Herr Janßen erläutert den ehemaligen Verlauf der Aue durch das Goethe-Quartier |
Pünktlich zum Start hörte es auf zu regnen und die Sonne kam durch. Unter der Leitung von Herrn Janßen (ESG-Lehe, Vorsitzender) begann der Spaziergang an der Lutherstraße, mitten im Leher Gründerzeit-Quartier "Goethestraße".
Die Auepiraten erinnern sich: Hier unterquerte die Aue einmal die Potsdamer Straße |
Unter den Teilnehmern des Spaziergangs befanden sich auch einige der "Auepiraten" die an und auf der Aue gemeinsam ihre Kindheit verbracht haben und die sich bis heute noch regelmäßig treffen.
Weiter floss die Aue dann entlang des ehemaligen Schulhofs der heutigen "Theo" ...
Auf dem ehemaligen Schulhof der früheren Theodor-Storm-Schule - heute "Die Theo" - erzählten die "Auepiraten" aus der Zeit, als sie dort als Kinder Fußball gespielt hatten. Einer von ihnen meinte, würde man die Farbe an der Giebelwand eines der an den damaligen Schulhof grenzenden Häuser abkratzen, dann käme wohl das aufgemalte Fußballtor wieder zum Vorschein.
Von der Brücke über die Potsdamer Straße floss die Aue entlang des Schulhofs zur Eupener Straße. So kam es, dass der Fußball des öfteren auch mal in der Aue landete. So etwas wie einen Kescher besaßen die Kinder damals nicht. Gerettet wurde das gute Stück, indem sie hinter dem Fußball Steine in die Aue warfen. Die dabei entstandenen Wellen trieben ihn dann Stein für Stein zurück in Richtung Ufer.
... zum "Schloss am Meer" an der Eupener Straße. |
Vom Schulhof der damaligen Schule verlief die Aue in einem leichten Bogen nach rechts zur Eupener Straße. Unter der Brücke hindurch floss sie dann mit einem weiteren Bogen in Richtung Hafenstraße ...
Die Architekten Wöhlken und -Loosen hatten das kostspielige Meisterwerk ihrer Baukunst im Jahre 1909 errichtet. Den Grundriss passten sie dem Verlauf der Aue an. Nach der Fertigstellung des Bauwerks konnten sie aufgrund der hohen Preise für die Wohnungen keine Käufer finden.
Um doch noch Kapital aus der Fehlkalkulation zu schlagen, vermieteten sie die Räume zunächst für Ausstellungen. Auf einem alten Foto ist am Haus ein Schild mit der Aufschrift "Kunstgewerbeausstellung Schloss am Meer" zu sehen. Vermutlich geht der heute noch geläufige Name des Hauses auf diese Zeit zurück.
Später konnte ein Seefahrer namens Teichmann sich das Haus auf Grund glücklicher Dollar-Spekulationen leisten und die Bauherren "erlösen". Er kaufte das "Schloss am Meer" und bezog die feudale Wohnung im Erdgeschoss.
Am "Ufer" der Aue zwischen der Eupener- und der Hafenstraße |
Blick von der Regenpfütze zur ehemaligen Brücke unter der Hafenstraße ...
... von wo aus die Aue durch den Saarpark zu ihrer Mündung in die Geeste floss.
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Austausch von Erinnerungen im Saal des Seniorentreffpunkts "Kogge"
Seinen Abschluss fand der äußerst interessante und informative Spaziergang im großen Saal des Seniorentreffpunks "Kogge" in der Goethestraße. Dort zeigten die Auepiraten alte Fotos aus dem Goethe-Quartier, die zu der Zeit entstanden sind, als die Aue noch ein prägendes Element des Stadbildes im Süden Lehes war. Ihre Erzählungen aus ihrer gemeinsamen Kindheit, in Verbindung mit den Eindrücken vom Spaziergang entlang des verschwundenen Flusses zeichneten ein lebendiges Bild dieser Zeit.
Nicht alle Spaziergänger haben die Aue noch selbst kennengelernt. Wenn sie aber das nächste Mal auf ihrem Weg durch das Goethe-Quartier oder den Saarpark kommen, dann werden sie vielleicht in Gedanken am Ufer der Aue entlanggehen.
2 Kommentare:
Lieber Jürgen, der Bericht über den Auespaziergang mit den Auepiraten ist Dir richtig gut gelungen. Beim Lesen und virtuellem Mitwandern sind auch bei mir wieder die Kindheitserinnerungen verbunden mit dem Spielen an der Aue wieder hochgekommen. Dankeschön dafür.
liebe Grüße
Brigitte
Moin,
ich bin in der Batteriestr. Nr. 21 groß geworden und statte juwi öfters einen Besuch ab. Die Aue wurde damals vonne Badderiestr. bis hin zu den überschwemmten Wiesen "erforscht" Das war um 1950.
Grüße
Ronald Meyer
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