Der rapide Rückgang der großen Gletscher, des arktischen Meereises und der daraus folgende Anstieg des Meeresspiegels sind erst der Anfang. Sollten die weltweiten Permafrostböden tauen, zum Beispiel diejenigen Sibiriens, und sich in gigantische Sumpflandschaften verwandeln, dann würden Unmengen klimaschädliches Methangas, das durch Faulprozesse in Sumpfgebieten freigesetzt wird, die Athmosphäre zusätzlich aufheizen.
Dass es überhaupt so weit gekommen ist, liegt unter anderem an der Freisetzung klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) bei der Verbrennung fossiler Energieträger, in denen das Gas vorher chemisch gebunden war. Erdöl, aus dem Benzin und Diesel für den Antrieb von fahrzeugen hergestellt wird, ist ein solcher fossiler Energieträger.
Pflanzen nehmem CO2 aus der Luft auf, speichern den Kohlenstoffanteil in ihren Zellen und geben Sauerstoff an die Luft zurück. Tiere, zu denen auch wir Menschen gehören, nehmen Sauerstoff aus der Luft auf und geben CO2 an die Luft zurück. Solange das Gleichgewicht nicht gestört ist funktioniert dieser Kreislauf, ohne dass sich überschüssiges CO2 in der Atmosphäre anreichern kann. Eine Ursache, die zur Anreicherung von überschüssigem CO2 in der Atmosphäre beigetragen hat, ist die weltweite, unkontrollierte Abholzung großer Waldflächen. Es ist daher von existentieller Bedeutung für die gesamte Menschheit, dass die noch existierenden Waldgebiete in ihrem Bestand geschützt werden.
Öl unter dem Regenwald
Im Regenwald Ecuadors liegt der artenreiche "Yasuni-Nationalpark".
- und darunter liegt ein Ölfeld -
Doch anstatt - wie es "normalerweise" geschehen wäre - den Wald einfach zugunsten kurzfristiger Gewinne abzuholzen, entschieden Ecuador und die UNO, den Park zur Bohrverbotszone zu erklären - sofern andere Länder sich an Ecuadors wirtschaftlicher Entwicklung beteiligen.
In einer E-Mail an seinen Verteiler berichtete das internationale demokratische Netzwerk AVAAZ, Frau Merkel (CDU, Bundeskanzlerin) und der Bundestag hätten versprochen, das Projekt zu unterstützen. Die für derartige Projekte benötigten Gelder lägen bereit. Herr Niebel (FDP, Entwicklungsminister) blockiere jedoch die Freigabe.
Die endgültige Entscheidung liegt jetzt beim Haushaltsausschuss, der am kommenden Donnerstag zusammentritt. Er könnte beschließen, die Gelder für den "Yasuni-Nationalpark" freizugeben damit zum Schutz eines der wertvollsten Gebiete der Erde beitragen und Deutschlands Führungsrolle beim weltweiten Klimaschutz wiederzubeleben.
Um ihn zu einer positiven Entscheidung zu bewegen, hat AVAAZ eine Petition initiiert, die den Haushaltsausschuss und Herrn Niebel auffordert, die Gelder zur Verfügung zu stellen, um den Regenwald vor der Zerstörung zu bewahren und so - ganz nebenbei - dafür zu sorgen, dass das Öl dort bleibt, wo es keinen Schaden anrichten kann: Unter der Erde!
Der Text der Petition lautet:
"An die Mitglieder des Haushaltsausschuss des Bundetags und Entwicklungsminister Niebel:
Als besorgte Bürger rufen wir Sie dazu auf, Ecuadors Yasuni-Nationalpark durch die Einzahlung in seinen Schutz-Fonds vor der Zerstörung durch Ölbohrungen zu retten. Deutschlands Beitrag hilft, das wertvolle ökologische Erbe der Welt zu bewahren und demonstriert Führungsverhalten beim weltweiten Bemühen für den Schutz von Gegenden mit hoher Artenvielfalt.
MfG"
Jeder, der das möchte, kann die Petition auf der Internetseite von AVAAZ online unterzeichnen.
(Quellen: SOS-Yasuni vom 19.10.2011, TAZ vom 18.10.2011, Zeit vom 06.10.2011, TAZ vom 15.09.2011, Zeit vom 20.06.2011, Der Standard vom 03.02.2010Offizielle Yasuni-Seite der UNDP [leider nur auf Englisch], Regenwald.org - Leben statt Öl , AVAAZ, Wikipedia)
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