Die Studie "Analyse der Vorkehrungen für den anlagenexternen Notfallschutz für deutsche Kernkraftwerke basierend auf den Erfahrungen aus dem Unfall in Fukushima", die das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) im April 2012 veröffentlicht hat, kommt zu dem Ergebnis, dass die derzeit geltenden Katastrophenschutz-Maßnahmen für den Fall eines atomaren Super-GAUs in Deutschland bei weitem nicht ausreichen.
In den bisherigen Katastrophenschutzplänen wurde davon ausgegangen, dass die radioaktive Belastung nach einem Super-GAU nur über wenige Stunden bis Tage wirksam ist. Die Erfahrungen aus der Atomkatastrophe im Atomkraftwerk "Tschernobyl" (April 1986) und in der Atomkraftanlage "Fukushima-I" (Fukushima Dai-ichi, März 2011) zeigen jedoch, dass stattdessen von über Wochen und Monate andauernden radioaktiven Emissionen ausgegangen werden muss. Da über längere Zeiträume auch mit wechselnden Windrichtungen zu rechnen ist, reichen Evakuierungen im zum Zeitpunkt des Super-GAUs aktuellen Windrichtungssektor nicht aus. Evakuierungsmaßnahmen müssen daher im gesamten gefährdeten Umkreis eines havarierten Atomkraftwerks und in kürzester Zeit durchgeführt werden.
Der hierzulande festgelegte Grenzwert, ab welchem Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet werden, ist mit 100 mSv/a (Millisievert pro Jahr) fünf mal so hoch angesetzt wie derjenige in Japan (20 mSv/a). Strahlenschutzfachleute halten aber selbst 20 mSv/a noch für zu hoch, da die verantwortlichen Politiker und Behörden auch damit noch zusätzliche Krebs- und andere Erkrankungen infolge der erhöhten radioaktiven Belastung billigend in Kauf nehmen. Das geht aus dem Hintergrundpapier mit dem Titel "Veraltet und überfordert - Katastrophenschutz um Atomkraftwerke 2012" und einer Pressemitteilung der deutschen Sektion der internationalen, mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Ärzte-Organisation "Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V." (IPPNW) hervor.
Zum Vergleich: Für den Schutz der Bevölkerung vor "Strahlung aus der gezielten Nutzung von Radioaktivität" gilt in Deutschland der Grenzwert 1 mSv/a (§46, Abs. 1, Strahlenschutzverordnung). Angesichts statistischer Erhebungen (KiKK-Studie aus dem Jahre 2007), denen zufolge in der Umgebung von Atomkraftwerken mit einem erhöhten Auftreten von Leukämiefällen - insbesondere bei Kindern - zu rechnen ist, könnte sich eines Tages herausstellen, dass selbst dieser Grenzwert noch zu großzügig ausgelegt ist. Die IPPNW weisen in diesem Zusammanhang in einer Mitteilung vom 02.12.2011 darauf hin, dass die radioaktiven Emissionen aus Atomkraftwerken beim Wechsel der Brennelemente immer wieder zu deutlichen Emissionsspitzen kommt, die jedoch in den gemittelten Werten der Quartalsberichte der Atomkraftwerksbetreiber nicht mehr auffallen.
Würde in Deutschland der in Japan geltende Grenzwert 20 mSv/a als Kriterium für eine dauerhafte Evakuierung der Bevölkerung gelten, dann müsste der bisher geltende Radius von 25 km um ein havariertes Atomkraftwerk auf einen Radius von 100 bis 170 km erweitert werden ("Analyse der Vorkehrungen für den anlagenexternen Notfallschutz ..", Seiten 32, 33). Darauf hatten die IPPNW die Innenminister der Länder, die auf der Herbsttagung der Innenministerkonferenz vom 05. bis zum 07.12.2012 unter anderem auch über die Konsequenzen beraten hatten, die sich aus dem Super-GAU in der Atomanlage "Fukushima-I" für die neun in Deutschland weiterhin betriebenen Atomkraftwerke ergeben, in einem offenen Brief hingewiesen.
