Dienstag, 17. November 2009

Was machbar ist ...

Die Staaten des asiatisch-pazifischen Wirtschaftsforums APEC haben sich für den Klimagipfel im Dezember 2009 in Kopenhagen lediglich auf eine Absichtserklärung verständigen können. Das Ziel, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2050 zu halbieren, wurde aus dem Entwurf des APEC-Abschlussdokuments gestrichen. Was bleibt ist die hohle Floskel, man wolle für ein "ehrgeiziges Ergebnis" des Treffens in Kopenhagen arbeiten.

Damit ist das Ziel, auf dem UN-Klimagipfel vom 7. bis 19. Dezember ein Nachfolgeabkommen für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll zu beschließen, nicht mehr haltbar.

Wohl um zu retten, was noch zu retten ist, fuhr Herr Rasmussen (Dänemark, Ministerpräsident) zum APEC-Gipfel nach Singapur. Dort schlug er vor, in Kopenhagen zuerst einmal eine juristisch nicht bindende fünf- bis achtseitige politische Vereinbarung mit konkreten Klimaschutzzielen zu verabschieden. Bei weiteren Verhandlungen solle dann eine Einigung über einen bindenden Vertrag erreicht werden.

Die Teilnehmer des APEC-Gipfels wird die "konstruktive Initiative" des Herrn Rasmussen sicher erfreut haben. Übereinstimmend verkündeten sie, ein rechtlich verbindliches internationales Abkommen als Ergebnis des Klimagipfels in Kopenhagen sei unrealistisch. Die Tagesschau berichtete am 15.11.2009, Herr Rasmussen habe bei einem Frühstück mit Herrn Obama (USA, Präsident), Herrn Jintao (China, Präsident) und anderen 17 Staats- und Regierungschefs gesagt: "Wir sollten uns darauf konzentrieren, was machbar ist, und uns nicht davon ablenken lassen, was nicht machbar ist."


Sind diese Staats- und Regierungschefs etwa die Hoffnungsträger, die Kriegshäuptlinge, die der Menschheit den richtigen Weg im Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe aufzeigen?
  • Mir kommen sie eher wie "Don Quichotte"-Klone vor, die in ihren Ländern im Kampf gegen reaktionäre Repräsentantenhäuser, international vernetzte Automobilhersteller und -Energiekonzerne aufgerieben werden. Andere geben sich als Marionetten eines hemmungslosen Wirtschaftswachstums zu erkennen - oder sie geben als kurzsichtige, selbstsüchtige Diktatoren in ihren Ländern sogar selbst die Richtung in den Untergang vor.

Herr Rasmussen meint, wir sollten uns darauf konzentrieren, was machbar ist?
  • Ich denke, wir sind nicht mehr in der Position zu entscheiden "was machbar ist".
  • Die Klimaerwärmung diktiert die Regeln in diesem Krieg. Sie schreibt uns vor, "was gemacht werden muss"!
Die Zeit für Kompromisse ist abgelaufen. Wenn die internationale Gemeinschaft jetzt nicht alles daran setzt, den Temperaturanstieg möglichst weit unterhalb der "plus 2 Grad"-Marke zu stoppen, dann ist der Kampf um die Zukunft der Menschheit bereits endgültig verloren, bevor er überhaupt begonnen hat.


(Quelle: Tagesschau vom 15.11.2009)

2 Kommentare:

april hat gesagt…

Ich bin kein Pessimist, aber ... ich glaube nicht mehr, dass unsere Welt noch zu retten ist, in dieser Beziehung und auch was andere 'Dinge' anbetrifft.

Helmut hat gesagt…

Hallo Juwi, vieles wäre machbar. Doch die Wirtschaftslobby und unsere korrupte Politiker verhindern VIELES !!! Das ist unser Dilemma. Unsere FDJ Sekretärin ist dabei das Rad neu zu erfinden: mit Steuersenkungen die Wirtschaft ankurbeln. Hat zwar noch NIE funktioniert, aber in D funktionierts....
Hab eine gute Zeit
Helmut

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