einem am oberen Ende befestigten Reisigbündel verwendet. Ein solcher Stab zur Fahrwassermarkierung wird "Pricke" genannt.


Der Kutterhafen am Wremer Tief


Bei Ebbe fällt auch ein Teil des Hafens trocken. Die Eigner der Schiffe, die hier ihre Liegeplätze haben, müssen also schon sehr genau planen, wenn sie mit ihren Schiffen auslaufen wollen.

Samstag, 27. September 2008

Lichternacht


Allee der heilenden Bäume|Abendrot|Bootsteich
Große Häuser|Bockwindmühle|kleine Häuser
Bootshaus|Baumwipfel|Weidenschloss
(zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Impressionen von der Lichternacht im Speckenbütteler Park am 26.09.2008. Zur Eröffnung des "theatralen Lichterspektakels" spielte die Gruppe "Lunedudel" auf dem Parkplatz bei der Bockwindmühle internationale Folklore. Leider gab es einige Probleme mit der Tontechnik, und die Gesangsmikrofone waren zu niedrig ausgesteuert, so dass die Instrumente den Gesang größtenteils übertönten.

Bei Einbruch der Dämmerung ging es dann in den Park. So etwas wie überdimensionale, von innen beleuchtete Fische schwammen durch die Nacht, viele Kinder trugen Laternen und die meisten Leute hatten irgend etwas leuchtendes an ihrer Kleidung. Die Bockwindmühle wurde von wechselnden Farben angestrahlt. Im Weidenschloss und rings um den See gab es Ballett, Jazz Dance, und Feuertänzer. Die Wege waren von Windlichtern gesäumt, und überall in den Bäumen hingen kleine Laternen und andere leuchtende Objekte.

Zum Abschluss gab es über dem Bootsteich ein Feuerwerk. Leider war es inzwischen sehr neblig geworden. Die ersten Bodennebelschwaden in der Dämmerung waren ja noch schön anzusehen gewesen. Aber beim Feuerwerk verschwanden die hochfliegenden Raketen im Nebel.

Donnerstag, 25. September 2008

Militärisches Kettenrasseln

Nach einem Bericht in der Moskauer Tageszeitung "Nesawissimaja Gaseta" ist Russlands größtes Kriegsschiff, ein Raketenkreuzer, auf dem Weg in die Karibik. Es wird von einem U-Boot Zerstörer, zwei weiteren Schiffen und von U-Booten mit Atomraketen an Bord begleitet. Der Nordsee-Zeitung ist nicht bekannt, aus welcher Quelle die "Nesawissimaja Gaseta" diese Information hat.

Russland will in der Zeit vom 10. bis zum 14.11.2008 erstmals ein gemeinsames Manöver mit Venezuela abhalten. Bereits im September sollen zwei russische Langstreckenbomber vor der Küste Venezuelas Patroullie geflogen sein. Das Manöver soll seit langem geplant gewesen sein. Die Medien in Russland deuten es als Reaktion Russlands auf die verstärkte Präsenz der USA im schwarzen Meer im Zusammenhang mit dem Konflikt in Georgien, sowie auf die geplante US-Raketenabwehr in Mitteleuropa.


Wenn das Manöver eine Reaktion auf im Schwarzen Meer, wegen der Kriegshandlungen Russlands in Georgien, kreuzende US-Amerikanische Kriegsschiffe sein soll, wäre "seit langem geplant" in Russland eine relativ kurzfristige Zeitangabe. Die militärische Konfrontation Russlands mit Georgien begann gerade erst vor etwas mehr als einem Monat im georgischen Südossetien.

Dass Russland den "Raketen Abwehrschild gegen Schurkenstaaten", den die USA auf europäischem Boden stationieren wollen, als Bedrohung für sein eigenes Territorium ansieht, ist nichts neues. In Anbetracht der jüngeren Vergangenheit, und den in den Führungen der beiden Weltmächte anscheinend immer noch kursierenden Vorbehalte gegeneinander, kann ich diese Einstellung Russlands zu den Plänen der USA sogar nachvollziehen. Die Zustimmung Polens zur Stationierung der amerikanischen Raketen auf seinem Staatsgebiet halte ich in diesem Zusammenhang - vorsichtig formuliert - für eine bodenlose Dummheit. Polen hätte froh sein sollen, dass es sich endlich aus dem Machtbereich Russlands lösen konnte. Statt dessen lenkt es jetzt die russiche Aufmerksamkeit in gefährlicher Weise wieder auf sich - und damit auf Europa.

Wenn die USA auf die russische Flotte mit den mit Atomraketen bewaffneten U-Booten in der Karibik ebenso gereizt reagieren sollten, wie Russland auf die amerikanischen Raketen an seinen Grenzen zu Europa, dann wäre auch das für mich nachvollziehbar. Mir ist allerdings alles andere als wohl bei der Vorstellung, dass "Der Osten" und "Der Westen" an der Schwelle eines neuen Kalten Krieges stehen könnten, wenn es dem Rest der Welt nicht noch rechtzeitig gelingen sollte, die Betonköpfe auf beiden Seiten endlich wieder auf den Boden der Notwendigkeiten zurückzuholen.

Die Menschheit hat einen gemeinsamen, von ihr selbst ins Leben gerufenen Feind, den es vor allem anderen mit vereinten Kräften zu bekämpfen gilt: Die drohende Klimakatastrophe.

Dieser Kampf wird vor allem ein Kampf gegen die Zeit, und es gilt dafür alle friedlichen, wissenschaftlichen und technologischen Resourcen der Welt zu bündeln und gezielt einzusetzen. Das steinzeitliche Machtgehabe der alten Männer in den Staatsregierungen dieser Welt ist vor diesem Hintergrund völlig fehl am Platze und darf von den friedlichen Nationen nicht mehr toleriert werden. Dazu müssten sich die Mitläufer der beiden Lager allerdings deutlich von ihren russischen und amerikanischen Leithammeln distanzieren und mit den neutralen Nationen mäßigend auf die Kontrahenten einwirken.


(Quelle: Nordsee-Zeitung vom 23.09.2008)

Mittwoch, 24. September 2008

Lichternacht


Am 26. September ab 19 Uhr findet im Speckenbütteler Park ein großes, theatrales Lichterspektakel statt. Treffpunkt ist an der Bockwindmühle (Zufahrt von der Wurster Straße). Während der Park in der Dämmerung langsam zu neuem Licht erblüht, wird dort zu Beginn die Gruppe "Lunedudel" internationale Folklore spielen.

Das Programm und weitere Einzelheiten gibt es hier.

Veranstalter: Kulturladen Wulsdorf und Kulturbüro Lehe

Phillips Field - letzte Gelegenheit für Bürgerbeteiligung

Die CDU will auf dem Phillips Field einen Kaufland Markt ansiedeln.

Dafür hat die Stadt Bremerhaven einen Bebauungsplan aufgestellt. Heute ist der letzte Tag, an dem die Bremerhavener Bürger ihr Recht wahrnehmen können, Anregungen dazu oder/und Bedenken dagegen zu äußern.

Der Plan liegt im Stadtplanungsamt, Fährstraße 20, Zimmer 109, aus. Er kann dort heute noch in der Zeit von 09:00 bis 15:00 Uhr eingesehen werden.

Unter der folgenden Adresse ist der Bebauungsplan auch im Internet zu finden:

* www.stadtplanungsamt.bremerhaven.de

Über den Navigationsbereich links auf der Internetseite gelangt man zum Bebauungsplan: "Bebauungsplanung" ,"B-Plan Verfahren in der Öffentlichkeitsbeteiligung" ,"B-Planentwurf 423 'Melchior-Schwoon-Straße'".

Dienstag, 23. September 2008

Im Hafen ruht die Arbeit nie


Bremerhaven, Häfen im Morgengrauen (zum Vergößern auf Bild klicken)
Nordschleuse (Außentor) | und (Binnentor) | Wendebecken (im Hintergrund Autoregale)
Drehbrücke | Schiff im Lloyd-Dock | Lloyd-Dock (dahinter das Werftgelände)


Zeit ist Geld. Im Hafen ruht die Arbeit nie. Die Schiffe kommen und gehen rund um die Uhr. Die Ladezeiten sind eng in die Fahrpläne eingebunden. Liegezeiten in den Häfen kosten die Reedereien bares Geld. Die Logistiker wissen bereits vor der Ankunft der Schiffe, welche Güter wo an Bord verstaut sind, und berechnen im Voraus, wo diese nach dem Entladen gelagert werden müssen, um sie ohne Zeitverzögerung gezielt auf die entsprechenden Lkw's oder Bahnwagons für den Weitertransport zu verladen. Das gilt umgekehrt genauso für die von Land angelieferten Güter. Die Schiffe werden genau nach dem Plan der Logistiker sofort wieder beladen. Die Güter dürfen nicht lange im Hafen herumliegen. Der Lagerplatz ist knapp bemessen.

