Die Häuser der Stadt spiegeln sich in den Pfützen des neuen Jahres
Das Jahr 2011 begann mit von den Dächern herabstürzenden Eisschollen und Schneemassen, und Cleo durfte ausnahmsweise einmal mitten auf der Straße Gassi gehen. Auf dem Bürgersteig hätte ich Angst um ihr Leben gehabt.
Dass diese Sorge nicht ganz unbegründet war, erfuhr meine Tochter in den frühen Stunden des Neujahr-Morgens am eigenen Kopf, den jetzt infolge des Aufpralls eines Eisklumpens eine Beule ziert.
Wenn man der Boulevardpresse Glauben schenken mag, dann könnte es jedoch passieren, dass sich am Ende heraustellt, dass das derzeitige Tauwetter zwischen den Jahren lediglich so etwas wie eine Warmzeit zwischen den Eiszeiten des Winters 2010/2011 sein könnte. Die Meteorologen halten sich bezüglich längerer Vorhersagezeiträume jedoch eher bedeckter.
Das wärmste Jahr
seit Beginn der Aufzeichnungen
Wie auch immer: Wer hierzulande angesichts des kalten Winters 2009/2010, sowie der frostigen Temperaturen dieses Winters mit - zumindest für Bremerhavener Verhältnisse - ungewöhnlich lang anhaltenden schneereichen Perioden meint, der Klimawandel sei Schnee von gestern, der irrt gewaltig. Die lokalen Wetter-Ereignisse in Deutschland und Europa täuschen nur allzuleicht darüber hinweg, dass das vergangene meteorologische Jahr 2010 bezüglich der globalen mittleren bodennahen Lufttemperatur das bisher wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen und das zweitwärmste bezüglich der Temperaturen in der mittleren Troposphäre war.
In einem Artikel in der "Klima Lounge" vom 19.10.2010 ist zu lesen, dass in Grönland Plus-Temperaturen verzeichnet wurden, während der Frost unser Land mit einer geschlossenen Schneedecke überzog. Modellrechnungen würden dafür sprechen, dass solche Wetterlagen durch den Eisschwund in der Barentssee begünstigt werden und daher infolge der Klimaerwärmung häufiger auftreten könnten.
Zum Weiterlesen:
Erderwärmung könnte Winter kälter werden lassen
(Quellen: Focus vom 27.12.2010, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Klima Lounge vom 19.12.2010 und vom 08.12.2010)
5 Kommentare:
Wenn ich manchmal Aussagen, die das Problem der Erwârmung herunterspielen höre, kann ich nicht glauben, dass es eine GLOBALISIERUNG geben soll...
oder vielleicht doch... aber nur wenige hören hin?
Wünsche dir ein erfolgreiches und trotz all der Misären ein glückliches 2011 und blib gsund!!
Herzlich und bis bälder bisous brigitte
Erstmal frohes Neues! Ich hoffe, Ihr seid gut reingekommen.
An der Elbe und auf der Elbe taut es zur Zeit auch mächtig, allerdings soll das nur vorübergehend sein. Das hab ich auch gelesen.
Lassen wir uns überraschen. Bleibt uns ja eh nichts anderes übrig, als es hinzunehmen, wie es kommt.
Ich weiß auch nicht, was noch passieren muß, damit diese ganzen Klimakonferenzen auch mal ernsthaft betrieben werden und es wirklich darum geht, dieses Planeten zu retten.
Aber solange Wirtschaftsinteressen vorgehen, müssen wir wohl immer chaotischeren Verhältnissen rechnen.
