Montag, 11. Mai 2009

100. Geburtstag des Bremer Vereins für Luftfahrt (Teil 1)


Geburtstagsgäste: Geschätzte 130000 Menschen, ein A380, ...

1909 war das Gründungsjahr des "Bremer Verein für Luftschiffahrt (BVL)". Zusammen mit dem Norddeutschen Lloyd erhielt er den Auftrag, die Planung eines Luftschiffhafens auf dem Bremer Werder vorzubereiten. Die erste Landung eines Luftschiffes auf dem Neuenlander Feld war die des Zeppelin Luftschiffes LZ 13 "Hansa" am 6. Oktober 1912. An diesem Tage rechnete niemand damit, dass es zugleich die letzte gewesen sein sollte.

Nach Aufgabe des Luftschiffhafen Projektes wurde der "Bremer Verein für Luftschiffahrt" in "Bremer Verein für Luftfahrt" umbenannt. Das praktische an dieser Umbenennung war, dass das Kürzel "BVL" des Vereins erhalten blieb. Am 16. Mai 1913 erhielt der Verein die Genehmigung, auf dem Exerzierplatz offiziell einen Flugstützpunkt zu errichten. Im gleichen Jahr starteten die ersten Passagierflüge vom Neuenlander Feld. Das war die Geburtsstunde des Bremer Flughafens, der in mühevoller Arbeit bis zum Jahre 1922 vom Bremer Verein für Luftfahrt allein ausgebaut und verwaltet wurde.

Heute heißt der Flughafen auf dem Neuenlander Feld "Airport Bremen" gestern wurde dort der 100. Geburtstag der "BVL" mit einem Flugtag gefeiert. Zu diesem Anlass kam um die Mittagszeit das größte Passagierflugzeug der Welt, ein Airbus A380, zu Besuch. Mich hatte ja eher die Möglichkeit, die vielen angekündigten Oldtimer, bis zurück zur Pionierzeit der Fliegerei, aus der Nähe zu sehen gereizt, gestern nach Bremen zu fahren. Aber auch ich konnte mich der Faszination dieses Flugzeugs nicht entziehen. Interessant fand ich die zufällig mitgehörten Gespräche zwischen manchen Besuchern:

"Für den Jumbo wurde damals extra die Landebahn verlängert und verstärkt. Für den A380 wurde nichts erneuert. Der ist doch viel größer und schwerer. Wie soll der denn hier landen. Der fliegt doch bestimmt nur vorbei, ohne zu landen."


Und dann ist der Airbus A380, allen Unkenrufen zum Trotz, doch gelandet. Ganz langsam und gemächlich flog er die Bahn an, setzte auf und erreichte nach einer sehr kurzen Bremsstrecke seine Rollgeschwindigkeit. Das muss dann wohl der Fortschritt der Technik sein ...

Alles in allem gab es sehr viel zu sehen und auch in der Luft wurde viel geboten. Was bei der Sail in Bremerhaven die Windjammerparade ist, das waren gestern die Vorbeiflüge der alten Doppeldecker und Passagierflugzeuge. Außerdem gab es Kunstflüge mit Oldtimern vom Typ YAK 52, North American T6 sowie mit einer "Extra 300".

Das von der Bauart her älteste Motorflugzeug in der Luft war ein Nachbau der Blériot XI von 1909. Louis Blériot war der erste Mensch, dem mit der Original Blériot XI am 25.07.1009 die Überquerung des Ärmel Kanal gelang. Alle anderen waren vorher bei ihren Versuchen baden gegangen.


Die einzigen Kritikpunkte die ich anzumerken hätte, waren die nichtvorhandene Ausschilderung des Weges zur Kasse und die Getränkeversorgung. Die meisten Leute kamen mit der Straßenbahn an und gingen zielstrebig in das Terminal Gebäude, um erst dort auf Nachfrage zu erfahren, dass sie zur Halle D laufen müssten. Dort seien die Kassen und der Eingang zum Festgelände. Für die Menge der angereisten Geburtstagsbesucher gab es deutlich zu wenige Getränkestände. Selbst wer seinen Durst beherrschen konnte, wird mindestens einmal am Tag etwas zu trinken gebraucht haben. Das Personal in den wenigen Getränkeständen war mit dem Ansturm der Besuchermassen jedenfalls völlig überfordert, und es kostete mich sehr viel Zeit und Geduld den einen Becher Flüssigkeit zu ergattern, und hinterher das Pfandgeld für den leeren Becher zurückzubekommen. Dabei habe ich leider den Vorführungsflug der Ju 52 verpasst
(grummel ... !).


100. Geburtstag des Bremer Vereins für Luftfahrt
  • Teil 1: Airbus A380 (und Bleriot XI)
  • Teil 2: Focke-Wulf A 16 "Bremen" D-437 (und Wright Flyer)
  • Teil 3: Der Flug über den Ärmelkanal
  • Teil 4: Focke Wulf FW 44 "Stieglitz"
  • Teil 5: Das Amphibien Flugboot "Catalina"
  • Teil 6: DC-2: Zweiter Platz beim MacRobertson Luftrennen 1934
  • Teil 7: Lilienthals Erben (Segelflugzeuge)

1 Kommentar:

Eike hat gesagt…

Auch ich war auf dem Flugtag und fand es insgesamt gut. Nur die Versorgung mit Trinken fand ich nicht ausreichen wie du auch schon geschrieben hast. Und 2€ für 0,25l Wasser ist auch recht happig.
Gruß
Eike

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