Bei Erreichen des "Störfallgrenzwerts" (50 mSv/a) wird die Bevölkerung aufgefordert, im Haus zu bleiben und Türen und Fenster geschlossen zu halten. Dadurch sollen radioaktive Partikel aus den Gebäuden ferngehalten werden, so dass das Risiko der Aufnahme radioaktiver Partikel in den Körper über die Atmung und kontaminierte Nahrung so gering wie möglich gehalten wird. Es wird davon ausgegangen, dass die Wände der Gebäude in der Lage sind, die Alpha- und Beta-Strahlung ("herumfliegende" Teilchen zerfallender Atomkerne und Elektronen) aus der Umgebung abzuschirmen.
Damit keine radioaktiven Substanzen in die Wohnung eindringen können, müsste diese idealerweise luftdicht versiegelt sein. Das heißt, man würde zum Beispiel versuchen, Fensterritzen, Türspalten, Belüftungskanäle, Kaminklappen etc. mit Klebestreifen oder ähnlichen Hilfsmitteln abzudichten. Angesichts der bisher nach Atomunfällen bekanntgewordenen Vertuschungs- und Verharmlosungsversuche ist allerdings damit zu rechnen, dass es für derartige Versuche, sich vor in die Wohnung eindringender, radioaktiv kontaminierter Luft, möglicherweise schon zu spät wäre.
Dafür, dass die Wände ausreichenden Schutz vor der Gamma-Strahlung (kurzwellige elektromagnetische Strahlung) bieten, würde ich meine Hand jedoch nicht ins Feuer legen. Da das umgebende Erdreich eine bessere Abschirmung gegen Gamma-Strahlung darstellt, wird daher auch empfohlen, dass man sich möglichst im Keller verbarrikadieren soll.
Allerdings setzen diese "Schutzmaßnahmen" voraus, dass genügend Nahrungs- und Trinkwasservorräte im Haus vorhanden sind. Außerdem dürfte in einem hermetisch abgeschlossenen Raum über kurz oder lang der Sauerstoff knapp werden, so dass letztlich nur die Wahl zwischen Tod durch Ersticken oder durch die Schädigung von Körperzellen infolge hoher Radioaktivität während der Flucht bleiben würde ("Analyse der Vorkehrungen für den anlagenexternen Notfallschutz ..", Seite 31).
Angenommen, es träfe "Grohnde"
Super-Gau im Atomkraftwerk "Grohnde" auf einer größeren Karte anzeigen
Bezogen auf das ungefähr 10 Kilometer südlich von Hameln an der Weser gelegene Atomkraftwerk "Grohnde" würde ein Evakuierungsradius von bis zu 170 Kilometern bedeuten, dass meine Heimatstadt Bremerhaven vielleicht gerade noch außerhalb davon liegen würde. Bei einer Entfernung von 120 bzw. 150 Kilometer zum Atomkraftwerk wären Bremen und der Großraum Oldenburg nicht in dieser "zweifelhaft glücklichen" Lage.
Im Westen würde die 170 km Zone bis an die niederländische Grenze heranreichen, im Bereich der niederländischen Ortschaften Denekamp, Oldenzaal und Enschede auch noch darüberhinaus. Im Osten lägen die Großstädte Erfurt und Magdeburg noch innerhalb der 170 Kilometerzone, während Jena Leipzig und Halle gerade noch verschont blieben. Im Süden wären Fulda und Gießen noch von der Evakuierung betroffen. Großstadte wie Frankfurt, Wiesbaden, Darmstadt oder Mainz lägen dagegen noch außerhalb der Zone.
In Richtung Osten bliebe dann bis zur Grenze zu Polen noch ein knapp 100 Kilometer breites Portal in Richtung Ostsee und zu dem schmalen Streifen entlang der Nordseeküste, der aber aufgrund des Küstenverlaufs vom Rest des Bundesgebiets quasi abgeschnitten, und somit faktisch nicht mehr nutzbar wäre.
Die wichtigen Versorgungs- und Handelswege über den Hafen von Wilhelmshaven und die Bremischen Häfen stünden nicht mehr zur Verfügung. Das würde zu einschneidenden Auswirkungen für die externe Versorung der Bevölkerung im Rest der Bundesrepublik führen. Im- und Exporte könnten nur noch auf dem teueren Land- oder Luftwege erfolgen. Die durch den Super-GAU stark geschwächte Wirtschaftskraft würde dadurch noch zusätzlich belastet werden. Da die Hamburger Häfen direkt an der Grenze zur Sperrzone lägen, wären auch diese, wenn überhaupt, dann nur noch bedingt nutzbar: Auch der an der Grenze der 170 Kilometerzone niedergegangene radioaktive Niederschlag würde vom Wind und vom Regen weiter verbreitet werden.
