Sonntag, 14. November 2010

Aung San Suu Kyi ist frei


Endlich wieder frei: Aung San Suu Kyi wird jubelnd von tausenden ihrer Anhänger begrüßt

Zur Abwechslung gibt es auch einmal wieder erfreuliche Nachrichten. Nachdem sie siebeneinhalb Jahre in ihrem Haus eingesperrt war ist die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, die sich seit den späten Achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts für eine gewaltlose Demokratisierung Birmas einsetzt, gestern endlich freigekommen. Seit 1989 hatte das Militärregime sie mehr als 15 Jahre lang entweder gefangen gehalten oder unter Hausarrest gestellt.

Bis zuletzt hatte ich befürchtet, die Generäle würden erneut versuchen, Aung San Suu Kyi unter irgendeinem Vorwand weiterhin kaltzustellen. Bei den Wahlen im Jahre 1990 hatte die "National League for Democracy" (NLD), deren Vorsitzende sie ist, den mit Abstand größten Anteil Stimmen errungen. Die Militärs weigerten sich jedoch den Verlust ihrer Macht zur Kenntnis zu nehmen und haben den haushohen Sieg der NLD nie anerkannt. Im Jahr darauf wurde Aung San Suu Kyi für ihren gewaltlosen Widerstand gegen das Militärregime mit dem Friedensnobelpreis geehrt.

Anfang März 2010 wurde sie durch ein von der Militärjunta neu eingeführtes Wahlgesetz, mit dem die Militärs ihre trotz der verlorenen Wahl im Jahre 1990 aufrechterhalte Diktatur nachträglich "legalisierten", von den ersten Parlamentswahlen in Burma seit 20 Jahren ausgeschlossen. Seit dem Inkrafttreten des neuen Wahlgesetzes dürfen Strafgefangene nicht mehr Mitglied einer politischen Partei sein. Im Umkehrschluss müssen Parteien inhaftierte Mitglieder aus ihren Reihen ausschließen.

Hätte die NLD an den Wahlen teilnehmen wollen, dann hätte sie also ihre Parteivorsitzende aus der Patei ausschließen müssen. Mit der Begründung, das Ergebnis der Parlamentswahl aus dem Jahr 1990 stimme nicht mit der neuen Verfassung überein, annullierte die Militärregierung außerdem den damaligen Sieg der NLD. Aung San Suu Kyi hatte zum Boykott der Wahlen aufgerufen, die am letzten Wochenende abgehalten worden waren..

In dem Video ist zu sehen, wie die inzwischen fünfundsechzigjährige Oppositionsführerin nach der langen Zeit des Hausarrestes am Samstag von tausenden ihrer Anhänger vor ihrem Haus jubelnd begrüßt wurde.



Zum Weiterlesen:



(Quellen: Stern vom 13.11.2010, Wikipedia Aung San Suu Kyi)

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