Montag, 9. Mai 2011

Anti Atomkraft Mahnwachen

Bremerhaven, Mahnwache: Frischer Wind statt Strahlenmüll
Die Mahnwachen gegen den Betrieb der Atomkraftwerke in Deutschland vor der großen Kirche in Bremerhaven werden heute, am Montag, dem 9. Mai 2011, um 18 Uhr fortgesetzt. In einer Presseerklärung der Grünen vom 06.05.2011 heißt es dazu:
"In 6 Wochen läuft das Moratorium der Bundesregierung aus und wir wollen in dieser Zeit unseren Protest gegen einen Weiterbetrieb der Atomkraftwerke deutlich machen, auch hier vor den Toren eines der ältesten Atomkraftwerke bei Esenshamm.


Die Presseerklärungen des Leiters des Atomkraftwerkes 'Unterweser', Karl Ramler, weisen deutlich daraufhin, dass zurzeit seitens der Betreiber wirklich alles unternommen wird um einen Weiterbetrieb nach dem 15. Juni zu gewährleisten. Grundlage dieser angeblich vielen Reserven in der Sicherheitstechnik (Ramler) sind dabei offensichtlich Gutachten, die wir nur als olle Kamellen bezeichnen können und die nun wieder aus den Schubladen gezogen werden. Es ist absolut unverständlich, dass die Betreiber des AKW Esenshamm offensichtlich seit vielen Jahren von der Notwendigkeit von Nachbesserungen z.B. an der Reaktorkuppel des AKW wussten.


Die Betreiber kündigen nunmehr an, die Hülle des Reaktorgebäudes von 0,8 auf 1,6 bis 2,00 m zu erhöhen, ohne eine entsprechende Prüfung ist dies nicht glaubhaft! Erst jetzt aufgrund der politischen Großwetterlage legen sie konkrete Zahlen auf den Tisch was das alles kosten dürfte und sind ganz offensichtlich auch bereit dieses Geld hierfür zu investieren. Die technische Machbarkeit ist jedoch nicht nachgewiesen. Die weiteren Ankündigungen von Herrn Ramler die Abschottungen vor Hochwasser im Umfeld der Notstromdiesel zu erhöhen dienen wohl eher der Verharmlosung eines entsprechenden Problemfalles in 2006, damals fiel eine Nebenkühlwasserpumpe bei einer Sturmflut aus!"

Frau Krein (Grüne, Bremerhaven, Fraktionsgeschäftsführerin) sagt in der Presseerklärung, erst jetzt nach Fukushima und aufgrund der großen Proteste und im Hinblick auf die drohende Stilllegung des AKW`s würden die Betreiber zugeben, dass es offensichtliche Sicherheitsmängel gibt, die aber angeblich durch entsprechende Nachbesserungen behoben werden könnten! Da drängen sich mir unwillkürlich zwei Fragen auf:
  1. Warum wurden diese offensichtliche Sicherheitsmängel nicht längst behoben?
  2. Wie kann es angehen, dass es kürzlich während der Veranstaltungen des Nordwest Radios und der Nordwestdeutschen Zeitung in Nordenham nach Darstellung der Kraftwerksleitung und des Betriebsrats des Atomkraftwerks angeblich keinerlei Sicherheitsbedenken gab?

Frau Krein weist in diesem Zusammenhang noch auf weitere offensichtliche Ungereimtheiten hin. Die Presseerklärung zitiert sie mit den Worten: "Es erinnert ein bisschen an eine Märchenstunde wenn der Betreiber, Herr Ramler erklärt, dass innerhalb von nur 2 Wochen 150 Fragen der Reaktorsicherheitskommission auf über 500 Seiten beantwortet wurden und nachweislich in 119 Gutachten belegt sind. Wer weiß, wie lange es dauert bis Gutachten erstellt sind und wie lange in der Vergangenheit Sicherheitsüberprüfungen gedauert haben, kann dies nicht ernsthaft glauben. Diese Gutachten sind ganz sicher nicht aktuell und damit setzt diese Atomwirtschaft ihre rücksichtslose Betreiberpolitik auf Kosten der Menschen in dieser Region fort!"


Demonstrationen in 21 Städten am 28. Mai 2011

Die politischen Handlanger der Atomkonzerne sorgen schon dafür, dass bei den Atomkraftgegner keine lange Weile aufkommt.

Im Juni wird die Bundesregierung beschließen, welche Konsequenzen sie aus den Super-GAUs in den Atomanlagen "Tschernobyl" (Ukraine, April 1986) und "Fukushima" (Japan, März 1011) zieht. Die Erfahrung zeigt, dass sie versuchen wird, den Betrieb der Atomkraftwerke - wenn auch mit einer vorerst etwas kürzer ausgelegten Laufzeit als vorher - weiterhin zu genehmigen. Auch wieviele der zur Zeit abgeschalteten Uraltmeiler sie tatsächlich stillzulegen gedent, wird sich erst dann herausstellen. Dass die Atomkonzerne schon mal kräftig Fakten verbiegen, um ihre hochriskanten Gelddruckmaschinen wieder zum Laufen zu bringen, geht aus den oben nachzulesenden Angaben der Bremerhavener Grünen zu den Aktivitäten von E.on, Betreiber des Atomkraftwerkes 'Unterweser' ja schon recht deutlich hervor.

Letztlich wird der öffentliche Druck den Ausschlag dafür geben, ob jetzt endlich das Ende der Atomkraftnutzung besiegelt wird. Deshalb werden am 28. Mai wieder einmal zigtausende Menschen ihren Protest auf die Straßen der 21 deutschen Städte Dresden, Erfurt, Magdeburg, Berlin, Güstrow, Kiel, Hamburg, Bremen, Hannover, Göttingen, Münster, Essen, Bonn, Mainz, Frankfurt am Main, Mannheim, Freiburg, Ulm, München, Landshut und Fürth tragen.


Mahnwachen in Bremerhaven
  • Jeden Montag
  • vor der großen Kirche
  • jeweils von 18:00 bis 18:30Uhr

Atomkraft Schluss!


(Quellen: Pressemitteilung der Bremerhavener Grünen vom 06.05.2011, Atomkraft Schluss!)

1 Kommentar:

Der Geestendorfer hat gesagt…

Hallo Jürgen,

heute konnte ich leider nicht zur Mahnwache vor der Großen Kirche kommen. Aber die nächsten Montage habe ich schon eingeplant.

Gruß
Holger

Kommentar veröffentlichen



Eigene Meinungen, konstruktive Kritik, Anregungen etc. sind jederzeit willkommen.

Nettikette
Bitte achtet auf den »guten« Ton.
Beschimpfungen und ähnliches werden im Papierkorb veröffentlicht.


Anonyme Kommentare:
Wenn ihr "Anonym" bei "Kommentar schreiben als" auswählt, dann lasst mich und die anderen Leser bitte wissen, wer ihr seid.

Um faire Diskussionen zu gewährleisten, werde ich Kommentare ohne "Identität" in Form einer E-Mail-Adresse, einem Namen oder zumindest einem Nicknamen nicht veröffentlichen!

Zum Schutz vor Spammern müssen die Kommentare erst von mir freigeschaltet werden. Ich bitte dafür um euer Verständnis.