Lange Liegezeiten in den Häfen, wie es sie früher einmal gab, mit Landgang für die Besatzungen der Schiffe, die ihr Geld in in den Kneipen und Etablissements der Rickmersstraße und der Lessingstraße ausgaben, die gibt es heute nicht mehr.

Zeit ist Geld - und wer heute noch etwas von der Welt sehen will, der sollte lieber eine Weltreise buchen anstatt auf Frachtschiffen zur See zu fahren.

Montag, 22. September 2008

Herbst im Speckenbütteler Park


Samstag im Speckenbütteler Park (zum vergrößern auf das Bild klicken)

Samstag war ich den ganzen Tag draußen. Deshalb gab's an diesem Tag hier auch nichts neues zu lesen.

Ich bin morgens eigentlich immer früh wach. Es ist dann um diese Jahreszeit noch dunkel. An den Wochenenden sehen Cleo und ich bei gutem Wetter oft zu, wie die Sonne aufgeht - und Samstag hatten wir ein Super Wetter in Bremerhaven. Die Luft war morgens und vormittags zuerst noch sehr feucht von der Nacht. Es war nicht gerade nebelig, aber sehr dunstig. Der Dunst machte die Sonnenstrahlen in der Luft sichtbar, die zwischen den Bäumen hindurchbrachen. Das Laub an den Bäumen ist teilweise schon sehr bunt, und die Sonne zauberte daraus ein märchenhaftes, herbstliches Farbenmeer.

Ich liebe diese milden, hellen letzten Spätsommertage ...

Meine Abenteuer in Straßenverkehr - Teil 4 -

Nachdem es eine Zeit lang ruhiger um das Thema war, scheinen sich die Wogen wieder aufzuschaukeln. "Der Fahrradfahrer im allgemeinen" wird wieder gerne zum Prügelknaben unter allen anderen Verkehrsteilnehmern gestempelt. Ich selbst habe haarsträubende Verkehrssituationen sowohl als Fußgänger, wie auch als Fahrrad- und als Autofahrer erlebt. Und es waren nicht immer Fahrradfahrer, die mich an den Rand des Nervenzusammenbruchs gebracht haben. Hier ist (nach ungefähr einem dreiviertel Jahr Pause) der vierte Teil meiner Abenteuer im Straßenverkehr.

Vor einigen Wochen gab es eine Demonstration in Bremerhaven: Radfahrer forderten von der Stadt, das Radfahren in der Fußgängerzone zuzulassen. Daraufhin waren in der Nordsee-Zeitung Leserbriefe zu lesen, die sich vehement dagegen aussprechen. Deren Argumente mit der gemeinsamen Kernaussage, viele Radfahrer verhielten sich ungeheuerlich, kann ich gut nachvollziehen. Ich fahre täglich zwischen Lehe und Mitte morgens mit dem Fahrrad zur Arbeit und abends wieder zurück, und auch ich werde dabei oft genug durch disziplinlose Rüpel auf ihren Fahrrädern gefährdet.

Aber das gleiche gilt auch für Autofahrer und oft genug durch Fußgänger. Aufgrund des Auftretens anderer Verkehrsteilnehmer mir gegenüber, die sich mir als Fahrradfahrer gegenüber verkehrswidrig verhalten haben, stelle ich oft eine völlige Ignoranz bezüglich der geltenden Verkehrsregeln fest - wenn ich es denn einmal wage, meinen Unmut darüber zu äußern. Allerdings lege ich Wert darauf festzustellen, dass es immer nur einige wenige sind, die es immer wieder schaffen, alle anderen in Verruf zu bringen.

Ein Leserbrief mit dem Titel "Radeln am Deich gefährlich" forderte das Radfahren am Weserdeich zu verbieten. Er argumentierte ebenfalls mit der Gefährdung der Fußgänger. Radfahren am Weserdeich ist nicht verboten - also ist es erlaubt. Wer am Weserdeich mit dem Fahrrad fährt, sollte sich aber auch darüber im Klaren sein, dass er sich dort den gleichen Verkehrsraum mit Fußgängern teilt, die sich dort zur Erholung aufhalten.

Meine Meinung:
Wenn alle aufeinander Rücksicht nähmen, gäbe es gar kein Problem. Auch hier tragen einige wenige Rüpel zur Verunglimpfung einer ganzen Gruppe von Verkehrsteilnehmern bei.

Ich wehre mich gegen die Stigmatisierung "der Fahrradfahrer", und danke den Journalisten und Leserbriefschreibern, die etwas differenzeriter "viele Fahrradfahrer" des Verkehrsrowdytums bezichtigen.

Übrigens besteht auch aus meiner Sicht keine Notwendigkeit dafür, die Fußgängerzone für Radfahrer freizugeben. Aus eigener Praxis weiß ich, dass man sehr gut über die Deichstraße oder die Rampen- und Prager Straße und deren Querstraßen jeden Punkt der Fußgängerzone mit dem Fahrrad problemlos erreichen kann.

Hier noch einige Stichworte zu den Erlebnissen im Straßenverkehr, über die ich mich als Radfahrer immer wieder aufrege:

Radfahrer:
  • Geisterradfahrer kommen mir auf meiner Seite entgegen.

Fußgänger:
  • Fußgänger auf dem Fahrradweg reagieren nicht auf mein Klingelzeichen und beleidigen mich, wenn ich sie darauf aufmerksam mache, dass sich der Bürgersteig gleich nebenan befindet.

Autofahrer:
  • Linksabbiegende, entgegenkommende Autofahrer nehmen mir die Vorfahrt.
  • Rechtsabbiegende, in gleicher Richtung fahrende Autofahrer nehmen mir die Vorfahrt.
  • Autofahrer überholen mich, nur um gleich anschließend zu bremsen (z.B. zum Einparken), und zwingen mich damit zur Vollbremsung.
  • Überholende Autofahrer halten den Sicherheitsabstand nicht ein.
  • Risiko auf der alten Geestebrücke: Es gibt nicht genug Platz für überholende Autos, um den Sicherheitsabstand einzuhalten.

Außerdem wird es immer gefährlicher, wenn man aus der Haustür kommend den Bürgersteig betritt. Schuld daran sind mit hoher Geschwindigkeit dicht an der Hauswand entlangrasende Radfahrer. Ich habe dagegen kein Problem damit, wenn Radfahrer im Schritttempo mit größtmöglichem Abstand zu den Häusern auf dem Bürgersteig fahren - solche Radfahrer gibt es nämlich auch. Wie immer geht es auch in diesem Fall einzig um gegenseitige Rücksichtnahme.

Der Grund für die Radfahrer auf dem Bürgersteig sind die Gefährdung durch mit hoher Geschwindigkeit durch die 30 km/h Zonen rasende Autofahrer und das Kopfsteinpflaster in unserem Viertel. Unter den Schlägen des Pflasters beim Fahren leiden Fahrrad und Wirbelsäule. Vielleicht wäre es ja auch möglich, auf den Bürgersteigen Radfahrstreifen einzurichten?

Das war's erst einmal im vierten Teil meiner "Abenteuer in Straßenverkehr" (Fortsetzung nicht ausgeschlossen) ...

Sonntag, 21. September 2008

Eine Unke ist kein Lebensmittel!

Ich habe kürzlich erfahren, dass in der deutschen Sprache kein Lebens- mittel mit dem ersten Buchstaben "U" existiert, und der Autor des Artikels weist explizit darauf hin, dass Unken nicht essbar sind.


Unken!
Ääh!!

Aber Urken ess ich anz erne.

(gelesen im "Stahlsarg")

Der Ochsenturm

Der heutige Ort Imsum vor der nördlichen Stadtgrenze Bremerhavens hieß bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Dingen. Imsum war der Name des Kirchspiels zu dem die Orte Dingen, Weddewarden und Lepstedt gehörten.


Aussicht vom Ochsenturm am 21.09.2008 bei Tagesanbruch

Hinter dem Deich nördlich von Imsum, steht auf einer Wurt der Ochsenturm mit seinem urigen Mauerwerk aus Findlingen, Feldsteinen und Ziegeln.



Infotafel im Erdgeschoss des Ochsenturms (Ausschnitt)

Der Ochsenturm ist der erhalten gebliebene Rest der ehemaligen Bartholomäuskirche zu Imsum, die 1218 erbaut baut worden ist und früher zwischen den Orten Dingen, Weddewarden und Lebstedt lag. Der Turm wurde erst 1413 errichtet. Er galt durch Jahrhunderte als Landmarke für die Weserschifffahrt. Deshalb ließ man ihn stehen als die Kirche im Jahre 1895 abgebrochen wurde.


