Mittwoch, 18. November 2009

Die zornige Meerjungfrau



Die Bürger demokratischer Staaten haben die Vertreter ihrer Interessen in die Regierungen ihrer Staaten gewählt? Diese handeln beim kommenden Klimagipfel im Sinne des Wohles ihrer Wähler und unseres Planeten?

Falsch!


Bestenfalls ist das jedenfalls die halbe Wahrheit, denn im Vorfeld der Verhandlungen in Kopenhagen im Dezember ziehen schon die Lobbyisten kräftig an den Fäden, um ein neues Klimaabkommen zu verhindern. Und im Moment sieht es immer mehr danach aus, als sei ihnen das wieder einmal prächtig gelungen, denn über der Herrschaft der demokratischen Völker steht noch die Diktatur des Geldes der mächtigen Wirtschaftsverbände. Diese untergraben den demokratischen Willen der Völker, um den Erfolg der Klimaverhandlungen zum Wohle ihrer Göttin, der Gewinnmaximierung, zu sabotieren.

Der hervorragendste dieser Klimaschutzsaboteure soll jetzt mit dem "Angry-Mermaid-Award" ausgezeichnet werden. Acht Organisationen und Unternehmen, die sich durch ihre besonders destruktive Lobbyarbeit gegen Klimaschutzmaßnahmen auszeichnen, stehen zur Wahl.

Unter ihnen ist zum Beispiel der Verband der europäischen chemischen Industrie (CEFIC) zu finden, der dafür sorgte, dass die chemische Industrie vom europäischen Emissionshandel verschont blieb. Auch die amerikanische Öl- und Kohleindustrie ist in diesem erlauchten Kreise vertreten. Sie gab Millionen für Lobbyarbeit aus, um stärkere Klimaschutzgesetze zu verhindern. Sie schreckte nicht einmal vor derart hinterhältigen Mitteln wie Schein-Bürgerinitiativen und gefälschten Briefen an Kongressabgeordnete zurück. Das ist mit Sicherheit einer der Gründe dafür, dass Herr Obama seine Kräfte derzeit damit vergeuden muss, im eigenen Hause gegen Windmühlen zu kämpfen, statt sie für den für uns alle überlebenswichtigen Kampf gegen die Klimakatastrophe einsetzen zu können.


Die sonst immer nur still hinter den Kulissen der Regierungen operierenden Lobbyisten sollen jetzt öffentlich für ihre Arbeit mit dem "Angry-Mermaid-Award" belohnt werden:




(Quelle: LobbyControl)

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