Montag, 1. September 2008
Brodstock Festival
Meine Schwester und mein Schwager machen Musik in einer Band in der Nähe von Kiel. In dem Ort Brodersdorf, in dem der Probenraum der Band ist, gibt es eine weitere Band, deren Bandleaderin im letzten Jahr Kontakte zu einer weiteren Band aus der Gegend geknüpft hat. Die drei Bands sowie ein junger Mann, der einige Stücke selbst komponiert hat, haben am Wochenende ein kleines Festival im privaten Rahmen für Bekannte, Freunde und Familienangehörige veranstaltet.
Die Band, in der meine Schwester mitspielt, hat inzwischen einiges aus dem Bereich Rock/Pop aus der Zeit von 1970 bis heute im Repertoire und nennt sich "Drummer in the Kitchen". Im alten Probenraum war nicht genug Platz für alle Bandmitglieder, so dass der Schlagzeuger nebenan in der Küche sitzen musste - daher der Name der Band (auf deutsch: Schlagzeuger in der Küche). Inzwischen hat "Drummer in the Kitchen" einen neuen Probenraum mit Platz für alle. Den Namen haben sie aber beibehalten.
Die andere Band mit Namen "D'Accord" covert einige Stücke der französischen Musikerin Lydie Auvray, deren Instrument das französische Musette-Akkordeon ist. Das ist ein Akkordeon, auf dem es nur Knöpfe, aber keine Tasten gibt. Die Bandleaderin spielt allerdings ein normales Tasten-Akkordeon. Die Musik ist sehr vielseitig. Da gibt es Stücke mit nordafrikanischem Einfluss im 5/4 Takt, Stücke mit karibisch/creolischem Hintergund, argentischen Tango, Blues oder bretonisch geprägte Stücke. Zum Akkordeon gesellen sich Gitarre, Bass, Keyboard und Schlagzeug und Cajon. "D'Accord" spielt alles in allem eine mitreißende Musik, die sich schlecht in eine bestimmte Schublade einordnen lässt.
Die beiden Bands haben im letzten Sommer zum ersten Mal so ein Festival in Brodersdorf veranstaltet, das "1. Brodstock Festival - One Day in Peace and Music". Das hatte bei weitem nicht die Ausmaße des berühmten Woodstock Festivals, an dem es sich namentlich anlehnte, aber alle Musiker und Gäste hatten so viel Spaß dabei, dass die Veranstaltung in diesem Jahr als "2. Brodstock Festival" mit etwas erweitertem Umfang, aber wieder im privaten Rahmen mit persönlichen Einladungen, wiederholt wurde.
Die neu hinzugekommene Band nennt sich "The Wanderers" und spielt puren Rock'n'Roll vom feinsten. Ich versuche gar nicht erst das hier näher zu beschreiben. Das muss man einfach erlebt haben.
Der Solist, Dennis Bull, ist ein echtes Phänomen. Meine Schwester sagt, er habe sich das Gitarre spielen selbst beigebracht, ohne die geringste Ahnung von Noten oder Akkorden gehabt zu haben: Einfach so durch ausprobieren und nach Gehör. Dabei hat er auch zwei gecoverte Stücke gespielt, von denen er nur die Texte kannte. Wenn ich das nicht wüsste, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass da ein reiner Autodidakt auf der Bühne saß. Seine Musik war allerdings nicht so ganz mein Ding, da mir die Lieder alle ein wenig zu melancholisch waren. Aber der Musikgeschmack ist ja individuell verschieden.
Wenn nichts dazwischen kommt, wird es im nächsten Sommer wohl eine Fortsetzung geben. Dann werde ich auf alle Fälle wieder dort sein ...
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