Die Sage vom Ochsenturm

Über den Grund dafür, warum die Kirche so weit abseits am Deich, und so weit entfernt von den Gläubigen in Weddewarden und Dingen gebaut wurde, gibt es im Land Wursten eine alte Geschichte:

In alter Zeit entschied das Orakel zweier Ochsen, je einer aus Dingen und Weddewarden, den Streit der Gemeinden über den Bauplatz der gemeinsamen Kirche. Dort wo die zusammengebundenen Tiere hinlaufen würden sollte die neue Kirche gebaut werden. Die Einwohner jeder der beiden Gemeinden fütterten ihren Ochsen ordentlich, aber einen Tag vor dem Orakeltag mussten die Tiere hungern. Die Einwohner der beiden um den Bauplatz rivalisierenden Gemeinden dachten sich: Da, wo unser Ochse gefüttert worden ist, da wird er auch hinlaufen.

Als man die Tiere zusammengebunden hatte, feuerten alle Einwohner aus beiden Gemeinden die hungrigen Tiere lautstark an. Die Ochsen gerieten davon so in Panik, dass sie schnell das Weite suchten. Nachdem sie unterwegs eine ausgiebige Grasmahlzeit zu sich genommen hatten, legten sie sich wiederkäuend nieder. Das war dort hinter dem Deich, wo heute noch der Ochsenturm steht.

Im Land Wursten erzählt man sich diese Geschichte auf Plattdeutsch so:
As de Lü in Weddewarden un Dingen en Kark hebben wullt dar hebbt se sick frogt: Wo schall de nee Kark stohn? De ut Wedewarden wulln se bi sick hebben un de ut Dingen ok. Ober wokeen schall nu sein Willn hebben? Dor fragen se den Bischop un de vertell jem, se möten dat Urdeel Gott öberloten. In jedet Dorp schulln se een Ossen utsöken un twischen biede Dörper tohoplönen. Denn schulln de Ossen loopen un wo se sick henlegen deen, dar schall de Kark boot warrn, so wull dat de lebe Gott, sä de Bischop.

De Lü dacht sick nu, wo de Ossen foert wart, dar lopt se ok hen. De Weddewardener un de Dingener sochten sick twee starke Ossen ut un foern jem düchdig. Den Dag beför dat sowiet weer, mussen de Ossen nu hungern. Ji weet, worüm? As dat denn sowiet weer, dar wulln de Lü, dat se no ehr Dorp henlopen deen un se bölkten düchdig. Ober dormit mokten se de Ossen so weerig, dat se wiet weg lopen deen bit anne Werser. Dor hebbt se sick denn mö henleggt un dor is de Kark boot worrn.

Disse Geschicht vertelln se sick, ober so is dat woll nich ween. Wo de Kark henschull, dat hebbt se nich de Ossen öberloten. Weet ji, dat dar, wo hüde de Werser is, noch een Dorp weer un dat het Lebstedt heeten. Dat hett mit Weddewarden un Dingen tohoop to dat Imsumer Karkspeel hört. Imsum het bloß de Kark heten un de Hoff de to de Kark hört hett. Dat Dorp Imsum hett fröher Dingen heeten. So is dat ween.

Seit Lepstedt, westlich des Ochsenturms gelegen, bei einer Sturmflut verloren ging, verläuft der Deich direkt östlich der ehemaligen Kirche.

Als die alte Kirche aufgegeben wurde, einigte man sich ohne Ochsenorakel auf den Standort einer neuen Backsteingotik Kirche an der Straße von Weddewarden nach Imsum. Die Glocke aus dem Ochsenturm von 1455 wurde im Turm der neuen Kirche aufgehängt. Auch die gotische Bronzetaufe, zwei wertvolle Kelche aus dem 15. Jahrhundert und einige weitere Gegenstände zogen in das neue Gotteshaus um.

Freitag, 19. September 2008

Havenwelten - Brücke



Die Arbeiten an der Glasverkleidung der Fußgängerbrücke über den Alten Hafen machen jetzt deutliche Fortschritte. Ebenso diejenigen am Klimahaus. Am gegenüberliegenden Ende der Brücke ist zwischen Klimahaus und Mediterraneo die gläserne Halle der "Plaza" zu erkennen. Diese stellt den zentralen Punkt zwischen Mediterraneo, Klimahaus, SailCity Turm und - über die Brücke - Columbus-Center dar.

In dem Bereich, vor dem der gelbe Kranwagen steht, entsteht eine Treppe und ein Fahrstuhl. Das wird die Verbindung zwischen der Brücke und den Bus-Parkbuchten auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dort werden gerade die Stahlelemente für das Wetterschutzdach montiert. Die mit dem Reisebus anreisenden Touristen werden dort aussteigen und bei schlechtem Wetter trockenen Fußes über die Brücke ins Mediterraneo, zum Klimahaus oder in das Columbus-Center gelangen.

Alles Super!

Der Ölkonzern mit der Muschel macht den Anfang:
  • Normalbenzin mit 91 Oktan wird vom Markt genommen!
Begründung:
  • Zu geringe Nachfrage.
Statt dessen soll künftig eine zusätzliche verbesserte Sorte Superbenzin mit 95 Oktan angeboten werden. Und dann gab es bisher ja auch schon das Hochleistungssuperbenzin mit 100 Oktan.

Super:
Da können die Autofahrer endlich zwischen drei statt nur zwei supertollen Benzinsorten wählen.

Ach ja:
Damals ... - Da war Normalbenzin immer günstiger als Superbenzin. Damit lief auch unser Auto, obwohl der Hersteller "Super" empfohlen hatte. Möglicherweise haben ja auch andere Autofahrer "Normal statt Super" getankt. Ist ja alles eine Kostenfrage. Und eine Frage der Nachfrage. Warum sollte man "Super" nachfragen, wenn's auch "Normal" tut?

Es könnte ja sein, dass die Ölkonzerne sich gedacht haben: "Wenn die Autofahrer in Zeiten knapper Kassen überwiegend das billige Benzin kaufen, dann klingeln unsere Kassen irgendwann deutlich leiser. Was kann man dagegen machen? Genau: Das billige Benzin teuer verkaufen. Kann man ja machen. Man ist ja schließlich so etwas wie ein Monopolist; jedenfalls dann, wenn man sich mit den Mitbewerbern einig weiß."

Sicher ist, dass die das so gemacht haben, und dass die Autofahrer darauf hereingefallen sind. Die haben sich nämlich wohl gedacht, warum soll ich "Normal" tanken, wenn ich für das gleiche Geld auch "Super" bekomme? Nicht dass die Autos dadurch schneller geworden wären (oder vielleicht sogar CO2-frei). Aber wo "Super" draufsteht muss ja was besseres drin sein ...

Irgendwie erscheint mir das wie so eine Art "Nachfrage-Manipulation", und manchmal werde ich den Eindruck nicht los, dass Otto Normalverbraucher von den großen Konzernen für dumm verkauft werden soll, indem ihm eingeredet wird, er sei jetzt Ottosuperverbraucher.

Das Hochleistungssuperbenzin war übrigens bisher kein Renner an den Tankstellen: Zu teuer! Daran wird sich wohl auch auf absehbare Zeit nichts ändern. Warum sollte man auch "Hochleistungssuper" nachfragen, wenn "Super" gut genug ist? Das ist doch ganz normal!

(Quelle: Nordsee-Zeitung vom 18.09.2008, Tanken bald billiger und ohne Normal)

Donnerstag, 18. September 2008

Verleitung der Autofahrer zum Alkoholkonsum

Der Herr Beckstein (CSU, Ministerpräsident) geht mit gutem Beispiel voran: 2 Maß Bier bestellt, "Oans, zwoa, g'suffa", und ab hinter's Lenkrad seines Autos.

Jedenfalls könnte man seine Aussage beim Wahlkampf für die Landtagswahl in Bayern in einem Bierzelt im Zusammenhang mit der Promillegrenze für Autofahrer so deuten. Die Nordsee-Zeitung zitiert ihn in ihrer Ausgabe vom 17.09.2008 mit den Worten: "Es ist nicht das Problem, wenn einer eine Maß trinkt, oder wenn er ein paar Stunden da ist, auch zwei." Ein Foto zu dem Artikel zeigt Herrn Beckstein, wie er der Kamera mit einer gut gefüllten Maß Bier zuprostet.

Der Herr Beckstein kann ja gerne so viel trinken wie er möchte - das kann ihm schließlich auch niemand verbieten - und von mir aus auch anschließend noch Auto fahren. Das wäre dann sein Pech, wenn er mit zu viel Alkohol im Blut erwischt würde. Möglicherweise wäre es aber auch das Pech für einige seiner Mitmenschen, falls es deshalb zu einen Verkehrsunfall käme. Dafür könnte man ihm dann zwar immer noch nicht das Biertrinken verbieten, auf alle Fälle aber das Autofahren. Und für die Unfallfolgen würde er ebenfalls zur Rechenschaft gezogen werden, was dann wiederum sein Pech wäre. Herr Beckstein ist da offensichtlich anderer Meinung, aber da immer noch ein großer Anteil der Verkehrsunfälle auf Alkoholkonsum zurückzuführen ist, halte ich beim Autofahren ausschließlich die Null-Promille-Grenze für vertretbar.

