Montag, 14. Juli 2008

Streubomben Made in USA

Na also: Es geht doch!

Weltweiter Druck auf politische Entscheidungen der USA führt manchmal doch zum Erfolg könnte man meinen.
  • Nach der Ächtung von Streubomben auf der Konferenz von Dublin haben die USA Konsequenzen gezogen, meldet die Nordsee-Zeitung am 11.07.2008.
Beim Weiterlesen entpuppt sich das ganze jedoch schnell wieder einmal als Mogelpackung. Die USA denken nämlich überhaupt nicht daran,
sich der Ächtung dieser bestialischen Waffen anzuschließen.

Stattdessen habe das US-Verteidigungsministerium angeordnet, mindestens 99% der Sprengsätze müssten sofort explodieren. Es verbleibt also weiterhin ein Rest von bis zu einem Prozent Blindgänger; bisher waren es zwischen fünf und dreißig Prozent.
  • Also doch ein Fortschritt? Ich sage: Nein!
Je nach Typ handelt es sich bei einer Streubombe um Pakete aus 200 bis 600 Einzelsprengsätzen: Pro Bombe wird es bei einem Prozent Blindgänger also weiterhin 2 bis 6 potentielle unschuldige Opfer geben. Jedes von ihnen ist eines zu viel!

Der eigentliche Skandal ist jedoch,
dass diese Anordnung erst ab dem Jahr 2018 gelten soll!

Außerdem frage ich mich ernsthaft, wer nach einem Streubombenangriff hinterher überprüfen soll, ob tatsächlich "nur" ein Prozent der Sprengsätze nicht explodiert sind, oder ob "unglücklicherweise" vieleicht zwei oder auch 20 Sprengsätze als Blindgänger liegen geblieben sind. Außerdem stellt sich die Frage: Warum gibt es bisher überhaupt fünf bis dreißig Prozent Blindgänger, wenn man diese Zahl mit einer einfachen Anordnung auf ein Prozent senken kann? Ist die hohe Anzahl an Blindgängern möglicherweise beabsichtigt? Und warum ordnet
das US-Verteidigungsministerium dann nicht an, dass es überhaupt keine Blindgänger mehr geben darf?

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