Allein unter diesem Gesichtspunkt wäre mir daher der Aufenthalt in Bremerhaven nach einem Super-GAU im Atomkraftwerk "Grohnde" zu unsicher. Grundsätzlich würde auch in diesem Fall die alte Regel gelten: Je größer der Abstand zur Strahlenquelle, desto besser. Man kann wohl davon ausgehen, dass auch andere Menschen aus den Grenzgebieten zur Sperrzone ihre Heimatorte verlassen würden, um sich in einem größeren Sicherheitsabstand niederzulassen.
Dabei darf man aber nicht vergessen, dass auch die aus der Sperrzone evakuierten Menschen irgendwo im Rest des Landes untergebracht werden müssten. Menschen aus Teilen des dichtbevölkerten Ruhrgebiets sowie vieler weiterer Großstädte wären gleichzeitig auf der Flucht. Selbst bei einer Zone mit einem Radius von nur 80 Kilometern wären schon 5,2 Millionen Menschen betroffen. Sehr aufschlussreich, auch mit Sicht auf die anderen Atomkraftwerke in Deutschland, ist diesbezüglich eine interaktive Darstellung auf einer Internetseite der Wochenzeitung "Die Zeit". Eigentlich ist es unvorstellbar, dass allen Menschen die Flucht gelänge, wenn so viele von ihnen auf den von unzähligen Fahrzeugen verstopften Straßen unterwegs wären.
Viele von denen, die es bis zur Grenze der Sperrzone schaffen würden, müssten medizinisch versorgt werden und alle müssten innerhalb kurzer Zeit dekontaminiert werden. Die zusätzlichen Flüchtlinge aus dem Grenzbereich zur 170 Kilometerzone würden die ohnehin schon kaum noch beherrschbare Situation weiter verschärfen. Unter den Menschen, die froh wären, weil ihnen die Flucht aus der Sperrzone gelungen wäre, würden viele früher oder später noch an Spätfolgen der Strahlung, der sie ausgesetzt waren, erkranken und sterben ...
Zusammenbruch der Infrastruktur
Zusätzlich zum Atomkraftwerk "Grohnde" lägen auch das Atomkraftwerk "Emsland" (Lingen-II), sowie weitere, konventionelle Großkraftwerke innerhalb der evakuierten Zone, die damit ebenfalls nicht mehr für die Stromversorgung zur Verfügung stünden. Die für den Stromtransport von den Offshore-Windparks in der Nordsee in den Süden der Republik vorgesehenen Hochspannungstrassen würden mitten durch die radioaktiv kontaminierten Gebiete verlaufen. Wartungs-, Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten an den Leitungen wären für die Mitarbeiter der Stromversorgungsunternehmen mit unkalkulierbaren Risiken verbunden.
Infolge des Ausfalls großflächiger, landwirtschaftlich genutzer Gebiete, wichtiger Trinkwasserreservoirs in Talsperren im Sauerland oder im Harz, sowie der Grundwasserquellen innerhalb der radioaktiv kontaminierten Zone, wäre auch die Versorgung der Menschen im Rest des Bundesgebiets betroffen. Hinzu käme, dass sich dort auch die Atom-Flüchtlinge aufhalten würden, was die ohnehin problematische Versorgungslage noch zusätzlich verschärfen würde.
Mit dem Ausfall von Handel und Gewerbe in der evakuierten Zone und dem damit verbundenen Verlust einer sehr großen Anzahl von Arbeitsplätzen, würden plötzlich auch die im Bundeshaushalt eingeplanten Lohn- und Konsum-Steuereinnahmen fehlen. Anstelle der eingeplanten Einnahmen kämen auf der Ausgabenseite immense Kosten für die Versorgung der evakuierten Menschen hinzu.
Der totale Zusammenbruch der Infrastruktur im "Rest von Deutschland" wäre wohl nur eine Frage der Zeit.
Atomkraftwerk "Grohnde":
Mögliche Folgen einer Notkühlung
Da die Atomkraftanlage "Fukushima-I" direkt an der Küste liegt, konnten die von der Kernschmelze betroffenen Atomreaktoren immerhin noch notdürftig von außen mit Meerwasser gekühlt werden - was allerdings eine hohe radioaktive Belastung weiter Meeresgebiete zur Folge hatte.
