Mittwoch, 2. November 2011

Unerlaubte Freisetzung ionisierender Strahlen

Letztens im Wendland ... (6. November 2010, viereinhalb Monate vor "Fukushima")

Die Atomkraft-Gegner sind empört über die erteilte Genehmigung für den Ende dieses Monats geplanten Castor-Transport in das Atomülllager bei Gorleben. Herr Sander (FDP, Niedersachsen, Umweltminister) hat den Transport genehmigt, obwohl mit den bereits jetzt dort eingelagerten Castoren die Überschreitng des Jahresgrenzwerts zu erwarten ist.

Wie das Magazin "Focus" am 01.11.2011 auf seiner Internetseite schrieb, werfen Greenpeace und die Bürgerinitiative (BI) Lüchow-Dannenberg ihm deshalb die "unerlaubte Freisetzung ionisierender Strahlen" vor und hätten deswegen die bereits eingereichte Strafanzeige gegen die "Gesellschaft für Nuklearservice" (GNS) um eine Strafanzeige gegen Herrn Sander wegen Beihilfe zu einer Straftat erweitert.

Die BI kritisiert die Berechnungsmethoden des Ministeriums. Der Grenzwert für Radioaktivität in Gorleben könne nur mit Schmu und Betrug niedrig gehalten werden. Herr Sander rechne den Wert - solange, bis er passe - durch das Abziehen einer Hintergrundstrahlung herunter, die erst nach der Einlagerung von bis zu 40 Castoren ermittelt worden sei. Mit in der Verantwortung stehe auch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), das ursprünglich die Einlagerung von 420 Behältern genehmigt hatte.

Die internationale Umweltschutzorganisation "Greenpeace" zitiert dazu auf seiner Internetseite Herrn Ehmke(BI, Sprecher) mit den Worten: "Nun zeigt sich, dass schon 102 Behälter reichen, um die Rechenkunststücke der Genehmigungsbehörde ad absurdum zu führen." Die Empörung über dieses durchsichtige, unlautere Treiben der Behörden sei ein Treibsatz für die Mobilisierung für die heiße Phase ab dem 24. November, dem voraussichtlichen Start des Atommüll-Transports aus der Atommüll-Aufbereitungsanlage bei La Hague (Frankreich).

  • Mich muss man deswegen nicht mehr extra mobilisieren. Es gibt weltweit kein Endlager, mit dem die Produktion weiteren hochradioaktiven Atommülls "Made in Germany" für die nächsten zehn Jahre zu rechtfertigen wäre - nicht einmal im Salz bei Gorleben. Und auch wenn in der Atommüll-Lagerhalle noch Stellplätze für weitere 318 Castoren ausgewiesen sind, so ist die Lagerkapazität aufgrund der jetzt dort schon konzentrierten radioaktiven Strahlung mehr als erschöpft. Der sogenannte "Atomausstieg" der wespenfarbenen Bundesregierung ist und bleibt eine Farce!

    Als wir im letzten Jahr im Wendland gegen den Castortransport und den "Ausstieg aus dem Asustieg" demonstriert hatten, da war die "Laufzeitverlängerung" beschlossene Sache. Dass aber unsere schlimmsten Befürchtungen innerhalb kürzester Zeit wahr werden würden, dass ahnte damals noch niemand von uns. Infolge des Erdbebens in Japan ereignete sich nur viereinhalb Monate später der zweite Super-GAU in der Geschichte.

    Die sogenannte "friedliche Nutzung der Atomenergie" hatte einmal mehr ihre tödliche Macht offenbart ...

    Mein Platz im Bus nach Dannenberg ist jedenfalls reserviert.

Gorleben Castor 2011

(Quellen: Greenpeace vom 01.11.2011, Focus vom 01.11.2011)

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