Ein sonniger Blick über den Norden Bremerhavens |
Links in Bild sind die Hochhäuser an der nördlichen Grenze zum Leher Ortsteil "Goethestraße" zu sehen (zum Vergrößern bitte auf das Foto klicken). Im Hintergrund rechts davon liegen Autotransporter - deren Anblick eher an schwimmende Hochgaragen, als an Schiffe erinnert - zum Be- und Entladen im Osthafen. Dahinter sind auf dem Foto gerade noch die Kranausleger der Verladebrücken am nördlichen Ende des Containerterminals zu erkennen. Die blauen Gebäude, die vor dem orangefarbenen Autotransporter und rechts davon bis zu den Windkraftanlagen stehen, sind Hochgaragen, in denen die Autos für den Im- und Export "zwischengelagert" werden.
Nicht nur im Süden der Stadt werden Windkraftanlagen produziert. Die Anlagen im Hintergrund der rechten Hälfte des Fotos stehen im Gewerbegebiet "Grauer Wall" bis hin zu den Wiesen zwischen dem Leher Ortsteil "Speckenbüttel" und Bremerhavens nördlichstem Stadtteil Weddewarden. Die Bäume, die den mittleren Hintergrund des Fotos bis zum Leher Wasserturm ausfüllen, stehen im Speckenbütteler Park. Rechts des im Stadtpark Lehe stehenden Wasserturms, sieht man am Horizont die Hochhäuser des Stadtteils Leherheide.
Im Vordergrund wirft die Turmspitze der Pauluskirche ihren Schatten auf den Beginn der Häuserzeile mit Gebäuden aus der Gründerzeit entlang der Hafenstraße. Auf der gegenüberliegenden Seite der Hafenstraße ist vorn im Bild das dunkelgraue Dach des ehemaligen Leher "Post- und Sparkassengebäudes" zu sehen. Seit dem Auszug der Post, der Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer und der grundlegenden Sanierung durch die Sparkasse, ist es "nur noch" das Leher Sparkassengebäude. In die Räume im Erdgeschoss sind die Filiale einer Bäckerei und ein Kiosk eingezogen.
Pioniere der Bremerhavener Wasserversorgung
Der vom Bremer Baukonstrukteur Simon Loschen (1818-1902) entworfene Wasserturm im Stadtpark Lehe stammt aus dem Jahre 1852. Er ist aber nicht der erste Wassertum, der in Lehe errichtet wurde. In seiner Nachbarschaft stand auf dem Grundstück des heutigen Sparkassengebäudes bereits seit 1838 der Wasserturm des Maurermeisters Eits. Mit dem neuen Wassertum der Familie Schwoon hatte die Firma der Familie Eits einen ernsthaften Konkurenten bekommen.
Dieser Zustand währte jedoch nur einige Jahre: Nach der Hochzeit ihrer Kinder fusionierten die beiden Familienunternehmen. Gemeinsam begannen sie die ursprüngliche Wasserleitung des Herrn Eits, die dieser von seinem Wasserturm in der damals eigenständigen, zum Königreich Hannover gehörenden Gemeinde Lehe bis zu einer Zapfstelle im damaligen "Bremerhaven" verlegt hatte, zu einem Wasserleitungsnetz auszubauen.
Das "alte Bremerhaven" bestand zu dieser Zeit im wesentlichen aus dem heutigen "Alten Hafen", den die Stadt Bremen an der Wesermündung angelegt hatte, weil die Häfen in Bremen aufgrund der zunehmenden Versandung der Weser von den größer werdenden Schiffen nicht mehr anglaufen werden konnten, sowie den darum herum entstandenen Häusern der im neuen Bremer Hafen beschäftigten Arbeiter.
Im Gegensatz zu den Menschen in Lehe, die ihr Wasser aus Grundwasserbrunnen gewannen, waren die Bewohner im benachbarten Bremerhaven bei ihren Bohrversuchen aufgrund der Nähe zur Weser aber immer nur auf ungenießbares Brackwasser gestoßen. Bis zur Inbetriebnahme des ersten Leher Wasserturms hatten die Leher den Nachbarort Bremerhaven mit in Fässern abgefülltem Trinkwasser versorgt, das sie mit Pferdefuhrwerken dorthin transportiert hatten. Die Pionierarbeit, die in der Mitte des neuzehnten Jahrhunderts von den Familien Eits und Schwoon geleistet worden war, markierte den Beginn der Bremerhavener Wasserversorgung.
Schöne Aussichten
Fotos können ja bekanntlich immer nur ein Abbild der Wirklichkeit darstellen. Ohne mein Foto in der Originalgröße zu sehen, bleibt dem Betrachter selbst so manches von dem verborgen, wovon ich Eingangs erzählt habe. Wer die Aussicht vom Turm der Pauluskirche einmal selbst und "live" erleben möchte, der findet dafür an jedem ersten Samstag des Monats im Rahmen einer Turmführung die Gelegenheit. Die Führungen beginnen jeweils um 10 und um 11 Uhr und dauern ungefähr 30 bis 45 Minuten.
Weniger schöne Aussichten bot gestern das Wetter: Wahrhaft monströse Schneeflocken, die beim Auftreffen auf dem Boden sofort dahinschmolzen und anhaltender Regen waren keine wirklichen Anreize für Aktivitäten im Freien.
Ich wünsche allen Besuchern einen guten Start in die erste Februar-Woche.
(Quelle: Pauluskirche Bremerhaven, Wikipedia)
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