- Bremerhaven, Lehe, Wohngebiete im Bereich der Hafenstraße, Rickmersstraße
Tor der ehemaligen Rickmers Werft, dahinter das Arbeitsamt
R. C. Rickmers und die Rickmers Werft
Der am 6. Januar 1807 auf Helgoland geborene Rickmer Clasen Rickmers erwarb 1834 ein Grundstück an der Geeste in Bremerhaven und gründete die Rickmers Werft.
Nachdem er auf Helgoland eine Lehre als Schiffszimmermann beendet hatte fuhr er auf Hamburger Schiffen zur See. 1831 heiratete er in Esens (Ostfriesland) Etha Reimers. 1932 zog er mit ihr nach Bremerhaven.
Zusätzlich zum Schiffbau engagierte sich R. C. Rickmers als Reeder. Gemeinsam mit mit J. H. C. Winkler und Blasius & Imhoff aus Bremen kaufte er 1842 die Schoner "Weser" und "Athene" für die Beförderung von Auswanderern nach Nordamerika.
1847 arbeiteten bereits mehr als 100 Menschen auf der Rickmers Werft. Da der Platz auf dem Werftgelände nicht mehr ausreichte, wurden die Helgen, auf denen die Schiffe gebaut wurden, in die Geeste hineingebaut .
Nach den Wirren der Kriegsjahre 1848/49 erlebten die Reedereien in Hamburg, Bremen und Bremerhaven aufgrund der verstärkten Auswanderung nach Amerika einen enormen Aufschwung. 1866 wurde die Rickmers Reederei gegründet.
Auch der Werftbetrieb florierte. Anfang der 1850er Jahre beschäftigte die Rickmers Werft über 300 Zimmerleute. Als der Platz für die wachsende Werft erneut nicht mehr ausreichte, und ein Antrag auf die Erweiterung der Werftanlagen von der bremischen Regierung abgelehnt wurde, zog die Rickmers Werft 1857 auf ein flussaufwärts gelegenenes Grundstück auf dem zum hannoverschen Staatsgebiet gehörenden "Geesthelle" um.
Da R. C. Rickmers den Bau von Stahlschiffen ablehnte, wurden bis zu seinem Tod am 27. November 1886 auf der Rickmers Werft nur Holzschiffe gebaut.
1890 wurde auf der Rickmerswerft der erste Neubau mit Stahlrumpf fertiggestellt. Weltweit bekannt wurde die Werft unter anderem durch den Bau erfolgreicher Großsegler. Dazu gehörte unter anderem auch der Fünfmast-Auxiliarsegler "R. C. Rickmers", der mit einer Tragfähigkeit von 8000 Tonnen, und seiner 1000 PS starken Dampfmaschine auch die beiden in der Zwischenzeit bei Tecklenborg erbauten P-Liner "Potosi" und "Preußen" an Größe und Geschwindigkeit übertraf.
Nachdem es aufgrund von Problemen mit der Finanzierung von zwei Neubauten und der Stornierung durch einen Auftraggeber zu Zahlungsschwierigkeiten gekommen war, musste die Rickmerswerft nach der Übergabe des Containerfrachters "Britta Thien" im Jahre 1986 ihren Betrieb einstellen.
Helgen (rechts vorne), Kran und Arbeitsamt (rotes Gebäude rechts hinten)
Dort, wo über 150 Jahre lang Schiffe gebaut wurden, und nach dem Konkurs 1200 Menschen ihren Arbeitsplatz verloren, steht heute ironischerweise das Arbeitsamt. An die ehemalige Rickmerswerft erinnern heut noch das erhalten gebliebene Werfttor, ein Drehkran sowie die Reste der Helgenanlagen und der Ausrüstungskaje an der Geeste.
(Quellen: Wikipedia, Peter Müller "Die Rickmers Werft 1834-1986"
1 Kommentar:
Wusste gar nicht, dass es die Werft bis in die 80er noch gab... hachja, schöne Segelschiffe haben sie gebaut. Die "Rickmer Rickmers" in HH ist immer wieder einen Besuch wert.
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