Heute erwartet sie uns wieder:
Die Nacht voller Schrecken, in der Horden von Süßem sammelnder und Saurem verteilender Kinder und Jugendlicher die Abendruhe friedliebender Menschen stören ...
Das ursprüngliche Erntefest der Kelten entwickelt sich hierzulande von Jahr zu Jahr mehr zu einem Zusatzgeschäft, das in der flauen Zeit des Einzelhandels zwischen den beliebten Sommerschluss Revival-Verkaufsveranstaltungen und dem Weihnachtsgeschäft noch einmal kurz die Kassen klingeln lassen soll. Da werden so wichtige Ausrüstungsgegenstände wie Eichenpfähle aus Plastik oder des Teufels Dreizack aus dem gleichen Material zum Kauf angeboten. Totenkopfmasken, Mumienbandagen, Hexenbekleidung und sonstiges Gruselzeugs fehlen ebenfalls nicht im Sortiment des Schreckens. All das verwandelt unseren lieben Kleinen in der Halloween-Nacht in eine Horde kleiner Monster, die dann gruselig vermummt auf der Jagd nach Süßigkeiten die Gegend unsicher machen.
Süße Gespenster
Gespenster in Straßen und Gängen,
die friedliche Bürger bedrängen,
die muss man mit Süßem bestechen,
weil fürchterlich sie sich sonst rächen
mit schaurigen Gruselgesängen.
© Jürgen Winkler
Oh Graus: Da hilft weder das Verzehren üppig mit Knoblauch gewürzter Speisen, noch das Verschießen von Edelmetallkugeln aus feinstem Sterlingsilber. Nicht einmal von geweihten Kruzifixen lassen sich moderne Vampiere in der schaurigsten aller Nächte heutzutage noch abschrecken. Selbst so manche Gestalten aus menschlichen Alpträumen lassen nichts unversucht, um in dieser Nacht irgendwo einen halbwegs sicheren Unterschlupf zu finden.
Sarg-Sharing
Höflich fragt abends 'ne Schimäre,
ob ein Platz im Sarg wohl frei wäre,
zitternd den Vampir - weil's ihr grause.
"Ich bin heut' Nacht eh nicht zu Hause,
da komm' wir uns nicht in die Quere."
© Jürgen Winkler
Ihr habt doch wohl hoffentlich heute Nacht alle ein sicheres Dach über dem Kopf? Falls das nicht der Fall sein sollte, dann wünsche ich euch schon einmal eine angenehme Gänsehaut ...
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