Sonntag, 1. Mai 2011

Maifeiertag 2011 in Bremerhaven


Impressionen von den Maiumzügen und Ausschnitte aus internationalen Volkstänzen

Der diesjährige Maifeiertag stand im Schatten eines Aufmarsches der Neonazis in Bremen, die den Feiertag der Arbeiter - 66 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs - erneut für ihre Zwecke missbrauchen wollten.

Nach Polizeiangaben zogen 200 Neonazis durch die Bremer Neustadt. 4000 bis 6000 Menschen demonstrierten dagegen. Zu den Protesten gegen den Nazi-Aufmarsch hatte ein Bündnis aus Parteien, Verbänden und Gewerkschaften aufgerufen. Ein detailierter Bericht über die Ereignisse in Bremen findet sich in der TAZ vom 30.04.2011.


In diesem Jahr zogen zwei Maiumzüge zum Kundgebungsplatz an der Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche ("Große Kirche"). Der eine startete traditionell am Gewerkschaftshaus in Lehe, un der andere in Gestemünde. Es sprachen Karsten Behrenwald (DGB-Bremerhaven), Helga Nielebock (DGB, Berlin, Bundevorstand), René Höbel (als Vertreter der Jugend) und Hans Nau (als Vertreter der Senioren), sowie Filiz Can (Vertreterin der Migranten).

Während der Kundgebung sprachen alle Rednerinnen und Redner die notwendige Auseinandersetzung mit den Rechtsextremistischen Parteien, allen voran der NPD und der Neo-Naziszene an - insbesondere in Anbetracht der bevorstehenden Bürgerschaftswahl im Land Bremen und der Stadtverordnetenversammlung in Bremerhaven am 22. Mai 2010. Herr Behrenwald rief abschließend dazu auf, die Nichtwähler davon zu überzeugen, zur Wahl zu gehen. Jede nicht abgegebene Stimme sei unter anderem eine Stimme für die Rechtsextremisten.

Weitere Themen waren Lohndumping, 1-Euro-Jobs, Leiharbeit, Hartz-IV-Aufstocker, die unter anderem dadurch gefährdeten Rentenkassen, die Aushöhlung des Generationenvertrags und die gemeinsamen Interessen der jungen Generationen und der Rentner, sowie die Demontage des paritätischen Finanzierung des Gesundheitssystems. Sowohl in den Umzügen wie auch in den Reden wurde außerdem die Forderung der sofortigen Stillegung der Atomkraftwerke in Deutschland thematisiert.


Im Anschluss an die Kundgebung wurde getanzt: Die portugiesischen, kurdischen, spanischen, sowie einige deutsche Mitbürger hatten ein multikulturelles Volkstanzprogramm zusammengestellt. Einige der Kundgebungsteilnehmer folgten spontan der Aufforderung zum Mittanzen. Im Anschluss daran führten die Portugiesen noch fünf weitere Volkstänze vor, aus denen die pure Lebensfreude sprach.


(Quellen: Keinen Meter, Focus vom 30.04.2011, TAZ vom 30.04.2011, Sonntagsjournal vom 01.05.2011)

1 Kommentar:

Der Geestendorfer hat gesagt…

Ich war leider nicht bei der 1. Mai-Demo vor der Großen Kirche.

Lohndumping gibt es auch in städtischen Betrieben. Zum Beispiel bei "Bremerhavenbus". Es gibt BusfahrerInnen, die werden von der Bremerhavener Verkehrsgesellschaft bezahlt. Und es gibt KollegInnen, die bekommen ihr Gehalt von "Hansebus" in Loxstedt und fahren für "Bremerhavenbus". Hansebus zahlt aber ca. 30% weniger Gehalt. Es ist ein Tochterunternehmen der Bremerhavener Verkehrsgesellschaft. Das fiel mir wieder ein, als ich am Sonntag den Anfang von "Anne Will" sah. Dieses Lohndumping ist in unserer Deutsche Republik tägliche Wirklichkeit!

Tschüss
Holger

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