Donnerstag, 14. Oktober 2010

Vereinigte Vielfalt der GEN-tech Kartoffeln

Mit der Zulassung der genmanipulierten BASF-Kartoffelsorte "Amflora" hat die Europäische Kommission zum ersten Mal seit 12 Jahren, erneut den Anbau genmanipulierter Pflanzen bewilligt. Mit dieser Entscheidung stellte sie den Profit der Gentechnik-Lobby über das Interesse von 66 Prozent der Bürger Europas.

Nachdem Anfang September auf einem Amflora-Acker des BASF-Konzerns in Schweden nicht genehmigte, genmanipulierte BASF-Kartoffeln der Sorte "Amadea" gefunden wurden verlangte Herr Backhaus (SPD, Mecklenburg-Vorpommern, Agrar- und Umweltminister), der Anbau der bereits zugelassenen genmanipulierten Kartoffelsorte Amflora müsse in Deutschland untersagt werden. Auch in Brüssel sei man höchst beunruhigt darüber, dass zugelassene gentechnisch veränderte Kartoffelsorten mit nicht zugelassenen Sorten vermischt würden. Das dürfe nicht passieren.

Der Vorfall zeigt, wie unkontrollierbar die Freisetzung genmanipulierter Pflanzen ist. Und er führt uns drastisch vor Augen, dass die Aussaat genmanipulierter Pflanzen ein unkalkulierbares Risiko ist und bleibt. Um dem einen Riegel vorzuschieben, hatte das internationale demokratische Netzwerk AVAAZ im März 2010 eine Petition an die EU initiiert, mit dem Ziel, eine Europäische Bürgerinitiative gegen die Zulassung genveränderter Pflanzen zu realisieren. Dafür wären eine Million Unterschriften von Bürgern europäischer Staaten notwendig gewesen. Am 29. September 2010 wurde dieses Ziel erreicht. Inzwischen haben weitere 134000 Menschen die Petition unterzeichnet. Jeder, der sich noch an der Petition beteiligen möchte, bevor sie an Herrn Barroso übergeben wird, hat auf der Internetseite von AVAAZ die Möglichkeit dazu.

Der Wortlaut der Petition:
An den Präsidenten der Europäischen Kommission José Manuel Barroso:
Wir fordern Sie auf, ein Moratorium für die Einführung von genmanipulierten Nutzpflanzen in Europa zu erlassen, eine ethisch und wissenschaftlich unabhängige Forschungskommission ins Leben zu rufen, die die Auswirkungen von gentechnisch veränderten Lebensmitteln untersucht, sowie strenge Auflagen zu erlassen.


(Quellen: juwi's welt Eine Million gegen genmanipulierte Nahrung und Ein Mittel geGEN die Übermacht, Frankfurter Rundschau vom 09.09.2010)

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