Gedenktafel an der Hochschule Bremerhaven
Während der Zeit der NS-Herrschaft wurden in Deutschland nicht nur Juden verfolgt und umgebracht. Die Nazis verfolgten und töteten systematisch auch Angehörige anderer Volksgruppen. An die Opfer der Sinti und der Roma erinnert eine Bronzetafel an der Hochschule Bremerhaven:
Während des NS-Regimes wurden an diesem Ort, dem ehemaligen Gefängnis an der Karlsburg, am 16 Mai 1940 Bremerhavener Sinti und Roma interniert. Von hier aus wurden sie über Hamburg nach Osteuropa in die verschiedenen Konzentrationslager verschleppt.
Im März 1943 wurden Sinti und Roma aus unserer Stadt über das Sammellager im Bremer Schlachthof in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert.
Fast alle wurden ermordet. Mit ihnen fielen über 500000 Sinti und Roma dem nationalsozialistischen Rassenwahn zum Opfer.
Wir gedenken der Toten und mahnen die Lebenden, Unmenschlichkeit und Rassismus entgegenzutreten.
Während einer Gedenkfeier des Sinti und Roma Vereins wurden dort gestern Kränze niedergelegt. Jemand hat auf ein Blatt Papier die Zeilen
Seele, meine Seele.
Vergiss sie nicht
meine Seele,
Vergiss nicht die Toten.
geschrieben und links unten neben der Gedenktafel an der Wand befestigt.Vergiss sie nicht
meine Seele,
Vergiss nicht die Toten.
Einige Schüler der Bremerhavener Humboldschule hatten während eines Besuchs der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora den Sinto Ewald Hanstein kennengelernt, der in diesem Konzentrazionslager, nur weil er Sinto ist, als Zwangsarbeiter eingesperrt war. Die Sinti sind eine Untergruppe der Roma. Die Roma wanderten vor langer Zeit nach Europa ein. Herr Hanstein schilderte den Schülern seine Erlebnisse in dem Lager. Der Kontakt zu ihm blieb bestehen, und irgendwann wurde die Idee zu einem Film geboren, der das Leben Ewald Hansteins, der neben Mittelbau-Dora einige weitere Konzentrationslager überlebt hat, schildert.
Gestern Abend war der Dokumentarfilm "Begegnung - Gegen das Vergessen" über das Leben Herrn Hansteins, den die Schüler in Zusammenarbeit mit der Filmemacherin Renate Venske gedreht haben, in der Humboldschule zu sehen.
(Quelle: Nordsee-Zeitung vom 16.12.2008, Wikipedia)
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