Es könnte jedoch auch angehen, dass Herr Beckstein durch sein Vorbild im Bierzelt versuchen möchte, die anwesenden Bayern zuerst einmal zum üppigen Bierschlucken zu verleiten, damit sie anschließend mit ihren alkoholumnebelten Köpfen auch brav alles schlucken, was er ihnen mit seiner Wahlkampfrede einschenkt.

Dann merken die vielleicht auch gar nicht, dass sie sich am 23. September mit ihrem Kreuzchen für die CSU so ganz nebenbei auch noch ein Atomproblem einhandeln.

Mittwoch, 17. September 2008

Feuernacht


Impressionen von der "Feuernacht" im Skulpturenpark Kramelheide
am 13. September 2008.


Wer von einem Skulpturenpark eine Ansammlung von Statuen im griechischen oder römischen Stil, oder vielleicht auch Steinmetzarbeiten oder die eine oder andere Holzschnitzerei inmitten gepflegter Blumenrabatte und gepflegtem "englischen" Rasen erwartet, der wird zuerst einmal überrascht sein. Der Park ist ein weitläufiges Gelände mit einer großen Graswiese, Wald, Teichbiotopen und Flächen voller Wildblumen. Bis auf alte Griechen und Römer sind zwar auch die klassischen Skulpturenformen vertreten, aber ein großer Teil der Skulpturen besteht aus eher ungewöhnlichen Materialien. Zu einigen Objekten würde aufgrund ihrer Größe und Komplexität eher die Bezeichnung "Kunst im öffentlichen Raum" passen. Der Begriff "Skulptur" ist da viel zu tief angesetzt.

Da gibt es zum Beispiel ein überdimensionales Spielzeugpferd auf Rädern aus "Restmaterialien" oder einfach nur ein Spinnennetz zwischen den Bäumen. Allerdings wurde dieses Netz von Menschen geknüpft, und seine Maschen sind einfach zu groß, als dass sich Fliegen als Mittagessen für eine Kreuzspinne darin verfangen könnten.

Auch die frühere Landwirtschaft vor der Ära der Trecker mit ihren Frontladern wird beleuchtet. Zu diesem Thema sind "5000m Stacheldraht in seiner schönsten Form" zu sehen. Der Künstler Rainer Strüter berichtet davon, dass unsere Altvorderen das Transportproblem für eine so große Menge Stacheldraht durch Aufrollen in Kugelform gelöst haben. Diese Methode sei jedoch nur im Norddeutschen Flachland bekannt. In den Alpen sollen sie es wohl anders gemacht haben.

Sehr beeindruckt bin ich auch von einer anderen, ebenso gigantischen wie genialen Installation dieses Künstlers. Es handelt sich dabei um eine Erdbeschleunigungsanlage, deren Herzstück aus drei in Nord-Südrichtung angeordneten ehemaligen 10 Meter hohen Windmühlenflügeln besteht, welche mit Segeln verbunden sind. Mit ihrem Gewicht von 500 Kilogramm sollen sie groß und stabil genug sein, um kräftigem Wind aus Westen standhalten, und dessen Kraft auf die Erde übertragen zu können. Dadurch erhöht sich die Umdrehungsgeschwindigkeit der Erde. Da die Tageslänge durch die Rotation der Erde um sich selbst bestimmt ist, haben wir also mehr Tage pro Jahr zur Verfügung.

Ich finde, das hört sich doch toll an. Allerdings habe ich persönlich leider noch nicht bemerkt, dass ich jetzt mehr Zeit habe als früher, und ich werde das vage Gefühl nicht los, dass hier irgendwo ein Haken zwischen ingenieurtechnischer Theorie und Naturwissenschaft ist. Ich werde noch einmal meine Physikbücher wälzen müssen, um gegebenenfalls zur Lösung des Problems beitragen zu können.

Allerdings bin ich mit Rainer Strüter einer Meinung darüber, dass ein mehr an Zeit in unserer kurzlebigen Zeit ja nur von Nutzen wäre. An der Veränderung der Jahre, die durch die Umlaufbahn der Erde um die Sonne bestimmt ist, arbeitet er übrigens noch.

Als es langsam dunkler wurde, wurden Lagerfeuer, Feuerkörbe und -schalen und Fackeln entzündet. Dazu schien immer wieder der fast volle Mond zwischen den leichten Wolken hindurch, und eine Trommelgruppe spielte - unter anderem - afrikanische Rhythmen. Etwas versteckt lockte im Wald ein tiefblauer Schimmer. Dabei handelte es sich um eine Schwarzlicht-Installation aus einfachen Papierobjekten und Objekten mit fluoreszierenden Farben, welche das Dunkel unter den Bäumen mit einem magischen Leuchten erfüllten.

Der Höhepunkt des Abends war dann der Auftritt eines Feuertänzers. Zur Musik malten seine schnellen Bewegungen mit verschiedenen Fackeln und Feuerwerk wirbelnde Figuren in das Dunkel. Er selbst war in seiner schwarzen Kleidung dazwischen oft kaum zu erkennen.

Dienstag, 16. September 2008

Kunst in der Hafenstraße

Wie ich bereits berichtet hatte, fand am Wochenende in der Hafenstraße unter dem Titel "Kultur statt Leerstand" so etwas wie ein Kunst-Festival statt. Leider habe ich nicht alles sehen können. Es war einfach zu viel los am letzten Wochenende.


Lucie Gerda Böger stellte in der Hafenstraße 34 ihre "See(h)bilder zum Ausprobieren oder Ansehen" aus. Sie verwendet die unterschiedlichsten Techniken für ihre Arbeiten, unter denen gegenständliches ebenso wie abstraktes zu finden ist. Es ist schon erstaunlich, mit welchen Werkzeugen und Materialien die vielfältigsten Effekte zu stande kommen können. Ich habe mich eine ganze Zeit mit Frau Böger über ihre Art zu malen unterhalten.


"Pinkfive", das sind Elke Priess, Monika Breden, Helga Gorges, Sabine Hanke und Stefanie Wagner, zeigten in ihrer Ausstellung "Schick mit Pinkfive" in der Hafenstraße 36 "Accessoires für alle Fälle". Die Geschmäcker sind ja verschieden, jedoch "Pink ist nicht mein Ding". Aber um keinen falschen Eindruck aufkommen zu lassen: Es war nicht alles alles pink gefärbt, und es gab viele, zum Teil recht skurile Gegenstände zu sehen, von denen man einige auch käuflich erwerben konnte. So gab es z.B. Damenschuhe mit hohen Pfennigabsätzen, die von hinten nach vorn nahtlos in Schwimmflossen übergingen.


Im ehemaligen Pavillon der Firma Kistner in der Hafenstraße 56 zeigte Alfredo Caranguejo in der Ausstellung "HOLZART" seine Holzskulpturen. Auserdem waren die Zeichnungen und Assemblagemalerei von Barbara Röpke und Fotographien von Günter Röpke dort zu sehen. Herr Röpke stellte einen Gedankengang über das Werden und Vergehen dar. Eine Reihe von Schwarz/Weiß-Fotos begann mit einem Foto eines Baumschösslings und setzte sich mit einem Baum, einem Wald, einem Holzstapel aus geschlagenen Baumstämmen, verschiedenen Bretterstapeln fort und endete mit dem Foto eines Feuers. Ich hätte mit auch gut Abzweigungen nach oben oder unten auf der Wand mit Möbeln, Häusern, Büchern und ähnlichen Dingen, die sich aus dem Holz eines Baumes herstellen lassen, vorstellen können.


In den leerstehenden Geschäftsräumen in der Hafenstraße 74 waren die Arbeiten von Horst Poppe, Sylvia Stölting, Alvaro Macieira ausgestellt. Es gab dort Skulpturen aus alten Kunststoffkanistern, die Köpfe mit verschiedenen Gesichtsausdrücken darstellten und abstralte Gemälde zu sehen. Außerdem spielte Peter Weber auf dem Piano Musik aus verschiedenen Stilrichtungen und Epochen, wobei er es bei einigen Improvisationen irgendwie immer wieder hinbekam ruhige, klassische Stücke, Blues, Ragtime oder eigene Kompositionen nahtlos ineinander übergehen zu lassen. Die Musik zauberte beim Betrachten der Bilder eine tolle Atmosphäre in den Raum.


Die Fotogruppe „Fischaugen“ zeigte auf der Leinwand im Saal des ehemaligen "Atlantis" Kino eine Diashow mit Fotos von Lehe. Hätte ich nicht gedacht, dass ich dort noch einmal wieder hinein kommen würde - da wurden dann wieder alte Erinnerungen wach. Außerdem hatte ich dort die Gelegenheit zu beobachten, wie andere Leute den Stadtteil sehen.


