Donnerstag, 6. Dezember 2018

Kohle stoppen - Klimaschutz jetzt


Einige Reden aus den Kundgebungen und Impressionen von der Demonstration in Köln

Im Vorfeld der internationalen Klimaschutzkonferenz der Vereinten Nationen in Katowice (COP24) demonstrierten am 1. Dezember 2018 insgesamt 36.000 Menschen in Berlin und in Köln für einen schnellen Ausstieg aus der Kohleverstromung und gegen die unverantwortliche Verschleppung der Energiewende durch die Bundesregierung zugunsten der in Nordrhein-Westfahlen und in Ostdeutschland (Lausitz, Leipziger Land) tätigen Braunkohle Konzerne.

Bei der Demonstration in Köln stand diesbezüglich aus "naheliegenden" Gründen der Energie Konzern RWE und dessen politische Handlanger - allen voran die Herren Laschet (NRW, CDU, Regierungsminister) und Reul (NRW, CDU, Innenminister) - im Fokus, die im Rahmen der diesjährigen Auseinandersetzungen um den Braunkohletagebau Hambach und den Schutz der letzten Reste des Hambacher Forstes bundesweit für Schlagzeilen sorgten.

In Köln bewegte sich der Demonstrationszug vom Kundgebungsgelände "Deutzer Werft", über die Deutzer Brücke, am Heumarkt vorbei durch Köln und zurück über die Brücke zur Deutzer Werft. Dabei waren so viele Menschen auf der Straße, dass die Spitze des Demonstrationszuges kurz vor der Deutzer Brücke warten musste, weil die Menschen am Ende des Zuges noch auf der Brücke unterwegs in Richtung Heumarkt waren: 20.000 Menschen zeigten ihren zunehmenden Unmut gegenüber der Bundesregierung und den Klimakillern in den Führungsetagen von RWE, die daran festhalten, Bäume zu fällen, wertvolles Ackerland zu vernichten, ganze Dörfer abzureißen und Menschen aus ihrer Heimat zu vertreiben, nur um der darunterliegenden Erde auch noch den letzten Krümel Braunkohle abzuringen und zu verbrennen und damit den Klimawandel immer weiter zu beschleunigen. Wenn wir dem nicht innerhalb kürzester Zeit Einhalt gebieten, dann wird aus der Klimakrise eine Klimakatastrophe werden, die sich mit technischen Mitteln nicht mehr rückgängig machen lassen wird.


Die Verbrennung der Braunkohle aus Deutschland hat globale Auswirkungen!

Dass das "ewige Eis" in den Hochgebirgen und in den Polregionen unseres Planeten schneller schmilzt, als vor wenigen Jahren noch angenommen wurde und die Prognosen bezüglich der Geschwindigkeit des Anstiegs des Meeresspiegels in immer kürzeren Abständen nach oben korrigiert werden mussten, ist einer der Hinweise darauf, dass auch das inzwischen nach unten korrigierte, rechnerisch noch als "sicher" geltende Limit für den Anstieg der mittleren globalen Temperatur ("1,5 Grad Ziel") keinesfalls "ausgeschöpft" werden darf.

Der im Jahre 2007 veröffentliche IPCC-Klimareport ist damals auch von vielen Politikern als Weckruf verstanden worden. Sie haben seitdem viele schöne Sonntagsreden gehalten. Unternommen haben sie gegen den Klimawandel bisher aber nichts. Wären damals bereits international die entscheidenden Weichen gestellt worden, dann wären die notwendigen Maßnahmen für den Kampf gegen den Klimawandel weitaus weniger drastisch ausgefallen, als es jetzt der Fall sein wird. Aber damals, wie auch heute noch, waren und sind die gleichen alten Sprüche zu hören: "Das ist zu teuer."

Die Wahrheit ist, dass schon damals vielen Menschen klar war:
  • Je länger wir damit warten, desto teurer wird der Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe werden.
Fakt ist ebenfalls:
  • Wenn die Menschheit diesen Kampf verliert, dann werden die klimapolitische Untätigkeit und die Verschleppung des Ausstiegs aus der Kohleverstromung den kommenden Generationen einmal teuer zu stehen kommen.

Ich sehe das so:
Wir, die Menschen in den Industrienationen - die Generationen meiner Urgroßeltern, Großeltern, Eltern und auch noch meine Generation - haben die Welt mit der Freisetzung des in den fossilen Brennstoffen gebundenen Kohlenstoffs an den Rand der globalen Klimakatastrophe gebracht. Deshalb sind insbesondere wir in der Pflicht, alles dafür zu unternehmen, dass der Anstieg der mittleren globalen Temperatur unterhalb der "plus 1,5°C Marke" stabilisiert wird. Statt zurückzugehen, sind die weltweiten jährlichen CO2-Emissionen seit 2007 jedoch weiterhin rapide angestiegen. In nicht einmal mehr zwei Jahren wird die größte rechnerisch noch tolerierbare Konzentration an klimarelevanten Gasen in der Atmosphäre erreicht sein. Ab 2021 müssen die jährlichen Emissionen drastisch sinken - insbesondere in China und in den USA, aber auch bei uns in der Europäischen Union und in Deutschland.


Die Zeit läuft ab.

Deshalb:
Kohleausstieg jetzt!



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