Montag, 27. Juni 2011

"instant impro" in Lehe


... ein improvisierter Stadtteilrundgang mit "instant impro"

Die etwas andere Spurensuche im Gründerzeitviertel des Bremerhavener Stadtteils Lehe begann um Punkt Null Uhr in der Nacht vom 25. auf den 26. Juni 2011 vor der "Theo".

Die Schauspieler des Teams vom Improvisationstheater "instant impro" führten uns durchs Quartier und spielten ihre eigenen Geschichten und Erlebnisse in Lehe: Aus der Zeit vor der Geburt hinter dem Tresen der Eckkneipe - damals noch im Mutterleib, versteht sich - und vom Abend der Eltern am Tag vor der Niederkunft der Mutter, von der Zeit als Briefträgerin im Rotlichtviertel "Lessingstraße" oder auch von den geheimen Katakomben im Untergrund des Quartiers ...

Auch wenn wohl überwiegend mit den Spielorten wahre Begebenheiten verbunden waren, so werden sich die gespielten Szenen sicher so nicht zugetragen haben. Das Besondere an dieser Premiere im Rahmen der Leher Sommer-Kulturwochen 2011 war aber auch die Zeit in den frühen Morgenstunde des 26. Juni. Ab der Szene im dunklen Eingangsbereich des ehemaligen "Aladin"-Kinos, begleiteten uns zwei Polizeibeamten mit ihren Streifenwagen auf unserem weiteren Weg durchs Viertel.

An der Ecke Kistner-/Körnerstraße brüllte ein Anwohner aus einem Fenster eines Hauses zu uns herunter, wir sollten machen, dass wir dort verschwinden. Dabei war "instant impro" wirklich nicht lauter, als etwa ein langsam vorbeifahrendes Auto, und erheblich leiser, als der stimmgewaltige Rufer aus dem Fenster. Um seiner Aufforderung Nachdruck zu verleihen, drohte der aufgebrachte Herr, er werde sonst die Polizei rufen.

Auf unseren freundlichen Hinweis hin, die Polizei sei bereits vor Ort, gab er sich noch lange nicht geschlagen: "Geht lieber arbeiten!", brüllte er in die Nacht hinaus. Nun ja, die Schauspieler von "instant impro" gingen ja bereits ihrer Arbeit nach. Dem gab es seitens des lautstarken Anwohners wohl nichts mehr entgegenzusetzen. Rumms! - Das Fenster wurde geschlossen und die "instant impro" Truppe konnte ihre Arbeit fortsetzen.

Ich bezweifle, dass derartige Highlights und unvorhergesehene Aufwertungen des Programms bei Sonnenschein möglich wären. - Dazu braucht es schon den Mond.
  • Trotzdem sind die improvisierten Leher Geschichten von "instant impro" mit Sicherheit auch bei Tageslicht sehenswert. Gelegenheit dazu gibt es im Rahmen der" Leher Sommer-Kulturwochen 2011" noch am einmal am 3. Juli um 11 Uhr und um 16 Uhr.

Leher Kultursommer


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