Mittwoch, 24. November 2010

Worst EU Lobbying Awards 2010

Auf den Internetseiten der "Worst EU Lobbying Awards 2010" kann man sich bis Morgen noch an der Abstimmung darüber beteiligen, welche Lobby in diesem Jahr mit dem Preis für die schlimmste Lobbyarbeit zu Lasten der Allgemeinheit ausgezeichnet werden soll.

Das hört sich an wie ein "riesengroßer Spaß"? Ist aber keiner: Eigentlich sind die Machenschaften der Lobbyisten nämlich alles andere als lustig. Die Auswirkungen ihre hinterhältigen Arbeitsmethoden hinter den Kulissen des europäischen Machtzentrums in Brüssel reichen weit über die Grenzen Europas hinaus. Sie sind eine ständige Bedrohung für die Weltwirtschaft und gefährden die Zukunft des Lebens auf unserem Planeten. Die Lobbyisten geben vor, besorgte Umweltschützer zu sein, halten die EU aber mit der Präsentation bedrohlicher Szenarien von zukunftsweisenden Maßnahmen und Reformen ab oder sichern sich privilegierten Zugang zu EU-Entscheidern und -Entscheiderinnen.

Die "Auszeichnung" der beiden Gewinner mit dem 1. Preis der "Worst EU Lobbying Awards 2010" in den Kategorien "Finanzen" und "Klima" stellt die skrupellosesten Akteure ins Rampenlicht und diskreditiert die Lobby von Großkonzernen innerhalb der EU-Entscheidungsgremien. Die Gewinner werden in der Zeit vom ersten bis zum dritten Dezember 2010 bekanntgegeben.


Zur Wahl stehen in der Kategorie "Finanzen"

  • Lobbygruppen für Hedgefonds und Private-Equity-Firmen AIMA und EVCA
    Nominiert für unsaubere Lobbymethoden, um das Eingrenzen schädlicher Spekulationen zu verhindern
  • Royal Bank of Scotland
    Nominiert wegen heimlicher Lobbyarbeit in Brüssel und dem Anzapfen kommissionsinternen Insider-Wissens durch die Rekrutierung des ehemaligen EU-Kommissar Günter Verheugen als Berater.
  • Goldman Sachs und die Lobby-Gruppe ISDA
    Nominiert wegen aggressiven Lobbyings zur Verteidigung ihrer "finanziellen Massenvernichtungs­waffen"

und in der Kategorie "Klima"

  • BusinessEurope
    Der mächtige Unternehmerverband ist nominiert für aggressive Lobbyarbeit, um effiziente Klimaschutzmaßnahmen der EU zu verhindern – während er vorgibt, den Klimaschutz zu unterstützen.
  • RWE (npower)
    Nominiert, weil der Energieriese sich ein umweltfreundliches Image verpasst und zugleich Lobbyarbeit betreibt, um seine schmutzigen Kohle- und Ölkraftwerke offen zu halten.
  • ArcelorMittal
    Der Gigant der Stahlindustrie ist nominiert für seine "Panikmache" bezüglich effektiveren CO2-Beschränkungen durch den Europäischen Emissionsrechtehandel (ETS), an dem er zugleich durch die bisher kostenlosen Zertifikate Milliarden verdient.



(Quelle: Worst EU Lobbying Awards 2010)

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