Hecktrawler "Nida" aus Klaipeda /Litauen (21.10.2011, Bremerhaven, Fischereihafen) |
Im Gegensatz zu den alten Seitenfängern, wie zum Beispiel der "Gera", die heute als Museumsschiff beim "Schaufenster Fischereihafen" liegt, werden die Netze auf einem Heckfänger nicht mehr mit den Händen und der Muskelkraft vieler Seemänner, sondern mit Hilfe von Seilwinden eingeholt.
Auf den alten Fischdampfern zu Beginn des letzten Jahrhunderts hing es hauptsächlich von der Erfahrung des "richtigen Riechers" des Kapitäns ab, wie erfolgreich eine Fangreise war. Zu einem nicht unerheblichen Teil ist das heute wohl immer noch so. Während die Netze damals aber "auf gut Glück" ausgesetzt wurden, können die Fischer heute auf ihren Echolot-Monitoren vorher sehen, ob sie einen Fischschwarm in Reichweite haben, bevor sie die Netze aussetzen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Hochseefischerei noch eine halbwegs faire Jagd. Heute haben die Fische, nachdem sie erst einmal geortet wurden, kaum noch eine Chance zu entkommen.
Da muss man sich eigentlich gar nicht wundern, dass die Meere inzwischen derart überfischt sind, dass nur noch mit rigorosen Fangbeschränkungen gewährleistet werden kann, dass auch unsere Kinder und Enkel noch Fisch essen können.
Seitentrawler "FMS Gera" (Bremerhaven, "Schaufenster Fischereihafen") |
Ansonsten hat sich aber auch auf den Schiffen der heutigen Hochseefischereiflotten nicht viel am harten Alltag der Seeleute geändert. Bei der Arbeit an Deck sind sie auch heute noch Wind und Wetter ausgesetzt. Bei Sturm und schwerer See geht ein moderner Heckfänger ebenso zu Kehr wie früher die Seitenfänger und Nässe und Kälte gehören auch heute noch ebenso zum Arbeitsalltag wie damals. Auf der "Gera" ist ein alter Schwarz-Weiß-Film zu sehen, der einen recht guten Eindruck davon vermittelt, wie es früher dabei zuging.
1 Kommentar:
...ja Juwi, früher brauchten wir in Lehe keinen Wetterbericht hören. Wenn wir SW-Wind hatten, roch die ganze Stadt nach Fisch und wir wussten: Es gibt Regen.
Grüße Ronny
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