Es ist ja leider typisch für Bremerhaven, dass die "bauzeitengerechte Fertigstellung" eines Bauvorhabens, das sich dann jawohl auch noch im vorgegebenen finanziellen Rahmen realisieren ließ, in dieser Stadt extra lobend erwähnt werden muss. Aber wenn das dann ausnahmsweise doch einmal vorgekommen ist, dann kann man ja auch einmal ein Lob dafür aussprechen:
Gut gemacht!
Wäre toll, Wenn Sie das beim nächsten Mal wieder so gut hinbekämen.
Im Zusammenhang mit einer Sporthalle aber von einer "guten Stube" zu sprechen, halte ich dann doch für etwas übertrieben. Von den Sportlern hätte ich hingegen schon etwas mehr Euphorie erwartet. Wenn die einfach nur "zufrieden" mit ihrer neuen Wirkungsstätte sind, dann zeugt das ja nun nicht gerade von überschäumender Begeisterung. Auch wenn "voll des Lobes" eigentlich schon nicht mehr zu toppen ist: Das wäre ja wohl eigentlich das mindeste gewesen, was man von den Sportlern hätte erwarten können.
Na ja, die Geschäftsführerin und die Politiker der Großen Koalition, die müssen jetzt ja auch alle des Lobes voll und rundum glücklich und zufrieden sein. Wer nach all dem Stress mit der Ausschreibung, der Bauvergabe und der Landesregierung wegen der grenzwertigen Finanzierung - bei gleichzeitiger städtischer Rekordverschuldung - 15,4 Millionen Euro zusammengekratzt hat, um wenigstens eine abgespeckte Version so eines Eistempels da hinstellen zu können, und irgendwie auch noch die Folgekosten für die entstandenen Schulden, den Betrieb und die Instandhaltung der Eissporthalle aufbringen muss (Herr Teiser, CDU, Kämmerer und Bürgermeister, hatte einmal Gesamtkosten über 25 Jahre in Höhe von 85 Millionen Euro kalkuliert), der würde schon irgendwie unglaubwürdig klingen, wenn er bereits vor der offiziellen Eröffnung über das Ergebnis meckern würde.
Aber wo das Ding jetzt schon mal da ist, wollen wir natürlich alle zusammen ganz kräftig hoffen, dass die "Fishtown Pinguins" bald ganz vorne in der ersten Liga mitspielen. Wäre doch blöd, wenn die jetzt unter "ferner" Schlittschuh liefen, und die vielen Leute, die da hineinpassen würden, nur ein einziges Mal kämen, um die schöne neue Halle auch einmal von innen gesehen zu haben. Wenn die Einnahmen nämlich jetzt nicht so sprudeln würden, wie die politischen Verfechter der "Eisarena" es sich ausgemalt hatten, dann würden die Folgekosten irgendwann nämlich ins unermessliche steigen ... - von den obibaumarktfinanzierten Abrisskosten für das alte Eisstadion und die daraus noch zu erwartenden Schäden für die Nachbarschaft in der Hafenstraße, sowie die beiden benachbarten Baumärkte einmal ganz zu schweigen.
(Quelle: Nordsee-Zeitung vom 02.03.2011)
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