- In Deutschland ist der Ausstieg aus der Energieerzeugung durch Atomkraft beschlossene Sache?
- Die Versuche, die Laufzeiten der vorhandenen Atomkraftwerke zu verlängern könnte möglicherweise am Widerstand der Bevölkerung scheitern?
Die sind jetzt schon international größer im Geschäft, als sie es in Deutschland je waren!
Eon
Schweden:
- Mehrheitliche Beteiligung an Oskarshamn
- Minderheitsgesellschafter bei Forsmark & Ringhals
- Ab 2016 soll neuer Atomreaktor gebaut werden
- Großbritanien
- Osteuropa
- Frankreich
- Italien
Eon, Kraftwerksbauer Areva und Siemens unterzeichneten Ende April Absichtserklärung beim Bau von Atomkraftwerken in Großbritanien zusammenzuarbeiten; im Gespräch ist ein 1600 MW Druckwasserreaktor.
RWE
Außer 5 Reaktoren in Deutschland betreibt der Konzern bisher keine Atomkraftwerke im Ausland und ist an keinem Atomkraftwerk im Ausland beteiligt.
Rumänien:
- RWE will sich am Bau von 2 Atomreaktoren beteiligen: Die Atomkraftwerke sollen 2014/15 fertig sein.
- Ende Juni 2008 wurde verbindliches Angebot für 49%-Beteiligung an Atomkraftwerkabgegeben, das 2015 in Betrieb gehen soll.
- Erfolglose Bemühungen um British Energy
- British Energy: Betreibt 8 Atomkraftwerke in Großbritanien
EnBW (Energie Baden-Würtemberg)
- Betreibt 4 Kraftwerksblöcke in Deutschland
- Besitzt 45% an französichem Staatskonzern EDF; weltgrößter Anbieter von Atomstrom
- EDF: Betreibt 58 Atomreaktoren in Frankreich
Vattenfall (Schweden)
- Will Kapazitäten in Forsmark und Ringhals erhöhen:
Vattenfall Konzernchef Lars G. Josefson:
"Kernenergie leistet durch CO2-Vermeidung einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und ist eine vergleichsweise kostengünstige Stromproduktion."
Weltweit
- 439 AKWs in Betrieb (Juni 2008)
- 40 Neubauten in konkreter Projektierungs- und Planungsphase.
- Über den Bau von weiteren 100
neuen Atomkraftwerken wird zur Zeit verhandelt.
Das, was die Stromkonzerne da international alles so treiben, mag juristisch ja erst einmal alles in trockenen Tüchern sein. Die Behauptung des Vattenfall Konzernchefs , die Atompolitik der Konzerne sei "im Sinne der Kunden", weil billig und CO2-frei, und damit klimafreundlich, ist nur solange haltbar, wie seine Kunden keine Kenntnis darüber haben, dass bei Betrachtung des gesamten Prozesses der Erzeugung von Atomstrom, sehr wohl CO2 emittiert wird. Außerdem wird gerne verschwiegen, dass Atomstrom nur deshalb "billig" ist, weil hier von Kosten pro Kilowattstunde gesprochen wird, in denen z.B. Bau- und Entsorgungskosten der Atomkraftwerke, fehlende Deckung bei der Versicherung für den Fall eines GAU und vieles mehr nicht berücksichtigt wird.
Wenn Atomkraftwerke in die Diskussion um den Klimaschutz eingebracht werden, dann muss auf jeden Fall auch die Effizienz der Atomkraftwerke bezüglich des CO2-Einsparpotentials betrachtet werden. Im Vergleich mit konventionellen, auf fossilen Brennstoffen basierenden Kraftwerken, fällt die CO2-Ersparnis durch Energieeffizienz deutlich zugunsten der fossilen Energieträger aus - trotz deren aufgrund der CO2-Bilanz inzwischen international anerkanntem klimaschädigendem Potential!
Die als atomkraftfreundlich bekannte internationale Energieagentur "International Energy Agency" (IEA) untersuchte in einem Szenario, wieweit durch rigorose Maßnahmen der Politik der CO2-Ausstoß verringert werden könnte. Zu diesen Maßnahmen zählte die IEA auch die massive Förderung des Baus von Atomkraftwerken. Das Ergebnis dieser Untersuchung ist, dass der Anteil zur Vermeidung von CO2-Emissionen durch andere Maßnahmen, als durch die Förderung von Atomkraftwerken, bei 90% liegt (36% durch verbesserte Effizienz beim Einsatz von fossiler Energie, 29% durch Erhöhung der Energieeffizienz von Elektrogeräten, 13% durch Erhöhung der Effizienz bei der Stromerzeugung, 12% durch starke Förderung erneuerbarer Energien):
- Fast 80% des gewünschten Effektes wird durch Erhöhung der Energieeffizienz erzielt
- 12% der gewünschten CO2-Reduktion entfallen auf die starke Förderung von erneuerbaren Energien
- Nur 10% der gewünschten CO2-Reduktionen lassen sich durch den massiven Ausbau der Atomkraft erreichen
Was man dagegen tun kann?
Zum Beispiel könnte man Verträge mit Energieversorgern, die elektrische Energie von der illusteren Gesellschaft der Atomkraftkonzerne beziehen, kündigen, und zu Versorgern wechseln, die Alternativen zu Atomstrom anbieten.
Update: 06.08.2008
(Quellen: Nordsee-Zeitung vom 05.08.2008, Wendezeit)
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