Hallo? Liegt Baden-Würtemberg etwa seit neuestem auf einem anderen Planeten? Beschlossen wurde, dass die verbliebenen 9 Atommeiler in der Summe um 30 Jahre länger laufen sollen, als es im "Atomkonsens" aus dem Jahre 2000 vereinbart worden war. Punkt!
Fakt ist außerdem, dass die Umweltschutzorganisation "Greenpeace" dem Umweltministerium des Landes Niedersachsen (NMU) öffentlich vorgerechnet hat, dass der Jahresgrenzwert an den Messstellen um die Atommülllagerhalle bei Gorleben bereits ohne die jetzt noch hinzukommenden Castoren überschritten werden wird. Die Einsicht in die Daten, auf deren Grundlage das NMU den Transport genehmigt hat, wird der Öffentlichkeit verweigert. Dem Vorwurf der Datenmanipulation hat das NMU bisher nichts entgegensetzen können.
Unbegründete Dementi, und die leere Behauptung, der Grenzwert werde nicht überschritten werden, sind nicht geeignet, die Öffentlichkeit zu überzeugen. Im Gegenteil: Jeder, der sich damit beschäftigt geht inzwischen davon aus, dass hier mit billigen Taschenspielertricks Fakten geschaffen werden sollen. Das alles gibt dem diesjährigen Atommüll-Transport aus der Atommüll-Aufbereitungsanlage bei La Hague (Frankreich) in das Atommülllager bei Gorleben eine besondere Brisanz.
Ich weiß von anderen "Grünen", dass ihnen diese als "Atomausstieg" getarnte Laufzeitverlängerung ebenso gegen den Strich geht wie mir. Ich weiß, dass viele von ihnen auch jetzt wieder in Gorleben gegen die Atompolitik der Bundesregierung demonstrieren werden. Deshalb werde ich bezüglich der "Grünen" jetzt nichts verallgemeinern. Aber das, was der Herr Kretschmann da gegenüber der "Zeit" von sich gegeben hat, das ist unter aller Sau!
Der Atommüllzug steht seit heute Morgen in Rémilly (Frankreich, Lothringen, etwa 20 km süd-östlich von Metz). Heute Nachmittag wurden die Strecken nach Wörth und Saarbrücken von Hubschraubern abgesucht. Während des ganzen Tages war die Rede davon, der Castor-Transport werde bis Morgen in Frankreich stehen bleiben. Derzeit gibt es keine Informationen darüber, wann er sich wieder in Bewegung setzen wird, und welche Richtung er an der etwa 1,5 km hinter Rémilly gelegenen Gabelung einschlagen wird. Möglich wären von hier aus die drei Gleisstrecken zu den Grenzübergängen in Forbach, Kehl oder Lauterburg.
- 26 Stunden seit Valognes -
(Quellen: "Die Zeit" vom 24.11.2011, NDR vom 24.11.2011, Castor-Ticker )
3 Kommentare:
Was ist denn in Herrn Kretschmann gefahren? Natürlich sind die Proteste notwendig. Einmal, weil der Atomausstieg ein fauler Kompromiss ist und zum anderen, weil Gorleben als Endlager nicht geeignet ist, wie vorhin selbst der Chef vom Bundesamt im Heute Journal etwas zwischen den Zeilen eingeräumt hat.
Was mich ja auch wundert, das sich niemand hörbar darüber aufregt, das den Stromriesen so ganz nebenbei als Entschädigung für die ausgefallenen Einnahmen durch AKW´s ein Millionengeschenk gemacht worden ist, das wir alle jetzt per Strompreiserhöhung löhnen dürfen.
Die taz tickert übrigens bereits und der Castorticker ist auch online. Es ist schon gut was los.
@Frau Momo: Das heute Journal habe ich gestern leider verpasst. Über die Subvention der industriellen Energiefresser per "Netzentgeld" durch die Privatkunden sowie die Aushöhlung des "Grünstromprivilegs" habe zumindest ich mich schon furchtbar aufgeregt. Ein Beitrag für "juwi's welt" ist in Arbeit. Im Moment regen mich die Daten der Messungen der Radioaktivität am Castor-Zug allerdings noch weitaus mehr auf ...
Monitor auch über diese Riesen-Sauerei berichtet: http://www.wdr.de/tv/monitor//sendungen/2011/1027/eeg.php5
Die Messungen sind ein Riesen-Skandal. Bereits letztes Jahr hat Greenpeace ja Wärmebildkamerabilder veröffentlicht, die besorgniserregend waren.
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