In der Kulturinsel beim "Capitol" Haus gab es eine Kunstausstellung der etwas anderen Art mit dem Titel "Neon Design – Leuchtende Schwarzlichtkunst. Die ausgestellten Bilder waren teilweise mit fluoreszierenden Leuchtfarben, und teilweise mit "normalen" Farben gemalt. Dadurch ergeben sich dann interessante Kontraste, wenn man die Bilder "tagsüber bei Tageslicht" oder "Abends bei Schwarzlichtbeleuchtung" betrachtet. So sieht man tagsüber z.B. eine Landschaft mit einem Haus am Wasser. Im Dunkeln bei Schwarzlicht sieht man die gleiche Szenerie, aber das Haus und die Landschaft sind jetzt nur schattenhaft zu erkennen, während am Horizont das letzte, dunkle Abendrot leuchtet, und durch die Fenster des Hauses die Zimmerbeleuchtung zu sehen ist.


In der Hafenstraße 166 gab es früher einen Lebensmittel Discounter. Am Wochenende waren in der kahlen Leere dieses Raumes Holzskulpturen von RainerMadena, Märchenbilder in Öl von Romuald Mysiakowski, Plastiken und Ölmalerei von Maria Schreiber, abstrakt Malerei in Acryl auf Bütten und Karton von Hilke Sens, "Spiegelbilder der Werbung" von Ursel Büsing, geschmiedete Skulpturen von Hilke Leu, Aktzeichnungen von Godehard Pollakowski, Federzeichnungen zur Illustration für Meike Kluges Buch "Meikes Opussum" von Sandra Jakobs sowie eine "Leer- Stand Performance und Interaktion" von Conny Wischhusen zu sehen.

Manchmal ist es schon erstaunlich, wie die Dinge miteinander verwoben sind. So fand ich gestern in meinem Posteingang eine E-Mail von einem Sohn der Buchautorin Meike Kluge. Irgendwie ist er im Internet auf meine Ankündigung von "Kultur statt Leerstand" gestoßen, in der auch Sandra Jakobs' "Illustrationen für das Buch 'Meikes Opussum' von Meike Kluge" aufgelistet sind. Er ist Autor des Blogs "Ethikrat.de" und einer Internetseite auf welcher er ein anderes Buch seiner Mutter, "Die Geschichte vom fliegenden Pullepum", für die private Nutzung zum Lesen zur Verfügung stellt.



In der Wülbernstraße 4a gibt es eine eine Mischung aus einer kleinen Galerie und einem Atelier. Dort stellten Anatoli Aman und Rolf-Werner Plate tom Wörden ihre Bilder aus. Ein "Bild" hat mir besonders gut gefallen. Es zeigt einige Paar Schuhe und ist von einem breiten Holzreliefrahmen umgeben. Im Bild hängen an Schnürsenkeln reale Schuhe "aus dem Bild heraus" - unten auch über den Rahmen hinaus - die im Stil der gemalten Schuhe auf dem Bild angemalt wurden. Eine Tolle Idee!


Es hätte sicherlich auch noch mehr zu entdecken gegeben, aber für mehr hatte meine Zeit leider nicht ausgereicht. Alles in allem war das eine Tolle Aktion:

Ein dickes Lob für die Organisatoren und Veranstalter.


Den Besuchern wurde ganz nebenbei die dramatische Situation in der Hafenstraße mit ihren vielen leerstehenden Geschäftsräumen vor Augen geführt und die Künstler hatten die Gelegenheit, ihre Arbeiten einem breiten Publikum vorzustellen. Ein möglicher Nebeneffekt könnte für einige Besucher beim Gang entlang der Hafenstraße die Entdeckung des einen oder anderen Geschäftes in der Hafenstraße gewesen sein, für das es sich vielleicht lohnt, die Hafenstraße in Zukunft öfter einmal zu besuchen.

Montag, 15. September 2008

Stadtparkfest Lehe 2008


Impressionen aus dem Stadtpark Lehe (vergrößern: auf das Bild klicken)

Wie ich gestern schon berichtete, hatte ich ja leider am Samstag Nachmittag keine Zeit mehr für das Stadtparkfest. Hier habe ich aber trotzdem einige Park-Impressionen aus der Zeit zwischen 12:00 und 13:30 Uhr, sowie ein Video vom Einzug der Gruppe "Samba Sabor" aus Bremen zur Eröffnung des Stadtparkfestes in den Park für euch.

Sonntag, 14. September 2008

Ein Feuertag

Wie ich vor kurzem schon einmal festgestellt habe, kann man leider nicht auf mehr als einer Hochzeit zur gleichen Zeit tanzen - Schade eigentlich. Ich habe aber trotzdem nach dem "Multitasking-Prinzip" versucht, soviel wie möglich von allem mitzubekommen ...

Der gestrige Tag begann mit einem Feuer. Als Cleo ich von unserem morgendlichen Rundgang zurückkamen, brannte etwas vor einem Hauseingang in der Goethestraße. Bevor ich mit Cleo zu Hause am Telefon angekommen war, hörte ich aber die Feuerwehr schon kommen.

Gegen 10 Uhr begann ich die Kunstausstellungen im Rahmen der Veranstaltung "Kultur statt Leerstand" nördlich der Melchior-Schwoon-Straße "abzuklappern". Die angekündigte Samba Gruppe "Samba Sabor" aus Bremen begegnete mir dabei auf einem von einem Trecker gezogenen Anhänger. Vor jedem Ausstellungsort hielt der Trecker an, und ein mit einem schwarz-weiß karierten Frack und Zylinderhut gekleideter Herr, der zusammen mit "Samba Sabor" auf dem Anhänger mitfuhr, verkündete über ein Megaphon, was den geneigten Besucher der jeweiligen Ausstellung erwarten würde. Wenn ich es irgendwie noch hin bekomme, werde ich versuchen, mir heute noch die Ausstellungen südlich der Melchior-Schwoon-Straße anzusehen.

Mittags ging's dann im Stadtpark Lehe weiter. Der Höhepunkt des Stadtparkfests fand allerdings erst Nachmittags statt. Als ich dort war, waren die Mitwirkenden an vielen Ständen noch mit den restlichen Aufbauarbeiten beschäftigt. Gegen 13 Uhr traf "Samba Sabor" vor dem Parkeingang an der Hafenstraße ein und zog trommelnd durch den Stadtpark. Da wir nachmittags Besuch von unserer ehemaligen Nachbarin bekamen, mit der wir uns immer noch regelmäßig treffen, wurde es für mich danach so langsam Zeit, den Heimweg anzutreten. - Ach ja: Fast hätte ich vergessen zu erwähnen, dass ich zwischendurch in Anbetracht des guten Wetters ja auch noch auf dem Turm der Pauluskirche war. -

Unsere ehemalige Nachbarin hatte durch eine Bekannte von einer Veranstaltung am Abend im Skulpturenpark Kramelheide erfahren, und uns vorgeschlagen, gemeinsam dort hin zu fahren. Kramelheide ist ein kleiner Ort südöstlich von Bremerhaven. Mit dem Auto fährt man ungefähr 30 Minuten. Wir fuhren am späten Nachmittag los, weil wir uns vorher noch die Skulpturen bei Tageslicht ansehen wollten. Die Veranstaltung begann aber erst um 19 Uhr und nannte sich "Feuernacht". Überall auf dem Gelände gab es Lagerfeuer, Feuerkörbe oder Feuerschalen. Viele Objekte wurden von Fackeln beleuchtet. In einem Wald gab es eine Schwarzlicht Installation mit "Leuchtobjekten". Eine Trommelgruppe spielte afrikanische Rhythmen, und als Höhepunkt der Veranstaltung trat ein Feuertänzer auf. Da hatte unsere ehemalige Nachbarin eine tolle Idee gehabt! Die "Feuernacht" war wirklich etwas besonderes ...

- und so endete der Tag genauso wie er begonnen hatte: Mit Feuer -

Samstag, 13. September 2008

Eigentlich unglaublich



Deinem Urgroßvater haben sie erzählt:
Gegen den Erbfeind. Für das Vaterland. Und er hat das tatsächlich geglaubt. Was hat er gekriegt? Granatsplitter in Beine und Kopf.
Vor Verdun.

Deinem Großvater sagten sie:
Gegen die slawischen Horden. Für die abendländische Kultur. Er hat das wirklich geglaubt. Was hat er gekriegt? Bauchschuß und einen verrückten Kopf.
Vor Stalingrad.

Deinem Vater erzählen sie jetzt:
Gegen die Völkermörder. Für die Menschenrechte.

Unglaublich - er glaubt's.

Was er wohl kriegt?
Und wo wird das sein - Diesmal?

Unglaublich! Eigentlich unglaublich ...

Franz Josef Degenhardt


... dass sich die gleiche unheilvolle Geschichte immer wiederholen kann.
Ist die Menschheit wirklich unfähig aus ihren Fehlern zu lernen?

