Ein Kilogramm Brot für 30 Euro: So fühlt sich Einkaufen in Entwicklungsländern an
"Kein Geschäft ist es wert, den guten Ruf der Deutschen Bank
aufs Spiel zu setzen." Das schrieb Herr Ackermann (Deutsche
Bank, Geschäftsführer) als Reaktion auf den Offenen Brief und
einem 16600-fachen Online-Appell in einem Brief an die
Verbraucherorganisation "Foodwatch". Das Rohstoff-Geschäft
der Deutschen Bank werde auf den Prüfstand kommen.
Was auch immer ihm da für Prüfkriterien vorschweben mögen: Die schnelle Reaktion des Herrn Achermann zeigt einerseits, dass es uns mit unseren vielstimmigen Protesten gelingen könnte, die Deutsche Bank dazu zu bewegen, endlich auf ihre perversen Wettgeschäfte mit Grundnahrungsmitteln wie Weizen, Reis oder Mais zu verzichten. Andererseits lässt Herr Ackermann aber auch recht deutlich erkennen, dass es ihm bei einem möglichen Verzicht auf derartige Spekulationen nicht wirklich darum gehen würde, das Leben der Hungernden zu retten. Dass seine Bank ihren "guten Ruf" verlieren könnte, bereitet ihm da offenbar schon eher schlaflose Nächte.
Unser tägliches Brot gib uns heute
Letztlich kann es uns jedoch egal sein, was die Banken und Versicherungen zur Aufgabe ihrer widerwärtigen Wettgeschäfte bewegt. Die Hauptsache ist, dass unser Protest zum Erfolg führt und die Preise für Grundnahrungsmittel weltweit wieder auf ein solches Niveau sinkenen, dass niemand mehr Hunger leiden muss, nur weil er sich - im wahrsten Sinne des Wortes - nicht einmal mehr sein "tägliches Brot" leisten kann. Wären auch wir gezwungen, 70 Prozent unseres Einkommens für Nahrungsmittel ausgeben zu müssen, dann müssten wir für ein Kilogramm Brot vergleichsweise rund 30 Euro berappen!
So manchem unter uns würde allerdings wohl auch erst dann wirklich bewusst werden, was die Stelle mit dem täglichen Brot eigentlich bedeutet, wenn er sonntags beim Gottesdienst in der Kirche das "Vater unser" betet.
(Quellen: Attac, Welthungerhilfe)
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