Dienstag, 20. November 2012

MOX-Atomtransport, Nachtrag

"Greenpeace"-Kletterer auf dem Portal des RoRo-Anlegers
(Foto: © Andreas Conradt / PubliXviewinG)
Einige Aktionen, die abseits der Mahnwache am Deichschaart von Ativisten der Umweltschutzorganisationen "Greenpeace" und "Robin Wood" durchgeführt wurden, sind vielleicht nicht von allen Atomkraftgegnern bemerkt worden. So war mir zum Beispiel entgangen, dass Greenpeace-Kletterer auf dem Portal des RoRo-Anlegers vorübergehend dafür gesorgt hatten, dass die LKWs das Schiff nicht verlassen konnten.

Dass Aktivisten der Umweltschutzorganisation "Robin Wood" sich auf der Neptunstraße, ungefähr 200 Meter von der Mahnwache entfernt, an einem Tripod angekettet hatten, um damit die spätere Durchfahrt des Atomtransports zu blockieren, war während der Kundgebung bekannt gegeben worden. Die Polizei ließ jedoch nur die Presse durch.


"Robin Wood"-Aktivisten mit Tripod
(Foto: © Karin Behr / PubliXviewinG)

 Von weitem war lediglich eine "Wagenburg" aus Polizeifahrzeugen zu erkennen. Beide Blockaden wurden ungefähr um 16 Uhr von der Polizei geräumt. Dem CastorTicker zufolge ist das Tripod beim Versuch, es von der Straße wegzutragen, umgekippt. Dass dabei niemand verletzt wurde sei nur dem glücklichen Umstand zu verdanken, dass es in letzter Sekunde noch aufgefangen werden konnte.

Als sich abzeichnete, dass der Atomtransport über das Betriebsgelände des EADS-Werks fahren würde, war ein Teil der Sitz-Blockade am Deichschaart noch zur Alternativstrecke Richtung Werksgelände verlegt worden. Erst nach der - wie der CastorTicker es ausdrückte - "unsanften Räumung", konnte der Konvoi seine Fahrt zum Atomkraftwerk "Grohnde" antreten.


Sitzblockade vor dem EADS-Werk wird geräumt
(Foto: © Andreas Conradt / PubliXviewinG)
Den Meldungen des MOX-Tickers und des CastorTickers war zu entnehmen, dass es auf der Strecke zum Atomkraftwerk und in dessen Umgebung während der ganzen Zeit diverse Blockadeversuche mit weiteren Tripods, Betonfässern etc. und daran angeketteten Aktivisten gab. Weitere Kletter hatten versucht, den Transport von Bäumen aus aufzuhalten. Außerdem seien mehrere Trecker auf Kreuzungen oder unter Brücken "liegen geblieben". Es hätten sich aber immer wieder mitfühlende Atomkraftgegner gefunden, die sich zu den liegengebliebenen Treckern gesetzt hätten, um den einsamem Treckerfahrern Gesellschaft zu leisten.

Einen ernsten Zwischenfall gab es dann noch kurz bevor der zweite LKW mit seiner radioaktiven Fracht auf das Gelände des Atomkraftwerks "Grohnde" fahren konnte. Laut CastorTicker hatte der Atomtransporter auf der Hauptstraße, ungefähr 600 Meter vor dem Atomkraftwerk, gehalten, weil sich darunter jemand angekettet hatte. Nachdem die Person von Sicherheitskräften unter dem Fahrzeug hervorgeholt worden sei, habe es sich bereits - von Sicherheitskräften im Laufschritt begleitet - wieder in Bewegung gesetzt, als darunter eine weitere angekettete Person entdeckt worden sei, die inzwischen ungefähr 100 Meter mitgeschleift worden war.


Atom-Konvoi auf dem Weg zum EADS-Werkstor
(Foto: © Andreas Conradt / PubliXviewinG)
Nun mag es wieder Menschen geben, die der Meinung sind, solche Aktionen seien leitsinnig und deshalb hätten die Aktivisten schließlich selbst Schuld, wenn sie dabei verletzt würden. Diese Menschen übersehen dabei jedoch, dass sich die Anti-Atom-Aktivisten mit passiven und friedlichen Mitteln dafür einsetzen, dass uns - und zwar uns allen(!) - in Deutschland ein ähnliches Schicksal erspart bleibt, wie es den Menschen in der Ukraine (Super-GAU im Atomkraftwerk "Tschernobyl", 1986) oder in Japan (mehrere Super-GAUs in der Atomkraftanlage "Fukushima-I", März 2011) widerfahren ist.

Auch wenn sie durch ihre politischen Handlanger und deren Atomgesetze vor strafrechtlicher Verfolgung geschützt sind: Es sind die Verantwortlichen in den Chefetagen der Atomkonzerne, die für den in Deutschland bereits angerichtete Schaden zur Rechenschaft gezogen werden müssten. Sie sind es, die "des schnöden Mammons wegen" für die radioaktive Verwüstung weiter Landstriche (Uranabbaugebiete!) und für den angehäuften Atommüllberg verantwortlich sind, der für uns und alle nachfolgenden Generationen noch über Millionen von Jahren hinweg eine ernsthafte Gefahr darstellen wird. Es sind die Menschen in den Führungsebenen der Atomkraftwerksbetreiber und deren politische Handlanger in der Ukraine und in Japan, die für das Leid der Menschen, den Verlust ihrer Heimat und die vielen Strahlentoten in diesen Ländern bestraft werden müssten.

Die Geschichte lehrt uns, dass die Verantwortlichen der Atomindustrie und ihre politischen Handlanger mehr oder wenger ungeschoren davonkommen und weiter ihren atomaren Plänen nachhängen. Verfolgt werden stattdessen immer nur diejenigen, die sich dem atomaren Irrsin widersetzen. Und immer und überall in der Welt sind es die Geschädigten und deren Nachkommen, die für die von der Atomindustrie angerichteten Schäden aufzukommen haben. Das muss endlich ein Ende haben - und zwar nicht erst 2022!

Atomkraft ist keine "saubere Energie" -
Atomkraft ist tödlich!




(Quellen: MOX-Ticker, CastorTicker, Grohnde abschalten, PubliXviewinG)

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