Montag, 28. November 2011

"... Es wird das Ende von Gorleben"

Soviel zum Vertrauen der Bürger zu den verantwortlichen Politiker und den Behörden!
Nachdem er mehr als 108 Stunden unterwegs war erreichte der Atommüllzug heute Morgen um 4:17 Uhr den Verladekran in Dannenberg.

Das hatte er allerdings nur dem Umstand zu verdanken, dass die Atomkraftgegner von der der "Bäuerlichen Notgemeinschaft", die sich in einer Betonpyramide auf den Gleisen angeschlossen hatten, Mitleid mit den Polizisten hatten, die mit Pyramide wohl überfordert waren. Um 06:30 Uhr wurde mit der Verladung des ersten Castors begonnen. Die "Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg" (BI) kommentierte die Ankunft des Atommülls in Dannenberg heute Morgen in einer Pressemitteilung (Zitat):
"Castor erreicht Etappenziel – BI Umweltschutz: 'Das ist nicht das Ende der Demonstrationen, es wird das Ende von Gorleben'

28.11.2011

Heute Nacht um 4.17 Uhr hat der 13. Castor-Transport nach Gorleben die Zwischenetappe Dannenberg-Ost erreicht. Dort müssen die 11 Behälter umgeladen werden. Wann der Straßentransport stattfindet, ist nicht absehbar, in Gorleben haben sich bis jetzt bereits mehr 1000 Menschen dem Aufruf von x-1000 mal quer zu einer gewaltfreien Sitzblockade angeschlossen.

Die Durchfahrt des Zuges war nur möglich, weil die drei Bauern und die Bäuerin, die sich in einer Betonpyramide auf der Schiene angeschlossen hatten, nach Beratung entschlossen hatten, sich selbst freizuschließen. Die Polizei war nämlich technisch überfordert und löste die Zusage ein, dieses auch zu erklären:

Polizeierklärung zur Pyramidenblockade der Bäuerlichen Notgemeinschaft:
  • ‘Am heutigen Sonntagmorgen ketteten sich vier Aktivisten der bäuerlichen Notgemeinschaft gegen 07.15 Uhr in einer Betonpyramide an, die zuvor auf die Gleise nahe Hitzacker verbracht wurde. Die vor Ort eingesetzten Polizeitechniker stellten nach mehrstündiger Arbeit an der Pyramide fest, dass hier augenscheinlich ein durchdachtes, ausgeklügeltes und nach Angaben der Aktivisten sicheres System vorliegt. Die Polizei befürchtete, dass die Aktivisten durch weitere Arbeiten Schäden an Leib und Leben davontragen könnten, so dass intensive Gespräche vor Ort geführt wurden. Die Polizei sieht sich nach derzeitigem Stand in zumutbarer Zeit nicht in der Lage, die Personen unverletzt zu befreien. Die Aktivisten haben nunmehr entschieden, zur Sicherung der eigenen Gesundheit die Aktion zu beenden.'

Rund 1000 Menschen mussten in Hitzacker auch noch von der Schiene heruntergetragen worden. Die Polizei ging dabei ähnlich wie bei Massenblockade in Harlingen behutsam mit den Demonstranten um.

Um 5.50 Uhr fand eine kurze Kundgebung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) in Sichtweite des Verladekrans statt. Jan Becker erklärte auf der Kundgebung, Gorleben müsse politisch aufgegeben werden.
  • 'Der Castor-Transport ist jetzt schon sinnfälliges Symbol für das Scheitern der Atommüllpolitik', sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. 'Die vielen Menschen wehren sich gegen das Weiterso in Gorleben allen Ankündigungen der politischen Klasse zum Trotz. Der Zwischenstopp in Dannenberg ist nicht das Ende der Demonstrationen, es geht um das Ende von Gorleben.'"


- 108 Stunden seit Valognes -

(Quellen: CastorTicker, BI)

1 Kommentar:

Frau Momo hat gesagt…

Kleine nette Anekdote aus dem Ticker:

Polizeikräfte haben bei einem beschlagnahmten Traktor statt der Zündung die Kippvorrichtung für den geladenen Mist betätigt

tja, Männer und Technik :-)

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