Freitag, 12. September 2008

Feiern, Kunst und Kultur in Lehe



An diesem Wochenende ist einiges los in Lehe: Am Samstag Nachmittag wird im Stadtpark Lehe gefeiert, und am Samstag und Sonntag präsentieren Künstler ihre Arbeiten unter dem Motto "Kultur statt Leerstand".


Stadtparkfest

Am Samstag, den 13. September, startet um 12:45 Uhr das Leher Stadtparkfest mit der Rasanten Sambagruppe Samba Sabor aus Bremen.

Unter dem Motto "Heute gehen wir in den Park" laden die verschiedensten Vereine, Institutionen, Arbeitskreise aus Lehe herzlich ein, zum Parkvergnügen im Leher Stadtpark.

Neben den verschiedensten Mitmachangeboten gibt es ein spezielles Programm für Kinder: Eine Bewegungsbaustelle des Förderwerks, eine Natur-Kunst-Aktion des Projektes "Kinder erleben Natur in Lehe" des Arbeitsförderungszentrums, Kreativaktionen von WattNow und dem Kulturbüro Lehe sowie dem pädagogischen Zentrum.

Für die ganze Familie gibt es eine mobile Minigolfanlage des Förderwerks, eine Mülltrennaktion von Faden e.V., es gibt bunte Mitmachaktionen vom Frauenzentrum "Hilde Adolf", vom Verein Rückenwind, vom Karnevalsverein Klabautermänner, vom Lehe Treff, der Kulturinsel und vieles mehr - Infostände vieler Organisationen wie z.B. vom Bürgerverein mit seiner Geschichtswerkstatt und der Leher Stadtteilkonferenz runden das Bild im Park ab - Natürlich ist auch für Speisen und Getränke gesorgt.

Ein Bühnenbereich lädt Gruppen aus Lehe und naher Umgebung ein sich zu präsentieren - z.B. auch die Rasselbande von Rückenwind, die Leher Lachmöwen von der Kogge und anderes mehr.
Dazu geistern der Clown und Ballonkünstler Uwe Lührs und die Clownin Karin mit ihrem Mitmachprogrammdurch die Reihen.

Für Interessierte gibt es auch einen Flohmarkt.


Kultur statt Leerstand
13.-14. September 2008

Am Samstag, 13. September wird unter Mitwirkung der fahrenden Sambagruppe "Samba Sambor" um 10:00 Uhr die zweitägige Veranstaltung "Kunst statt Leerstand" eröffnet. In leerstehenden Geschäften entlang der Hafenstraße präsentieren zahlreiche Künstler aus Bremerhaven und Umgebung ihre Ideen, Arbeiten und Aktionen.


Matthias Kopka
Sehweisen kreatives Gestalten mit Holz einmal anders
Eine Mitmachaktion in Kooperation mit der Lebenshilfe

Karin Siedenburg
Clownerie, Kindermitmachaktionen
  • Hafenstraße 19

Lucie Gerda Böger
See(h)bilder zum Ausprobieren oder Ansehen
  • Hafenstraße 34

Pink five
Elke Priess, Monika Breden, Helga Gorges, Sabine Hanke, Stefanie Wagner

SCHICK MIT PINKFIVE
Greifen Sie zu, Gönnen Sie sich Accessoires für alle Fälle
  • Hafenstraße 36

Alfredo Caranguejo
HOLZART
- Holzskulpturen

Barbara Röpke
Zeichnungen und Assemblagemalerei

Günter Röpke
Fotographien
  • Pavillon Kistner
    Hafenstraße 56

Artevale Kathleen Barberio
„Literaturwesen“ oder „das lebende Buch“
Prägnante Figuren der Literatur als Maskenwesen
Kurzauftritte und Installationen

Uschi Harder
Jens Krüger
„Suspekt“
  • Hafenstraße 63

Designlabor
Vorübergehend geöffnet – Labor für neue Ladennutzungen
Ladenherberge –Raum f. Geschäftsideen, Designberatung f. Einzelhändler
Verkauf von Designprodukten

Samstag 10 Uhr – 15 Uhr Sonntag 15 Uhr – 18 Uhr
  • Hafenstraße 73

Horst Poppe, Sylvia Stölting, Alvaro Macieira, Peter Weber
Malerei und Musik

Sonntag um 11 Uhr und 16 Uhr: Boogie, Jazz, Blues am Piano
  • Hafenstraße 74

Galerie Teyssen
Haus der guten Gemälde und Rahmen
  • Hafenstraße 87

Fotogruppe „Fischaugen“
Fotoausstellung „Lehe“
  • Im ehemaligen Atlantiskino
    Hafenstr.144

Neon Design
– Leuchtende Schwarzlichtkunst
Ausstellung-Performance-Musik
  • KulturInsel
    Hafenstr. 158

Anatoli Aman
Realistische Malerei und Portraitmalen und Karikaturmalerei-Life vor Ort

Rolf-Werner Plate tom Wörden
Bilder in Öl
  • Wülbernstraße 4a

RainerMadena
Holzskulpturen abstrakt und gegenständlich

Romuald Mysiakowski
„Georges in Lehe zum ersten Mal“
- Märchenbilder in Öl

Maria Schreiber
Plastiken und Ölmalerei

Hilke Sens
Malerei abstrakt
- Acryl auf Bütten und Karton

Ursel Büsing
Spiegelbilder der Werbung

Sandra Jakobs
Illustrationen (Federzeichnungen) für das Buch "Meikes Opussum" von Meike Kluge, Strube Verlag, München.

Hilke Leu
Ausstellung von geschmiedeten Skulpturen

Godehard Pollakowski
Aktzeichnungen

Conny Wischhusen
Leer- Stand Performance und Interaktion
  • Hafenstraße 164-166

Galerie B.a.e.H.
Fotographie, Malerei
Ständige Ausstellungen
  • Hafenstraße 193

Annemarie Arndt
Künstlerwerkstatt
Vom Material zum Produkt: Präsentation von Arbeitsweisen
  • Krummestraße 32-34
    durch den Hofeingang

Gemeinsamer Ausklang
- künstlerischer Austausch, Smalltalk, Bilder, Film und Überraschungen
  • Foyer des ehemaligen Atlantis-Kino
    Samstag, den 13. September 18.30 Uhr

Wenn nicht anders angegeben sind die Veranstaltungsorte am 13. und 14. September jeweils von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.


Flyer mit Lagekarte
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen

Donnerstag, 11. September 2008

Elfter September



Am 11. September 2001 brachten 19 islamistische Terroristen mit Selbstmordanschlägen auf das "World Trade Center" in New York und das Verteidigungsministerium in Washington, für die sie vorher Passagierflugzeuge in ihre Gewalt gebracht hatten, 2975 unschuldige Menschen um. Damit trafen sie nicht einfach nur die Vereinigten Staaten von Amerika.

Das war ein Anschlag auf die zivile Weltgemeinschaft. Außerdem lieferte der Anschlag der US amerikanischen Regierung unter Herrn Bush den Vorwand für die militärischen Aktivitäten in Afghanistan und dem Irak, wobei weitere unzählige Opfer starben.


Man sagt, die Zeit heile alle Wunden ...
- Ich werde es wohl nicht mehr erleben,
  diese Wunde der Welt heilen zu sehen.


Enya - Only Time

Who can say where the road goes, where the day flows.
Only time...
And who can say if your love grows, as your heart chose.
Only time...

Who can say why your heart sighs, as your love flies.
Only time...
And who can say why your heart cries, when your love lies.
Only time...

Who can say when the roads meet,
that love might be in your heart.
And who can say when the day sleeps,
if the night keeps all your heart.

Who can say if your love grows, as your heart chose.
Only time...
And who can say where the road goes, where the day flows.
Only time...

Who knows - only time ...

Teures militärisches Spektakel

Wir haben es ja - genauer gesagt werden die Berliner dafür zur Kasse gebeten, dass wir meinen, wir hätten es ja ... - und wie man so hört, haben die es ja eigentlich überhaupt nicht: Wie die Nordsee-Zeitung am 10. September 2008 berichtete, hat das erste Bundeswehrgelöbnis vor dem Reichstag am 20. Juli 2008 fast eine Million Euro gekostet.

Auf das Land Berlin entfallen Kosten in Höhe von 800000 Euro für den Polizeieinsatz - genauer gesagt auf die Berliner Steuerzahler. Netterweise trägt den Rest der Bund. Das wären also fast 200000 Euro. Daran sind dann alle deutschen Steuerzahler beteiligt - also auch du und ich.

Einmal reicht aber: Beim nächsten Mal sollen die ihre militärischen Traditionen gefälligst wieder in ihrer Kaserne pflegen! Derartige überflüssige militärische Spektakel können wir uns nämlich nicht wirklich leisten. Mit einer Million Euro könnte man zum Beispiel schon etliche Kindergarten- plätze oder Bildungsprojekte finanzieren. - Und die Berliner für ein Spektakel des Bundes auf 800000 Euro sitzen zu lassen, ist irgendwie schon ganz schön dreist vom Bund. Das sollte wirklich nicht noch einmal vorkommen!