Habt Dank für eure guten Wünsche. Wir haben den Jahreswechsel so weit gut überstanden ;)
@Smilla: Wenn in den Medien von "Globalisierung" die Rede ist, dann überwiegend im Zusammenhang mit globalen Wirtschaftsinteressen, die sich gegen die Interessen und Bedürfnisse der Menschen richten. Das ist jedenfalls mein subjektiver Eindruck. Oder es sind Meldungen im Zusammenhang mit Globalisierungsgegnern, die genau dieses anprangern. So gesehen ist die Existenz EINER Globalisierung Realität. Die ANDERE Globalisierung, die den Menschen weltweit zu Gute käme, wird von international vernetzten und ausschließlich gewinnorientierten Konzernen unterdrückt. Globalisierung sind jedoch auch weltweit zu empfangene Rundfunk- und Fernsehnachrichten oder das Internet. Im Internet gibt es inzwischen international ausgerichtete demokratische Netzwerke, die versuchen, der Macht der Konzerne und deren Lobbys mit Online Unterschriftenlisten, E-Mail Aktionen und Petitionen entgegenzutreten. - Jedenfalls sehe ich es so, dass die EINE Globalisierung eines der größten Hindernisse auf dem Weg zu einer gemeinsamen, international koordinierten Kraftanstrengung der Menschheit ist, die notwendig ist, um unseren Kindern, Enkeln und deren Kindern und Kindeskindern noch einen bewohnbaren Planeten hinterlassen zu können.
@Frau Momo: Im Vorfeld und während der Weltklimakonferenz in Kopenhagen gab es weltweit große Anstrengungen der Menschen, den Vertetern ihrer Regierungen ins Gewissen zu reden und gelegentlich auch "in den Hintern zu treten". In England, den USA, Kanada, Australien und vielen weiteren Ländern gab es auch im letzten Jahr Aktionen gegen die Trägheit der jeweiligen Regierungen. Bei uns in Deutschland habe ich das Gefühl, dass es die Wespen ohne große Mühe geschafft haben, so viel Unheil anzurichten, dass wir gezwungen sind, an zu vielen Fronten gleichzeitig zu kämpfen. Rückblickend war ich persönlich so an der "Atomfront" eingebunden, dass ich das Thema Klimaschutz mehr oder wenger nur am Rande registriert habe, ohne weiter darauf einzugehen. Du hast mal geschrieben, du seist sauer auf die Wespen, weil die deinen Terminkalender mit Anti-Atomdemos vollknallen. Ich bin darüber hinaus sauer, weil mir deshalb die Zeit fehlt, mich mit dem Thema Klimaerwärmung zu beschäftigen, welches in meinen Augen das drängendste Problem überhaupt ist. Wenn es der Menschheit nicht gelingt den Anstieg der mittleren globalen Temperatur noch rechtzeitig - weit! - unterhalb der "plus 2°C" Marke zu stabilisieren, dann sehe ich schwarz für ihre Zukunft und die aller anderen Lebewesen auf unserem Planeten. Die Zeit, die noch zum Handeln bleibt, ist kürzer, als diejenige, die noch bis zur Abschaltung des letzten deutschen Atomkraftwerks vergehen wird - selbst nach dem Ausstiegsplan des Atomkonsens. Im IPCC-Klimareport ist die Rede von 13 Jahren. Demnach ist die Uhr 2020 abgelaufen!
Juwi, ich meinte natürlich auch nicht die vielen Menschen, die sich da engagieren, den engagierten Klimaforschern, deren Warnungen einfach ignoriert werden. Ich meine die Regierungen, die da um jeden Millimeter kämpfen, allen voran die USA.
Einzig wirklich engagiert war Bolivien, ein sog. Entwicklungsland.
Da können sich unsere Wirtschaftslobbyisten in der Regierung mal mehr als eine Scheibe von abschneiden.
Ich hab übrigens zum Thema Atom was interessantes aufgetan... kannst ja mal bei uns gucken kommen ;-)
Hier rumst es auch in einem fort. Und mich wundert in der Tat, dass noch nichts passiert ist, weil natürlich auch kein einziger Hauseigentümer seinen Bürgersteig absperrt. Drei Häuser weiter liegt ein gigantischer EisschollenBerg auf dem Dach - fast so wie letztes Jahr auf der OstSee.
Also am kommenden Wochenende kommt erstmal der Frühling kurz vorbei, soviel steht schon fest. Mit Temperaturen im zweistelligen Bereich. Das sollte man dann auch wenn irgendwie geht genießen, weil der richtige Frühling entsprechend den Erfahrungen aus den letzten beiden Jahren dann wohl ausfällt ;o))
So, und nun noch ganz ganz lieben Dank für das kuschlige Plätzchen in deiner Sidebar!
Noch fröstelnde Grüße aus dem Lazarett in der schönsten HanseStadt am Ryck
bigi
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