Wäre das aber nicht möglich gewesen, dann wäre eine erheblich größere Menge radioaktiver Partikel auf einer deutlich gößeren Fläche niedergegangen, als es ohnehin schon der Fall ist. Bei einem ähnlichen Super-GAU im Atomkraftwerk "Grohnde" könnte man bestenfalls auf das Wasser der Weser zurückgreifen. - Wobei fraglich wäre, ob der im Weserbergland noch sehr schmale und nicht sehr tiefe Fluss überhaupt in der Lage wäre, ausreichend Wasser für eine solche Notkühlung zur Verfügung zu stellen.
Flussabwärts, vorbei an Hameln, Minden, Nienburg, Bremen, Brake, Nordenham, Bremerhaven und Cuxhaven würde die Weser die strahlende Fracht bis in die Nordsee tragen.
Nationalpark "Niedersächsisches Wattenmeer" - Welterbe der Menschheit |
Das kontaminierte Kühlwasser aus den havarierten Atomreaktoren der Atomkraftanlage "Fukushima-I" wird mit den Strömungen verteilt und allein schon aufgrund dieser gigantischen Wassermassen in überschaubaren Zeiträumen verdünnt. Trotzdem werden dort noch immer Fische gefangen, die ein Vielfaches des für Nahrungsmittel festgelegten Grenzwerts aufweisen.
Das Kieler Institut für Ozeanforschung "Geomar" schrieb in einer Pressemitteilung vom 09.07.2012, anhand von Modellrechnungen könne man davon ausgehen, dass das radioaktive Wasser infolge starker Verwirbelungen schon jetzt über nahezu den halben Nordpazifik verteilt worden sei. Der Modellsimulation zufolge würden erste Ausläufer des radioaktiv kontaminierten Wassers in etwa zwei bis drei Jahren die nordamerikanische Küste erreichen.
Die taz berichtete am 29.01.2013, dass auch fast zwei Jahre nach dem Super-GAU noch 40 Prozent der gefangenen Fische den radioaktiven Grenzwert von 100 Becquerel pro Kilogramm überschreiten. Am 18.01.2013 machte in den Medien eine Nachricht über einen in den Gewässern vor Fukushima gefundenen Fisch die Runde, dessen Belastung durch radioaktives Cäsium mit 254000 Becquerel um mehr als das 2500-fache über dem gesetzlichen Grenzwert lag!
Im Gegensatz zum Pazifik ist die Nordsee ein flaches Schelfmeer mit einer durchschnittlichen Wassertiefe von gerade einmal ungefähr 94 Metern. Im Osten, Süden und Westen ist sie von Land umgeben. Im Nordwesten "grenzt" die Nordsee entlang einer knapp 600 Kilometer langen gedachten Linie zwischen der norwegischen Küste in Höhe des Geirangerfjords und Schottland an den Atlantik.
Zu der Pressemitteilung von "Geomar" gibt es auf der Internetseite des Instituts eine Grafik, auf der die Ausbreitung des kontaminierten Wassers aus der Atomkraftanlage "Fukushima" im Sommer des vergangenen Jahres zu erkennen ist, sowie eine Darstellung der Simulation als Video (MOV-Format), die einen Zeitraum von 10 Jahren abdeckt. Aufgrund der unterschiedlichen Verhältnisse zwischen dem Pazifik und der Nordsee lassen sich sicherlich kaum direkte Rückschlüsse aus der Pazifik-Simulation bezüglich des Eintrags einer gleichen Menge an Radioaktivität infolge einer Notkühlung in Atomkraftwerk "Grohnde" über die Weser in die Nordsee ziehen.
Man weiß jedoch, dass der Wasseraustausch zwischen der Nordsee und dem Atlantik ungefähr ein bis zwei Jahre dauert, so dass hier infolge einer Notkühlung à la "Fukushima-I" nach einem Super-GAU im Atomkraftwerk "Grohnde" für viele Monate mit erhöhter Radioaktivtät im Wasser zu rechnen wäre, deren Konzentration aufgrund des geringeren Wasseraustausches mit dem offenen Atlantik länger andauern würde, als diejenige an der japanischen Pazifikküste - mit unvorhersehbaren Folgen für das Leben im Meer, insbesondere für das empfindliche Ökosystem des Wattenmeeres.
