Donnerstag, 28. April 2011
Umzingelung des AKW-Unterweser - Der Film
25 Jahre "Super-GAU AKW-Tschernobyl": Umzingelung des "AKW-Unterweser"
Normalerweise sei der Rodenkirchener Marktplatz nur einmal im Jahr so gut besucht wie am Ostermontag dieses Jahres, und zwar beim "Roonkarker Mart" schrieb die Nordwest-Zeitung am 26.04.2011.
Auch wenn bei strahlendem Sonnenschein und vorsommerlichen Temperaturen eine ausgelassene, fröhliche Stimmung vorherrschte, so war der Anlass für die Zusammenkunft der "deutlich mehr als 5000 Menschen" (Originalton "Aniti Atom Oldenburg") ein sehr ernster. Mit der Umzingelung des nahegelegenen Atomkraftwerks "Unterweser" erinnerten sie an den Super-GAU im damals noch sowjetischen Atomkraftwerk "Tschernobyl" (heute Ukraine) und demonstrierten damit für den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie. Die Nordwest-Zeitung schrieb in ihrem Artikel, das sei eine Protestaktion gewesen, wie sie die Gemeinde Stadland seit Jahrzehnten nicht erlebt habe. Herr Janssen (Aktion Z, Sprecher) sei überwältigt von der Resonanz. Die Zeitung zitiert ihn mit den Worten: "Das liegt nicht nur am schönen Wetter. .. Das Thema brennt den Menschen einfach unter den Nägeln."
Die Teilnehmer aus den Städten Bremerhaven, Cuxhaven, Wilhelmshaven, Aurich, Oldenburg, Soltau, Rotenburg, oder Bremen sowie vielen kleineren Gemeinden aus dem Nord-Westen Deutschlands, repräsentierten Menschen aller Altersgruppen und Gesellschaftsschichten. Auf der Weser wurde der landseitige Ring um das Atomkraftwerk von Atomkraftgegnern in Kajaks, Kanus, Optimisten, größeren Segelbooten, Greenpeace-Schlaubooten, Kuttern, der Kogge "Roland von Bremen" und dem Fahrgastschiff "Oceana" geschlossen.
Bevor die Demonstration in Richtung Atomkraftwerk aufgebrochen war, hatte der ehemalige Pastor Gerhard Ramsauer der auf der dem Atomkraftwerk gegenüberliegenden Weserseite gelegenen Gemeinde Dedesdorf eine kurze Rede gehalten. Er hatte sich bereits in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts gegen den Bau des Atomkraftwerks "Unterweser" gewendet und sagte: "Energiegewinnung aus Atomkraft ist ein Irrweg, den wir nie hätten betreten dürfen."
Herr Bautz (Campact) sagte während der Abschlusskundgebung auf dem Marktplatz, für den Fall, dass die Bundesregierung die aufgrund des Atommoratoriums derzeit abgeschalteten Atomkraftwerke nach Ablauf des Atommoratoriums im Juni wieder ans Netz gehen lassen sollte, müsse aus Protest Widerstand werden. Es stünden schon verschiedene Organisationen bereit, um die überflüssigen Atommeiler zu blockieren. Es seien die Atomkonzerne, die wider besseres Wissen mit dem unverantwortlichen Betrieb ihrer Atomkraftwerke das Eigentum, die Gesundheit und das Leben von Millionen von Menschen gefährden. Damit befänden sie sich im Unrecht - auch wenn ihr Handeln durch das Atomgesetz gedeckt sei. Wenn aber Recht zu Unrecht werde dann werde Widerstand zur Bürgerpflicht.
In ähnlicher Weise äußerte sich auch Frau von Salis (x-tausendmalquer). Ihren Worten zufolge sei ziviler Ungehorsam in Form gewaltfreier Blockaden zwar wohl kein legales, aber ein legitimes Mittel, mit dem sich Bürger gegen die Bedrohung ihres Eigentums, ihrer Gesundheit und ihres Leben seitens der Atomonzerne und ihrer politischen Handlanger zur Wehr setzen können.
Und damit der Blick über den Tellerrand heute nicht zur kurz kommt: Bei den Momos (Blog "Mensch lebt nur einmal") gibt es einen kleinen Film mit Impressionen von der Demonstration am Atomkraftwerk "Brunsbüttel" an der Elbe.
(Quellen: Nordwest Zeitung vom 26.04.2011, Delmenhorster Kreisblatt vom 26.04.2011, Weser-Ems Business vom 26.04.2011)
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4 Kommentare:
3.Versuch, hier zu kommentieren :-)Gestern bin ich gescheitert.
Tolle Bilder sind das. Vielleicht sollte ich auch mal die Video-Funktion unserer Kamera testen.
Am 28. Mai geht es weiter. Wir überlegen nach Berlin zu fahren, Honeymoon zum Hochzeitstag und demonstrieren können wir ja auch da.
@Frau Momo: Warum in die Ferne schweifen ...: Ich werde in Bremen dabei sein ;)
Weil wir zu unserem Hochzeitstag mal woanders hin wollen. Erst war ja Lauenburger Seenplatte angepeilt, aber da findet keine Demo statt :-)
Bremen wäre auch noch eine Variante, aber da waren wir schon mal. In Berlin zwar auch, aber immer nur sehr kurz.
Zur Info:
Unter meinem Artikel "Ein Weltrekordversuch" gibt es einen Kommentar, der in der zweiten Hälfte auf die Demonstrationen der Atomkraftgegner eingeht. Daraus entwickelte sich dann eine kurze Diskussion:
www.juwiswelt.blogspot.com/2011/05/ein-weltrekordversuch.html
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