Samstag, 23. August 2008

Regen



die ganze letzte Nacht: Regen
den ganzen heutigen Tag: Regen

Da mag man keinen Hund vor die Tür jagen - nicht bei diesem Wetter.
Muss aber mal sein - die Natur verlangt ihr Recht.
(sollte man meinen ...)

Ich, Cleo auf den Arm genommen und im Garten unter den Gartentisch gesetzt.
Cleo wuselt unter dem Gartentisch.
Cleo verlässt die trockene Deckung.
Cleo schnüffelt um den Gartentisch herum (zur Erinnerung: Es regnet!).
Cleo besucht ausgiebig jede noch so unbedeutende Ecke im Garten.
"Grrrr ..." (das war ich!)


Das war's

Das innere Drängen wird verdrängt.
Da hilft kein Drängen und kein Bitten meinerseits.
Bei diesem Wetter bleiben selbst dringende Geschäfte unerledigt.
Da kann die Natur lange auf ihrem Recht beharren!

Cleo ist nass bis auf die Haut - mitsamt dem ganzen Fell!

WARUM
habe ich diesen dummen Hund eigentlich
UNTER DEN GARTENTISCH
gesetzt?(!?)

Cleo will wieder in's Trockene - aber nicht unter den Gartentisch.
Um nichts in der Welt!
"Glaub bloß nicht, dass ich da bleibe (Ätsch!)."


Zweiter Versuch

Ich, Cleo auf den Arm genommen und ins Bad getragen.
Cleo notdürftig mit dem Hundehandtuch abgerubbelt.
(Die saut sonst die ganze Wohnung ein.)
"Cleo, wollen wir jetzt ausgehen?"
"Schon wieder raus? Da komm' ich doch grad erst her!"
Hundeaugen können einen so vorwurfsvoll ansehen!

Aber irgendwie habe ich doch Angst um Cleo's Blase - und um unsere Teppiche.

Ich mit Cleo im Schlepptau also auf die Straße.


Rückblende:
Früher gab's mal so kleine Spielzeughunde - aus Holz - auf einer Holzplatte mit Rädern und einem Bindfaden vorne dran, damit die Kinder diese Tierchen hinter sich herziehen und "Gassi gehen mit WauWau" spielen konnten.

Cleo ist heute so ein WauWau! Ein ganz nasser!
In einer Nebenrolle als Bindfaden: Die Hundeleine.
Meine Jacke lässt auch schon Wasser durch.
Cleo lässt das absolut kalt. Der Regen tut das seinige zu Cleo's Kühlung dazu.

Am Ende gewinnt die Natur aber doch noch ...


Wieder zu Hause.

Zweiter Durchgang mit dem Hundehandtuch.
"Schon wieder abrubbeln. Muss das sein? Das hatten wir doch gerade erst hinter uns"
"Cleo, das hätten wir beide auch einfacher haben können."
Cleo wirkt irgendwie desinteressiert: "Spricht da etwa gerade jemand mit mir?"

"Grrrr ..." (das war ich!)


Zum Beruhigen der Nerven, zum Schweifenlassen der Gedanken an diesem trüben Tag, habe ich hier noch ein Gedicht von Hermann Hesse.

Regen ...

Lauer Regen, Sommerregen
rauscht von Büschen, rauscht von Bäumen.
Oh, wie gut und voller Segen,
einmal wieder satt zu träumen!

War so lang im Hellen draußen,
ungewohnt ist mir dies Wogen:
In der eignen Seele hausen,
nirgends fremdwärts hingezogen.

Nichts begehr ich, nichts verlang ich,
summe leise Kindertöne,
und verwundert heim gelang ich
in der Träume warme Schöne.

Herz, wie bis Du wundgerissen,
und wie selig, blind zu wühlen,
nicht zu denken, nicht zu wissen,
nur zu fühlen, nur zu fühlen!


... da sieht die Welt doch gleich wieder ganz andes aus.

Ich wünsche euch einen schönen, heiteren Sonntag,
juwi

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hola juwi,
für Hundeliebhaber eine heitere Geschichte, die ich sehr gut nachempfinden kann ...smile. Mein Vorstellungsvermögen projeziert schöne Bilder von Eurem gemeinsam erlebtem Regentag/-abenteuer.
Bei uns ist es heute sonnig und warm, vielleicht zieht's rüber nach Bremerhaven.
Euch auch einen erholsamen Sonntag und keinen Regentag!
Herzlichst
Lucki

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