Manchmal geschieht auch heutzutage noch so etwas wie ein kleines Wunder: Die chinesische Regierung hat Herrn Chen Guangcheng, der sich aus seinem Haus, in dem er unter Hausarrest gestanden hatte, in die Botschaft der USA geflüchtet hatte, tatsächlich zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Kindern aus China in die USA ausreisen lassen.
Bei aller Freude über den glücklichen Ausgang dieses Skandals darf man aber nicht vergessen, dass weiterhin einige international bekannte Chinesen, sowie eine große Zahl unbekannter Menschen in China unter Hausarrest stehen, weil sie die ihnen aufgrund chinesischer Gesetze zustehenden Rechte eingefordert haben oder sich für die Rechte ihrer Mitmenschen eingesetzt haben.
Und auch Herr Chen Guangcheng wird weiterhin wohl nicht ruhig schlafen können: Nach seiner Flucht hatten mehr als zwanzig Beamte der lokalen Behörden das Haus seines Bruders gestürmt. Nachdem sein
Neffe sich im Hause des Bruders in Notwehr mit einem Messer gegen die Beamten zur Wehr gesetzt hatte wurde er überwältgt und verhaftet. Ihm droht jetzt eine Anklage wegen versuchten Mordes - und im Falle einer Verurteilung die Todesstrafe.
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(Quellen: Tagesschau vom 20.05.2012, Spiegel vom 20.05.2012, TAZ vom 20.05.2012, Der Standard vom 20.05.2012, NZZ vom 19.05.2012)
2 Kommentare:
Was für den einen die Rettung ist, kann für seine Freunde und Verwandte noch sehr bedrohlich werden. Fatal wäre es, das Thema jetzt als erledigt zu betrachten, zumal es ja noch andere Opfer der chinesischen Willkür gibt... Ai Weiwei zum Beispiel.
@Frau Momo: Mein Reden. Solange in China staatliche und regionale Behörden weiterhin mit brutalöer Willkür gegen Andersdenkende vorgehen wird die "Volksrepublik" in meinen Augen immer eine "Ein-Parteien-Diktatur" bleiben. Und Menschenrechtsverletzungen, egal - wo auf der Welt sie vorkommen - fallen nicht unter irgendwelche "inneren Angelegenheiten" irgendeiner staatlichen Machtclique sondern unter internationales Recht.
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