Dienstag, 30. November 2010
Kleine Brötchen gegen Klimawandel
Die damals zwölfjährige Severn Suzuki spricht zu den Delegierten der Weltklima-
konferenz in Rio de Janeiro im Jahre 1992 (englisch mit deutschen Untertiteln)
Jetzt sitzen sie wieder und tagen: Delegationen aus 190 Staaten der Welt beraten in Cancun (Mexiko) über das weitere Vorgehen beim Kampf gegen den Klimawandel.
Nach dem Desaster des Klimagipfels von Kopenhagen im Dezember des letzten Jahres ist die Weltgemeinschaft noch kein Stück weiter vorangekommen. Der Klimawandel aber schon. Während die Vertreter der Menschheit noch immer für ihr jeweiliges "Dorf" das größte Stück vom noch vorhandenen Kuchen einsacken wollen, merken sie nicht, dass die mittlere globale Temperatur auf der Erde unbarmherzig weiter ansteigt.
Anstatt sich endlich zusammenzuraufen, und das Problem endlich gemeinsam bei den Wurzeln anzupacken, ist aus Mexiko zu hören, man wolle jetzt erst einmal "kleine Brötchen backen". Dabei läuft der Menschheit die Zeit davon, die ihr noch zum Handeln bleibt - mit rasant beschleunigtem Tempo. Außerdem läuft im nächsten Jahr das bisher geltende Kyoto-Protokoll zum Schutz des Weltklimas aus.
Offensichtlich haben es einige Politiker immer noch nicht kapiert: Es gibt Gesetze, die über denen der Menschen stehen: Die Naturgesetze lassen sich nicht überlisten. Entweder, die Menschheit unterwirft sich ihnen, und unternimmt alles in ihrer Macht stehende, um wenigstens noch die schlimmsten Auswirkungen der Klimakatastrophe zu verhindern, oder die Lebensbedingungen auf unserem gemeinsamen Planeten werden sich radikal verändern. Wenn die ersten Systeme erst einmal begonnen haben zu kippen, wird nichts mehr sein, wie es vorher war.
Ein Vorgeschmack darauf ist das schmelzende "ewige Eis" des Nordpolarmeers, das Ansteigen des Meeresspiegels und der damit zusammenhängende absehbare Untergang der Malediven und anderer flacher Inselstaaten. Wenn die Temperatur weiter ansteigt, werden die Böden der riesigen Permafrostregionen im Norden Russlands tauen, und sich in gigantische Sümpfe verwandeln, aus denen dann, zusätzlich zum CO2, große Mengen des Treibhausgases Methan in die Atmosphäre entweichen und die globale Erwärmung noch einmal vervielfachen wird. Die Beendigung der CO2-Emissionen liegt in der Hand der Menschheit ... - die tauenden Permafrostböden wieder einzufrieren jedoch nicht.
Wenn Kinder im Alter zwischen 12 und 13 Jahren die Zusammenhänge erkennen, und für ihre Zukunft kämpfen, warum sind dann erwachsene Menschen in hohen, leitenden Positionen nicht dazu in der Lage? So langsam machen mich diese Ignoranz gegenüber dem Klimawandel, die Arroganz der großen Industrienationen gegenüber dem Rest der Welt, und die weltweit vernetzten Lobbys der Klimakiller und ihrer politischen Handlanger zornig.
(Quellen: Focus vom 30.11.2010, Spiegel vom 30.11.2010, Tagesschau vom 15.12.2009 19:19 Uhr und 13:53 Uhr, Welt online vom 16.02.2009, FAZ vom 07.08.2008)
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1 Kommentar:
Da posiert Mutti lieber pressewirksam im Eis vor Grönland, aber wenn es darum geht, die Industrie in die Pflicht zu nehmen kneift sie natürlich. Und verkauft uns noch Atomkraft als Umweltenergie...
Wobei mich am meisten die Verweigerungshaltung der USA ärgert, die sich auch nicht traut und lieber unsere Erde auf´s Spiel setzt.
Wie war doch noch die kluge Rede des Indianhäuptlings? Die ist aktueller denn je....
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