Dienstag, 28. Juni 2011

Stadt Umbau-Labor

Morgen beginnt eine Veranstaltungswoche mit dem Titel "STADT.UMBAU.LABOR Bremerhaven". In den letzten Jahren sind in Bremerhaven viele Projekte mit "Stadtumbau West"-Mitteln finanziert worden. Parallel zu diesen geförderten Vorhaben wurden auch viele Projekte durch private Bauherren realisiert, die damit einen großen Einfluss auf ihre Umgebung nehmen und die Situation in den Stadtteilen verbessern.

Im Rahmen der 5-tägigen Veranstaltungsreihe sollen Laien und Experten über bereits realisierte und kommende Stadtumbau-Projekte informiert werden. Die Projektwoche bietet einen Überblick über aktuelle Projekte sowie Potentiale und Möglichkeiten in den kommenden Jahren.

Morgen findet in der Aula der "Theo" der erste von drei Themenabenden statt. Bereits im Februar 2011 sollen 13 eingereichte Arbeiten im Rahmen des Architekturprojekts "15räume" ausgestellt worden sein. Da das spurlos an mir vorbeigegangen war, vermute ich, dass es vielen anderen Bremerhavenern ebenso gehen könnte.

Fünf der 13 Entwürfe sollen morgen Abend in kurzen Vorträgen der Projekt-Teilnehmer vorgestellt werden. Thematisiert wurde mit den Entwürfen die Bebauung von Abrisslücken. Da ich im Ortsteil "Goethestraße" wohne, richtet sich mein Augenmerk natürlich zuerst einmal auf die Entwürfe für die dortigen Lücken. Es mag ja sein, dass andere meiner Mitbürger das anders sehen, aber aus meiner Sicht wäre die Realisierung der Entwürfe für die Bremerhavener Straße 3 oder die Stormstraße 44 mitten im gründerzeitlich geprägten Umfeld ein städtebaulicher Alptraum. Es gibt meines Erachtens schon viel zu viele Neubauten im "Stil der 1960er/-70er Jahre" zwischen den Schmuckfassaden der Häuser aus der Gründerzeit, die vereinzelt immer wieder das Stadtbild im Quartier stören.

Die Nordsee-Zeitung hatte im November des letzten Jahres beinahe euphorisch darüber berichtet, dass "zum ersten Mal nach 20 Jahren" im Ortsteil "Goethestraße" wieder ein Neubau entstehen soll. Mich hingegen stört schon das kastenförmige, schmucklose "Design" des geplanten GEWOBA-Neubaus in der Körnerstraße. Der Neubaukomplex wird 23 barrierefreie Wohnungen enhalten. Das an sich ist ja erst einmal ein begrüßenswerte Initiative. Allerdings hätte sich das Projekt sicher auch mit einem Gebäude realisieren lassen, das sich optisch an der Architektur der benachbarten Bebauung orintiert.

Wenn jetzt auch noch ein solches "modernes" Gebäude die Ecke Hafenstraße/Bremerhavener Straße verschandeln würde, dann wäre es wohl bald vorbei, mit "Gründerzeit-Quartier" und "Altstadt der Seestadt". Um hier nicht falsch verstanden zu werden: Ich habe nichts gegen die Entwürfe an sich. In einer anderen Umgebung mit einem anderen Stadtbild wäre der Entwurf für die Ecke Hafenstraße/Bremerhavener Straße sicherlich ein "Hingucker" - aber eben nicht mitten im Leher Gründerzeitquartier!

Da es im Anschluss an die Vorträge noch eine Diskussion geben soll wäre der morgige Themenabend sicher auch für andere Bewohner des Leher Ortsteils "Goethestraße" interessant, denen ebenso wie mir daran gelegen ist, dass das ohnehin schon gefährdete Stadtbild so weit wie möglich erhalten bleibt.



Veranstaltungsreihe zum Stadtumbau
29. Juni – 3. Juli 2011, Bremerhaven


(Quelle: STULB)

1 Kommentar:

Weserkrabbe hat gesagt…

Hallo Jürgen, ich finde nicht nur die beiden von Dir genannten Projekte einen Alptraum, sondern die meisten anderen auch. Ein oder zwei Projekte in Strassen, die ich nicht kenne, sind vielleicht begrüssenswert, aber alles andere nicht. Leider kann ich zu den Veranstaltungen nicht kommen, da ich momentan sehr im Familienstress bin und am Freitag ja in Urlaub fahre. Aber ich denke mir, Du wirst schon unsere Interessen gut vertreten. Viel Spass dabei.

liebe Grüsse
Brigitte

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