Mittwoch, 10. September 2008

Das Mädchen, das die Welt für 5 Minuten zum Schweigen brachte, ...



... das ist Severn Cullis-Suzuki, Tochter von David Takayoshi Suzuki und Tara Elizabeth Cullis.

Im Alter von 12 Jahren hielt sie als Vertreterin von ECO (Environmental Children’s Organization) während des Umweltgipfels der Vereinten Nationen 1992 in Rio de Janairo eine bemerkenswerte Rede vor den Delegierten.

Was sie dort sagte - und wie sie es sagte - ist eine schallende Ohrfeige für Politiker z.B. wie Herrn Bush, der maßgeblich dafür verantwortlich ist, dass die USA sich immer noch nicht ihrer Verantwortung stellen, alles dafür zu tun, dass auch nachfolgende Generationen noch auf diesem Planeten leben können.

Die Rede von Severn Suzuki auf Deutsch

Dienstag, 9. September 2008

Afghanistan: Der Krieg, der keiner sein darf

"Das Gerede vom Krieg"

Die Nordsee-Zeitung berichtete am 04.09.2008, Herr Jung (Verteidigungsminister) sei genervt über das "Gerede vom Krieg". In Afghanistan herrsche kein Krieg. Er verstehe unter Krieg etwas anderes. Wie er Krieg definiert, habe der Minister jedoch nicht gesagt. Zum Auftakt seiner Reise nach Afghanistan habe Herr Jung die Soldaten in Kundus besucht. Wegen des Todes eines Bundeswehrsoldaten in der Woche zuvor sei die Stimmung unter ihnen angespannt gewesen. Gleich mehrfach habe Herr Jung die Forderung nach dem Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan kritisiert, die laut Umfragen von den meisten Deutschen vertreten wird. Herr Jung habe gesagt, wer einem Abzug der Bundeswehr das Wort rede, der betreibe "das Geschäft derjenigen, die letztlich unsere Soldaten gefährden". Er habe den Eindruck, die "Aufständischen" wüssten um die Diskussion in Deutschland und nähmen die Bundeswehr daher gezielt ins Visier. Will Herr Jung damit den Bürgern Deutschlands das Denken verbieten? Darf man es schon nicht mehr sagen, wenn man anders über dieses militärische Abenteuer der Bundeswehr in Ausland denkt? Die Befürworter der Auslandseinsätze der Bundeswehr in den Bundesregierungen der letzten 6 Jahre sind dafür verantwortlich, dass die Bundeswehr überhaupt in Afghanistan ist und dass dort "letztlich unsere Soldaten gefährdet" sind.


Die Bundeswehr -
vom humanitären Einsatz ...


Die ersten Bundeswehrsoldaten sind nach Afghanistan geschickt worden, um beim Wiederaufbau der Infrastruktur für ein funktionierendes Gesellschaftsleben in Afghanistan zu helfen. Das ist lange her und ist auch ziemlich lange einigermaßen gut gegangen. Bei Angriffen auf die Bundeswehr während dieser Zeit stand man auf der Seite der Guten. Nach allem was ich aus den Medien mitbekommen habe, ist das wohl auch von der Afghanischen Bevölkerung während dieser Zeit so gesehen worden.


... über die Unterstützung militärischer Einsätze ...

Anstatt ausschließlich diese zur Stabilisierung des Landes wichtigen humanitären Aufgaben gezielt weiter zu verfolgen, hat sich die Bundesregierung von ihren "Freunden" in der Nato dazu überreden lassen, zusätzlich Kriegsgerät zur Unterstützung kämpfender Truppen zur Verfügung zu stellen. DAS hat sie in das Visier der Taliban manövriert - NICHT das "Gerede vom Krieg" und der Wunsch einer Mehrheit der Deutschen, die Konsequenzen aus der veränderten Lage zu ziehen, und die Bundeswehr aus Afghanistan abzuziehen.


... zur Kriegsbeteiligten

Auffällig ist aus meiner Sicht die Häufung der Angriffe auf die Bundeswehr nach der Übernahme des Kommandos über das Regionalkommando Nord (RC N) von Norwegen. In diesem Rahmen stellt Deutschland seit kurzem die sogenannte "Quick Reaction Force" (QRF, Schnelle Eingreiftruppe). Der Auftrag der QRF kann Patrouilleneinsätze, Absicherungsoperationen von öffentlichen Veranstaltungen, den Schutz von Konvois, Evakuierungsoperationen, den Einsatz gegen gewaltbereite Menschenmengen umfassen und er schließt dabei auch den Einsatz als taktische Reserve des Regionalkommandeurs Nord nicht aus. So wird das auf der Internetseite der Bundeswehr formuliert. Ich habe in diesem Zusammenhang aber auch schon von verschiedenen Seiten den Ausdruck "möglicher Kampfeinsatz" anstelle von "taktische Reserve" gehört. Darauf deutet aus meiner Sicht auch ein Artikel in der Nordsee-Zeitung vom 08.09.2008 hin. Darin ist zu lesen, dass Deutsche Soldaten laut einem Bericht des "Spiegel" in Nordafghanistan drei Führer der radikal-islamischen Taliban jagen. Und da meint Herr Jung, in Afghanistan herrsche kein Krieg? Zu den Gejagten gehöre auch Mullah Salam (Taliban-Kommandeur für den Nordosten), der für den bislang verheerendsten Anschlag auf die Bundeswehr vom Mai 2007 mit drei Toten verantwortlich gemacht werde. Das heißt doch, die Taliban haben im Mai 2007 die Bundeswehr angegriffen, dabei drei Soldaten umgebracht, und als Reaktion darauf jagt jetzt die Bundeswehr die Angreifer. Auch DAS hat mit Sicherheit dazu beigetragen, dass die Bundesswehr in Afghanistan vermehrt zur Zielscheibe von Angriffen geworden ist.

Zur Erinnerung:
Wie auch immer man über die Zeit in Afghanistan denkt, als nach dem Rückzug Russlands und den anschließenden Kämpfen zwischen den verschiedenen Mudschaheddin-Gruppierungen, die Taliban dort regierten ... - das Taliban Regime ist in einem von den USA geführten Angriffskrieg vernichtend geschlagen worden. Das von den USA als Kriegsgrund vorgeschobene Kriegsziel, nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York Osama Bin Ladens habhaft zu werden, wurde jedoch nicht erreicht. Um die geflohenen Überlebenden der Taliban daran zu hindern, nach Afghanistan zurückzukehren, wurden im Rahmen der ISAF-Mission der UNO Soldaten aus mehreren Nationen nach Afghanistan geschickt. Die Taliban haben sich wieder gesammelt, und angefangen mit terroristischen Mitteln zurückzuschlagen. Das ist eigentlich nichts Neues. Anfang des letzten Jahrhunderts nannte man diese damals neue Form von Kämpfen noch Partisanenkrieg, als kleine Wider- standsgruppen aus der Zivilbevölkerung eroberter Länder immer wieder Besatzungstruppen aus dem Hinterhalt angriffen - und egal wie der Herr Jung das heute nennt: Nach meinem Verständnis ist das Krieg!

Die Nordsee-Zeitung schrieb, zwar sehe der oberste Dienstherr der deutschen Soldaten die ISAF weiterhin auf dem richtigen Kurs. Doch immer wieder betone er, die Lage sei angespannt und habe sich verschärft. Sie zitiert ihn mit den Worten: "Wir sind hier in einem risikoreichen Einsatz." Herr Gertz (Vorsitzender des Bundeswehr-Verbandes) hatte das vor einigen Tagen "etwas drastischer" mit den Worten "Wir befinden uns in einem Krieg gegen einen zu allem entschlossenen, fanatischen Gegner" ausgedrückt. Die Angriffe auf deutsche Soldaten haben in den vergangenen Wochen bedrohlich zugenommen. Doch die verantwortlichen Politiker wollen offensichtlich der Realität nicht ins Auge sehen. Es ist einfach nicht, was nicht sein darf: Die Bundeswehr hat in Afghanistan selbstverständlich keinen Kampfauftrag und der Begriff Krieg ist in diesem Zusammenhang sowieso tabu. Herr Gertz hat auch dafür die passenden Worte gefunden:

Die Bundesregierung verschleiert die Wahrheit über den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan.

Ich finde es zwar "ziemlich bedenklich", aber ich denke, der Herr Gertz wird das aufgrund seines "beruflichen Sachverstands" sicher besser beurteilen können als sein oberster Dienstherr, der Herr Jung.


