Sonntag, 5. September 2010
Jäger fällt Hirsch zum Opfer
Probsteier Korntage 2010: Der siegreiche König des Waldes
In der Woche vor der "Sail Bremerhaven 2010" war ich zu Besuch bei meiner Schwester, die mit ihrer Familie in der Probstei nordöstlich von Kiel wohnt. Die Landschaft nordöstlich der Kieler Außenförde unterstand bis 1542 der Gerichtsbarkeit des Propstes des Kloster Preetz. Die heutigen Probsteier verdanken ihren fruchtbaren Erbbesitz, ihre Vorrechte und ihren Wohlstand insbesondere dem Propst Friedrich, der sich während seiner Amtszeit von 1246 bis 1250 um die Gründung neuer Dörfer verdient gemacht hatte.
Die heute vom Tourismus und der Landwirtschaft geprägte Probstei ist traditionell für ihre Getreideproduktion bekannt. Die Ernte wurde in früheren Zeiten teilweise bis nach Skandinavien verschifft. An diese Zeit erinnern die jährlich im August stattfindenden "Probsteier Korntage". Dabei beteiligen sich die Bewohner vieler Dörfer in der Probstei mit an einem Wettbewerb um die schönste Strohfigur.
Die aus meiner Sicht originellste Strohfigur stand in diesem Jahr auf der Grünfläche eines Verkehrskreisels am Ortseingang von Brodersdorf. Wenn der Jäger mit seiner Flinte über Kim und Korn einen Hirsch anvisiert, dann hat in der Regel das letzte Stündlein seines Opfers geschlagen. Das Tier hat kaum eine Chance, sein Leben zu retten. In diesem Falle scheint der ungleiche Zweikampf allerdings ausnahmsweise einmal zu ungunsten des Waidmanns ausgegangen zu sein. Der Hirsch hat den hinterhältigen Anschlag auf sein Leben unverletzt überstanden und den Todesschützen besiegt. Davon zeugt der Hut des Fieslings, den der König des Waldes gerade genüsslich zum Nachtisch verspeist.
(Quelle, Probstei: Wikipedia)
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