Impressionen aus Chysauster, Lamorna, von den Merry Maidens und Porthcurn
An einem Tag während unseres Aufenthalts in Cornwall haben wir so etwas wie eine Zeitreise zu zwei - auch heute noch - geheimnisumwitterten Orten unternommen. An vielen Stellen trifft man dort auf uralte Spuren aus der Vergangenheit.
"Chysauster" ist eine Siedlung aus der Eisenzeit, die seit etwa einhundert Jahren vor unserer Zeitrechnung bewohnt war und im dritten Jahrhundert aufgegeben wurde. Vermutlich wurde die aus insgesamt neun Bauten bestehende Siedlung von Angehörigen des keltischen Voksstamms der Dumnonii erbaut. Von den etwa 30 Meter im Durchmesser großen Gebäuden sind die steinernen Grundmauern erhalten geblieben. Um einen zentralen Raum oder Hof herum befinden sich mehrere kleinere Räume, von denen einige wohl auch als Vorratskammern genutzt wurden.
Von "Chysauster" aus machten wir uns auf den Weg, um den "Merry Maidens", einen nahe der des kleinen Fischerdorfs Lamorna gelegenen Steinkreis aus der Bronzezeit, einen Besuch abzustatten. Irgendwie müssen diese "Merry Maidens" wohl etwas Magisches an sich haben. Nachdem wir den kleinen Ort auf der sehr schmalen Straße durch eine enge Schlucht steil bergab fahrend erreicht hatten, endete die Straße an einer kleinen Bucht. Wenn wir nicht eigentlich zu den "Merry Maidens" gewollt hätten, die von unserem Standort aus gesehen "irgendwo dort oben" sein mussten, dann wären wir niemals auf die Idee gekommen, nach Lamorna zu fahren. Wir hätten dann aber auch nie dieses aus nur wenigen Häusern bestehende Dorf an der idyllischen Bucht am Ende der wildromatischen Schlucht entdeckt.
Nachdem wir - dieses Mal steil bergauf fahrend und immer darauf hoffend, dass uns niemand entgegenkommt - wieder an der Hauptstraße angekommen waren, haben wir dann auch die "Merry Maidens" noch zu sehen bekommen. Die neunzehn "fröhlichen Jungfrauen" sollen einer frühchristlichen Legende zufolge in Steine verwandelt worden sein, weil sie sich hier am geheiligten Sonntag tanzend vergnügt haben sollen. Die Legende berichtet weiter, dass die beiden Musikanten, die den Mädchen zum Tanz aufgespielt haben sollen, ebenfalls versteinert wurden und bis heute als etwas weiter entfernt stehende Megalithen zu finden sind. Wenn man einen Archäologen befragen würde, dann würde man allerdings wohl eine andere Geschichte zu hören bekommen. Die bisherigen Erkenntnisse der Archäologen bieten aber mit Sicherheit auch noch genug Raum für weitere Spekulationen über den Sinn dieser uralten Steinkreise.
Anschließend sind wir dann noch an die Küste bei Porthcurno gefahren, weil wir dort das "Minack Theatre" besichtigen wollten, in dem während der Saison regelmäßig Freilicht-Theateraufführungen stattfinden. Da uns dann aber der Eintrittspreis dafür zu hoch erschien, haben wir von dort oben lieber das Naturschauspiel der Brandung an der Steilküste, der hoch auf den Strand von Porthcurno auflaufenden Wellen sowie den Anblick des "postkartenblauen" Wassers in der Bucht von Porthcurno genossen.
Nebenbei vermittelt mein Video auch einen Eindruck von den kleinen Straßen, die sich überall durch die ländlichen Gegenden Cornwalls ziehen. Diese am Fahrbahnrand von hohen Hecken eingefassten Landstraßen oft sind so schmal, dass zwei entgegenkommende Autos nur an vereinzelten Ausweichstellen aneinander vorbeikommen. Wenn einem dann auch noch - wie wir es einmal erlebt haben - ein Lkw entgegenkommt, dann ist das schon eine echte Herausforderung. Das galt nicht zuletzt auch für den Lkw, der in einer Kurve mehrfach vor und zurücksetzen musste, bevor er um die Hecke am Straßenrand herumkam und seine Fahrt - zumindest erst einmal bis zur nächsten Kurve - fortsetzen konnte.
(Quellen: Diverse englische Info-Faltblätter für Touristen, Wikipedia)
1 Kommentar:
Ja, das Minack-Theatre haben wir im Rahmen unserer Rundreise durch Großbritannien auch beseucht. Toll, wie es da in die Felsen gehauen wurde. Ein paar Bilder über unseren Aufenthalt auf der Insel habe ich hier:
http://www.schwiebert.lima-city.de/Homepage/england/england.html
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