Das Ende der Unschuld

Es hat jetzt seit nahezu einem Jahrhundert immer wieder Versuche gegeben, Partisanengruppen oder Terroristen unter Einsatz militärischer Mittel mit gigantischen Kriegsmaschinerien zu besiegen - zum Erfolg hat das noch nie wirklich geführt. Ich fürchte, dass wird auch Deutschland und seine Bundeswehr erst noch schmerzlich erfahren müssen. Aber nach dem Ende des Kalten Krieges mit seinen einschränkenden Auflagen der Alliierten für die Bundeswehr sind wir ja wieder wer. Da heißt es "Verantwortung zu übernehmen"! Mir wird speiübel, wenn ich sehe, wie schnell sich die Bundeswehr schleichend von ihrem ursprünglichen Auftrag der "Landesverteidigung innerhalb der Grenzen der Bundesrepublik Deutschland" zu einer irgendwo in der Welt in tödliche Kämpfe verwickelten Armee entwickelt hat. Dafür wurde - und wird - ein imenser materieller und personeller Aufwand getrieben, der mit finanziellen Mitteln aus unseren Steuergeldern finanziert wird, während viele Menschen in Deutschland nicht wissen, woher sie das Geld für das tägliche Leben nehmen sollen. Dass Bundeswehrsoldaten - unsere Mitbürger aus Deutschland - jetzt auch noch für den Tod von Frauen und Kindern irgendwo in Afghanistan verantwortlich sind macht mich in Anbetracht der kriegerischen Vergangenheit Deutschlands zu Beginn des letzten Jahrhunderts einfach nur fassungslos.

Diese Zäsur ist das Ende der Unschuld. Auf der weißen Weste der "Guten" sind jetzt die ersten roten Blutflecke zu erkennen ...


Gott sagt: "Du sollst nicht töten"

Die Bibel: Exodus, Die 10 Gebote
(2. Buch Mose, Kap. 20, Vers 13)


Es muss wohl einige Christen geben, für die dieses grundlegende
Gebot Gottes nur unter Vorbehalt Gültigkeit zu haben scheint.

Kunst statt Leerstand

Am Samstag, 13. September wird unter Mitwirkung der fahrenden Sambagruppe "Samba Sambor" um 10:00 Uhr die zweitägige Veranstaltung "Kunst statt Leerstand" eröffnet. In leerstehenden Geschäften entlang der Hafenstraße und einiger ihrer Nebenstraßen präsentieren zahlreiche Künstler aus Bremerhaven und Umgebung
  • offene Galerien
  • skurile Einkaufsmöglichkeiten
  • Mitmachaktionen
  • Kunstcafé
  • Fotogalerie der Gruppe Fischaugen im ehemaligen Atlantis Kino
  • spontane Lesungen
  • Aktionstheater

Außerdem beteiligen sich folgende bestehende Galerien, Künstler etc.:
  • Galerien in Hafenstraße und Wülbernstraße
  • Kulturinsel
  • Künstleratelier Annemarie Arndt (Krumme Straße)
  • Ladenprojekt des Designlabors

Die Veranstaltungsorte sind am 13. und 14. September jeweils von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.

Montag, 8. September 2008

Stadtparkfest in Lehe



Am Samstag, 13. September 2008, wird sich der Stadtpark Lehe vom Durchgangsbereich zwischen der Hafenstraße und den Wohngebieten westlich der Neuelandstraße in den Mittelpunkt eines Leher Stadtteilfestes verwandeln. Für die Zeit zwischen 13:00 und 18:00 Uhr haben die Veranstalter dafür gesorgt, dass ein vielseitiges, buntes Fest stattfinden kann. Das einzige, worauf sie keinen Einfluss haben, ist das Wetter ... - Aber das wird schon werden.

Sonntag, 7. September 2008

Wer bin ich?


Bremerhaven, Uhland-/Ecke Gnesener Straße (05.09.2008)

Ich bin mächtiger als alle Armeen der Erde.
Ich vernichte mehr Güter als alle Bomben und Kanonen.
Ich töte mehr Menschen als alle Kriege.
Ich verstümmele Jahr für Jahr unzählige Frauen und Männer.
Ich bringe Krankheit, Siechtum und Tod.
Ich verschone nicht Kind noch Greis, nicht Haus noch Hof.
Ich schenke nichts, aber ich nehme alles.
Ich bin dein schlimmster Feind:

die Gleichgültigkeit.

Du solltest Dich vor mir in acht nehmen,
aber du hast mich vergessen

(Verfasser: Unbekannt)

Freitag, 5. September 2008

Es lässt sich jetzt nicht mehr verheimlichen, ...

... dass der Sommer so langsam zu Ende geht.


Die Beeren reifen und die ersten Blätter an den Bäumen werden gelb.

Draußen wird es langsam herbstlich, und seit Mitte August gibt es die ersten Weihnachtsartikel bei dem Lebensmitteldiscounter in der "Oberen Bürger" zu kaufen. - Ähm (stutz!?): Hoffentlich ist im Dezember noch etwas davon vorhanden. Nicht dass es mir wieder so geht wie vor zwei Jahren, als ich zwei Tage vor Weihnachten keine Spekulatius mehr auftreiben konnte. Möglicherweise sollte ich mich schon einmal auf Vorrat mit dem Nötigsten eindecken ...

Donnerstag, 4. September 2008

Auf zwei Hochzeiten ...

... kann man bekanntlich leider nur nacheinander tanzen.

Das letzte Wochenende bei meiner Schwester mit dem kleinen "Brodstock Festival" habe ich sehr genossen. Aber irgendwie hätte ich das Wochen- ende auch gerne am Hafen verbracht.


Ich habe die Lütte Sail ja leider bei durchwachsenen Wetter erlebt. Dafür
hat meine Tochter nach meiner Rückkehr von den beiden Tagen mit dem Super-Lütte-Sail-Wetter geschwärmt. Mehr darüber kann man in ihrer Mupfel nachlesen.


Ich hatte ja erst daran gedacht, nach meiner Rückkehr aus Schleswig-
Holstein noch einmal am Hafen vorbeizuschauen. Aber nach vier Stunden Fahrt im aufgeheizten Auto, davon fast eine Stunde im Stau vor Hamburg, hätte ich nicht mehr viel davon gehabt. Zum Abschluss gibt's hier noch einige Fotos von den Tagen vor dem Wochenende.

Mittwoch, 3. September 2008

Salzlauge aus "Asse-II" in "Maria Glück"

Ich habe heute eine Antwort auf meine Anfrage vom 13.08.2008 an Herrn Gabriel (Bundesumweltminister) erhalten. Ich hatte nach dem Hintergrund seiner Mitteilung am 12.08.2008 gefragt, es sei radioaktiv belastete Salzlauge aus "Asse-II" in das ehemalige Salzbergwerk "Maria Glück" transportiert worden, ohne dass darüber Buch geführt worden sei. Die Nordsee-Zeitung hatte darüber am 13.08.2008 berichtet, und geschrieben, dass der Betreiber des Atommülllagers Asse II, das Helmholtz-Zentrum in München, seiner Darstellung widersprochen hatte.

In der Antwort auf meine Anfrage wurde mir jetzt mitgeteilt, das Bundesumweltministerium habe am 04. August 2008 erfahren, dass im Zeitraum von 2006 bis 2008 ca. 7208 m³ bislang als unkontaminiert geltende Salzlösungen, die aber wahrscheinlich geringfügig mit Tritium und Uran 235 sowie Uran 238 kontaminiert gewesen seien, an die Grube Maria Glück abgegeben worden sind. Aus Sicht des Bundesumweltministeriums sei eine strahlenschutzrechtliche Freigaberegelung unter Berücksichtigung der einschlägigen, strahlenschutzfachlichen Anforderungen zu schaffen, bevor wieder Salzlösungen freigegeben werden können. Das Niedersächsische Umweltministerium teile diese Einschätzung und habe vor diesem Hintergrund mittlerweile eine weitere Verbringung der Salzlösungen in umliegende Bergwerke untersagt bis eine entsprechende strahlenschutzrechtliche Freigabe erfolgt sei. Derzeit würden also keine Lösungen an das Bergwerk Maria Glück abgegeben werden. Vor einer Entscheidung zur Freigabe der Lösungen werde außerdem eine umfassende Analyse sämtlicher Lösungen in der Schachtanlage Asse II vorgenommen werden, um ein genaues Bild über die Kontaminationen erhalten und auf dieser Basis die entsprechenden Konsequenzen ziehen zu können.

Die aus Sicht des Bundesumweltministeriums zu stellenden, strahlenschutzfachlichen Anforderungen an eine solche Freigabe habe das Bundesumweltministerium dem Niedersächsischen Umweltministerium mitgeteilt. Selbstverständlich werde das Bundesumweltministerium im Rahmen seiner bundesaufsichtlichen Tätigkeit dafür Sorge tragen, dass diese auch berücksichtigt werden, damit keine Gefahren für die Bevölkerung in Umgebung der Grube Maria Glück entstehen.