Zu bedenken ist dabei außerdem, dass der "Wasseraustausch" immer in beiden Richtungen zu betrachten ist. Das heißt, radioaktiv kontaminiertes Wasser, dass bereits in den Atlantik gelangt wäre, könnte durchaus auch wieder in die Nordsee zurück transportiert werden.
Betroffen wären auch viele Millionen Zugvögel, die auf ihren jährlichen Wanderungen zwischen Nordeuropa, der arktischen Tundra und Grönland und ihren Winterquartieren in Südeuropa und Afrika auf ihre Rastplätze im Nationalpark angewiesen sind, oder Seehunde, die als letztes Glied der Nahrungskette mit den kontaminierten Fischen, von denen sie sich ernähren, eine sehr große Menge radioaktiver Stoffe in ihren Körpern konzentrieren würden.
Für die Fischerei in der Nordsee würde eine Notkühlung des Atomkraftwerks "Grohnde" nach einem Super-GAU den wirtschaftlichen Ruin bedeuten. Betroffen wären nicht nur deutsche Fischer, sondern auch diejenigen aus den Niederlanden, Großbritanien, Norwegen und Dänemark.
Katastrophenschutz? Unmöglich!
In ihrem "Hintergrundpapier Katastrophenschutz" kommen die IPPNW zu dem Schluss, dass es im Falle eines Super-GAUs in einem deutschen Atomkraftwerk keinen Schutz für die Bevölkerung gäbe - weder unter medizinischen, noch organisatorischen Gesichtspunkten. Ihr Fazit (Zitat): ".. Eine effektive und verantwortbare Katastrophenschutzvorsorge im Falle eines atomaren SUPER-GAU ist im dicht besiedelten Deutschland unmöglich. Eine umgehende Abschaltung aller Atomkraftwerke in Deutschland ist deshalb zwingend geboten. Der Schutz der Bürger muss Vorrang haben vor den wirtschaftlichen Interessen der AKW-Betreiber. .."
Dieser Forderung schließe ich mich uneingeschränkt an. Einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts "Emnid" zufolge, die im Zeitraum vom 17.01. bis zum 26.01.2013 durchgeführt wurde, stehe ich damit auch längst nicht alleine da: 51 Prozent der Befragten wollen sich nicht bis 2022 dem Risiko eines jederzeit möglichen Super-GAUs ausgesetzt wissen.
Die Grünen und die SPD sollten sich jetzt schon einmal ernsthafte Gedanken darüber machen, wie sie die Forderung ihrer potentiellen Wähler nach einem beschleunigten Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie im Falle eines Wahlsieges bei der Bundestagswahl am 22.09.2013 kurzfristig umsetzen wollen. 75 Prozent der Anhänger der Grünen und 61 Prozent der SPD-Anhänger fordern die schnellstmögliche Stillegung aller Atomkraftwerke in Deutschland. - Immerhin unterstützen sogar ein Drittel der Wähler der CDU und der CSU diese Forderung. Deren Wunsch wird jedoch nicht in Erfüllung gehen, wenn sie am 22. September aus reiner Gewohnheit wieder der CDU, der CSU oder gar der FDP ihre Stimme geben sollten.
Zum Weiterlesen:
- Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
- "Analyse der Vorkehrungen für den anlagenexternen Notfallschutz für deutsche Kernkraftwerke basierend auf den Erfahrungen aus dem Unfall in Fukushima"
- Epidemiologische Studie zu Kinderkrebs in der Umgebung von Kernkraftwerken (KiKK-Studie)
- Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges
/ Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW)- "Hintergrundpapier Katatrophenschutz"
Veraltet und überfordert - Katastrophenschutz um Atomkraftwerke 2012
- "Hintergrundpapier Katatrophenschutz"
(Quellen: taz vom 29.01.2013, Frankfurter Rundschau vom 18.01.2013, TNS Emnid vom 26.01.2013, Deutsche Welle vom 26.10.2012, Frankfurter Rundschau vom 25.10.2012, NDR vom 06.10.2012, Die Zeit vom 22.08.2012 und interaktive Landkarte, N24 vom 09.07.2012, Geomar - Pressemitteilung vom 09.07.2012, Spiegel vom 22.05.2012, IPPNW, BfS, Wikipedia)
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