Samstag, 17. Juli 2010

Die Windmühlenflügel sind besiegt

Don Quixote
Nachdem der fast aussichtslose Kampf der Bremerhavener Bürger gegen die Windmühlenflügel der (Nicht)Zuständigkeiten der Ämter, Behörden und der Politik bezüglich der vergessenen Möblierung der "Guten Stube" Bremerhavens bis an den Urlaubsort von Herrn Schulz (SPD, Oberbürgermeister) vorgedrungen ist, hat dieser aus dem Urlaub ein Machtwort gesprochen.


Don Quixote
© Public Domain

Darüber berichtete die Nordsee-Zeitung in ihrer Ausgabe von gestern. Dass die Bürger Bremerhavens die Fundamente der Bänke am Lohmanndeich mit privaten Spenden finanzieren wollten, war ihm - im Gegensatz zur Mehrheit seiner Kollegen in der Großen Koalition - dann wohl doch zu peinlich. Auch wenn er für vieles, was während seiner Amtszeit infolge seines persönlichen Engagements in dieser Stadt veranlasst wurde heftige Kritik einstecken musste, wird ihm der Dank der Bremerhavener in diesem Fall sicher sein. Meinen hat er: Danke, Herr Schulz.

Jetzt kommt die Stadt ihren Verpflichtungen nach und stellt die für die Bankfundamente benötigten 16800 Euro als Soforthilfe zur Verfügung. Die Nordsee-Zeitung zitiert Herrn Schulz mit den Worten: "Die Bänke gehören da hin, das ist kein Thema für das Sommerloch. Da wir das sowieso machen werden, können wir auch in Vorleistung gehen." Niemand wolle den Bürgern und den Besuchern der Stadt die Bänke am Weserdeich verweigern.


Mir zeigt der Verlauf dieser Provinzposse wieder einmal, dass hin und wieder auch ein aussichtslos erscheinenender Feldzug gegen einen erscheinbar unveränderbaren Zustand durchaus von Erfolg gekrönt sein kann. Ein einzelner "Don Quixote" kann den Kampf gegen die Windmühlenflügel bekanntermaßen nicht gewinnen - der öffentliche Protest einer ausreichend großen Zahl von Bürgern aber offenbar schon. Also, immer schön am Ball bleiben:

Da die privaten Spenden jetzt nicht mehr gebraucht werden, wird die Nordsee-Zeitung das auf dem von ihr eingerichteten Spendenkonto für die Finanzierung der Fundamente eingegangene Geld an die Spender zurück überwiesen.


(Quelle: Nordsee-Zeitung vom 16.07.2010, TAZ vom 31.05.2010, Landesamt für Denkmalpflege Bremen, Bürgerinitiative Keine Erweiterung Grauer Wall)

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