Vor 19 Jahren entstand aus dem in der Folge des Zweiten Weltkriegs in die zwei Staaten "Bundesrepublik Deutschland" (BRD) und "Deutsche Demokratische Republik" (DDR) geteilten Deutschen Reich wieder ein vereinigtes Deutschland. Aus diesem Anlass feiern wir heute den Tag der Deutschen Einheit. Nach den Jahren des kalten Krieges - ich hatte nie etwas anderes gekannt - endete im Jahr davor mit dem Fall der Mauer in Berlin auch für mich ein Stück "Normalität": In meinen kühnsten Träumen hätte ich damals nicht damit gerechnet, dass ich das einmal erleben würde.
Als wir im Jahr nach der Wiedervereinigung unsere Freunde im Frankenwald besuchten, fuhren wir auf dem direkten Weg durch den Ostharz und Thüringen. Bis dahin hatten wir immer den Umweg auf der A7 bis Fulda und dann "querfeldein" über Landstraßen bis in die Gegend zwischen Hof und Bayreuth fahren müssen.
Für uns war die neue "Freiheit im Osten" damals eine ganz besondere Erfahrung. Schneller waren wir aufgrund des damaligen Zustands der Straßen der ehemaligen DDR zwar auch nicht, aber ich habe die Fahrt auf schmalen Landstraßen und Alleen unter alten Bäumen, durch die alte Stadt Weimar und den Thüringischen Wald als sehr idyllisch in Erinnerung behalten. Ich glaube, dass in den Jahren darauf im Namen des Fortschritts in der ehemaligen DDR vieles verloren gegangen ist; dazu zählen für mich auch die Aleen mit ihren alten Bäumen.
Die Menschen aus der ehemaligen DDR hatten wohl zuerst vor allen Dingen materiell einiges nachzuholen. Gegenüber des Hauses unserer Freunde befindet sich die Gebrauchtwagen-Verkaufsfläche eines Autohändlers. Sonst hatten auf der Hof immer jede Menge Gebrauchtwagen gestanden. In jenem Jahr herrschte dort jedoch gähnende Leere. Dafür begegneten uns während unseres Urlaubs in der Gegend häufig diese kleinen exotischen Fahrzeuge der Marke "Trabant" - mit "Westkennzeichen" und unverkennbarer Duftfahne - die man bei uns "im Westen" bis dahin nur von Fotos kannte ...
Wenn sich am Trend der letzten Meldungen der ARD nicht noch etwas ändern sollte, dann sieht es so aus, als würde nach dem erneuten Referendum in Irland auch Europa endlich ein Stück weiter zusammenwachsen. Nach den ersten offiziellen Zwischenergebnissen sollen sich dieses Mal mehr als 60 Prozent der Wähler für das Vertragswerk ausgesprochen haben. Damit könnte mit dem zu erwartenden Abschluss des Vertrags von Lissabon ein weiteres Stück Normalität in der Europäischen Union eintreten.
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